Einzelne Aufnahmen von Tönen

@HoeHue

Darum geht es ja nicht. Selbstverständlich bist du nicht gezwungen, im Laden etwas zu kaufen. Geschäfte bieten es an, dass man sich dort umsieht und sich auch beraten lässt. Das ist deren Leistung, weshalb dort Produkte, denknotwendigerweise, teurer sind.

Es ist jedoch nicht in Ordnung, in ein Geschäft zu gehen, sich eine Beratung zu holen, ein Gerät anzufassen, auszuprobieren, wenn man nie eine Kaufabsicht hatte. Zumindest nicht in diesem Geschäft. Und was ist denn überhaupt ein fairer Preis deiner Meinung nach? Siehst du beim Preis nur das Produkt? Oder erkennst du auch, dass du im Ladengeschäft den Umstand ein Produkt sofort mitnehmen zu können, eben auch bezahlen musst? Schließlich hat der Händler die Ware vorfinanziert und für den Kunden bereitgestellt. Weiterhin bekommst du eine persönliche Beratung. Im Reklamationsfalle hast du sofort einen Ansprechpartner.. usw usw..

Natürlich musst du nirgends kaufen, wo dir ein Angebot nicht zusagt. Du musst jedoch auch nicht die Leistungen eines lokalen Händler in Anspruch nehmen, um dann mit einem Angebot aus dem Internet um die Ecke zu kommen, welches zu völlig anderen Konditionen kalkuliert wurde.
 
Es geht weniger darum, ob jemand wegen Dir als Einzelperson pleite geht (tut er wahrscheinlich nicht). Für mich persönlich ist es eher eine Frage des Anstands - und dies aufsummiert zu einem Massenphänomen.

Ist aber auch schon fast egal, da wir die Kehrseite dieser Mentalität ebenfalls zu beklagen haben: Mehr oder weniger ahnungsloses Personal in Elektronik-Groß-Discountern und ... Billiglöhner. Kapitalismus, ganz böse. Die Politiker sind dafür verantwortlich. Niemals aber man selbst.
 
.. Billiglöhner. Kapitalismus, ganz böse. Die Politiker sind dafür verantwortlich. Niemals aber man selbst.

Richtig! Kritisiert wird immer die Politik, dass die Löhne so gering sind. Man sollte da doch endlich was unternehmen. Wie gesagt, man schimpft auch kräftig, wenn Günther Jauch aufdeckt, dass ein Paketfahrer nur 800,- netto im Monat bei einer 60 Stunden Woche verdient. MAn ist jedoch nicht bereit, mehr als 4,50 Euro Versandkosten zu zahlen, für ein Paket, was einem an die Haustür gebracht wird. Aber das Thema hatten wir bereits.

Nur wir können unser Einkaufverhalten ändern. Nicht die Politik. Wenn wir aufhören, alles nur über den Preis zu kaufen, wird es auch wieder angemessene Löhne geben! Denn es gibt nicht ausschließlich kapitalistisch ausbeutende Arbeitgeber, die nicht bereit sind, ihre Mitarbeiter angemessen zu bezahlen. Es gibt auch Arbeitgeber, die es nicht können.
 
Und da haben wir die nächste Lüge.

Wenn mein Geschäftsmodell dergestalt ist, dass ich dann nicht in der Lage bin, meine Mitarbeiter anständig zu bezahlen, dann kann ich dieses Geschäftsmodell halt so nicht umsetzen! Peng, aus!

Es ist äußerst billig und eben nicht anständig, sein Geschäftsmodell einfach "auf Kante zu stricken" und dann einfach zu sagen: Tja, was soll ich machen, ich kann meinen Mitarbeitern nicht mehr bezahlen!
 
Richtig! Kritisiert wird immer die Politik, dass die Löhne so gering sind. Man sollte da doch endlich was unternehmen. Wie gesagt, man schimpft auch kräftig, wenn Günther Jauch aufdeckt, dass ein Paketfahrer nur 800,- netto im Monat bei einer 60 Stunden Woche verdient. MAn ist jedoch nicht bereit, mehr als 4,50 Euro Versandkosten zu zahlen, für ein Paket, was einem an die Haustür gebracht wird. Aber das Thema hatten wir bereits.9

Nur wir können unser Einkaufverhalten ändern. Nicht die Politik. Wenn wir aufhören, alles nur über den Preis zu kaufen, wird es auch wieder angemessene Löhne geben! Denn es gibt nicht ausschließlich kapitalistisch ausbeutende Arbeitgeber, die nicht bereit sind, ihre Mitarbeiter angemessen zu bezahlen. Es gibt auch Arbeitgeber, die es nicht können.

Wie wärs, wenn Du gleich heute in Deinem Online-Shop anfängst ? Du bietest ab sofort einfach einen FAIRVERSAND zu einem etwas höheren Preis an, der auch nicht schneller ist als normal, aber bei dem die Preisdifferenz entweder an DHL geht mit der Maßgabe, sie Deinem Paketfahrer weiterzugeben, oder an die Paketfahrergewerkschaft, falls es die gibt. Die Info dazu plazierst Du nicht irgendwo im Kleingedruckten, sondern ganz prominent in Bildschirmmitte. Natürlich bietest Du weiterhin den normalen Versand zum alten Preis an. Vielleicht bringt es Dir ja sogar noch einige Image- und Sympathiepunkte, vor allem aber kannst Du bei Diskussionen wie dieser hier auf ganz konkrete Maßnahmen verweisen. Und wir würden lernen, wie die Kunden reagieren.

Sowas gibts übrigens schon z.B. bei Milch, wo dann einige Cent direkt an die Landwirte gehen, nachdem Aldi etc. die Preise massiv gedrückt haben.

Gruß
Rubato
 
Wie wärs, wenn Du gleich heute in Deinem Online-Shop anfängst ? Du bietest ab sofort einfach einen FAIRVERSAND zu einem etwas höheren Preis an, der auch nicht schneller ist als normal, aber bei dem die Preisdifferenz entweder an DHL geht mit der Maßgabe, sie Deinem Paketfahrer weiterzugeben, oder an die Paketfahrergewerkschaft, falls es die gibt. Die Info dazu plazierst Du nicht irgendwo im Kleingedruckten, sondern ganz prominent in Bildschirmmitte. Natürlich bietest Du weiterhin den normalen Versand zum alten Preis an. Vielleicht bringt es Dir ja sogar noch einige Image- und Sympathiepunkte, vor allem aber kannst Du bei Diskussionen wie dieser hier auf ganz konkrete Maßnahmen verweisen. Und wir würden lernen, wie die Kunden reagieren.

Sowas gibts übrigens schon z.B. bei Milch, wo dann einige Cent direkt an die Landwirte gehen, nachdem Aldi etc. die Preise massiv gedrückt haben.

Gruß
Rubato

Lieber Rubato,

exakt, wie du es beschreibst, biete ich meinen Versand an. Es gibt den sogenannten "Sparversand" für 5,70 Euro. Und es gibt den Standardversand für 8,20 Euro. Allerdings zahle ich von dem Standardversand 1,- Euro an meine Lagermitarbeiter. Würde ich das Geld an die DHL zahlen, würde es wohl kaum beim jeweiligen Fahrer ankommen.

Na..., was meinst du, wie viele Leute den Standardversand wählen??
 
Lieber Rubato,

exakt, wie du es beschreibst, biete ich meinen Versand an. Es gibt den sogenannten "Sparversand" für 5,70 Euro. Und es gibt den Standardversand für 8,20 Euro. Allerdings zahle ich von dem Standardversand 1,- Euro an meine Lagermitarbeiter. Würde ich das Geld an die DHL zahlen, würde es wohl kaum beim jeweiligen Fahrer ankommen.

Na..., was meinst du, wie viele Leute den Standardversand wählen??

Dazu müsste man noch wissen, wo die restliche Preisdifferenz neben dem einen Euro genau hingeht, und welche Infos der Kunde dazu bekommt.

Gruß
Rubato
 
Noch schlimmer sind die, die sich im Geschäft beraten lassen, dann einen Audruck von idealo.de aus der Tasche ziehen, und den selben Preis vom lokalen Händler Haben wollen.

Es geht sogar noch besser: ich hatte hier im Laden mal einen "Kunden", der zog einen Ausdruck von irgend einem Klavierhändler in irgend einer anderen Stadt aus der Tasche. Das war die Katalogseite für ein Silentklavier der Hausmarke des Händlers. War extremst billig. Er wollte von mir wissen, ob ich die Marke kenne und was von der Qualität zu halten ist und ob der Preis in Ordnung ist.
 
TS

Klar, Du sitzt doch da eh rum, da kannst Du doch mal eben was von Deiner Kompetenz rüberwachsen lassen - gegenüber jemandem, der mitnichten vorhat, wenigstens einen Deckungsbeitrag zu leisten.
bonk.gif
 
Ob die ganzen Schnäppchenjäger und Preisvergleicher mal zusammenaddiert haben, wie viel von ihrer Lebenszeit sie damit zubringen? Lebenszeit, die unwiederbringlich verloren geht? Ist diese Lebenszeit weniger wert als die lächerlichen "Einsparungen", die man durch die Intensivsuche nach dem billigsten Angebot erzielen könnte?
 
Es geht weniger darum, ob jemand wegen Dir als Einzelperson pleite geht (tut er wahrscheinlich nicht). Für mich persönlich ist es eher eine Frage des Anstands - und dies aufsummiert zu einem Massenphänomen.

Massen bestehen in der Regel aus Einzelpersonen.

@HoeHue
Darum geht es ja nicht. Selbstverständlich bist du nicht gezwungen, im Laden etwas zu kaufen.

Doch, darum geht es.

um dann mit einem Angebot aus dem Internet um die Ecke zu kommen, welches zu völlig anderen Konditionen kalkuliert wurde.
Genau darum geht es. Dem Kunden ist es (zurecht(*)) völlig egal, wie der Händler ein Angebot realisiert. Es zählt:
Was bekomme ich, unter welchen Umständen zuwelchem Preis. Was ist mir der Umstand wert, das Teil nach persönlicher Beratung, dach physischer Ansicht und Barzahlung direkt mitnehmen zu können.

Als Händler von den Kunden zu erwarten, die eigenen Aufwände unabhänig von ihrem eigenen Nutzen zu honorieren ist, also ob der (oben erwähnte) Bauer beim Versuch, seinen Acker trocken zu legen vom Wasser verlangt, daß das es bergauf fließt.

Würde ich das Geld an die DHL zahlen, würde es wohl kaum beim jeweiligen Fahrer ankommen.

Na..., was meinst du, wie viele Leute den Standardversand wählen??
Vielleicht, weil sie ahnen, daß das Geld doch nicht beim Fahrer ankommt?

Dazu müsste man noch wissen, wo die restliche Preisdifferenz neben dem einen Euro genau hingeht, und welche Infos der Kunde dazu bekommt.
ROFL

Ich halte diese ganze Debatte um "Geiz ist Geil" und die schlimmen Niedriglöhne für ziemlich verfehlt, teilweise sogar richtig verlogen. Hier wird dem Rest der größen, dummen, egoistischen und verkommenen Masse die Schuld an allem möglichen gegeben, das eigene Verhalten aber immer -wie auch immer- rechtfertigt. Eigentlich eine ganz menschliche Verhaltensweise, aber zu kurz gedacht.

Die Frage darauf, wieso ein Paketdienst seinen Fahrern nur 800€ zaht ist doch viel einfacher: Weil er genug Leute findet, die bereit sind, den job für 800€ zu machen. Das shanghaien von Paketzustellern ist doch nicht mehr üblich, oder?

Die Frage müsste also lauten: Warum sind Menschen bereit (bzw. sehen sich genötigt), einen Scheißjob für 800€ zu machen.




(*) Solange dies nicht auf dem Rücken Anderer oder der Umwelt ausgetragen wird.
 

exakt, wie du es beschreibst, biete ich meinen Versand an. Es gibt den sogenannten "Sparversand" für 5,70 Euro. Und es gibt den Standardversand für 8,20 Euro. Allerdings zahle ich von dem Standardversand 1,- Euro an meine Lagermitarbeiter. Würde ich das Geld an die DHL zahlen, würde es wohl kaum beim jeweiligen Fahrer ankommen.

Na..., was meinst du, wie viele Leute den Standardversand wählen??

Da würde ich auch den Sparversand wählen und dem Paketfahrer einen Euro Trinkgeld geben. Dann kommt das Geld ganz sicher an der richtigen Stelle an.
 
Haut mal nicht den Nils! Der Erfolg des Onlinehandels liegt nicht im Geiz oder Werteverlust, sondern im Komfort, resp. der Kundenbequemlichkeit. Aber soll ich Euch mal was sagen: ICH nutze das auch! Ich liebe Buchläden. Aber inzwischen sind sie weg. Nicht (nur) wegen des Onlinehandels, sondern auch wegen der großen Handelsketten. Ich kaufe Bücher en bloc. Offline heißt das: In die Stadt fahren, Parkhaus suchen, im Laden stöbern und DANN 20-30 kg in miesen Tüten schleppen, nochmals ein paar Euro im Parkhaus abdrücken, im Stau verschwitzt nach Hause tuckern usw. Nene, der Handel hat verloren, weil er keinen Service mehr bietet!

Geschirr kaufen oder viele Bücher? Wurde mir früher nach Hause geliefert. Mit besten Empfehlungen an die Frau Gemahlin und Gratismustern. Nach bester, liebevoller Beratung. Heute: Niente. Also: Klickediklick - online bestellt.

@ Peter: Lebenslanges Rückgaberecht und "No question asked". Jou, kenn ich. Geht in den USA (Mentalitätsfrage!), ist bei uns Deutschen aber unmöglich. Einige Top-Angelrutenhersteller machen das auch in D. Bestimmt nicht mehr lange, denn ich kenne unzählige Kollegen, die regelmäßig Ihre Ruten zwischen Autotür und Holm zerbersten lassen, sobald ein neues Modell rauskommt. Immer up-to-date, auf Kosten des "bösen, großen, anonymen Unternehmens". Nota bene: Wir reden hier nicht von Peanuts, sondern von jeweils 5-800,- Öcken... und noch dazu von einem Unternehmen, das Toptoptop-Qualität liefert. Traurig.

Ach ja, ich spreche für meine Generation. Die Youngsters bestellen alle fleissig im www drauflos. Aber ich kanns Ihnen nicht verübeln - denn die kennen das Erlebnis Einkauf ja gar nicht mehr. Damit meine ich nicht den Ramschtischerfolg bei H&M, sondern anregendes Fachsimpeln, wertschätzendes Verhalten auf beiden Seiten usw. Gibts nur noch beim Italiener: "Ahh, Proffessore, isse gut, sie widda su sehe. Immer beste Tisch für sie in riserva! Habe heute frische Pulpo inne Küche. Sie werde lieeebe!" Wir wissen alle, dass das eine fette Lüge ist, aber: ES TUT GUT!

Und wenn morgen Läden aufmachen, die mir das wieder bieten, dann ist Amazon und Co. mausetot!

Ich denke, jeder hat so seine Ecken, Interessen und Produkte, wo er gerne fachsimpelt und persönlich einkauft. Und anderes, was ihn nicht so interessiert, und wo er dann einfach mit der Masse mitläuft und was einfaches oder billiges kauft. Bevor also jetzt eine Klasse von Käufern mit Heiligenschein einer tumben Volksfront gegenübergestellt wird, einfach nochmal ein Zitat von FM (sorry, nicht persönlich nehmen, ist mir nur gerade wieder eingefallen, und bei meinen alten Posts findet man sicher vergleichbares) aus diesem Faden

https://www.clavio.de/forum/klavier-keyboard-kaufen-reparieren/13046-china-klavier-mit-deutschem-namen-3.html, Post #28

Zitat von fisherman

... Naja. Es ist immer eine Frage der persönlichen Zufriedenheit. Mir z.B. sind Klamotten wurst und ich trage gerne billigste China-Shirts und Turnschuhe. Auto ist auch sekundär (zumindest, was das Alter angeht). Und so mag auch dem einen oder anderen das C-Klavier vollauf genügen. Ist doch völlig ok. Dass allerdings ausgerechnet Du den Lebensqualitätsfaktor "Ärger" beim Klavier unterschlägst, verwundert mich doch.

Und genau so mache ich es auch. Ich kaufe dort, wo es mich interessiert, werthaltig. Und dort, wo es mir egal ist, preiswert. Im Mittel hat damit jeder Verkäufer Kunden aus beiden Bereichen. Wer nur noch Billigkäufer hat, bietet ein Produkt an, für das sich niemand interessiert, oder er hat es nicht geschafft, Begeisterung oder Interesse dafür zu erzeugen.

Gruß
Rubato
 
Massen bestehen in der Regel aus Einzelpersonen.

Eben. Das was "Du" (pars pro toto) machst, machen (unterstellt) alle. Und dann?


Ich habe als Kind nie wirklich was verboten bekommen. Meine Eltern haben mich immer gefragt: "Stell Dir mal vor, das würden alle so machen." Oder: "Wie würdest Du Dich fühlen, wenn sich jemand Dir gegenüber so verhält?"

Lacht mich aus - aber nach diesem Prinzip versuche ich, so weit es in meiner Macht steht, noch immer zu leben.
 
Eben. Das was "Du" (pars pro toto) machst, machen (unterstellt) alle. Und dann?


Ich habe als Kind nie wirklich was verboten bekommen. Meine Eltern haben mich immer gefragt: "Stell Dir mal vor, das würden alle so machen." Oder: "Wie würdest Du Dich fühlen, wenn sich jemand Dir gegenüber so verhält?"

Lacht mich aus - aber nach diesem Prinzip versuche ich, so weit es in meiner Macht steht, noch immer zu leben.

Äh, ich muß nochmal nachfragen, ob ich Deine Interprätation des kategorischen Imperativs richtig verstanden habe:
Wenn jeder es so machen wärde und nicht bei Laden X an der Ecke überteuerte Nudeln kaufen würde, dann wäre der pleite. Da Du das nicht wollen würdest, wärst Du ÜberteuerteNudelnVerkäufer, kaufst Du also in Laden X. Das Gleiche in Laden Y mit seinen überteuerten Klamotten, Laden Z mit seinen überteuerten Möbeln.
Ebenso natürlich auch bei allen anderen Läden in der Stadt. Insbesondere natürlich auch die mit nicht überteuerten Preisen, weil, die sollen ja auch nicht pleite gehen, was ja passieren würde, wenn "das jeder so machen würde" und nur bei den überteuerten kaufen würde.

Sicher, daß der olle Kant das so gemeint hat?
 
Eben. Das was "Du" (pars pro toto) machst, machen (unterstellt) alle. Und dann?


Ich habe als Kind nie wirklich was verboten bekommen. Meine Eltern haben mich immer gefragt: "Stell Dir mal vor, das würden alle so machen." Oder: "Wie würdest Du Dich fühlen, wenn sich jemand Dir gegenüber so verhält?"

Lacht mich aus - aber nach diesem Prinzip versuche ich, so weit es in meiner Macht steht, noch immer zu leben.

Dieses Prinzip ist aber Unsinn ! Für Kinder sicher gut, für einzelne Überlegungen zu ganz bestimmten Themen auch, im Allgemeinen aber Blödsinn. Du willst Arzt werden ? Stell Dir vor, das tut jeder, dann haben wir nur noch Ärzte und keine Krankenschwestern mehr ! Du willst dem Bettler was in den Hut werfen ? Stell Dir vor, das tut jeder, dann ist er der reichste Mann der Stadt ! Du willst für Deine Familie ein Haus bauen ? Stell Dir vor, das tut jeder, dann ist das ganze Land zugebaut ...

Ne, ne, jeder Mensch ist per se eine Bedrohung für seine Umwelt. Wenn jeder dies auf etwas andere Weise auslebt, und genau so geschieht es ja, funktioniert alles prima: Es gibt genug Ärzte, der Bettler bekommt was, große Familien haben ein Haus für sich. Es gibt schon genug Leute, die vor lauter Angst, sie könnten selbst nicht Bio genug sein, ein freudloses Dasein fristen (und sich dann anderen gegenüber herablassend als Gutmenschen, die die Weisheit mit dem Löffel gefressen haben, aufführen).

Gruß
Rubato
 
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