Evolution und Revolution in der Musik

  • Ersteller des Themas St. Francois de Paola
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@DerOlf
Zustimmung. Mit einer Einschränkung: Die „Laienpraxis des Realbookdudelns“ war mal avantgardistisch (bzw. die darin enthaltenen musikalischen Elemente). Den Vorwurf, den ich bei dir herauslese, nämlich dass die Praxis erstarrt sei, könnte man dann auch dem klassischen Musikbetrieb machen, macht man in der Regel aber nicht.
 
@Demian:
Sicherlich kann man diesen Vorwurf auch der klassischen Aufführpraxis machen ... allerdings ist in so gut wie jeder klassischen Komposition um einiges mehr los, als im gesamten oevre von (bitte Pop-Sternchen der Wahl einsetzen).

Was an Quintfallsequenzen mit wildem Sologedudel darüber avantgard sein soll, erschließt sich mir nicht so recht ... aber ich bin eben auch kein Kind der 1920er, 30er oder 50er, sondern eher der 1980er und 90er.
Es mag sein, dass das mal unglaublich interessant war ... ich finds halt langweilig bis nervtötend.

Versöhnend zietiere ich mal sinngemäß einen Satz von Goethe (ich hoffe, das ist auch von Goethe, sonst krieg ich gleich wieder aufn Deckel):
"Die wichtigste Eigenschaft des Neuen ist, dass es sich vom Alten nicht zu sehr unterscheidet".
 
Was an Quintfallsequenzen mit wildem Sologedudel darüber avantgard sein soll, erschließt sich mir nicht so recht .
Es ist der Umgang damit, der sich im Jazz weiterentwickelt, im Gegensatz zur allermeisten Popmusik, die sich nicht weiterentwickelt. Zwei Beispiele: Irgendwann kam als Neuerung im Jazz das „Outside-Spiel“. Zweites Beispiel sind die Avoid Notes, die im Laufe der letzten Jahre immer weniger „avoidet“ werden. Da ist also nach wie vor eine Entwicklung zu erkennen.
 
Da ist also nach wie vor eine Entwicklung zu erkennen.
OK, das kann ich wohl einfach nicht so recht einschätzen ... ich konnte mich nie wirklich für Jazz begeistern.

Eine Erfahrung mit "avoid Notes" (wenn ich das jetzt richtig verstehe) habe ich allerdings schon.
Ich hatte fast das Gefühl, der Arme erleidet einen allergischen Schock, als ich (natürlich wegen einer Bass-Melodie) plötzlich eine gr.Septime im Bass hatte.
"Sowas macht man nicht" ... ich fragte "warum? das ist doch nur ein Durchgang" ... und bekam leider eine Wiederholung dieses Satzes als Antwort.
Das ist aber mittlerweile auch schon 25 Jahre her.

Ich bin da fast zwanghaft ... wenn mir jemand was von Konventionen erzählt, dann mache ich es manchmal betont falsch ... nur um zu sehen, ob das an mehr scheitert, als an der Konvention.
 
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