Erfahrungen mit Notensatzsoftware?

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Gelöschte Mitglieder 1722

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Hallo Klavierfreunde,

in diesem Forum habe ich bisher sehr wenig über Notensatzsoftware gelesen, obwohl ich annehme, dass doch sicher der/die eine oder andere selbst Noten schreibt; sei es zum Komponieren oder für welchen Zweck auch immer. Ich benutze sie für eigene Kompositionsversuche und für einige Stücke, die ich nur in schlechter Fotokopie habe und darum noch einmal abschreibe.

Mich interessiert, was für Erfahrungen es hier mit Notensatzsoftware gibt. Meine sind bisher diese:

Zuerst habe ich diese Open-Source bzw. Freeware-Programme versucht: Ich habe anfangs versucht mit Lilypond zu arbeiten, weil es Open Source ist,aber da es m. E. keine taugliche grafische Oberfläche dafür gibt, habe ich es wieder aufgegeben. Denemo und Canorus sind leider, wie ich finde, noch nicht dazu geeignet, vernünftig mit Lilypond zu arbeiten. Schade, denn das Druckbild in PDF, das Lilypond erzeugt, ist wirklich sehr überzeugend. Doch Noteneingabe mittels Texteditor grenzt meiner Meinung nach an seelische Grausamkeit, es sei denn man hat sehr viel Übung damit. Außerdem finde ich die Lilypond-Dokumentation zu unübersichtlich. Ich konnte nicht so richtig herausfinden, wie eine Lilypond-Datei aufgebaut ist => viel "trial and error".

Auch noch Open Source ist Musescore, das ich ziemlich gut und übersichtlich finde, aber wie mir scheint braucht es im Funktionsumfang noch Entwicklung. Vielleicht ist es in Zukunft einmal interessant.

Finale Notepad 2008 ist sicher auch nicht schlecht für einfache Ansprüche, aber das Notenbild wird damit nicht gerade beeindruckend. Die 2009er Version kostet 9,95 Euro.

Weil ich mit keinem Programm so richtig zufrieden war, habe ich es gewagt, 70 Euro für Harmony Assistant auszugeben. Bisher bin ich sehr zufrieden damit. Der Funktionsumfang ist groß, das Druckbild kann sehr flexibel angepasst werden, und bisher habe ich noch kein richtiges Problem damit gehabt. Zudem gibt es nette Hilfe im Forum, allerdings nur auf englisch und französisch. Mein Eindruck ist, dass ein teureres Programm sehr viel mehr bieten müsste, um interessanter zu sein. Aber vielleicht gibt es das Superprogramm, für das es sich lohnt, mehr Geld auszugeben. Capella? Finale? Oder sogar Sibelius?

Hat noch jemand Erfahrungen beizusteuern?

Gruß,
Pigpen
 
Hallo, Pigpen,

danke für die Hinweise auf Musescore, ich habe es mir gerade runtergeladen und werde mal ein wenig herumspielen.

>Die 2009er Version kostet 9,95 Euro.

Ja, das hatte ich mir auch angesehen, aber Klemm verschickt NUR an Leute mit Kreditkarte. Sowas habe ich nicht. Es steht zwar dort ein Hinweis, man könne das Programm als Nichtscheckkarteninhaber auch "mit Buch und CD" im Buchhandel bestellen, aber dort ist nur die 2007er-Ausgabe verzeichnet und die ist vergriffen. Von einer 2009er-Ausgabe war im PC der Buchhandlung nichts zu finden. So ewtas ist ärgerlich, wenn man als Kunde quasi dem Produkt hinterherlaufen muss, und irgendwelche Tricks anwenden muss, um an das Produkt zu kommen. Auch das Buch mit CD gibt es bei Klemm im Shop, aber auch dort "nur mit Scheckkarte".

Lieben Gruss und danke für den Tipp "musescore"

YAN
 
Hi YAN,

bin mal gespannt, wie Musescore dir gefällt. Mir hat die gut aufgeräumte Oberfläche mit den ganzen auf- und zuklappbaren Icons auf der linken Seite sehr gut gefallen. Der Teufel steckt, glaube ich, im Detail, und das Programm hat noch viele Bugs. Einmal habe ich z.B. versucht, eine Datei als MusicXML zu speichern und wieder zu öffnen, was nur mit einer Fehlermeldung quittiert wurde.

Gruß,
Pigpen
 
Hallo, Pigpen,

auf den ersten Blick gefällt es mir auf jedenfall besser als einige der Demos, die ich mir bisher runtergeladen habe. :-) Vor allem braucht man kein oder nicht viel technisches Hintergrundwissen, das habe ich nämlich nicht.

Lieben Gruss

YAN
 
Ich habe mir gerade mal das Handbuch zu Lilypond zu Gemüte geführt. Das Programm scheint mir genial zu sein. Allein schon die Tatsache, ohne Maus arbeiten zu können, verdient ein großes Plus. Wie allerdings eine Wagner-Oper in Lilypond aussieht, möchte ich mir gar nicht erst vorstellen. :D

Jedenfalls werde ich mich mal näher damit beschäftigen (in den Stunden, in denen ich nicht unterrichte, klavierspiele, mich im Forum 'rumtreibe ...)
 
Speziell bei Klaviermusik machen eigentlich alle Notatiosprogramme, die ich bisher ausprobiert habe, extreme Probleme, weil immer von einer polyphonen, einheitlich mehrstimmigen Struktur ausgegangen wird. In Klaviermusik setzen aber ständig Stimmen irgendwo ein und verschwinden dann wieder, oder springen zwischen den Systemen hin und her - ohne sich um irgendeine Stimmigkeit zu kümmern. Sollte jemand ein Programm kennen, das mit solchen Situationen vernünftig umgehen kann, wäre ich für einen Hinweis äußerst dankbar. Ach, und es sollte unter Win98 laufen :D
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Haydnspaß,

es liegt mir fern, irgendwelche Werbung für das Programm zu machen, das ich benutze, aber vielleicht entspricht Harmony Assistant hier deinen Anforderungen. Man kann verschiedene Stimmen in getrennten Notensystemen eingeben und anschließend zusammenführen, also z. B. zwei oder mehr Notensysteme im Violinschlüssel übereinander legen. Wenn dabei durch "unvollständige" Stimmen störende Pausenzeichen entstehen, kann man sie unsichtbar machen. Und man kann Noten so transponieren, dass sie zwar dem gewünschten Notensystem zugeordnet sind, aber ggf. weit darüber oder darunter stehen. Das Ganze erfordert ein bisschen Übung mit dem Programm, aber es geht ohne Probleme. Aber das müssten andere Programme doch auch können, oder? Oder meinst du etwas anderes?

Gruß,
Pigpen
 
es liegt mir fern, irgendwelche Werbung für das Programm zu machen, das ich benutze, aber vielleicht entspricht Harmony Assistant hier deinen Anforderungen.

Harmony Assistant hab ich auch, ich steig bei dem Programm aber ehrlich gesagt nicht so richtig durch und die Achtel, Sechzehntel etc. Balken sehen auch äußerst mysteriös aus.

Mit Tricksereien (unsichtbare Pausen, horizontales Verschieben von Notenköpfen und/oder Vorzeichen etc.) klappts ja mit capella auch einigermaßen, es ist halt nur ein Mords Aufwand, so ein paar ganz primitive Sachen so hinzubekommen, wie man es sich vorstellt.
 
Ich mache sehr viel mit Band in a Box. Finde das Noten eingeben dort recht einfach. Da ich ja bis jetzt ein Melodieinstrument gespielt habe (Sax) fand ich dieses Programm einfach genial, weil man mit ein paar Eingaben direkt eine komplette Begleitband hatte.
Zum Üben finde ich dieses Programm einfach genial. Es bietet soviel, das ist schon fast unheimlich. :o

Ich habe auch Finale, gerade wieder das neue Update auf 2009 gekauft. Das ist natürlich schon was sehr amtliches und man hat alle Möglichkeiten der Welt. Dieses Programm werde ich vermutlich jetzt beim Klavier mehr nutzten.
 
Ich kenne mich mit dem Thema zwar nicht wirklich aus aber ich habe grade gesehen das es bei Zweitausendeins.de Capella Professional im Angebot gibt. Von ca. 160 auf 40€ runtergesetzt... Bin auch schon am überlegen ob ich mir das kaufen sollte. Ich kann aber wie gesagt nichts über die Qualität des Programms sagen.
 
Ich kenne mich mit dem Thema zwar nicht wirklich aus aber ich habe grade gesehen das es bei Zweitausendeins.de Capella Professional im Angebot gibt. Von ca. 160 auf 40€ runtergesetzt... Bin auch schon am überlegen ob ich mir das kaufen sollte. Ich kann aber wie gesagt nichts über die Qualität des Programms sagen.

Ja, das habe ich auch gesehen. Vielleicht weiss ja hier jemand, ob das brauchbar ist....

Gruss

YAN
 

capella hatte früher (versionen um 2000) die angewohnheit, einfach so abzustürzen. herr ring hat das ding scheinbar in ms visual c++ geschrieben, und da passt was nicht ganz.

ich finde capella dennoch sehr gut, vor allem mit einem guten pdf-drucker.

durch capella 800 habe ich mir angewöhnt, klaviermusik genauso zu notieren, wie ich sie mit der hand spielen würde, sodass ich in der zeile für die rechte hand oft zwei- oder dreistimmig notieren muss, und läufe von der linken in die rechte hand trenne, weil capella früher keine notenzeilenübergreifenden balken machen konnte.

von der bedienung fand ich capella extrem einfach, man kann sowohl mit der maus direkt in die notenzeilen noten setzen, aber auch das "mausklavier" benutzen, oder nur mit der tastatur arbeiten, was besonders beim reinen abschreiben sehr effizient ist.

ich habe kurz mal sibelius ausprobiert, dass gestalterisch zwar sehr viel mehr ermöglicht, aber bei weiten nicht so schnell zu druckbaren ergebnissen führt wie capella. und da seit capella 2000 das programm auch bei wiederholungen richtig vorspielt (nur mit d.s. und d.c. hat das programm noch seine probleme) und sogar auf dynamik-symbole beim vorspielen rücksicht nimmt, kann man capella für "normalen" notensatz durchaus empfehlen. 160 € sind zwar eine frechheit, aber wenn es das ganze im sonderangebot um 40 gibt ist es auf jedenfall ein sehr gutes angebot. mich würde nur interessieren, WO es capella um 40 euro geben soll ...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich benutze auch hauptsächlich Capella seit der 2002er Version. Meine damalige Klavierschule hatte mal mehrere Lizenzen für ihre Schüler gekauft, sodass ich da damals recht günstig drangekommen bin. Mittlerweile hab ich mich hochgearbeitet auf die 2008er Version, die mittlerweile mit einer erweiterten Vorspiel-dll daherkommt und dann auch cresc und decresc, sämtliche Dynamikbereiche und sogar Swing-Achtel spielt/spielen soll. Letzteres hat bei mir noch nicht 100pro geklappt und dabei ist das Programm auch dann abgestürzt. Aber man kann ja auf die swingenden Achtel verzichten.

Hatte sonst in der neusten Version noch keine nennenswerten Abstürze wieder.

Viele "grafische" Probleme lassen sich mittlerweile auch sehr gut mit Capella lösen (sogar ohne Tricks *g*). Die notenzeilenübergreifende Achtel gehen auf jeden Fall und durch mehrere Stimmen pro Zeile und das Unsichtmachen und Stummschalten von Noten/Pausen bekommt man schon so einiges hin. Notenhälse können in ihrer Richtung vertauscht werden, einzelne Noten kann man leicht nach rechts oder links verschieben...

Ansonsten muss ich aber nochmal für Lilypond in die Bresche springen.
Klar, als eingefleischter Windows-Nutzer ist die Noteneingabe als Textdatei (quasi wie ein Quelltext) ohne visuelle Kontrolle sicher ungewohnt. Aber viele grafische Sachen, für die man bei Capella z.B. immer eine ganze Stimme notieren muss mit vielen unsichtbaren Pausen, packt man bei Lilypond einfach in den Takt ohne den ganzen Schnickschnack drumherum.
Und auch an die Tastatureingabe gewöhnt man sich schnell. Bei Capella gibt man die Notenwerte ja auch über die Tastatur an (4 für Viertel, 8 für Achtel usw). Eine Note wird mit einem Punkt "." verlängert. Eigentlich alles recht intuitiv.

Ich kann mal nen Ausschnitt aus ner Lilypond "Quelldatei" posten und das entsprechende Notenbild dazu, wenn es wen interessiert. Es gibt allerdings auch genügend Beispiele auf der Webseite. Und die Dokumentation fand ich eigentlich recht gut. Es gibt ein kleines Einsteigertutorial, wo man die wichtigsten Sachen kennenlernt. Und der Rest steht in einem dicken "Handbuch fürs Lernen" oder so ähnlich.

So, genug gelabert. Beide Programme sind zu empfehlen. Unter Windows hab ich halt Capella, unter Linux Lilypond.

Gruß
M@ndy
 
Hallo!
Ich kenne das Problem und ärgere mich auch: es gibt derzeit kein noch so teueres Kaufprogramm, das z.B. Ravels "Ondine" oder Liszts "Liebestod" so eingeben und ausdrücken ließe, wie es tatsächlich gedruckt ist. Keine Ahnung, warum...
Ich habe mich mit allen möglichen Programmen geplagt, um meinen Studenten diese oder jene Stelle mit Übungen klar zu machen - letztlich zeige ich am Klavier, wie mans übt, und notfalls kritzele ich das auf Notenpapier.
Ärgerlich ist das bei Publikationen, wenn dann die Notenbeispiele blöde aussehen...

Warum kriegen wir nirgends die Versionen, mit denen Musikverlage arbeiten???...
 
sorry, das hab ich vergessen:
man kann von "Obtiv" eine Demo-Version herunterladen. Was dann als Noten heraus kommt, ist wahrlich nicht optimal - ABER das Ding hat eine lustige virtuelle Klaviatur, über die man Noten eingeben kann...irgendwie niedlich, mit der Maus auf Tasten zu klicken
 
[...] Ich habe mich mit allen möglichen Programmen geplagt, [...] Warum kriegen wir nirgends die Versionen, mit denen Musikverlage arbeiten???...
Hast du's denn auch schon mal mit Lilypond probiert? Das hat ganz andere typographische Ambitionen. Ich bin vor längerer Zeit wegen der "Quelltexteingabe" davor zurückgeschreckt, habe es aber jetzt nach der Erwähnung durch koelnklavier (im anderen Thread) doch noch mal probiert und muss feststellen, dass es geradezu Suchtpotential birgt, wenn man die ersten Hürden überwunden hat. Dabei ist auch die umfangreiche Dokumentation und das Lilypondforum behilflich.

In den Einführungen auf www.lilypond.org steht übrigens auch ein Text zur Qualität der Software in den Musikverlagen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Capella für 40€ + Finale

Hallo,
für 40€ würde ich Capella, prof. allen ampfehlen, die nicht soviel Geld ausgeben und dennoch ein ordentliches Programm haben möchten.

Für alle anderen, die noch etwas mehr Geld übrig haben, würde ich dann Finale 2008 oder jetzt 2009 empfehlen, auch für die Ausdrucke im Musik-Verlagsformat. Man muß nur etwas mehr Zeit in die Einarbeitung investieren, aber wenn man es einmal kapiert hat, ist es OK, wie ich ja auch schon an anderer Stelle geschrieben habe - und es wird in Foren und anderen Hilfen (Videos) gut unterstützt bei Fragen.

Gruß Hartwig
 
hallo,
ja lilypond ist auf meinem notebook, aber ganz ehrlich: ich schnalle nicht im geringsten, wie ich das verwenden kann, soll, usw. - das hapert schon daran, dass mir das Programm irgendwelche völlig sinnlosen englischen Anweisungen gibt, dass ich dieses oder jenes gefälligst per "drag and drop" sonstwie verschieben solle ---- ich kann Klavier spielen, aber das Computerchinesisch begreife ich nicht...
aber danke für deinen Tipp
 
Kennst du Sibelius?
Das Programm ist relativ teuer (als Musiker gibts aber soweit ich weiß besondere Preise oder Konditionen), aber auch Verlage arbeiten damit.
Ist auch auf deutsch.
Hat viele Funktionen, ist demnach nicht sofort auf einfachste Weise zu durchschauen, aber mein Vater arbeitet damit (und ich auch manchmal mit den wichtigsten Funktionen), und der hat von Computern sonst auch nicht so viel Ahnung.
Wenn man sich mal eingearbeitet hat, dürfte es funktionieren.
Ich finde das Layout sehr schön.
 
Ich habe auch Sibelius (seit Weihnachten 2007). ;)
Die Bedienung finde ich gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit habe ich mich dran gewöhnt.
Das Programm scheint eine Menge zu können.
Aus Zeitgründen nutze ich es aber nur auf dem Laptop bei längeren Zugfahrten.... :p
Das Layout gefällt mir auch! :cool:
 

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