Zunächst stelle die Tonart fest. Dazu listest Du Dir das gesamte Tonmaterial Deiner Melodie vom tiefsten bis zum höchsten ton in einer Reihe auf. Versuche nun anhand der Vorzeichen die Tonart zu bestimmen. Kommen in Deiner Melodie Chromatizismen vor, kann es sich um Ausweichungen (Zwischendominanten) oder chromatische Durchgangstöne handeln. Beachte die Häufigkeit dieser Töne. Kommt so ein Ton z.B. nur einmal vor und sonst nur als Stammton, ist er wahrscheinlich nicht von tonartbildender Relevanz.
Stelle die Form Deiner Melodie fest. Ist sie 4-taktig, 8-taktig oder gar 16-taktig? Meist ist es so, dass die Melodie im 2. letzten Takt endet. Endet sie mit einem Ganzschluss, ist der letzte Ton der Grundton der Tonika. Dies ist bei den meisten Volksliedern so, bei moderneren Liedern aber nicht unbedingt.
Anhand der Akzidenzien und dem letzten Ton, solltest Du also im Stande sein die Tonart zu bestimmen.
Versuche nun Punkte Deiner Melodie heraus zu finden die tonikal harmonisiert werden müssen. Das trifft immer dann zu, wenn z.B. irgendwo in Deiner Melodie der Grundton der Tonika auf schwere Taktzeit mit langer Dauer kommt. Dann ist anzunehmen dass diese Stelle tonikal harmonisiert werden sollte.
Nun suche die Punkt, die nicht tonikal harmonisiert werden müssen. Das sind alle Stellen an denen der Grundton der Subdominante auf betonten Taktteil kommt und von längerer Dauer ist. Diese Punkte können nun sowohl subdominantisch als auch dominantisch harmonisiert werden.
Suche nun alle Punkte die Du zuvor tonikal harmonisiert hast und versuche unmittelbar vor diesen Punkten dominantisch zu harmonisieren.
Das Gleiche machst Du nun mit den Punkten die Du schon dominantisch, bzw. subdominantisch harmonisiert hast.
Du hast nun ein harmonisches Grundgerüst von dem Du ausgehst, falls Du nun mit diatonischen Nebenfunktion, modalen Austauschakkorden, Sekundärdominanten und deren Substituten die Harmoniefolge verfeinern willst.