Fingerhaltung

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pianosiedler

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27. Dez. 2008
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Hallo zusammen,

ich bin seit heute Mittag stolze Besitzerin eines elektrischen Pianos. Ein Klavierlehrer aus Fleisch und Blut ist derzeit leider nicht möglich für mich. Ich lebe in Frankreich und meine Sprachkenntnisse reichen noch nicht aus. Also habe ich mir eine Klavierschule gekauft. Leider ist diese noch nicht bei mir angekommen. Und ich möchte sofort beginnen. Noten kenne ich, finde sie auch auf dem Klavier, aber wie ich die Finger benutzen soll, weiß ich nicht. Gibt es da eine online Anleitung oder ähnliches?
Könnt ihr mir raten?

Liebe Grüße
pianosiedler
 
Je nach Situation können unterschiedliche Haltungen wichtig sein - sowohl gebogene als auch flache Finger können wichtig sein (je nachdem ob man schwarze oder weiße Tasten spielt, Akkorde oder Melodien).

Grundsätzlich würde ich sagen, wenn du eine bestimmte Stelle spielst: Probiere aus, was am angenehmsten für dich ist. Wenn du von irgendeiner Haltung liest: probiere sie aus. Wenn sie unangenehmer ist und/oder schlechtere Ergebnisse liefert als eine andere - benutze immer die angenehmere und die bessere. Klavierspielen darf nie unangenehm sein!
 
Hi pianosiedler,

schön, dass du Klavierspielen willst.

Wenn du bisher überhaupt keine Kenntnisse vom Klavierspielen hast, dann benötigst du unbedingt jemanden der es dir zeigt oder eine Schule. Aber das ist dir ja klar.

Solange du keine Schule hast, kannst du dich aber einfach mal ans Instrument setzen und auf spielerische Art und Weise versuchen dich mit den Tasten und den damit erzeugten Tönen vertraut machen.
Lege die Finger einer Hand in ganz natürlicher (nicht zu flach aber auch nicht zu gekrümmt) Haltung mit den Fingerspitzen auf die weissen Tasten. Jeder Finger auf eine Taste. Den Daumen lässt du erstmal weg, der ist nämlich zu kurz und reicht wahrscheinlich nicht bis zur Taste.

Und jetzt drückst du einfach mit einem Fingern die Taste nach unten ins Tastenbett. Wenn du schneller drückst wird der Ton lauter.

Puah, das ist ja ganz schön schwierig zu beschreiben. :-)

Experimentiere doch einfach mal ein bischen. Kaputt machen kannste ja nichts und wenn du das ganz natürlich und entspannt machst, dann entstehen auch keine Fehlhaltungen.

Gruß
 
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Hi pianosiedler,

schön, dass du Klavierspielen willst.

Wenn du bisher überhaupt keine Kenntnisse vom Klavierspielen hast, dann benötigst du unbedingt jemanden der es dir zeigt oder eine Schule. Aber das ist dir ja klar.

Solange du keine Schule hast, kannst du dich aber einfach mal ans Instrument setzen und auf spielerische Art und Weise versuchen dich mit den Tasten und den damit erzeugten Tönen vertraut machen.
Lege die Finger einer Hand in ganz natürlicher (nicht zu flach aber auch nicht zu gekrümmt) Haltung mit den Fingerspitzen auf die weissen Tasten. Jeder Finger auf eine Taste. Den Daumen lässt du erstmal weg, der ist nämlich zu kurz und reicht wahrscheinlich nicht bis zur Taste.

Und jetzt drückst du einfach mit einem Fingern die Taste nach unten ins Tastenbett. Wenn du schneller drückst wird der Ton lauter.

Puah, das ist ja ganz schön schwierig zu beschreiben. :-)

Experimentiere doch einfach mal ein bischen. Kaputt machen kannste ja nichts und wenn du das ganz natürlich und entspannt machst, dann entstehen auch keine Fehlhaltungen.

Gruß
Hallo bachopin,

das hat mir schon mal geholfen. Ich habe mir kleine Klavierstücke aus dem Netz geladen. Da stehen über den Tasten Zahlen. Wie ich annehme ist der Daumen der Finger Nummer 1.
Das geht ganz gut. Was mich stutzig macht ist, dass die zweite Stimme, die linke Hand mit den Fingern zwischen den Fingern der rechten Hand spielen muss. Kann das richtig sein?

Meine Klavierschule ist immer noch nicht da. Die Sendung muss verloren gegangen sein. Ich kann sehr gut blind Schreibmaschine schreiben und habe auch Kraft in allen Fingern und kann sie unabhängig von einander bewegen. Wenn ich die Klaviertasten anschaue, kann ich sagen welcher Ton welche Taste ist.

Unsicher bin ich mit welchen Fingern ich welche Tasten spielen muss, siehe wie oben beschrieben.

Nochmals vielen Dank für die Tipps.
 
Online

Hallo pianosiedler,
schau Dich doch mal auf youtube um. Da kannst Du vielen großen Pianisten auf die Finger schauen - und wirst sehen, wie unterschiedlich Handhaltung und Anschlag sein können - je nach Mensch, je nach Stück.

Wenn Du den Suchbegriff "klavier lesson" eingibst, findest Du einige Lernvideos. Da kannst Du dem Lehrer auf die Finger schauen, es werden auch die Noten mit dem Fingersatz dazu gezeigt.

Das ersetzt sicher keinen Klavierunterricht, aber ist vielleicht besser als jetzt zappelig auf die Warenlieferung zu warten.

Viel Freude mit Deinem Klavier wünscht
Ibächlein
:klavier:
 
Hi pianosiedler.
Wie ich annehme ist der Daumen der Finger Nummer 1.
Das geht ganz gut. Was mich stutzig macht ist, dass die zweite Stimme, die linke Hand mit den Fingern zwischen den Fingern der rechten Hand spielen muss. Kann das richtig sein?
Das ist richtig. Die Finger sind üblicherweise vom Daumen mit 1 bis zum kleinen Finger 5 durchnumeriert.
Das mit den Überkreuzen der Hände kann bei einem Beginner Stück eigentlich nicht richtig sein. Das ist etwas für Fortgeschrittene.
Ich kann sehr gut blind Schreibmaschine schreiben und habe auch Kraft in allen Fingern und kann sie unabhängig von einander bewegen. Wenn ich die Klaviertasten anschaue, kann ich sagen welcher Ton welche Taste ist.

Nur als Hinweis, da das immer wieder fälschlicherweise angenommen wird: Klavierspielen hat nichts mit Kraft zu tun, sondern nur mit Koordination und mentaler Kontrolle der Bewegung des Fingers, bzw des ganzen Arms.

Unsicher bin ich mit welchen Fingern ich welche Tasten spielen muss, siehe wie oben beschrieben.
Üblicherweise beginnt man mit Tönen aus der C-Dur Tonleiter. Da gilt folgender Standard Fingersatz für die RH und LH in einer Oktave von C bis C:

Ton = Finger RH / LH

C = 1 / 5
D = 2 / 4
E = 3 / 3
F = 1 / 2
G = 2 / 1
A = 3 / 3
H = 4 / 2
C = 5 / 1

Falls du über mehrere Oktaven spielen willst, musst du jeweils wieder mit dem Daumen bei C beginnen.

Beginner sollten sich erstmal streng an diesen Fingersatz halten, damit sie von Anfang an das Einhalten eines Fingersatzes lernen.

Gruß
 
Üblicherweise beginnt man mit Tönen aus der C-Dur Tonleiter. Da gilt folgender Standard Fingersatz für die RH und LH in einer Oktave von C bis C:

Ton = Finger RH / LH

C = 1 / 5
D = 2 / 4
E = 3 / 3
F = 1 / 2
G = 2 / 1
A = 3 / 3
H = 4 / 2
C = 5 / 1

Falls du über mehrere Oktaven spielen willst, musst du jeweils wieder mit dem Daumen bei C beginnen.

Beginner sollten sich erstmal streng an diesen Fingersatz halten, damit sie von Anfang an das Einhalten eines Fingersatzes lernen.

Gruß

Also üblicherweise beginnt man mit Stücken im 5-Ton-Raum, Tonleitern kommen erst sehr viel später.
Und welcher Finger auf welche Taste kommt. hängt ganz vom Stück ab. Großer Unterschied zur Blockflöte! :D
 
warum, Haydnspaß,
ich hab auch so angefangen mit Tonleiter c-Dur in der ersten Stunde.:confused: Beide Hände, dann zusammen.
 
Hi Haydnspaß,

Also üblicherweise beginnt man mit Stücken im 5-Ton-Raum, Tonleitern kommen erst sehr viel später.
Und welcher Finger auf welche Taste kommt. hängt ganz vom Stück ab. Großer Unterschied zur Blockflöte! :D

Schon klar, aber ich denke wir ersetzen hier keine Schule.
Ich wollte nur das Prinzip des standard C-Dur Fingersatzes darstellen.

Und ich denke, es ist am Anfang wichtig, dass man sich erstmal streng an einen Fingersatz hält, damit man das lernt und nicht im Chaos endet. ;-)

Wenn man dann ein Klaviergott ist, nimmt man den Fingersatz der anatomisch und für die musikalischeste Bewegung am geeignetsten ist.

Gruß
 
Und ich denke, es ist am Anfang wichtig, dass man sich erstmal streng an einen Fingersatz hält, damit man das lernt und nicht im Chaos endet. ;-)

Immer diese Furcht vor dem Chaos.

Wenn man dann ein Klaviergott ist, nimmt man den Fingersatz der anatomisch und für die musikalischeste Bewegung am geeignetsten ist.

Du meinst, Klaviergötter dürfen den guten Fingersatz nehmen, Anfänger sollen sich mit dem schlechten quälen? ;)
 
Hi Haydnspaß,

Immer diese Furcht vor dem Chaos.
Du meinst, Klaviergötter dürfen den guten Fingersatz nehmen, Anfänger sollen sich mit dem schlechten quälen? ;)

Ja, ja, du hast ja Recht (da kam die alte Schulmeinung durch ;-) ). Auch ein Beginner sollte gleich den musikalisch und anatomisch besten Fingersatz wählen.

Aber ein Anfänger kann erstmal einen guten Fingersatz nicht von einem schlechten unterscheiden, daher gibt man ihm einen vor.

Oder (besser) man erklärt ihm die Grundprinzipien eines guten Fingersatz und er lernt von Anfang an seinen eigenen Fingersatz zu finden.

(Gute Frage: Was sind eigentlich die Grundprinzipien eines guten Fingersatz?)

Gruß
 

Hi Haydnspaß,

du bist ein Klaviergott, also lass ich dir den Vortritt. :-)
 
Super, dass ihr soviel Verständnis für meine Ungeduld habt. Ich bin sehr dankbar für eure Ratschläge.
Ich habe heute nach kostenlosen Anfängernoten gesucht und bin dabei auf das Notenbüchlein für Nannerl gestoßen. Das ist war das Lieblingsflötenbuch meiner Kindheit. Das hat mich vielleicht gefreut. Die Erinnerung an die Übungen, ich an der Sopranflöte und meine große Schwester mit der Altflöte, immer erbost weil ich den Takt nicht gehalten habe. Das muss ich mir gleich als Flötenbuch kaufen.

Liebe Grüße aus den verschneiten Pyrenäen
Siedlerpiano
 
Bezüglich des Fingersatzes sehe ich es auch so, daß ein Anfänger erstmal die Standards schulmäßig lernen sollte. Viele Pianisten weichen davon ab, aber man muß sich doch erstmal an etwas orientieren können.

Davon abgesehen finde ich es wichtig, einem Schüler auch beizubringen, wie Fingersätze funkionieren und was man dadurch musikalisch und spieltechnisch (in diesem Falle vor allem leichter bzw. schwerer oder auch unspielbar) verändern kann.

Auch für die Handhaltung würde ich zunächst auf der "Missionarsstellung" bestehen, also runde Finger, spielen mit den Fingerkuppen - nicht mit den Spitzen! Ich glaube, daß man so am leichtesten ein Gefühl für die Klaviatur bekommt. Wenn das Gefühl da ist, kann man auch anfangen, die Haltung zu optimieren und noch später damit experimentieren, welche Haltung für welchen Zweck am besten geeignet ist. Wobei ich glaube, daß sich eine geeignete Haltung auf die Dauer von selbst einstellt, der Rest ist dann Fein-Tuning, am besten mit Lehrer.
 

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