
Marlene
- Dabei seit
- 4. Aug. 2011
- Beiträge
- 18.640
- Reaktionen
- 17.350
Angenommen, ich übe gerade Moll-Tonleitern und möchte eine bestimmte benennen, z.B. es-moll. Wird es wirklich so geschrieben oder ist "es-Moll die richtige Schreibweise?
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Hinweis: This feature may not be available in some browsers.
es-Moll
Es-Dur
Der vordere Buchstabe (bzw. die vorderen 1-3 Buchstaben) werden klein oder groß geschrieben, je nachdem ob es Dur oder Moll ist. Der hintere Begriff wird immer groß geschrieben.
In der Praxis gibt es da oft ein Kuddelmuddel und die Leute schreiben, wie sie wollen. Aber so ist es korrekt.
So ist es: https://de.wikipedia.org/wiki/Tonart#SchreibweisenIn der Praxis gibt es da oft ein Kuddelmuddel und die Leute schreiben, wie sie wollen.
(...), also könnte man gleich wie die Anglosachsen sich auf »Es« vs. »d« beschränken.
Das denke ich nicht, denn mit "Es" ist meines Wissens ein Akkord in Es-Dur gemeint und mit "es" der Ton/die Taste (in Dur).
Nicht unbedingt, da es gute Gründe dafür gibt, die jeweilige Oktavlage zu berücksichtigen: http://www.musikzeit.de/theorie/tonhoehe.phpDas denke ich nicht, denn mit "Es" ist meines Wissens ein Akkord in Es-Dur gemeint und mit "es" der Ton/die Taste (in Dur).
also könnte man gleich wie die Anglosachsen sich auf »Es« vs. »d« beschränken.
Vermutlich ist die Kommunikation zwischen auch international tätigen Musikern die einfachste, wenn alles, was mit Dur zu tun hat, groß geschrieben wird und alles mit Moll eben klein. Allerdings sind andere Kommunikationsprobleme im Zusammenspiel meist nicht ganz so einfach zu lösen - die Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinschreibung scheint ein typisch deutsches Sprachphänomen zu sein.Allerdings schätze ich auch die Lemacher/Schroeder-Schreibweise, also Tonartbuchstabe(n) und Tongeschlecht gleichermaßen entweder groß (Dur) oder klein (moll) zu schreiben.
die Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinschreibung scheint ein typisch deutsches Sprachphänomen zu sein.
Keine Ahnung - vielleicht war es auch einer von den Dritten Geigen... .Wenn das ein Musikerwitz werden soll, kann das kein Geiger gewesen sein, das muss dann ein Bratscher sein. Spätestens die Geiger legen da großen Wert drauf...![]()
Was dann auch keine Tonart angibt, sondern einen Zentralton, um den herum das Werk konzipiert wird - was dem Komponisten harmonisch mehr Freiheiten läßt als bei einer Tonartangabe: im Grunde beliebige Dissonanzhäufungen, die durch den Zentraltonbezug "verkraftbar" bleiben (findet sich häufiger in neobarocken/neoklassizistischen Werken, z.B. bei Hindemith).Solche Bezeichnungen werden ja nie kontextfrei verwendet, und wenn jemand, was meiner Erfahrung nach gar nicht so unüblich ist, etwa von einer Sonate in d schreibt, gibt es eine derartige Ambiguität nicht.
Recht weit verbreitet in der fortgeschrittenen ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, um sich von Literatur ohne Bezug auf einen Zentralton ausdrücklich abzugrenzen:Was dann auch keine Tonart angibt, sondern einen Zentralton, um den herum das Werk konzipiert wird - was dem Komponisten harmonisch mehr Freiheiten läßt als bei einer Tonartangabe: im Grunde beliebige Dissonanzhäufungen, die durch den Zentraltonbezug "verkraftbar" bleiben (findet sich häufiger in neobarocken/neoklassizistischen Werken, z.B. bei Hindemith).
Wie schwierig es ist, völlig bindungsfrei zu komponieren, zeigt die - dem eigenen Anspruch nach - tonartfreie Musik, vorsätzlich bei Alban Berg (Mordszene aus dem "Wozzeck" als Invention über den Ton h), aber auch generell: Vieles bei Berg, Schönberg u.v.a., läßt sich auf (wechselnde) Zentraltöne oder sogar tonale Zentren beziehen.Das Tonmaterial kann sich auf feste oder veränderliche modale Skalen unterschiedlichster Art beziehen oder auch selbst das nicht, solange eben eine Bindung an den ausdrücklich genannten Zentralton erkennbar bleibt.
Alban Berg wollte das vermutlich gar nicht so haben. In seinem Violinkonzert enthält bereits die zugrunde gelegte Zwölftonreihe die vier im Quintabstand gestimmten Grundtöne der Violinsaiten und fügt dazwischen noch diverse Dur- und Mollterzen. Dazu kommen die Fremdzitate des Bach-Chorals und des Kärntener Ländlers, die eine Traditionsbindung nachdrücklich betonen. Und Schönberg schrieb im amerikanischen Exil etliche Stücke mit tonalem Bezug:Wie schwierig es ist, völlig bindungsfrei zu komponieren, zeigt die - dem eigenen Anspruch nach - tonartfreie Musik, vorsätzlich bei Alban Berg
In der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts waren bei vielen Komponisten solche Schwebezustände ein allgegenwärtiger Bestandteil ihrer Kompositionsästhetik - vielleicht deshalb, weil in der seriellen Musik ein Höchstmaß an Abstraktion der kompositorischen Sprache und auf der aleatorischen Ebene ein Höchstmaß an Austauschbarkeit erreicht war? Da waren Extrempunkte erreicht, von denen ausgehend es nicht mehr weiterging.Berg hat wohl immer den Schwebezustand zwischen Tonalität und Atonalität gesucht.