falscher Notensatz - oder wie soll man das spielen?

[rolf]

- aber selbst ein penibel notierender Ravel macht z.B. kaum Angaben zum Pedalgebrauch

der war ja nicht doof, sondern gutwillig und ging davon aus, dass sich Liszts Fußnote "verständiger Pedalgebrauch wird vorausgesetzt" herumgesprochen hat
da nützt keine Schulbubenrabulistik: erst den Notentext drauf haben, dann weiter sehen

 

[mick]

Ja, das Violinkonzert ist auch mein Top-Favorit! Danach kommen Sommernachtstraum und die Hebriden.

LG, Mick

 

[rolf]

danke dass du mich an die Hebriden erinnerst, die waren mir gerade nicht präsent - ja, die gehören auch dazu!

 

[LMG]

@ Rondo capriccioso: Es ist eines der wenigen Stücke, wo mein Freund aus USA sagte, ich soll es auf jeden Fall üben ( er schickte es als Noten, es hat ein paar Terzenstellen ) , aber ich kann es insgesamt nicht besonders gut, außerdem hatte ich damals , im Vorstellungsthread ( oder iregendwo anders ? ) sogar den Komponisten mit Weber verwechselt - ich glaube, mein Kumpel würde mir die Eselsohren langziehen...

LG, Olli

 

[kalessin]

Hmm... interessanter Thread. Aber läuft es nicht letztlich vor allem einfach darauf hinaus, dass man ein Stück niemals von der mit Epoche und Stilrichtung verknüpften Aufführungspraxis isolieren kann? Sprich, es ist müßig, sich drüber zu streiten, ob 150 Jahre alte Noten "falsch" sind... solange man nur leidlich sicher sein kann, was der Komponist damals meinte. (Man korrigiert üblicherweise ja auch nicht Goethes Grammatik und Rechtschreibung.)

Man muss nicht unbedingt jeden Gedanken des Komponisten nachvollziehen oder das Stück quasi neu komponieren. Aber es gibt eigentlich immer Details, die im Stück nicht ausdrücklich niedergelegt sind, weil sie für den Komponisten selbstverständlich waren. Wenn ich ein Jazz- oder Blues-Stück spiele, muss mir auch niemand ausdrücklich sagen, dass die Achtel üblicherweise verswingt sind, es gehört einfach zum Genre. (Und als ich letztens eine Aufnahme einer Peterson-Übung von jemandem gehört habe, der das z.B. ignorierte, klang das Ergebnis schon recht seltsam.)