Erfahrungsaustausch Spätberufene

Blöde Frage:
Was ist denn so schlimm dran, wenn ich mal nicht hochkonzentriert am Klavier sitze?
Das bedeutet doch nicht dass ich dann nichts lerne?
Viele von den Späteinsteigern bedauern doch, dass sie nicht als Kinder begonnen haben. Wenn ich meinen Kindern beim Üben zusehe habe ich nicht den Eindruck, dass sie dabei konzentriert bei der Sache sind. Im Gegenteil, sie fühlen die Musik mehr als dass sie sie verstehen!?

(Okay, ich geb's zu, ich brauch etwas das mich von der US-Wahl ablenkt! :-(()
 
Ich sitze 3 bis 4 Minuten am Stück. In der Zeit schaffe ich es 1 bis 2 x von Anfang bis Ende, natürlich nicht fehlerfrei :cry2:. Danach spiele ich was anderes. Stücke dieser Art habe ich so 8 bis 10, von denen in einer Übungssitzung 1, maximal 2 drankommen, alle von Anfang bis Ende. Jedesmal kommt es mir vor wie prima vista, und mein Kopf ist danach erschöpft :dizzy:. Ist klar, jedes Stück kommt 1x pro Woche dran, für 3 bis 4 Minuten.

Ich bin keine KLin, aber mein Gefühl sagt mir, dass das nix werden kann. Was willst du denn erreichen? Willst du überhaupt irgendwas erreichen? Wenn du mit dem status quo zufrieden bist, dann brauchst du nichts ändern.

Wenn nicht, solltest du dir überlegen, wie du effizienter üben könntest. Z.B. länger an einem Stück dranbleiben, kleine Etappen, 1-2 Takte üben, nur ein Stück auf einmal (was mir in Anbetracht der sowieso knapp bemessenen Übungszeit sinnvoll erschiene).

Falls es dich interessiert und du gut genug Englisch verstehst: In diesem Buch findest du eine Menge hilfreicher Ansätze
 
@areta87
Deine Beiträge lassen es so erscheinen, als würdest Du ohne KL üben. Ist das so?

Stimmt. Bitte jetzt keine grundsätzliche Diskussion aufmachen. Besser wäre mit, weiß ich. Ich habe mein unstetes Programm gestrafft und konzentriere mich auf ein Stück, das praktischerweise schon vom Komponisten in kleine, jeweils eine Zeile umfassende Häppchen eingeteilt ist.

Unpraktischerweise ist durch eine Kurzreise mein Programm unterbrochen worden. Klingt jetzt nach Ausrede, aber mich selbst will ich nicht belügen.
 
ein Stück, das praktischerweise schon vom Komponisten in kleine, jeweils eine Zeile umfassende Häppchen eingeteilt ist.
Bei den Stücken, die ich übe, waren die Komponisten sogar noch zuvorkommender. Sie haben diese einzelnen Zeilen noch in Takte zerlegt. Und selbst die kann man bei Bedarf noch in kleinere Einheiten unterteilen. ;-)
 
Stimmt. Bitte jetzt keine grundsätzliche Diskussion aufmachen. Besser wäre mit, weiß ich.

Aber weißt du auch, wie viel besser? Ich selbst hätte es nicht für möglich gehalten, aber ohne Blick eines fachkundigen Außenstehenden trittst du bestenfalls auf der Stelle, im schlimmeren Fall übst du Fehler ein und legst dir schlechte Gewohnheiten zu, die du später nur schwer wirst ausmerzen können. Und du merkst es nicht einmal, erst wenn du tatsächlich Unterricht nimmst und einen Unterschied siehst.

und konzentriere mich auf ein Stück, das praktischerweise schon vom Komponisten in kleine, jeweils eine Zeile umfassende Häppchen eingeteilt ist.

Die Zeileneinteilung ist nicht vom Komponisten, sondern vom Notenstecher vorgegeben, je nach Papierformat etc. ;-)
 
Aber weißt du auch, wie viel besser? Ich selbst hätte es nicht für möglich gehalten, aber ohne Blick eines fachkundigen Außenstehenden trittst du bestenfalls auf der Stelle, im schlimmeren Fall übst du Fehler ein und legst dir schlechte Gewohnheiten zu, die du später nur schwer wirst ausmerzen können. Und du merkst es nicht einmal, erst wenn du tatsächlich Unterricht nimmst und einen Unterschied siehst.

Nein, das genaue Ausmaß kann ich nicht abschätzen. Allerdings hatte ich schon Erfahrungen mit Unterricht, so mit 8 bis 12 Jahren, dann 15 bis 18 (selbe KLin), mit 45 bis 50 wieder an anderem Ort und mit anderem KL. Jetzt bin ich 70 und passe eigentlich nicht genau ins Thema.

Noch eins: ich bin männlich und seit 3 Jahren im Ruhestand. Daher das späte Wieder-Aufflammen der Liebe zum Klavierspiel.

Ganz untätig war ich auch nicht im Alter zwischen 50 und 66: mit einem Keyboard und Begleitautomatik (getrennte Geräte) habe ich vorwiegend mich selbst unterhalten (die Quintessenz des Alleinunterhalters:-D) Das ist so einfach, dass man keinen Unterricht braucht, jedenfalls für meinen Level.

Eine/n KL suche ich bald (2017). Ich bin immer noch dabei, mein Leben neu zu organisieren.
 
Das klingt doch prima!

Ich bin immer noch happy, dass ich die Chance gleich ergriffen habe und mich so früh wie möglich um Unterricht gekümmert habe.

Hatte heute wieder Unterricht und es war wunderbar. Ich bin stets ziemlich aufgeregt und spiele merkwürdige Sachen, die ich sonst viel besser kann, habe aber das Gefühl, dass es zumindest etwas besser wird.

Mir fällt es nicht ganz leicht auf das Klavier meiner Lehrerin zu switchen, hoffe dass sich das auch entspannt, aber der Anschlag ist doch ganz schön anders. Unser Klavier ist im Vergleich viel schwergängiger, da stolpere ich manchmal ziemlich laut rein bei ihrem Klavier, weil ich zu Hause eben stärker anschlagen muss.

Ich spiele auch echt nette Sachen, gerade das "Stückchen" von Schumann, hach hübsch ist das!

Ich liebe mein neues Hobby!

Und das Söhnchen und ich üben Weihnachtslieder und es macht so viel Spaß. Üben immer am epiano, soll für die anderen beiden ne Überraschung sein ;-) haben da immer ne echt gute Zeit!

Liebe Grüße vom
Sonnendeck

Edit: und jetzt wollte ich eigentlich schon längst schlafen und bin am epiano versumpft... habe mein neues Stück angefangen, das Arabesque von Burgmüller, Spaß macht's!
 
Zuletzt bearbeitet:
...Ich bin stets ziemlich aufgeregt und spiele merkwürdige Sachen, die ich sonst viel besser kann, habe aber das Gefühl, dass es zumindest etwas besser wird...
Das war bei mir am Anfang auch so, war fürchterlich aufgeregt, das legt sich aber nach und nach. Trotzdem kann ich im Unterricht beim KL fast nie die Güte abrufen, die ich Zuhause hinbekomme. Ärgert mich schon etwas.

Gruß rudi
 

@rudi2407 . Geht mir auch immer so . Und das macht mich immer ganz traurig :cry2:
 
wir haben den Unterricht zuhause, also an unserem Klavier uns spielen dennoch Grütze im Unterricht. Das kann also der Grund nicht sein. Es ist das "Vorspielen"
Der quasi hausgemachte Druck
 
wir haben den Unterricht zuhause, also an unserem Klavier uns spielen dennoch Grütze im Unterricht. Das kann also der Grund nicht sein. Es ist das "Vorspielen"
Der quasi hausgemachte Druck

Ja, der pure Ehrgeiz... unnötig, zumindest beim hobbymäßigen Musizieren...

Habe letztens richtig gezittert und hatte Schweißnasse Finger, steigert sich bei mir je besser ich das Stück kann. Sehr unnötig, aber ich bin dabei es einfach hinzunehmen.


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
kenne ich leider auch ;-(
bis auf einmal, ich begann zu spielen, der ganze körper irgendwie verkrampft und nervös und plötzlich war es so als ob alle last vom mir fallen würde und ich konnte ganz normal spielen :-)
leider weiß ich nicht wie das zugegangen ist, sonst würde ich es immer so machen *g*

lg
 
steigert sich bei mir je besser ich das Stück kann. Sehr unnötig, aber ich bin dabei es einfach hinzunehmen.


Liebe Grüße vom
Sonnendeck


Ja, du sagst es! Das ist mir auch schon aufgefallen. Je besser ich es kann ,desto aufgeregter bin ich im Unterricht!

Und ich versteh auch nicht, wieso sich die Nervosität dann nicht im Laufe des Stückes abbaut?
Wenn ich einen Tanzauftritt habe bin ich vorher nervös und genieße es dann auf der Bühne. Beim Klavier wird es immer schlimmer, je länger das Stück...
 
Ja das kennt sicher jeder.
Die Frage ist nur, warum ihr das schon im Unterricht habt.

Ich mein, ich nehme schon länger Unterricht und nehme das "vorspielen" im Unterricht gar nicht als vorspielen wahr.
Im Unterricht darf ich Fehler machen, da bin ich in einem sicheren Umfeld.
Dort geht es zwar um "perfekt" aber nicht das ich es so spielen muss, sondern im Unterricht wird daran gearbeitet das ich es so spielen kann.
Das bringt mich dahin, sicher an Flügel zu setzen. Ich traue mich zu spielen weil ja mein Lehrer auf meine Fehler achtet.
Und dann arbeiten wir die zusammen ab.

Nervös werde ich, wenn ich für andere spielen soll.
Egal ob live oder aufnehmen, da geht mir die Muffe :-D

Live hatte ich am Klavier noch nicht, an der Gitarre verstecke ich mich dann in der Band:geheim:

Aber gerade beim aufnehmen, dass ist ja dann meist für euch, werde ich nervös.
Einfach weil dann auch Leute mich prüfen die ich nicht kenne. Leute die (noch) besser sind als ich und die mein Spiel bewerten.
Wenn man da nervös wird, dass kann ich verstehen:angst:
 

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