Fachbereichsarbeit

Pianoboy

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Ich habe mich dazu entschlossen bei meiner Matura/Abitur dieses Jahr eine Fachbereichsarbeit (=FBA) zu schreiben. und in welchem Fach?.... richtig: Musik. und über was?... richtig: übers Klavier. Genauergesagt über: "Geschichte und Bau des Klaviers - Vom Cembalo zum elektronischen Flügel".
Nun habe ich schon ein vorläufiges Inhaltsverzeichnis erstellt, was jetzt aber noch nicht so wichtig ist. Ich möchte aber sobald wie möglich ein Interview mit einem Klavierbauer machen. Habe mir bereits folgende Fragen überlegt bzw. wurden mir schon vorgeschlagen:

1. Was braucht man grundsätzlich für eine Ausbildung um Klavierbauer zu werden? (wie sieht zum Beispiel die Prüfung aus?)

2. Was hat es für Auswirkungen, wenn ein Klavier wirklich jahrelang nicht gespielt wird und dann plötzlich doch wieder? Gibt es hier negative Auswirkungen auf den Klang?

3. Wie sollte ein Klavier am besten aufbewahrt und gepflegt werden? Haben Temperatur bzw. Luftfeuchtigkeitsschwankungen große Auswirkungen auf den Klang?

4. Wie oft sollte ein Klavier gestimmt werden und was hat es für Folgen, falls man es nicht regelmäßig stimmen lässt?

5. Was ist der häufigste Restaurierungsgrund eines Klaviers?

6. Könnten Sie mir vielleicht den Bau eines Klaviers kurz beschreiben? Gibt es zum Beispiel einen speziellen Lack oder spezielle Hölzer, die verwendet werden?

7. Was finden Sie am schwierigsten beim Klavierbau selbst?

8. Wann ist ein Klavier gut bzw. wann ist es so gut, dass es in einem Konzert verwendet werden kann?

9. Wie sehen Sie die Konkurrenz zwischen Klavierbauern aus Asien und heimischen Klavierproduzenten? Wie sieht der Unterschied bei der Produktion aus?

10. Was waren Ihrer Meinung nach die wichtigsten Fortschritte und Weiterentwicklungen in der Geschichte des Klavierbaus?

11. Ein weiter Fortschritt in der Geschichte des Klaviers ist auch das sogenannte „Silent-System“, bei dem das Klavier stumm geschaltet werden kann und mittels Kopfhörer weitergespielt werden kann. Hat dieses System Auswirkungen auf den Klang des Klaviers bzw. welche Unterschiede gibt es zwischen den verschiedenen Systemen?

12. Wie sehen sie die Konkurrenz zwischen Digitalpianos und akustischen Klavieren? Wie sehr unterscheiden sich die Instrumente überhaupt noch (zB Anschlag, Tonqualität)?

Kann man heute nur vom Klavierbau leben?

Welche Teile werden von Klavierbauern zugekauft bzw. im Auftrag außerhalb gefertig und warum ist dies sinnvoll ?

Welche technischen Merkmale sind für ein hochqualitatives Instrument unabdingbar ?

Manche Pianisten schwören auf den Elfenbeintastenbelag, gibt es heute wirklich noch fühlbare Unterschiede z. B. bei schweißnassen Händen ?

Inwieweit wurden Versuche mit alternativen Materialien im Klavierbau überhaupt getätigt (z. B. ev. Carbonfaserresonanzboden, Rahmen aus anderen Materialien als Grauguß, Wälzlagerung bewegter Teile etc.) und ist bekannt warum diesbezüglich außer dem Plexiglasgehäuse bis dato nichts in die Produkte eingeflossen ist (nicht bewährt, zu teuer etc.) ?.



Falls ihr noch weitere Fragen (Antworten eher nicht, dafür hab ich dann den Klavierbauer ;)) habt, bitte sagt mir diese! es wäre sehr wichtig.

Danke im vorraus!
Pianoboy
 
Saiten bei akustischen Klavieren und Flügeln: Spezielle Techniken zum besseren Klang oder alles jeweils die gleiche Technik?
 
Weiß zufällig jemand von euch was eine "gespreitzte Stimmung" ist? was ist dabei der unterschied zur "normalen" Stimmung?
 
Interessante Arbeit, und spannende Fragen.
Ehrlich gesagt würde mich sehr interessieren, was ein Klavierbauer auf deine Fragen antwortet!
Ich fände es toll, wenn du diese Infos (oder deine FBA als pdf-Datei oder so???) posten würdest. Sofern du Zeit und Lust dazu hast, ist sicher eine Menge zu schreiben.
Grüße
Melodicus
 
Melodicus erhällt meine vollständige Unterstützung!

Ich würde später auch gern etwas mit Klavier machen, bzw mit Musik, und Klavierbauer wäre da auch eine in Betracht zu ziehende Option.
 
Als erster Einstieg bietet sich die Website meines Kollegen Jörg Gedan an:

http://www.pian-e-forte.de/

Des weiteren empfehle ich (das soll jetzt keine Eigenwerbung sein) die Literaturliste über Klavierbau auf meiner Website.

Und hier in Stichworten meine Einschätzungen zu Deinen Fragen:

ad 2: Ein Instrument das nicht gespielt wird, "verliert" an Klangqualität. Offensichtlich ist es vor allem bei Holz wichtig, daß die Fasern immer wieder in Schwingung versetzt werden. Bei Geigen ist dies noch viel deutlicher zu hören. Historische "Museumsgeigen", die nur in der Vitrine liegen und allenfalls zu Jubiläumsjahren gespielt werden, besitzen nur ein dürftiges Klangvolumen - im Gegensatz zu gleichalten Geigen, die sich andauernd im Konzertbetrieb bewähren müssen. Interessant ist, daß sich die Klangqualität auch wiederbeleben läßt. (Ob für Saiten etwas ähnliches zutrifft, weiß ich nicht).

ad 3: Zu hohe, zu niedrige oder stark schwankende Luftfeuchtigkeit ist der ärgste Feind des Klaviers (außer Motten, Mäusen und Pianisten). Bei zu wenig Luftfeuchtigkeit kann Holz reißen: Schäden an Steg und Stimmstock, Resonanzbodenrisse sollen angeblich gar nicht mal so problematisch sein, wie immer behauptet wird. Da Klaviere aus unterschiedlichen Materialien gebaut werden, die alle verschiedene "Temperaturausdehnungskoeffizienten" besitzen, wirken sich Temperaturschwankungen unmittelbar auf die Stimmung aus..

ad 4: Ob sich ein modernes Klavier mit Gußrahmen noch "verziehen" kann, wenn man es längere Zeit nicht stimmt, wage ich zu bezweifeln.

Zu den "neuen" Materialien: Rippen hat in den 70er Jahren einen Aluminiumflügel konstruiert. (Ein Exemplar wurde letztens bei ebay angeboten.) Eine Zeitlang wurde auch bei namhaften Herstellern mit Achslagern aus Teflon statt Filz experimentiert - die allerdings nach einiger Zeit anfingen, schrecklich zu klappern. Elfenbein als Tastaturbelag ist immer noch das Beste, auch wenn es inzwischen Mineralmischungen gibt, mit denen sich ganz gut leben läßt. Und Plexiglas ist einfach nur ein (mittlerweile langweiliger) Designergag.
 
Rippen hat in den 70er Jahren einen Aluminiumflügel konstruiert.

Er ist zwar meiner Meinung nach potthäßlich aber als Rarität hätte ich ihn trotzdem sehr gerne; außerdem dürfte er als Gradsaiter nen interessanten Klang und durch die Alugußkonstruktion mit Delignitstimmstock eine hervorragende Stimmhaltung haben.

RippenAluflügel_1961_01.jpg


RippenAluflügel_1961_02.jpg
 
Hätte mal wieder eine frage: weiß jemand warum heute die Obertasten schwarz sind und nicht mehr weiß bzw warum die untertasten weiß sind und nicht mehr schwarz?

Mfg
 
Zeitung

Damit man auf den ersten Blick weiß, ob man an einer Orgel oder an einem Klavier sitzt :D

Ich denke mal aus einem ähnlichen Grund, warum man Zeitungen auf weissem Papier schwarz bedruckt und nicht umgekehrt.

Es hat sich wohl mit der zeit herausgestellt, dass der Mensch sich besser orientieren kann, wenn die Grundfläche hell ist und die ausnahmen dunkler.
 
endlich (nach vielen tagen, wochen und monaten arbeit :p) ist meine arbeit fertig!! da ich sie jedoch noch nicht korrigiert und benotet zurückbekommen habe, möchte ich vorerst (für die interessierten) das interview, das ich mit dem klavierbaumeister geführt habe, hier hereinstellen. der rest folgt dann in ein bis zwei wochen.

viel spaß beim lesen
pianoboy

ps: bitte nicht auf die rechtschreib und grammatikfehler achten ;)
 

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Normalerweise lassen sich zip Dateien mit Windwoseigenen Funktionen öffnen. Wei les bei dir nicht funktioniert würde ich mal das Programm WinAce ausprobieren. Gibts kostenlos und kann eine Ewigkeit auch kostenlos benutzt werden. Man wird nur daran erinnert, dass die kostenlos Testversion breits abgelaufen ist.
 

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