Ein Prelude

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Ich stelle euch eine Komposition von mir vor, die in den letzten drei Wochen aus dem Improvisieren am Klavier hervorgegangen ist. Die Form ist A-B-C-A', wobei sich im letzten A-Teil (rhythmische) Elemente aus dem B-Teil wiederfinden.

Mir war es wichtig, trotz der Unterschiedlichkeit der Teile Zusämmenhänge herzustellen. Ein Grundprinzip, das das gesamte Stück durchzieht, ist die latente Mehrstimmigkeit, wodurch ich ein vielschichtiges, interessantes Klangbild erzeugen wollte.

Ich freue mich über jede Art von Rückmeldung.
 

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Hier kommt eine überarbeitete Fassung des Stücks.
Ich habe an ein paar Stellen in den Rahmenteilen Änderungen der Harmonien, des Rhythmus und der Metrik vorgenommen.

Edit: Nun mit einer besser gespielten Aufnahme...
 

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  • Prelude.mp3
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Sei mir ned bös, aber ich persönlich find es etwas langweilig, des taugt ja meiner persönlichen Meinung ned mal für minecraft.

Also, a bisserl mehr solltest scho mit Harmonien und vor allem der Dynamik arbeiten.
 
Also, a bisserl mehr solltest scho mit Harmonien und vor allem der Dynamik arbeiten.

(@Henry, sorry, dass Du jetzt exemplarisch dafür herhalten musst, aber Du hast jetzt eben hier vorgelegt)

Also ich weiß nicht, das scheint so ein bissel eine Grundeinstellung bei vielen hier schreibenden Clavioten zu sein, dass man bei jedem noch so kleinen Stück:
1. den ganzen zur Verfügung stehenden kompositorischen und harmonischen "Werkzeugkasten" mindestens einmal ausschütten muss.
2. bezüglich Dynamik / Dramatik stets das ganz große Kino auflegen muss.
3. permanent nur so von neuen musikalischen Ideen strotzen muss (mit ständigen "Neuigkeiten" fortspinnen oder zumindest im klassischen Sinne "durchführen" ), ohne das, was schön ist und irgendwie anrührt, auch mal nur eher auskostenderweise verarbeiten (wiederholen, leicht abwandeln, transferieren) zu dürfen
4. Jeden Anflug von Leichtigkeit, naiv ausgelebter Spielfreude zu zügeln hat, um ernst genommen zu werden. Statt dessen muss man zeigen, dass man alles kennt, alles weiß, aus jahrelanger Analyse-Klausur abgeklärt kommend etwas kreiert hat (geht das überhaupt?), so freudlos wie möglich, wäre ja unprofessionell:-)

Mir gefällt dieses Stück da am besten, wo eben @Demian das oben genannte nicht versucht. Den Anfang finde ich sehr gut gelungen konstruiert, insbesondere der Wechsel nach Es-Dur so ab 0:30. Da war ich dann sofort damit versöhnt, dass mir zuvor das erste im Stück rechts erklingende "d" einen kleinen Adeline-Schauer verursacht hat... und dass die Melodie bis dahin doch recht getragen daherkommt, hat er damit gekonnt abgebügelt:-)

Den Mittelteil (so um 2 Min herum) finde ich für diese Stück nicht so optimal passend, ist irgendwie zuviel Pianismus:-) Auch der nach impressionistisch abbiegende Schluss könnte etwas sparsamer dosiert sein. Mehrstimmigkeit alleine reicht meiner Meinung nach nicht aus, um jeweiles genügend Verbindendes zum "Hauptteil" zu schaffen.

Evtl. gäbe es noch Verbesserungspotential, die Mittelstimmen (prinzipiell gutes Konzept, schön, wie @Demian hier zeigt, dass beide Hände so etwas wie ein eigenes Selbstbewußtsein besitzen und in einem Dialog sind) noch mehr zu beleben, sich vielleicht melodisch ein bissel mehr Sprunghaftigkeit, und zwischen den Händen an der ein oder anderen Stelle mehr Kontrast statt Ergänzung nur durch Ausschmücken erlauben.
 
Sorry, den Begriff gibt es so nicht. Ich meinte damit (zumeist schnelle, effekthascherische) Folgen von Tönen, die instrumentspezifisch (in diesem Fall pianistisch) anspruchsvoll sein mögen, oder auch nur so klingen, aber aufgrund ihrer Auswahl nicht wesentlich aufwertend zum Gehalt eines Musikstückes beitragen. So nachvollziehbar das ist, dass jeder Musiker ja immer mal wieder auch zeigen möchte, wie gut er sein Instrument beherrscht. dies passt halt nicht immer gleich gut und auch nicht an jeder Stelle eines Musikstückes. Als Zuhörer sollte man immer den Eindruck haben, dass sich solche Passagen auf "natürlichem" Wege aus dem Stück heraus ergeben.
 
Also @Demian ich würde mir die Noten zu dieser Überarbeitung kaufen. Es gefällt mir gut, es ist nicht zu gefällig, sehr schön entspannend auf eine erfrischend "unlangweilige" und atmosphärische Weise.
 

Du schaltest doch eh die Musik von minecraft ab, also wie willst denn da n Vergleich ziehen?

Interessant wäre hier mal die Beurteilung der Profis von @rolf , @hasenbein ,@Stilblüte usw.
ja, finde ich auch! vielleicht bleibt diese eben auch aus, weil es eben nicht zu massiver Kritik einlädt, kompositorische Fähigkeiten kommen ja ganz klar durch, es geht eigentlich nur um Fragen des persönlichen Musikgeschmackes.
 
Sie bleibt aus, weil Demian und ich uns darüber schon per PN ausgetauscht haben :-) und weil ich auch sonst nicht die Zeit habe, jede Aufnahme hier anzuhören und dazu etwas Qualifiziertes zu schreiben. Falls Demian mag, kann er mich ja aus seiner PN zitieren. Muss er aber nicht. Allgemein gesagt finde ich das Stück für die von ihm gewählte Intention sehr gelungen.
 
gerne anschauen.

(bitte @Demian die nachfolgenden Überlegungen nicht in den falschen Hals kriegen)

"Prelude" für ein Klavierstück ist ja schon einmal eine Hausnummer, denn diese Gattung verfügt über höchst prominente & gekonnte, vorbildhafte Beispiele (Chopin, Skrjabin, Rachmaninov usw) - ein weniger ambitionierter Gattungsbegriff, den etliche der "Großen" für Gelegenheitsstücke verwendeten, ist "Albumblatt" (evtl. auf "Impromptu", sofern man da nicht gleich an die Meisterwerke von Schubert denkt)

Ich habe mir dein Prelude nicht angehört, weil ich lieber einen neutralen Eindruck davon hätte: diesen können nur die Noten bieten. Eine andere Möglichkeit, die hier nicht realisierbar ist, wären 10 oder mehr unterschiedliche Aufnahmen (wer sollte das machen...) Falls du eine Notation hast und sie auch zugänglich machen willst, werde ich gerne meine Eindrücke mitteilen (dann auch, wenn gewünscht, zu deiner Spielweise)
 
Stilblüte hat in der PM folgendes geschrieben:
(Erwähnen sollte ich noch, dass ich ihr geschrieben hatte, dass ich selber das Stück teilweise in der TEY-Richtung einordnen würde, es aber meiner Meinung nach auch darüber hinausgeht, weil mir wichtig war, ein interessantes Klangbild zu schaffen.)
Ich hab sie gestern im Zug gehört, und fand, dass die Musik außergewöhnlich gut dazu passt, bei einer Zugfahrt aus dem Fenster die Landschaft zu beobachten. Genauso fliegt sie vorbei, interessant, abwechslungsreich, aber ohne ganz krasse "Spitzen", Brüche etc.
"TEY" - hm, wenn du es so willst, geht das ein bisschen in die Richtung. Es ist doch irgendwie eine seichte Musik, aber nicht im negativen Sinne. In jedem Fall ist dein Stück anspruchsvoller und komplexer als das minutenlang gleiche Gedudel von Tiersen & co, ich habe wirklich gerne zugehört. Im Prinzip klingt es wie eine notierte Improvisation. Vielleicht könntest du das Stück auch so benennen, irgendein freier Titel - Improvisation, Fantasie, Capriccio von mir aus...
:-)


Ich finde nicht, dass man daran irgendetwas verändern muss. Man könnte natürlich, z.B. ein noch memorableres Thema oder Motiv etablieren, oder die vorhandenen noch etwas prägnanter spielen bzw. herausheben. Freut mich jedenfalls sehr, dass du so coole Sachen komponierst! :) Wenn du auch einfachere Stücke hast, wären die sicher für den einen oder anderen Hobbyspieler aus dem Forum interessant. Krachschwer ist deins zwar auch nicht, aber man braucht doch schon einige Leseerfahrung, auch u.a. aufgrund der Taktwechsel.
 
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@Demian: Wolltest Du mit "Prelude" ausdrücken, dass noch etwas sich daran anschließen wird? Die von @rolf genannten "Großen" der Zunft waren ja so drauf, dass sie ganz skrupellos* Prelude an Prelude gereiht haben...

*im positiven Sinne
 
"Prelude" für ein Klavierstück ist ja schon einmal eine Hausnummer, denn diese Gattung verfügt über höchst prominente & gekonnte, vorbildhafte Beispiele (Chopin, Skrjabin, Rachmaninov usw) - ein weniger ambitionierter Gattungsbegriff, den etliche der "Großen" für Gelegenheitsstücke verwendeten, ist "Albumblatt" (evtl. auf "Impromptu", sofern man da nicht gleich an die Meisterwerke von Schubert denkt)
Einen passenden Titel zu finden, fällt mir schwer. „Prelude“ ist auch nur ein Arbeitstitel.
@Felix Hack Ich habe da übrigens eher an Gershwins Bezeichnung für ein kürzeres Klavierstück gedacht, ohne hier Assoziationen zu Meisterwerken wecken zu wollen. Der erste Titel war „Animato“. Vielleicht ist das besser (unprätentiöser).

@rolf Ich schicke dir gerne heute Abend die Noten per PN.
 

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