Bei jeder Klavierstunde furchtbar aufgeregt! Händezittern!

Hallo Ihr Lieben,

ich habe nicht so eine Resonanz erwartet. Zu wissen, daß ich nicht die Ausnahme bin, hat mir wahrscheinlich am meisten geholfen. :-)

Gestern hatte ich wieder Unterricht und es lief entschieden besser! *freu*
Ich hab an Euch gedacht und versucht einfach locker zu werden. Ich dachte so bei mir, spiel einfach drauf los... egal wie gut oder schlecht... und es ging
tatsächlich besser!!
Ich war danach so voller Tatendrang, daß ich als Hausaufgabe das erste Mal ein Stück (Stranges in the night) aus Piano Piano (Mittelschwer!) bekommen habe. Für mich eine echte Herausforderung, u. a. wegen den weiteren Griffen (ich habe leider sehr kleine Hände).
Jetzt schweife ich vom Thema ab, aber ich bin gerade so happy. Eben habe ich den halben Vormittag geübt und schaffe schon die ersten 4 Zeilen (gaaanz langsam). *freu*

Euch allen einen tollen musikalischen Tag

LG

Laura, macht jetzt Mittagessen... dann leider einkaufen... und dann schnell wieder ans Klavier :D
 
Hallo LauraL,
ich habe auch kleine Hände und das als Mann, bekomme gerade eine Oktave + 1 Taste hin, mehr geht nicht und das tut dann schon etwas weh. Wie viele Tasten bekommst Du im Griff?
Mit dem Lampenfieber habe ich schon immer extrem zu kämpfen. Es reichte bei mir schon dass nur von meiner Familie einer im Raum ist, wo ich gerade übe und schon mache ich evt. einen Spielfehler und werde etwas rot. Das fühle ich wie es mir heisser (wärmer) im Gesicht wird. Ich finds blos blöd, dass dies mich so irritiert.
Zur Zeit arbeite ich drann. Selbst ein gekipptes Fenster im Zimmer ist schon Grund genug, um mein Spiel zu beinflussen: Leider im negativen Sinne. Aber es wurde schon um einiges Besser. Jetzt mach ich extra das Fenster auf, damit die Leute was hören können, denn ich kann ja was, was die nicht können! Daran denke ich immer und das hilft. Ich spiele auch gerade wenn jemand ins Zimmer kommt, mehr und mehr extra gut.
Es ist nur komisch, dass das bei einem so viel negativ ausmachen (beinflussen) kann.
Ich sehe jetzt aber nur noch Fortschritte bei mir. Und das wünsche ich Dir auch von ganzem Herzen.
Liebe Grüße Jörg
 
Hallo Jörg,

vielen Dank.
Eine Oktave geht ganz gut. 1 Taste mehr ist gerade noch so drin.
Ich habe gestern mind. 3-4 Stunden am neuen Stück geübt und eben auch noch 1 Stunde. Da sind jetzt viele Griffe mit der rechten Hand wo ich mehrere Töne greifen muß. Ich bin dabei noch völlig verkrampft und weiß noch nicht so recht wie ich die Hand lockern kann.
Die Finger sind teilw. schon recht gespreizt und dann muß man noch mit dem kl. Finger über eine schwarze Taste rüber greifen um an die weiße Taste dahinter zu kommen. Und noch so ein paar andere Nettigkeiten.
Ich probiere jetzt ständig rum wie ich am einfachsten greifen kann...
Ist nicht so einfach, aber 1 cm mehr wäre schon ganz nett. ;-)

Was spielst Du zur Zeit?

LG

Laura
 
Für mich ist die beste Methode, um die Aufregung zu überwinden, die Konzentration voll auf die Musik zu richten.
Ich versuche mal etwas näher zu erläutern, wie ich das meine:
Man kann Klavier spielen und dabei ganz weit weg sein, vlt an Erlebnisse des Tages denken, was man morgen einkauft etc. Die Finger bewegen sich fast von selbst, das Stück wird abgespult.
Das andere "Extrem" ist, wenn man völlig im Moment ist, die Musik den Geist voll ausfüllt und nichts ablenkt (nicht mal Gedanken, wie "hier jetzt cresc" etc). Nicht versuchen "Leistung zu erbringen", sondern Musik machen.

Wichtig: Das muss man von Anfang an mitüben! Einfach umzuspringen vom geistlosen Spielen zu diesem höchst erfüllten Spiel klappt nicht. Damit ist man völlig überfordert, weil viel zu ungewohnt.

Die Vorteile dürften auf der Hand liegen. Volle Konzentration auf Musik bedeutet weniger Fehler. Ein Fehler in einem beseelten Vortrag stört niemanden. Jeder Klavierlehrer dürfte dabei in Verzückung geraten :D. Wer seinem KL regelmäßig so vorspielt, braucht vor allen anderen Vorspielen keine Angst mehr zu haben.

Das muss man üben, aber die Macht der Gewohnheit wird einem nach der ersten Überwindung alles erleichtern.

Soweit meine gewagte Theorie, zerreißt mich :D

lg marcus
 
Soweit meine gewagte Theorie, zerreißt mich :D

Ich finde, das ist eine klasse Theorie!!! Ich sehe das ganz genauso. 8) Man sollte versuchen, den Mut zu finden, mit der gespielten Musik etwas auszusagen, also seinem Publikum wirklich etwas mitzuteilen. Noch genauer: nicht nur irgend etwas, sondern das, was tatsächlich in der Musik drinsteckt. Das geht nur, wenn man sich erstens ganz auf die Musik konzentriert und sich zweitens traut, den emotionalen Inhalt des Stücks spürbar werden zu lassen. Ersteres kann man von Anfang an üben, und es schließt auch das Verständnis der harmonischen Struktur des Stücks usw. mit ein. Letzteres ist wohl schwieriger, weil man es nicht so für sich allein üben kann. Man kann es nur dadurch üben, dass man sich immer wieder überwindet und den Mut findet, sich anderen zu zeigen.

Nicht dass jetzt jemand denkt, ich könnte das. ;) Aber es ist meiner Meinung nach ein sehr lohnenswertes Ziel. Ob's in Mainz was nützt, werden wir dann ja sehen... :D

Grüße von
Fips
 
Hallo marcus,
Deine Theorie ist nicht gewagt, sondern find ich sehr zutreffend. Außerdem wird hier niemand zerrissen und von mir schon überhaupt nicht.

Deine Erklärung wurde mir am Samstag bewusst (konnte heute erst lesen, was Du geschrieben hast, da ich zu hause kein Internet habe, nur in der Firma psssst!!)

Ich spiele von Schumann ein schönes Stück, dass ich sehr gut kann. Auf einmal verspielt!!
Ja, was jetzt, ich hatte direkt Probleme da wieder richtig reinzukommen 3-maliger Anlauf.
Ich dachte, das kann ja wohl nicht war sein, das kann ich doch sonst so gut und wirklich
ohne Fehler.
Nach meiner Analyse stellt ich fest, woran das lag! Ich war mit meine Gedanken spazieren
gegangen und habe eben gedankenverloren Klavier gespielt. Dann meine Schlussfolgerung,
nach einigem gründlichen Überlagen: Du musst dich mehr konzentrieren und zwar 100%
wenn du auf dem Klavier spielst. So können, und so entstehen Fehler.
Und Du marcus, hast es ganz treffend gesagt.

Auf der anderen Seite stellte ich fest, volle Konzentration beim Klavier spielen, da sind ja
auf einmal Leute (also meine Familie) ins Zimmer gekommen und ich habe es überhaupt
nicht mitbekommen. So ist es, wenn man sich auf sein Stück konzentriert und nicht an
irgend etwas anderes unwichtiges denkt.

Gruß Jörg
 
Hallo LauraL,
3-4 Stunden üben ist ja kein Pappenstiel, Hut ab davor. Ich übe meistens ca. 1 Stunde
und wenn möglich täglich.
Kann Dir erst morgen genau berichten was ich zur Zeit übe, ich will es Dir genau mitteilen,
blos, dazu habe ich nicht Opus und Nr. der Stücke im Kopf. Also schreibe ich das mir heute
abend zu hause auf und schreib es Dir Morgen hier im Clavio. (Habe nur Internet inder Firma!!)
Hoffentlich muß jetzt niemand lachen. Das gibt es eben auch noch.
Ich sitze in der Firma mindestens 9 Stunden vorm Computer, da spiel ich lieber zu hause am Klavier
und gehe meinen anderen Hoppys nach.
Viele Grüße Jörg
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Jörg: nicht missverstehen, ich übe nicht täglich 3-4 Stunden :D
Das mindeste ist immer eine 1/2 Stunde. 1 h ist eher normal.
Wenn es mich aber richtig packt, so wie z. B. ein neues Stück, dann hocke ich auch schon mal länger dran. Das kommt nur ab und zu vor.

LG

Laura
 
Hallo zusammen,

also ich kann dem, was Jörg schildert, in vollem Umfang zustimmen. Ich spiele derzeit die Nocturne Op. 9 Nr. 2 in Es-Dur von Frederic Chopin (seit vorletztem Freitag), wobei ich täglich ca. 1 Stunde trainiere und ich kann bereits die ersten 3 Seiten in der regeltypischen Geschwindigkeit spielen.

Auf der vierten Seite vor der hohen Schlusskadenz (1/16-Reihen), die genauso wie der Abschluss wieder gut läuft, muss ich noch etwas langsam mich an die Oktavgriffe herantasten (ich kann auf den weißen Tasten auch "nur 9 Tasten" greifen ...), aber es funktioniert schon. Wenn das andere in dieser Zeit klappte, dann bekomme ich das autodidaktisch auch schon noch hin.

Gerade bei Chopin, der ja nicht wirklich leicht ist, muss man sich extrem auf die Musik konzentrieren, um möglichst keine Fehler zu machen. Gleichzeitig muss man aber die spielerische Leichtigkeit (das Beseelte) im Vortrag beachten. Gedanklich abschweifen ist da einfach nicht drin, ansonsten wird´s Mist ...

Schönen Abend wünscht


Razo!
 
Die Finger sind teilw. schon recht gespreizt und dann muß man noch mit dem kl. Finger über eine schwarze Taste rüber greifen um an die weiße Taste dahinter zu kommen. Und noch so ein paar andere Nettigkeiten.
Ich probiere jetzt ständig rum wie ich am einfachsten greifen kann...
Ist nicht so einfach, aber 1 cm mehr wäre schon ganz nett. ;-)

LauraL, meine KL hat mir für solche Sachen eine Übung aufgegeben, die ich jeden Tag mal machen soll (geht auch ohne Klavier):

Du schlägst mit dem Daumen eine Ton an und Arm und Hand sind dabei ganz entspannt. Nach 5 Sekunden spreizt du alle Finger auseinander, soweit es geht (die Hand darf dabei ruhig zittern und es darf auch spannen und etwas weh tun!) - das Ganze wieder 5 Sekunden. Danach (wieder für 5 Sekunden) kommen die Finger wieder zurück, du löst die Spannung schnell und du achtest wieder auf eine entspannte Handhaltung. Dann schlägst du mit dem Zeigefinger eine Taste an und wiederholst die Übung. Geh nacheinander alle Finger durch (den kleinen Finger muss ich ganz schön rund - mit dem Fingernagel - anschlagen bzw. auf der Taste halten, damit ich die Hand und vor allem den Ringfinger gerade halten und spreizen kann). Anschließend mit der anderen Hand die ganze Übung wiederholen.

Versuchs mal, du lernst erstens das schnelle Anspannen - Entspannen der Hand (und auch des Armes) und zweitens dehnst du die Hand. Das kann bei regelmäßiger Anwendung ein bis zwei Tasten ergeben!

Liebe Grüße,
8f2d
 
Hallo LauraL,
in Deinem Benutzerprofil habe ich ja gesehe, dass Du auch noch mehr Aufgaben haben wirst als nur Klaiver zu üben. Mit Fam. und Kindern, Haushalt u.s.w. wirst Du auch ganz schön beschäftigt sein. Aber warum sollst Du nicht auch mal an einem Tag wenn möglich mehr üben als an anderen Tagen. Ist doch gut so.

Nun zudem was ich zur Zeit übe.
1. R. Schumann OP 15, Nr. 1 von fremden Ländern und Menschen.
Das ist auch immer zur Zeit mein Anfangsstück zum Auftakt meiner Überei.
2. J. Brahms Walzer OP 39, Nr. 15
3. Fr. Chopin Walzer Op 69 Nr. 1 As-Dur (hier feile ich an Feinheiten noch herum)
4. Fr. Chopin Walzer E-Dur (hier feile ich auch noch an Feinheiten herum)
5. Fr. Chopin Walzer Op 34 Nr. 2 (habe ich vor 2 Wochen neu begonnen 2 Seiten davon)
5. Fr. Chopin Nocturn Brown Index 49 (Wenn die Walzer richtig klappen dann kommt dies hier drann)
Und was spielst Du so für schöne Stücke Laura?
Viel Grüße Jörg und schönes Üben
 

Sorry, hatte die Tage keine Zeit....

Jörg: Das sind sehr schöne Stücke, die Du schon spielst kannst *neid*. Da bin ich noch weit davon entfernt. Chopin Nocturne Brown Index 49 finde ich sogar sehr schön (habe ich sogar auf einer CD, aber als Eigeninterpretation von Alicia Keys... sehr schön..)

Mein Repertoir ist bei weitem nicht so beachtlich (siehe in meiner Vorstellung "LauraL").
Seit einer Woche kämpfe ich mit meinem ersten mittelschweren Stück (Strangers in the night, Frank Sinatra ;-) ...mit einigen Terzen und erste weite und komplizierte Griffe usw.). Gestern meinte sogar meine KLin, dass dieses Stück ein großer Sprung ist. Das ist alles sehr ungewohnt, aber ich bleibe hartnäckig. Am Anfang waren die Hände noch sehr verkrampft, aber das lässt mit jedem Üben immer mehr nach.
Flüssig spielen kann ich es noch nicht. Eher noch langsam mit ein paar Hängern. Die Schlusszeile sitzt noch garnicht.
Wenn ich danach ein leicht arrangiertes Stück spiele, ist es sowas von leicht und entspannend. :-)

Als Hausaufgabe habe ich Tristesse v. Chopin (auch mittelschwer aus piano piano) bekommen. Und jetzt musste ich bereis an einem Akkord schummeln (ein Ton weglassen...ich glaube das war H DES H... komme am zweiten H nicht ran, da der Zeigefinger am DES ist... :-( ...H nach H wäre sonst kein Problem...). Das ist sehr frustrierend. War Gestern mal wieder schlecht Gelaunt deswegen.

Was meine Hände betrifft, hoffe ich hier im Forum auf jede Menge Aufmunterung. :sad:

LG

Laura
 
Hallo LauraL,
schön dass Du Dich gemeldet hast. Dachte schon ich hätte was falsch gemacht? Habe
aber nichts gefunden, freut mich, sich so austauschen zu können.
Den Hang zu scheren Stücken, oder vielmer zu viel zu schweren Stücken hatte ich auch
schon immer. Meine Klin hatte immer den Kopf geschüttel, weil ich es einfach nicht lassen
konnte. Meistens habe ich auch das immer geübt, was ich wollte und nicht was sie wollte.
Die Stück die ich von ihr aufbekam habe ich kurz vor der Klavierstunde schnell ein paar mal geübt. Sie sagte ja dann immer, ich hätte es ja gut geübt, nur das konnte dann mein
Vater immer nicht verstehen weil er ja wusste, dass ich schnell vorher die Aufgaben übte bevor sie kam.
Nach über 42 Jahren klavierspielen kenne ich meine Grenzen besser und versuche die
Stücke die mir auch gelegen sind zu üben. Das ist auch besser so. Hat ja lange genug gedauert.
Bei zu großen Akkorden lasse ich immer einen Ton weg. Auch wenn jetzt Andere hier meckern. Aber das kann ja jeder machen wie er es möchte.
Also viel Spass beim Üben
Grüße Jörg
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Da bin ich wieder... zur Zeit kaum noch am Computer... :-)...wohl eher an andere Art von Tasten...

Vielen Dank, das Üben geht auch schon langsam besser. Es war für mich zwar ein großer Schritt es mit mittelschweren Noten zu probieren, aber es macht dafür auch viel mehr Spaß (...wenn es nach einiger Zeit klappt...).
Es klingt alles so viel schöner.
Tristesse macht mir allerdings noch sehr Kopfzerbrechen... oder eher "Fingerbrechen" ;-). Es sind einige Oktaven drin.... Es ist aber ein sehr schönes Stück.

Jörg, wünsch Dir auch viel Spaß und Erfolg beim Üben.

Danke nochmal an ALLE :-) Letzte Stunde lief sogar noch besser! *freu*

LG

Laura
 

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