Eigenartige Tonfolge

H

Hacon

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Hallo,
ich habe schon seid längerem eine etwas andere Tonfolge entdeckt.
Es ist eigentlich nicht mal eine Melodie, und die Töne an sich sind auch gar nicht so wichtig, aber die Tonfolge erzeugt eine sehr ungewöhnliche klangliche Wirkung, egal wie man sie spielt, aber am besten mit Pedal.

Rechte Hand: 1.ais-cis-dis 2. fis-gis-ais 3. ais-cis-dis 4. fis-gis-ais
Linke Hand: 1.Oktave: dis 2. Oktave: fis 3. Oktave: ais 4.Oktave: dis

Es ist im Prinzip so einfach, aber ich weiß nicht, warum mich diese Tonfolge so begeistert. Sie löst in mir eine ganz eigenartige Stimmung aus.

Ich hab auch schon probiert, dazu zu Improviesieren, aber ich komm bei da einfach nicht weit, ohne dass dieser spezielle Klang verloren geht.

Probiert es mal aus. Fühlt ihr auch was Sonderbares dabei?
Oder ihr haltet mich jetzt für bekloppt, ist auch gut möglich:shock:
 
Ohne jetzt speziell diese Tonfolge gespielt zu haben, sieht das für mich nach ganz normaler Pentatonik aus - ist es eventuell das, was Dich begeistert?
 
Fünftonmusik?
Kennt den jemand einen Link zu einem Stück in Pentatonik?
Den Begriff höre ich jetzt zum ersten Mal.
 
Pentatonik

Kennt den jemand einen Link zu einem Stück in Pentatonik?

Einen Link direkt kenne ich nicht, aber wir haben mal in musik ein Stück gesungen, ein sehr bekanntes sogar. Ich kann mich nicht mehr errinnern wie das heißt. Die Pentatonik ist eine halbtonlose Fünftonleiter mit 3 Ganztönen und 2 kleinen Terzen: c - g - d - a - e
Man kann sich die Pentatonik vorstellen als die Zusammenlegung vier benachbarter Quinten in den Raum einer Oktave. Und nur auf den schwarzen Tasten ist das auch so.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Aha, hm, probierts doch einfach mal aus, des zu spielen,ich weiß jetzt nicht, ob die Pentatonik dran schuld ist.
 
Fünftonmusik?
Kennt den jemand einen Link zu einem Stück in Pentatonik?
Den Begriff höre ich jetzt zum ersten Mal.

Zum Beispiel die schwarze-Tasten-Etüde von Chopin, Op.10 Nr. 5.
Oder den Flohwalzer, wenn es geringfügig leichter sein soll. :D

Oder Bluesmusik besteht standardmäßig aus der pentatonischen Skala + Bluenotes.

Alles, was ausschließlich mit den schwarzen Tasten gemacht wird, ist zwangsläufig pentatonisch.
 
Tja...

Wir haben in Musik auch, die die Klavier spielen, nur auf den schwarzen Tasten spielen müssen.
 
Ne, also wenn ihr sagt, dass der Flohwalzer und Blues zur Pentatonik gehören, dann ist es keineswegs die Pentatonik, die mich so fasziniert. Es geht mir ja nur um den Klang, den nur mit dieser Tonfolge erzeugt werden kann.
 
Das mit Blues und Flohwalzer ist auch nicht ganz richtig, denn in beiden kommen natürlich noch andere Töne vor als jene der reinen Pentatonik. Beide haben aber starke pentatonische Elemente bzw. basieren auf Pentatonik (Bluestonleiter).

Reine Pentatonik würde sich nur auf die schwarzen Tasten beschränken. Der Reiz an der Pentatonik ist, dass alle Töne irgendwie gut zusammen klingen, egal in welcher Kombination; das ist vermutlich, was Dir so "eigenartig" vorkommt.

Pentatonik ist meines Wissens auch ein Kernbaustein der asiatischen Musik und sicher vom Besuch im chinesischen Restaurant bekannt ;)

Grüße,
Sulan
 
Warum probiert nicht mal jemand diese Tonfolge aus?
Es bringt uns glaub ich nicht weiter, wenn wir hier nur auf musiktheoretischer Ebene drüber diskutieren.
 

Es ist auch rein praktisch pure Pentatonik, glaub mir :D

Aber ich spiels morgen an, wenn ich von der Cebit zurück bin. Dann sage ich Dir, ob ich noch etwas mystisches über Pentatonik hinausgehendes gefunden habe :)
 
Warum probiert nicht mal jemand diese Tonfolge aus?
Es bringt uns glaub ich nicht weiter, wenn wir hier nur auf musiktheoretischer Ebene drüber diskutieren.
Stimme Dir halb zu,
weil erstens hast Du das Erleben von Musik, deren Wirkung auf Deine Stimmung beschrieben und das allein ist schon so herzerfrischend anders hier, wo's meistens nur um Handwerkliches geht, dass Du eine angemessene Reaktion darauf verdient hast. Ich bin aber erst zu Zeiten im Forum, wo's Klavier schon zum Schweigen verdonnert ist, darum habe ich's erst jetzt ausprobiert.
Andererseits aber habe ich mich mit meiner musikalischen Viertelbildung da auch (musik-)theoretisch versucht...

Also:
mich bringt die Klangfolge in eine meditative Stimmung.
Aber hat das Lauschen auf Klänge und das Beobachten derer Wirkung auf die eigene Stiummung nicht per se schon etwas Meditatives?

So und nun mit meiner Viertelbildung erklärt, weshalb das meditativ ist:

1. ist es Pentatonik, bzw. eine Art davon (s. wikipedia), und die ist schon mal ursprünglich, naiv, archaisch, flutscht vielleicht leichter durch die äußeren Hirnwindungen weil intellektuell kaum aufregend,
2. rechte Hand spielt zwei abwechselnde Akkorde wie ein Pendel, oder wiegend. Beruhigt in Richtung Trance.
3. linke Hand macht einen Melodiestrom ausgreifend sammelnd und konzentrierend hin zur Mitte nahe der rechten Hand.

Alles Elemente der Meditation, finde ich. Ist dies die Stimmung, in welche die Musik dich bringt? BTW übrigens eine schöne geistige Übung (habe früher mal Yoga gemacht), leider ist die Muße für sowas in unserer Kultur nicht vorgesehen...

Liegrü,
Manfred
 
Harmonisch entsteht eine D#m7/11 "Klangwolke". Die Baßnoten deuten Richtung D#m.

Wie Sulan schieb, es hat etwas Asiatisches.

Improvisatorisch kannst du versuchen rechts mit 2-Klangen zu improvisieren. Läßt du immer einen Ton aus, entstehen 4 reine Quarten und eine Terz, läßt du zwei Töne aus, entstehen 4 reine Quinten und eine Sexte.

Quarte und Quinte sind sehr konsonante Intervalle. Verwendest du nur diese beim Improvisieren, wirkt das Spiel sehr offen und schwebend. Mit diesen sehr konsonanten Intervallen kommt die spezielle asiatische Wirkung beim Improvisieren viel stärker zur Geltung.

Gruß
 
Danke für eure Überlegungen, ich habs mir jetzt noch mal genauer angeschaut:)

@Stuemperle: Das mit der Meditation ist mir noch gar nicht aufgefallen, aber es geht in der Tat in die Richtung. Ich habe eigentlich, wenn ich diese Tonfolge spiele, immer das Gefühl von etwas zeitlosem, oder einer Reise durch die Vergangenheit um es genauer zu beschreiben.

@Maba: Ich habe das jetzt mal so ausprobiert, mit den Quarten, Quinten und Terzen, und ich denke, das was mich so fasziniert ist an ersten Stelle der Terzakkord in der rechten Hand und wahrscheinlich einfach die Tonart ( ich denke mal gis-moll, oder?) Ich habe auch so Improvisiert, wie du es beschrieben ist, aber da gefällt es mir besser, wenn ich die Kläge sukzessiv spiele.

Und wenn ich das ganze in ne andere Tonart transponiere, dann geht dieser Klang wieder verloren, also liegst tatsächlich auch an der Tonart.

Nur mal so aus Interesse: Was bedeutet "D#m7"?

Gruß Hacon
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Hacon,

ich kann sehr gut verstehen, was du bei diesen Klängen empfindest. Es ist etwas, was man mit Begriffen der Musiktheorie nicht erklären kann.

Was ich dir in dieser Richtung sehr empfehlen kann:

Hans Otte Das Buch der Klänge (Book of Sounds)

Es sind 12 Klavierstücke , die auf solchen Klangwirkungen basieren.

Auf emusic.com kannst du in die Stücke reinhören, auch ohne Anmeldung.

Die Noten zu den Stücken sind auch käuflich zu erwerben, nicht bei emusic, aber z.B. bei amazon, vielleicht sogar im clavio-Notenshop...?

Es ist aber nicht so einfach zu spielen, wie es sich anhört. :)
 
Es ist etwas, was man mit Begriffen der Musiktheorie nicht erklären kann.

Das ist richtig. Klänge kann man nicht wirklich erklären.

Man kann versuchen, den Klang zu verstehen, indem man ihn auseinandernimmt. Aber will man das überhaupt? Es ist dann wie das durchschauen eines Zaubertricks.

Man sieht bzw. hört danach anders.

Nur mal so aus Interesse: Was bedeutet "D#m7"?

D#m7/11 ist eine mögliche Akkordbezeichnung für den resultierenden Klang: Zu deutsch Dis Moll-Dreiklang mit kleiner Septime und Quarte (Undezime). Da die Linke Hand als Baßtöne nur Dreiklangstöne von Dis Moll verwendet, bin ich von Dis-Moll ausgegangen.

Quarte (gis) und Septime (cis) geben dem Klang seine Färbung. Vor allem die Quarte erzeugt den etwas "schwebenden" Klangeindruck.

Gruß
 
Das ist richtig. Klänge kann man nicht wirklich erklären.

Man kann versuchen, den Klang zu verstehen, indem man ihn auseinandernimmt. Aber will man das überhaupt?

Ich denke schon, daß man das will. Und daß es in vielen Fällen auch hilfreich ist. Es gibt aber Fälle, wo sich eine "Wirkung" einfach nicht erklären läßt. Auch wenn man genau beschreiben kann, wie der Akkord aufgebaut ist, welche funktionale Beziehung zu den Nachbarakkorden besteht etc.

Da gibt es einfach noch was, was nicht zu erklären ist.
 

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