Ernüchterung nach der 1. Klavierstunde!!!!

  • Ersteller des Themas Sonnenblume
  • Erstellungsdatum

S

Sonnenblume

Dabei seit
16. Feb. 2007
Beiträge
17
Reaktionen
0
Hallo alle zusammen!
Ich habe gestern meine 1. private Klavierstunde gehabt...und bin völlig irritiert....
Irgendwie habe ich mir das etwas anders vorgestellt....
Aber erst einmal zu mir. Ich bin 29 Jahre alt und habe erst seit ca. 2 Wochen ein
Klavier bei uns im Wohnzimmer stehen. Zwar habe ich vor 17 Jahren 2 Jahre lang Orgelunterricht gehabt, bin aber was das Klavierspielen betrifft Anfänger.
Außerdem ist bei mir vom Orgelspielen -weil es mir auch überhaupt keinen Spaß gemacht hat- nichts hängengeblieben und ich musste mir sogar das Notenlesen erst wieder beibringen.
Kurz vor Weihnachten habe ich mir die Klavierschule "Klavierspielen-mein schönstes Hobby" von Hans-Günter Heumann gekauft und habe mir so nach und nach meine Kenntnisse autodidaktisch auffrischen können. Allerdings erst nur auf einem eher bescheidenen Keyboard, welches mir eine liebe Freundin großzügigerweise zur Verfügung gestellt hat. Und jetzt spiele ich mittlerweile auf unserem Klavier und habe das Heft schon fast durch.
Mir macht das Klavierspielen wahnsinnig viel Spaß und bin auch ein bisschen stolz darauf, dass ich das 1. Heft schon fast durch habe....
Aber nach meiner 1. Klavierstunde kam dann die große Ernüchterung!
Ich hatte mich darauf gefreut, meine schon erlernten Stücke noch zu perfektionieren.... aber dazu bin ich erst gar nicht gekommen.
Meine Lehrerin hatte ein eigenes Lehrheft mitgebracht (russisches Lehrwerk da sie Russin ist und zudem noch Konzertpianistin war) und ich durfte die ganze erste Stunde nur superleichte "Baby-Stückchen" spielen und sie hat die ganze Stunde damit verbracht meine Handhaltung zu korrigieren. Das müsst ihr euch so vorstellen, dass sie auch teilweise meine Hände geführt und meine Finger auf die Tasten gedrückt hat. Sie sagte auch etwas davon, dass man nach dem Spielen einer Note die Hände irgendwie zum Klavier hin von der Taste wegführt - wie ein "nach vorne Streichen".... Ich war total irritiert. Außerdem hab´ich mich so sehr darauf konzentriert wie ich meine Finger und Hände bewegen muss, dass ich mich gar nicht mehr auf das Lesen der Noten konzentrieren konnte. Ich frage mich, ob meine Handhaltung wirklich so schlecht ist oder meine Lehrerin einfach nur einen so hohen Anspruch hat......(was natürlich nichts Schlechtes ist.... ich habe nämlich schon den Ehrgeiz, trotz meines Alters noch richtig gut zu werden!) Trotzdem weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Meine Freundin, die selber 10 Jahre lang Klavierunterricht hatte, fand an meiner Handhaltung alles in Ordnung. Also ich halte die Hände jetzt auch nicht wie ein totaler Anfänger sondern schon so, wie in allen Lehrbüchern beschrieben, als ob man einen "Tennisball" in die Hand nehmen würde. Als ich meiner Freundin davon erzählte, konnte sie sich auch nichts darunter vorstellen. So etwas kannte auch sie nicht, obwohl sie, wie schon gesagt, 10 Jahre lang Klavierunterricht bei mehreren Klavierlehrern mit abgeschlossenem Musikpädagogikstudium hatte.
Was haltet ihr davon? Was hat sie denn versucht, mir beizubringen? Ging es da um den besonders feinen Anschlag? Naja, ich finde sie eigentlich sehr nett und denke mir, dass sie mir -vor allen Dingen bei ihrem Lebenslauf- auch sehr viel beibringen kann.
Naja, und wenn man den Ehrgeiz hat, richtig gut zu werden, kann so ein professioneller Lehrer bestimmt nicht schaden. Zumindest hört man ja oft, dass die Russische Klavierschule sehr gut sein soll.
Was meint ihr?
 
Hallo,
ich habe (mit 32 Jahren) vor drei Jahren angefangen mit Klavier und hatte 2 verschiedene Lehrer und mehrere Lehrer kennengelernt (durch Probestd. bzw. für 1-2 Monate. Jeder Lehrer gestaltet seinen Unterricht anders !

Die eine Lehrerin von mir, bei der ich mit 15 Monten die längste Zeit Unterricht hatte, hat auch viel Wert darauf gelegt wie ich spiele (guter Ausdruck und Technik) und auch aus der Russischen Klavierschule gespielt. Diese Klavierschule finde ich am besten und Sie ist die Ansprusvollste, von denen, die ich kenne ( Schaum , Europäische KLavierschule (KS), Alfreds KS für Erwachsene und die Russische Klavierschule).

Wichtig ist aber nur, was Du möchtest ! Schlecht ist es auf keinen Fall, aber Deine Lehrerin scheint Ihre Methode zu haben und durchzuziehen, wenn Du Dich darauf einläßt kannst Du viel von Ihr lernen, wenn Du das albern findest, wirst Du wenig von Ihr lernen, verstehst Du ? Es hängt von Deiner Einstellung dazu ab, ob Sie für Dich eine gute Lehrerin sein kann oder nicht.
Vielleicht fragst Du Sie einfach, oder Ihr besprecht erstmal zusammen, was Du vom Unterricht erwartest !

Unterricht sollte in erster Linie Dir erstmal Spaß machen und Dich motivieren, dann lernst Du am meisten, nicht wenn Du irritert oder gefrustet bist !
Rede mit Ihr darüber, was Du willst, dann kannst Du Dir viel Zeit sparen und evl. jemand finden der besser zu Dir passt.

Ich wünsche Dir viel Spaß am Klavier spielen !
 
Ersteinmal vielen Dank für Deine Antwort.
Naja, ich bin halt eben wegen dieser Hand-bzw. Fingerführung sehr verunsichert.
Ich habe die 5 Stückchen jetzt nach bestem Wissen und Gewissen eingeübt, bin aber immer noch nicht sicher, ob ich wirklich begriffen habe, worum es meiner Klavierlehrerin eigentlich geht. Aber ich habe zumindest versucht, die Hand-u. Fingerbewegung so gut wie es geht nachzuahmen.
Aber nun eine Frage an euch erfahrene Klavierspieler:" Bewegt ihr die Hände denn auch nach dem Anspielen einer Taste leicht nach vorne zum Klavier hin weg?" Naja, ich werde wohl abwarten müssen wie die nächste Klavierstunde abläuft. Bin ja mal gespannt......
Da mir das Üben der aufgegebenen Stücke aber zu langweilig war, habe ich heute zusätzlich eine leichte Version von "Für Elise" aus dem Konzertband von H.-G. Heumann einstudiert......und kann es auch teilweise sogar schon fehlerfrei spielen. Vielleicht an einigen Stellen noch etwas stockend und nicht so flüssig. Aber ich liebe dieses Stück!
Oder meint ihr, dass ich mir jetzt dieses Stück mit einem falschen bzw. schlechten Anschlag angewöhnt habe, wo meine Klavierlehrerin doch gerade
versucht, meine Hand- und Fingerbewegungen zu korrigieren bzw. zu optimieren?
Ich bin halt eben viel zu ungeduldig!
 
Fingerhaltung

Vor vielen Jahren hatte ich einen Lehrer der sagte: wenn Sie mit dem Handrücken nach unten besser spielen können, sollten Sie dies unbedingt tun. Diese Aussage war mir sehr symphatisch......ich habe nie an Dogmen geglaubt und bin der festen Überzeugung, dass sie uns nicht weiterhelfen. Ein guter Lehrer wird Dir wohl eine Entwicklung ermöglichen, die Dir am nächsten kommt.:tuba:
 
Hallo Sonnenblume,

Ferndiagnose ist immer schwierig. Deiner Beschreibung (Bewegung zum Klavier hin, also quasi strecken der Finger?) kann ich allerdings da nicht folgen, das hört sich in der Tat merkwürdig an. Umgekehrt wird wird für mich ein Schuh draus, Finger weiter beugen Richtung Tastenkante. Ein solches "Schnellen der Finger" findet man schon bei C. Ph. E. Bach.

Die russische Schule habe ich nie bei meinen Schülern verwendet, es geht rasend schnell weiter und erfordert Fleiß. Dazu seind die Illustrationen für Kinder gedacht und hier seit 50 Jahren kalter Kaffee, was nicht heißen soll, dass die Bilder das Wichtigste wären, aber trotzdem. Gerade für Erwachsene gibt es wirklich spannendere Lehrwerke.

Grundsätzlich würde ich als Mangel konstatieren, wenn man nicht auf einen Schüler eingeht, und so hört es sich fast an. Ebenfalls tabu finde ich, einen Schüler anzufassen ohne voher zu fragen. Das sind wirklich no-no's die in einer Instrumentalpädagogikprüfung erhebliche Minuspunkte geben.

Die russische Unterrichtsästhetik dürfte bedingungslosen Gehorsam und Drill als normal ansehen (stark verallgemeinert, ich weiss). Schau dir das noch etwas an, wenn du dich unwohl fühlst, solltest du vielleicht schon nach einer anderen Lösung suchen.

Viele Grüße
Axel
 
auf jeden Fall lernst du bei der Frau eine Menge, wenn du möchtest- meine erste Lehrerin (ebenfalls Russin) hat genauso mit mir angefangen. Mir aht es nichts gebracht außer, dass ich nach 3 Jahren Klavierlehrer gewechselt habe ;) aber wenn man spaß am üben hat und übt, dann bringt es einen weiter.
Ja, sie versucht so deinen Anschlag zu perfektionieren. Mit schwereren Stücken verbessert sich der Anschlag sowieseo, weil man diese ansonsten nicht hinbekommt, aber es kann auf keinen Fall schaden, wenn man schon sehr früh auf den Anschlag achtet.
Sobald du weißt, worauf sie hinaus will- das dauert ein paar wochen- wird es dir nicht mehr schwerfallen, und dann ist das Üben von Stücken effektiver, weil gleich beim Üben der Anschlag stimmt und nicht erst hinterher Takt für Takt umgelernt werden muss.
Allerdings stört es nicht, wenn du zwischendurch noch andere Stücke lernst.
Ich geh mal davon aus, dass du meintest die Finger bleiben liegen und der rest derhand bewegt sich zum Klavier hin? Das tut man, wenn man sehr langsam und leise spielt, damit der Ton weicher klingt. Es ist allerdings nicht fpr schnelle Stücke geeignet. Und eigentlich macht man es gar nicht bewusst, nur zum Üben wird es einem so beigebracht

Also du hast eine gute Lehrerin, allerdings möchte ich dir ans Herz legen zu wechseln, sobald dir das ständige Technik üben auf die nerven geht. Ich habe 3 Jahre damit verschekt Unterricht bei einer Lehrerin zu haben, mit der ich menschlich nicht klarekommen bin und in dieser zeit nichts gelernt, obwohl ihre schüler eigentlich zu den besten der musikschule gehören
 
Hi,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Deiner Lehrerin!
Sie ist goldrichtig!
Sei nicht irritiert, vielleicht mußt Du jetzt erst einmal die Zähne zusammenbeissen, weil sie als Russin evtl nicht ganz so sensibel auf Deine Gefühle eingehen wird ;-)
Aber Du wirst zum einen eine gute Technik lernen und zum anderen einen ganz anderen Zugang zur Musik bekommen.
Sicher war Deine Handhaltung nicht "falsch", sondern einfach nur "deutsch".
Die russische Technik unterscheidet sich von der der deutschen,
vor allem durch die Handtechnik (aktive Finger, locker-bewegliche Handgelenke)
Ich kann Dir nur empfehlen: Lasse Dich darauf ein.
Die russische Klavierschule ist die beste und anspruchsvollste Schule auf dem Markt. Ein musikalischer Mensch müßte die darin enthaltenen Stücke eigentlich lieben ;-)
Die Heumannschule halte ich persönlich nicht für so ideal.
Ich verwende Sie äußerst selten, da ich nicht nach dem 10 Fingersystem unterrichte. Manchmal jedoch ist sie wegen der "Popularität" nicht schlecht, z.B. bei Erwachsenen oder Jugendlichen.
Also viel Spass weiterhin und berichte von Deinen Fortschritten.

Klavier-stunde
 
Sonnenblume,

Du scheinst an eine gute Lehrerin geraten zu sein!

Denn was sie macht, ist das absolut wichtigste überhaupt, die Grundlagen, wie richtige Handstellung und richtiger Anschlag, schließlich die für Dich in jeweiliger Situation die richtigen Fingersätze. Das erfordert anfangs eine ziemlich hohe Konzentration, daher ist es völlig ok meiner Ansicht nach, das an hyper leichten Melodien zu üben. Alles was Du Dir in dieser Hinsicht falsch aneignest, musst du Dir irgendwann wieder mühsam abgewöhnen.

Russische Klavierschule ist super, hat auch gleich anfangs (bis auf die ersten Seiten) immer wieder nette Stücke, geht auch nicht zu seicht weiter im Schwierigkeitsgrad. Heumann mag ich persönlich nicht, vor allem weil er von vielen Stücken Leichtversionen entwickelt. Es gibt riesig viel Klavierliteratur für alle möglichen Schwierigkeitsstufen, so dass das überflüssig ist.

Vermutlich ist es "hart", dass die Zeit, die Du schon ohne Lehrerin am Klavier verbracht hast, so quasi überflüssig scheint. Aber vielleicht ist das besser zu verstehen, wenn Du zum Beispiel an rudern denkst. Es ist sehr leicht, sich ein Ruderboot zu mieten, und irgendwie einen Ausflug mit dem Ruderboot zu machen. Wenn Du aber Freude am Rudern hättest und wolltest mit mehreren rudern, zum Beispiel in einem Vierer, gäbe es riesige Probleme, wäre es ganz wichtig, dass Du genau die richtigen Dinge zur richtigen Zeit machst. Und angenommen, Du würdest es häufiger - oder länger, zum Beispiel für Tagesausflüge - machen, wäre es auch für Deine Gelenke usw. wichtig, dass Du richtig ruderst. Würdest Du also nach einigen Wochen selbstbeigebrachten Ruderns einen Lehrer nehmen, wäre die Erfahrung ähnlich, Du würdest grundsätzlich bei Null anfangen, eventuell aber ein wenig schneller vorankommen, als wenn Du noch nie in einem Boot gesessen hättest.
 
Da mir das Üben der aufgegebenen Stücke aber zu langweilig war, habe ich heute zusätzlich eine leichte Version von "Für Elise" aus dem Konzertband von H.-G. Heumann einstudiert......und kann es auch teilweise sogar schon fehlerfrei spielen. Vielleicht an einigen Stellen noch etwas stockend und nicht so flüssig. Aber ich liebe dieses Stück!
Oder meint ihr, dass ich mir jetzt dieses Stück mit einem falschen bzw. schlechten Anschlag angewöhnt habe, wo meine Klavierlehrerin doch gerade
versucht, meine Hand- und Fingerbewegungen zu korrigieren bzw. zu optimieren?

"Für Elise" von Heumann hat ein paar Takte, die an Für Elise erinnern, aber es ist alles andere als "Für Elise"! Das ist es, was ich in meiner vorangegangenen Mail mit meiner Kritik an Heumann meinte, er gibt Dir die Illusion, Du würdest ein bestimmtes Stück spielen, aber tatsächlich spielst Du einen Abklatsch davon!

Natürlich besteht gerade zu Anfang - aber auch später - die Gefahr, dass Du ein Stück falsch einübst, und es ist ja ganz natürlich, dass Du gut weiter kommen möchstest. Vielleicht kannst Du mit Deiner Lehrerin vereinbaren, welche Stücke Du üben kannst, wenn Du mehr Zeit und Lust hast und dass Deine Lehrerin die dann mit Dir durchgeht? Zu Deiner Info, Für Elise kannst Du bei folgendem Link runterladen, ist meines Erachtens nicht wirklich ein Anfängerstück:

http://www.sheetmusicarchive.net/
 
Danke nochmal an alle für die vielen Antworten!

Sicher war Deine Handhaltung nicht "falsch", sondern einfach nur "deutsch".
Die russische Technik unterscheidet sich von der der deutschen,
vor allem durch die Handtechnik (aktive Finger, locker-bewegliche Handgelenke)

Ja, ich glaube, da ist was dran.
Meine Lehrerin hat wirklich besonders viel Wert darauf gelegt, wie ich die Finger auf die Tasten drücke. Sie hat sie fast senkrecht tief auf die Tasten hinunter gedrückt. (Und das war extrem laut! So laut hatte ich mich bis dahin gar nicht getraut zu spielen! Aus Rücksicht unserer Nachbarn....Naja, die müssen dann jetzt wohl mal etwas leiden ;))
Sie sagte zwar auch, dass Unterarm und Handgelenk bzw. Handrücken eine gerade Linie bilden sollen, aber das Handgelenk müsse immer "atmen" können.
Und ihr wahr auch sehr wichtig, dass die Kraft, die man aufwenden muss, um eine Taste zu drücken, nicht aus den Fingern oder aus dem Handgelenk sondern aus dem ganzen Arm heraus kommt. Also wenn ich eine Taste gedrückt hatte, sollte ich allein durch das Gewicht meines Armes spüren, dass
der Finger bis auf den "Boden" der Taste drückt.
Naja, ist alles sehr schwer zu beschreiben......

Ja, sie versucht so deinen Anschlag zu perfektionieren. Mit schwereren Stücken verbessert sich der Anschlag sowieseo, weil man diese ansonsten nicht hinbekommt, aber es kann auf keinen Fall schaden, wenn man schon sehr früh auf den Anschlag achtet.

Was genau muss ich eigentlich unter Anschlag verstehen? Ich denke, es ist die Art und Weise wie man eine Taste drückt. Also stark oder nur leicht oder schnell oder langsam? Aber kann man damit denn nicht nur die Lautstärke des Spiels variieren? Oft hört man, dass ein bestimmter Pianist einen "tollen Anschlag" hat oder auch Du schreibst " Sie versucht Deinen Anschlag zu perfektionieren". Ich glaube, ich bin zu sehr Laie um da genauer differenzieren zu können. Mein Gehör ist wahrscheinlich auch nicht gut genug geschult, um feine Nuancen im Anschlag heraushören zu können....
Aber vielleicht ist es ja das: Auch wenn es mir einmal gelingt, in einem Durchlauf "Für Elise" fehlerfrei und flüssig zu spielen, liegen zwischen meinem Spiel und dem Vorspiel auf der CD immer noch WELTEN :oops: !!!!
Tja, da ist man einmal stolz und wird aber sofort wieder auf den Boden der TATSACHEN zurückgeholt....

Ferndiagnose ist immer schwierig. Deiner Beschreibung (Bewegung zum Klavier hin, also quasi strecken der Finger?) kann ich allerdings da nicht folgen, das hört sich in der Tat merkwürdig an. Umgekehrt wird wird für mich ein Schuh draus, Finger weiter beugen Richtung Tastenkante. Ein solches "Schnellen der Finger" findet man schon bei C. Ph. E. Bach.

Ich weiß, es ist aber auch wirklich wahnsinnig schwierig, das zu beschreiben...
Es ist mehr so wie Keyla schreibt.
Was Du aber beschreibst, verstehe ich allerdings nicht so richtig.
Wofür soll das "Schnellen der Finger" denn gut sein?

Ich geh mal davon aus, dass du meintest die Finger bleiben liegen und der rest derhand bewegt sich zum Klavier hin? Das tut man, wenn man sehr langsam und leise spielt, damit der Ton weicher klingt. Es ist allerdings nicht fpr schnelle Stücke geeignet. Und eigentlich macht man es gar nicht bewusst, nur zum Üben wird es einem so beigebracht

Das kann gut sein, dass man diese Bewegung beim Spielen nur unbewußt macht. Aber Du hast Recht. Sie hat es mir im Unterricht wahrscheinlich "sehr übertrieben dargestellt" gezeigt...
Nur komisch ist, dass ich diese Bewegung machen musste und wir aber sehr laut gespielt haben!?
Ach ja, ich habe vor ein paar Tagen einen Bericht im Fernsehen über das Geburtshaus von Tschaikovsky gesehen. Da hat eine 8-jährige! ein Stück von ihm am Flügel vorgespielt und sie hat wirklich immer dann, wenn sie einen Part mit der rechten Hand zu Ende gespielt hatte und die Handlage ändern musste, beim Wegnehmen der Hände, so eine komische Bewegung mit der Hand zum Klavier hin gemacht...Also, die Finger bleiben auf der Tastatur liegen und der Handrücken bewegt sich Richtung Klavier hin und die ganze Hand wird dann auch so nach vorne zum Klavier hin hochgenommen um sie daraufhin an anderer Stelle neu zu positionieren......
Das finde ich allerdings SEHR GEWÖHNUNGSDBEDÜRFTIG!:roll:
Ich versuche wirklich, das nachzuahmen, aber irgendwie kann ich mich da nicht dran gewöhnen. Stattdessen ziehe ich meine Hände immer sofort zu mir hin von der Klaviatur weg! Ich krieg´den Dreh einfach nicht raus, das anders zu machen! Es sah zwar wirklich edel und schick aus, so wie die Kleine das gemacht hat, aber ist diese Bewegung überhaupt spielerisch gesehen von Bedeutung?
 
... sie hat wirklich immer dann, wenn sie einen Part mit der rechten Hand zu Ende gespielt hatte und die Handlage ändern musste, beim Wegnehmen der Hände, so eine komische Bewegung mit der Hand zum Klavier hin gemacht...Also, die Finger bleiben auf der Tastatur liegen und der Handrücken bewegt sich Richtung Klavier hin und die ganze Hand wird dann auch so nach vorne zum Klavier hin hochgenommen um sie daraufhin an anderer Stelle neu zu positionieren......
Das finde ich allerdings SEHR GEWÖHNUNGSDBEDÜRFTIG!

Ja, und genau da sieht man den Unterschied zum Selbstlerner. Ich finde diese Bewegung, wenn sie nicht zu übertrieben gemacht wird, sehr edel und professionell. Ich hatte anfangs auch etwas Skrupel, all diese für mich gymnastisch erscheinenden Übungen zu machen, aber ich merke nun, dass sich diese Bewegungen automatisieren, so dass man bei einem neuen Stück fast gleich die richtigen macht. Das Wegziehen der Finger von den Tasten sieht eher aus, als wärst Du froh, mit Spielen fertig zu sein oder ekelst Dich vor dem Klavier.

Was die russische Klavierschule angeht, so finde ich sie auch Spitze, schließlich lerne ich seit 3 Jahren mit ihr. An Deiner Stelle würde ich erst mal ein paar Wochen Unterricht durchziehen und dann nochmal das Ganze hinterfragen...

Klavirus
 

Nun, die Russische Klavierschule, Band 1 hat meine kleine Tochter auch. Sie geht zweimal in der Woche zu unserer Lehrerin und ist jetzt, nach ca. 5 Monaten, immer noch dabei, diese Haltung zu lernen.

Es ist wohl nicht sehr einfach, das nachzuvollziehen, aber man kann es merken, wenn die Tasten unterschiedlich gedrückt werden. Die Haltung und die Art machen den Ton erst richtig hörbar. Ich als absoluter Laie merke es immer dann, wenn meine Tochter was gespielt hat (was sie meiner Meinung nach schon garnicht so schlecht macht) und wenn ihre Lehrerin dann was vorspielt.

BTW, die Lehrerin meiner Tochter ist Julia Suslin, die die Russische Klavierschule mit entworfen hat...

Perry
 

Anhänge

  • Russische Klavierschule.jpg
    Russische Klavierschule.jpg
    28,9 KB · Aufrufe: 33
Hallo Perry,

Ihre glückliche Tochter :-)
Eine bessere Lehrerin gibt es nicht.
Ich weiß das ;-) ;-) ;-)

LG
klavier-stunde
 
also der Anschlag ist im Endeffekt wie der Ton klingt (der so wird er bewertet)
dazu gehört z.B., dass man die hand so bewegt wie du es grad lernst. der ton klingt weicher, das heißt nicth er ist leiser. er kann auch lauter sein. spiel dagegen mal einen lauten ton mit steifem finger. das klingt scheppernder und nicht so angenehm. den unterschied hörst du besonders auf guten Instrumenten.
man kann eine taste langsam nit viel oder wenig kraft bzw. schnell mit viel oder wenig kraft runterdrücken. das ist der anschlag (so beschreib ich ihn- vielleicht gibt es noch jemanden, der es besser kann)
der anschlag hat viel mit betonung zu tun. genauso wie dynamik viel mit betonung zu tun hat. aber nur dynamik lässt ein stück gefühlslos klingen, während nur guter anschlag langweilig klingt
 
Hallo alle zusammen!
Ich habe gestern meine 1. private Klavierstunde gehabt...und bin völlig irritiert....

.... ich durfte die ganze erste Stunde nur superleichte "Baby-Stückchen" spielen und sie hat die ganze Stunde damit verbracht meine Handhaltung zu korrigieren.

Hallo Sonnenblume,

da ich selber noch Anfänger bin, kann ich Dir zur Handhaltung nicht so viel sagen. Vor kurzem habe ich den Lehrer gewechselt und seit einem Monat lerne ich auch mit der Russischen Klavierschule. Und weil ich vorher nach einem anderen Ansatz gelernt habe, "darf" ich (u.a.) auch die superleichten Baby-Stückchen spielen.

Aber die finde ich total schön! Besonders die vierhändigen. Hast Du Nr.47 Der Lügenfuchs oder Nr. 44 Das Mädchen im Walde mal vierhändig gespielt. Das hört sich doch toll an! Heute hat meine Lehrerin zu Nr. 43 Meine Kuh eine Stimme dazu improvisiert. Da saßen wir dann an zwei Flügeln und haben zwar ein Baby-Stückchen gespielt, aber ich fand es einfach toll!!! Ich hatte so richtig das Gefühl Musik zu machen.

Lange Rede - kurzer Sinn: Auch ich empfehle Dir, Dich darauf einzulassen. Wie war denn Deine nächste Stunde?
 
Mh...wenn ich ehrlich bin, habe ich auch mit der Russischen Klavierschule angefangen und 2 Jahre gespielt. Aber ich persönlich fand das einfach frustrierend. Nicht wegen des Schwierigkeitsgrades, sondern vielmehr weil mir persönlich die Stücke nicht gefielen. Beschimpft mich jetzt als Kulturbanausen oder was weis ich, aber ich bin halt nicht so der Klassik-Fan. Weil ich so frustriert war habe ich auch weniger geübt. Weil ich weniger geübt habe kam ich auch langsamer voran und das ist dann noch frustrierender.
Mittlerweile spiele ich nicht mehr direkt nach einer Schule sondern nach einigen.
Vorallem nach Blues und Rockmusik ersteinmal Improvisation gelernt. Nun mache ich mich langsam dran vom Blatt zu spielen und Noten flüssig zu lesen... . Vllt. auch mit der Russischen Klavierschule, mal sehen. Aber ich würde raten nicht nur nach der Schule zu gehen, denn in erster Linie sollte es auch Spaß bringen. Und nur weil die Schule anspruchsloser ist, heißt es ja nicht gleich, dass der Unterricht dadurch auch anspruchsloser wird. Wobei es bei mir so war. Ich habe fast komplett aufgehört zu üben. Jetzt werde ich aber wieder motivierter und nehme es in Angriff.
 
Hallo Merl,

also ein Kulturbanause kann man überhaupt gar nicht sein, wenn man sich zur Musik und dann auch ausgerechnet am herrlichsten aller Instrumente hingezogen fühlt. Das grenzt eher schon an Expertentum :-)

Die Russische Klavierschule ist schon gut, aber sicher nicht der Weisheit einziger Schluss.
Methodenvielfalt wie Du sie betreibst finde ich gut, wenn man dabei dennoch auf einen sinnvollen sukzessiven Aufbau der Spieltechniken achtet. Das muss nicht zwingend mit klassischer Musik geschehen; sie bietet halt hierzu unerdenklich viel Material in allen möglichen Varianten und Erscheinungsformen und ist daher sicher ein Favorit im Rennen um die ideale Klavierlernliteratur. Aber: wichtig ist und bleibt, was hinten raus, bzw. im Ohre und im Bauch ankommt. Wenn's klappt und gefällt: völlig wurscht woher man es hat.

Viel Spaß beim Üben und Spielen und übrigens willkommen im Forum!
 
Hallo Merl,

hmm, da hattest Du aber keinen guten Lehrer. Der hätte doch merken müssen, dass Dir die klassischen Sachen nicht so gefallen und was anderes suchen sollen. Schade um die zwei Jahre.

PS: Willkommen im Forum und viel Spaß hier
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo!
So, nach langer "Forum-Abstinenz" werde ich euch dann doch mal berichten, wie es mit meinen Klavierstunden mittlerweile so läuft.....

Also, ich bin super glücklich mit meiner Lehrerin. Sicher, die erste Stunde war gewöhnungsbedürftig, aber mittlerweile läuft es wirklich gut.

Ich bekomme von ihr immer einige kleine Stücke aus der Russischen Klavierschule auf (die hauptsächlich als Übungsstückchen dienen sollen) und parallel dazu etwas, dass sich meiner Meinung nach schon nach "MEHR" anhört.

In der 2. Stunde habe ich z.B. ein Menuett (BWV Anh. 132) aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach aufbekommen und in der letzten Stunde meinte meine Lehrerin, dass wir es auch vielleicht schon mal mit der Originalfassung von "Für Elise" versuchen können.......Ich weiß....ich weiß......
Von den meisten von euch ist es "DAS HASSSTÜCK" schlechthin aber mir gefällts trotzdem.....
Als wir uns im Januar das Klavier zugelegt haben, war es immer mein Traum, dieses Stück vielleicht irgendwann einmal spielen zu können und ich hätte mir echt nicht erträumt, dass ich es JETZT schon übe....
Bis zur nächsten Stunde soll ich die erste (für Anfänger wie mich) recht schwierige und schnelle Passage nach dem Hauptthema mal versuchen....und ich muss schon sagen dass die auch schon ganz gut klappt....
ausser wenn ich jemandem vorspielen muss ....(hab´ich gestern leider zu meinem Entsetzen festgestellt) Meine Großeltern waren gestern zu Besuch und ich wollte denen natürlich zeigen was ich schon kann.....Das ist dann aber leider gehörig in die Hose gegangen. Naja, ich kann die Passage ja erst seit 2 Tagen und wenn niemand zuhört -außer mein Mann- auch schon recht schnell und fehlerfrei....
Bin ja mal gespannt, wie´s läuft wenn ich diese Stelle meiner Lehrerin das nächste Mal vorspielen werde. Weil ich ihr dann unbedingt zeigen will, dass ich es kann setze ich mich wahrscheinlich so stark unter Druck dass meine Finger anfangen zu zittern. Das war beim letzten Mal auch schon so - aber Gott sei Dank nur am Anfang. Die Nervosität hat sich dann doch noch wieder gelegt. Aber ich glaube dies ist ein anderes Phänomen mit dem einige von euch auch zu kämpfen haben.

Auf jeden Fall wollte ich mich nochmal für euren Zuspruch bedanken und kurz ein Feedback geben, wie es mir mittlerweile so gefällt.
Was übrigens die spezielle Handhaltung betrifft: Sie sagt diesbezüglich kaum noch etwas. Ich weiß zwar immer noch nicht so 100%-ig genau was sie möchte aber ganz so verkehrt scheint es ja wohl nicht zu sein, sonst würde sie mich ja öfter darauf hinweisen.
Und die Russische Klavierschule die ich von meiner Lehrerin habe ist nicht die Deutsche Fassung, sondern die Russische Originalausgabe in Kyrillisch!

Ach ja genau, und als letztes.....
(Ich weiß, wenn ich dann mal etwas schreibe, wird es immer gleich ein ganzer Roman ;) ) wollte ich in diesem Forum dann auch einmal Stellung beziehen und mich ganz öffentlich als BACH-FAN outen. (Ich hab´mitbekommen, dass es hier verhärtete Fronten zwischen Bach-Fanatikern und Chopin-Liebhabern gibt ;).
Ich muss zugeben dass ich auf dem Gebiet der Klassik noch nicht so bewandert bin. Meine Liebe zur Klassik habe ich erst jetzt durch das Klavierspielen entdeckt und deswegen kenne ich auch noch nicht so viele Stücke.
Aber ich muss sagen, dass ich zumindest alles das, was ich von Bach kenne, sehr gut finde und mir die Stücke, die ich bislang von Chopin kenne, nicht so zusagen. An irgendeiner Stelle hier im Forum ist die Rede von einem Chopinstück -ich glaub´ irgendein Werk in G- oder D-Moll- welches für viele DAS Lieblingsstück ist. Ich hab´ es extra deswegen probegehört aber ich finde es absolut eintönig und langweilig... Es tut mir Leid, ihr könnt mich jetzt ruhig als Banause abstempeln aber ich kann dem Stück echt nichts abgewinnen. Mich spricht so laaaaangsame eintönige Musik nicht an....

Aber ich lasse mich ja gerne eines Besseren belehren! Ich bin offen für Empfehlungen der Chopin-Fans... Vielleicht kann ich mich mit dem einen oder anderen Stück von ihm ja doch noch anfreunden...?
Wenn, dann sollte das Stück zumindest so in diese Richtung gehen:
Klavierkonzert Nr. 1, Thema aus dem 1. Satz, op 11
Das ist nämlich bislang das EINZIGE Stück von Chopin, das ich kenne UND das mir gefällt.

Sonnenblume
 
ich freu mich für dich , dass dir der unterricht spaß macht und dass du gut vorankommst!
mach weiter so!

ich kann es gut verstehen, wenn du bach mehr magst als chopin.
ich persönlich mag beide sehr. chopin höre ich zum einschlfen und bach spiele ich gern (nur die die mir dabei zuhören tun mir leid ;) ). chopin spiele ich natürlich auch gern.

ich kann dir empfehlen: Fantsie Impromtu und den Grande Valse Brillante (Es-Dur Op.18 Nr.1)
 

Zurück
Top Bottom