Also, a bisserl mehr solltest scho mit Harmonien und vor allem der Dynamik arbeiten.
(
@Henry, sorry, dass Du jetzt exemplarisch dafür herhalten musst, aber Du hast jetzt eben hier vorgelegt)
Also ich weiß nicht, das scheint so ein bissel eine Grundeinstellung bei vielen hier schreibenden Clavioten zu sein, dass man bei jedem noch so kleinen Stück:
1. den ganzen zur Verfügung stehenden kompositorischen und harmonischen "Werkzeugkasten" mindestens einmal ausschütten muss.
2. bezüglich Dynamik / Dramatik stets das ganz große Kino auflegen muss.
3. permanent nur so von neuen musikalischen Ideen strotzen muss (mit ständigen "Neuigkeiten" fortspinnen oder zumindest im klassischen Sinne "durchführen" ), ohne das, was schön ist und irgendwie anrührt, auch mal nur eher auskostenderweise verarbeiten (wiederholen, leicht abwandeln, transferieren) zu dürfen
4. Jeden Anflug von Leichtigkeit, naiv ausgelebter Spielfreude zu zügeln hat, um ernst genommen zu werden. Statt dessen muss man zeigen, dass man alles kennt, alles weiß, aus jahrelanger Analyse-Klausur abgeklärt kommend etwas kreiert hat (geht das überhaupt?), so freudlos wie möglich, wäre ja unprofessionell
Mir gefällt dieses Stück da am besten, wo eben
@Demian das oben genannte nicht versucht. Den Anfang finde ich sehr gut gelungen konstruiert, insbesondere der Wechsel nach Es-Dur so ab 0:30. Da war ich dann sofort damit versöhnt, dass mir zuvor das erste im Stück rechts erklingende "d" einen kleinen Adeline-Schauer verursacht hat... und dass die Melodie bis dahin doch recht getragen daherkommt, hat er damit gekonnt abgebügelt
Den Mittelteil (so um 2 Min herum) finde ich für diese Stück nicht so optimal passend, ist irgendwie zuviel Pianismus
Auch der nach impressionistisch abbiegende Schluss könnte etwas sparsamer dosiert sein. Mehrstimmigkeit alleine reicht meiner Meinung nach nicht aus, um jeweiles genügend Verbindendes zum "Hauptteil" zu schaffen.
Evtl. gäbe es noch Verbesserungspotential, die Mittelstimmen (prinzipiell gutes Konzept, schön, wie
@Demian hier zeigt, dass beide Hände so etwas wie ein eigenes Selbstbewußtsein besitzen und in einem Dialog sind) noch mehr zu beleben, sich vielleicht melodisch ein bissel mehr Sprunghaftigkeit, und zwischen den Händen an der ein oder anderen Stelle mehr Kontrast statt Ergänzung nur durch Ausschmücken erlauben.