Empfehlung für volkstümliches Notenbuch

So ist es Peter ... im Sommer liegt man am Strand (irgendwo in der Südsee). Im Winter in einem Wellnessbereich eines Hotels. Beides langweilig par excellance.
 
Wellness hat nur bedingt mit einem Wellnessbereich /-Center zu tun. Wellness ist eben der Wohlfühlmix aus Bewegung/Sport, passiven entspannenden Anwendungen (Pool/Sauna) sowie aktiver, "induzierter" Entspannung (Massagen, Meditation, etc) sowie (ganz wichtig) der völligen Abwesenheit des Alltags. Von mir aus auch gerne erzwungene Langeweile, wenn man es gar nicht anders schafft. Für manche wie mich zählt dann natürlich auch noch das abendliche 7-Gang-Menü dazu, manch anderer sieht da eher ein Bircher-Müsli.

Was heute unter diesem Begriff subsummiert wird, ist eben nicht mehr 1:1 durch eine hinkende Übersetzung zu verbalisieren - da müsste man schon ein neues Wort erfinden - so wie ja auch schon mal in deutschtümelnder Zeit kurzläufige Waffen als "Meuchelpuffer" bezeichnet werden sollten ...

Oft wird ja nur ein Fremdwort durch ein anderes ersetzt: Stornieren, das heißt heute halt "canceln". So what?

Sprache lebt. Punktum. Und da muss man gar nicht zu Schiller oder ins finstre Mittelalter zurück, es genügt, 50-70 Jahre zurückzugehen. Und wenn es um zeitgeistige Literatur, speziell auch Jugendliteratur geht, so genügen sogar nur 20-30 Jahre, um Erheiterung zu verspüren.

Mach ma uns locka! ;-)
 
Ich rege mich doch nicht auf. So aufregend ist das Thema auch nicht.

N.B.
Ich habe auch nirgends behauptet, dass "wellness clinic" nicht Kurklinik sein soll. Nur Wellness (allein als ein Wort) und "wellness clinic" sind im Angebot verschieden (siehe Post #34 oder fisherman Post #42).

Was ist Kur ist, siehe Zitat aus Wiki:
Eine Kur (von lat. cura „Sorge“, „Fürsorge“, „Pflege“), heute in der Regel „Rehabilitationsmaßnahme“ genannt, soll der Vorsorge dienen, der Stärkung einer (geschwächten) Gesundheit oder der Unterstützung der Genesung bei Krankheiten und Leiden verschiedener Art in dafür vorgesehenen Institutionen bzw. Kliniken, Kurorten oder auch Heilbädern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab jetzt erst gesehen, welche Diskussion ich angetreten habe :bye:

Davon unabhängig möchte ich aber einfach kurz mal noch über das schöne Ergebnis berichten:
Mein Onkel ist 50 geworden, also noch gar nicht so alt, ist aber seit einem Schlaganfall im Pflegeheim. Ich habe bei einem Bekannten und Freund meines Onkels mal nachgefragt und der hat mir dann auch ein paar Lieder genannt. Ging in die Richtung, wo ich schon auf der CD gelesen habe. Danach habe ich mir dann "Die schönsten Wiesn-Hits" bestellt. Ihr müsst jetzt lachen? Ich auch, sogar während ich das tippe :-D Aber das war das erste Buch das ich gefunden habe, wo zu den genannten Lieder passte. Hatte mir 5 Lieder rausgesucht und ein paar mal geübt bzw. ein paar Noten ergänzt/abgeändert.

Am Tag des Geburtstages habe ich meinen Onkel dann gefragt, ob er sich freuen würde wenn ich was auf dem Klavier vorspiele. Klar. Es kamen dann gleich die Freudentränen als ich mit "An der Nordseeküste" anfing (seine alte Heimat). Er fand es klasse. Minütlich kamen auch immer mehr Menschen in den Aufenthaltsraum und es wurde viel mitgesunden. Eigentlich wollte ich nur kurz ein paar Lieder anspielen, aber letztendlich habe ich dann fast eine Stunde gespielt und es hatten viele ihren Spaß.

Zweck erfüllt:bye:
 
@shoho : Wenn Musik diese Emotionen und Reaktionen auslöst hast Du alles richtig gemacht:super:. Was will man mehr;-)?
 
Warum weicht ihr denn immer so weit vom Faden ab? :konfus:

Volkslieder sind für mich ganz einfach die, die wir u.a. in der Schule damals sangen , wie z.B. Alle Vögel sind schon da, auf du junger Wandersmann, beim Kronenwirt, der Jäger längs dem Weiher ging, die Gedanken sind frei, drunten im Unterland, es waren zwei Königskinder, kein schöner Land, wohlan die Zeit ist kommen u.s.w. :-)

Aus dem Musikverlag Hans Sikorski, Hamburg, gibt es die -Klingende Heimat-eine Sammlung der schönsten deutschen Volkslieder.

Das sind Noten für Klavier mit Text. Ich finde es nicht schlecht und erinnert mich immer an meine Jugendzeit, ich werde bald 60 Jahre alt.:geschenk::drink::super:

Liebe Grüsse Jörg
 
Weil wir mit einem vorsichtigen Trenn-Skalpell das VOLKSLIED vom VOLKSTÜMLICHEN Lied trennen sollten.

Das Volkslied hat es geschafft, im GANZEN VOLK und generationenübergreifend bekannt zu sein ( kein schöner Land, z.B. ).

Das volksTÜMLICHE Lied ist meines Erachtens etwas komplizierter zu erfassen, denn beispielsweise das "Kronenwirt"-Lied ( ich habe es auch als Noten ) ist auf KEINEN FALL überall bekannt, ebenso wie das schöne Weserlied "Hier hab ich schon so manches Mal mit meiner Laute gesessen", das ebenfalls eine tolle Klavierversion aufweist...) : Solche und auch spezielle andere Lieder sind in kleineren Bereichen Deutschlands ( z.B. Bayern, oder Teile davon ) bekannt, haben es aber nur unter günstigen Voraussetzungen z.B. bis ans Ohr des Saarländers oder Berliners geschafft.

Zusätzlich lässt sich das "volkstümliche Lied" auch unter dieser und anderen "begrenzenden Sichtweisen" ( z.B.: "Nur ( bzw. immerhin ) denjenigen Leuten bekannt, die sich in den 50ern oft Kinofilme ansahen" oder ähnliche Gruppen, oder: "Nur Pfadfinder", usw.. ) finden, aus deren Kreisen es nur mit etwas ANSTRENGUNG an die Ohren des Gesamtvolkes gelangen kann...

Werke im Liedbereich von Klavier-Komponisten, wie etwa die neulich von mir erwähnten "Kinderlieder" von Carl Reinecke, gehören ebenfalls WEITENTEILS zu den "volkstümlichen": Sie sind teilw. "ausgebuddelt" aus alten Sammlungen, die kaum noch einer kannte, und manches Mal gar mit neuen, dem "Neukomponisten" gefälligen Melodien versehen worden. Es gibt also solche "volkstümlichen" Lieder, die noch nicht die Schwelle zum gegenwärtig allseits lange bekannten Volkslied übertreten haben, zum Teil in völlig anderen Melodieversionen: Dies erschwert ihren Schritt zum Volkslied.- ( Siehe z.B. "Spannenlanger Hansel" ( jaja, ich weiß: "nudeldicke Dirn" folgt dann. Das weiß ich aber nur, weil es zufällig in meinem Grundschulliederbuch unter dem Titel "Spannenlanger Hansel" steht, und nicht etwa unter dem von REINECKE gesetzten Titel "Wie Hansel und Gretel Birnen schütteln" mit dem Zusatz: " ( Volksthümlich ) ", ferner setzt Reinecke es ( oder die von ihm gefundene Version ) in einen 3/8 Takt, "im langsamen Walzertempo", und die Melodie ist überhaupt nicht zu vergleichen mit derjenigen in meinem alten Schulliederbuch.

Volkstümliche Lieder sind auch dem Wandel der Zeiten unterworfen, und das Gesagte gilt m.E. nicht nur für die "alten" volkstümlichen Lieder, sondern auch für

M. Krauses "Orange trägt nur die Müllabfuhr" ( und seinen eigentlichen Melodie-Ursprung: *) Fußnote )

Alte Leute kennen das zum Beispiel gar nicht, es hat NICHT den Status eines Volksliedes, aber dank Malle / Ballermann immerhin eines volkstümlich werdenden, mit der Chance auf mehhhhhhr :):) .

Anders siehts dann bei getrennten Betrachtungen aus: Bei m. Krauses "Jan Pillemann Otze Arsch" liegt ein sehr sehr schönes , ich glaube flämisches Lied zu Grunde bzw. dessen Melodie, "Was wollen wir trinken 7 Tage lang", aber hier sollte man nat. in Erwägung ziehen, dass alte Einflüsse und Ursprünge in Vergessenheit geraten könnten, weil Krauses Lieder witziger und - im MOMENT vielleicht - zeitgeschmack-treffender sind. So könnten aber alte Ursprünge GANZ verschwinden aus dem Bewusstsein...und es kann dann nie zum allgemeingültigen und bekannten originären Deutschen Volkslied werden...

LG, Olli!

*) Fußnote: Dieser ist evtl. sehr alt, nämlich beim Canon in D von Pachelbel zu suchen, der weitere zahllose Derivate nach sich zog, wie etwa "I just can't get enough", oder auch "Altogether now - in no-man's-land" und viele weitere. Der Canon sollte meiner Meinung nach das Volkslied sein: Doch er ist es, den man vergaß und den die Jugend heut' nicht mehr kennt, oder, noch schlimmer, nicht kennen WILL!!!
 
Zuletzt bearbeitet:

Zurück
Top Bottom