Digitalpiano als Übeinstrument

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Pianoholic

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28. Feb. 2013
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Ich denke gerade darüber nach, mir (vor dem nächsten Finanzcrash) als Übeinstrument „für späte Stunden“ ein Digitalpiano anzuschaffen, das dann im Ruhestand in ein paar Jahren in die Ferienwohnung mit umziehen könnte. Mir kommt es mehr auf einen möglichst nahe am Klavier oder Flügel orientierten Anschlag als auf großen technischen Schnickschnack an.
Konnte neulich mal ein paar Minuten auf einem Yamaha NU 1 und einem N1 spielen. Das N1 hat mir vom Spielgefühl her ganz gut gefallen, optisch ist es aber nicht gerade das, was mir vorschwebt (ist halt doch recht wuchtig) und knapp 7.000,00 € sind mir eigentlich auch zu viel (als Budget setze ich mal 3.000 bis 5.000 € an). Wenn ich einige Posts hier im Forum richtig interpretiere, scheint es ja so zu sein, dass die N-Serie nicht mehr unbeding den Stand der Technik repräsentiert und die Modellreihe (in Kürze?) Nachfolger erhält.

Bei meiner Internetrecherche bin ich noch auf die Roland Modelle HP 508 und LX 15e aufmerksam geworden,
konnte aber bislang noch keines testen. Vom „Innenleben“ her scheinen beide ja sehr vergleichbar zu sein?
Haben die Forumsexperten zu diesen Modellen eine Meinung und gibt es weitere Alternativen(von Kawai z.B.)?
Auf was muss ich sonst noch zwingend achten? Ob das „Klappern“ der Tastatur (wurde hier im Forum schon mal problematisiert) für Dritte hörbar ist lässt sich ja leicht feststellen, wenn ich jemanden bitte, auf dem Digi zu spielen (mit Kopfhörer natürlich). Bin als „Digineuling“ für jeden sinnvollen Input dankbar.

Viele Grüße Cornelius
 
Wenn die Optik nicht unwichtig ist, wäre von Kawai das CS 10 eine Option. Von den inneren Werten her entspricht es ansonsten dem CA 95 und dem CA 65, letzterem fehlt allerdings der Resonanzboden-Lautsprecher. Aber wenn eh nur zu "späten Stunden" über Kopfhörer geübt werden soll, ist der vielleicht nicht ganz so wichtig für dich. Die neuere Elektronik zur Klangerzeugung haben das CA 97 und 67, ein entsprechender Nachfolger für das CS 10 in baldiger Zukunft wäre keine Überraschung. Klangbeispiele gibt es auf der Homepage von Kawai, wobei da die Unterschiede des Lautsprechersystems nicht erfahrbar sind. Also in einen Laden gehen, anspielen, vergleichen... Ach ja, die Modelle mit Resonanzboden sind angeblich nicht zerlegbar und müssen von einer Spedition geliefert bzw. später umgezogen werden.

P.S.: Das Klappern der Tastaturen kannst du übrigens alleine und ganz ohne Dritte Person testen, indem du das Klavier nicht einschaltest und den Kopfhörer nicht aufsetzt ;-)
 
Hi,

meine Anmerkung:
Am Ende des maximal Budget von ca. 5k€ macht mMn ein DP keinen Sinn mehr, da du ja dann schon aktuelle Silent Modelle von Yamaha oder Kawai kaufen kannst und die sind mMn immer besser als ein DP.

Ausser die un-musikalischen, sekundären Eigenschaften (Gewicht, Grösse, etc) eines DPs spielen auch eine Rolle.

Gruß
 
Das wäre dann aber auch nicht das "Übeinstrument für späte Stunden".
Damit hast Du ja recht.
Was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte:
In ein paar Jahren ist es durchaus möglich, daß es Masterkeyboards gibt, die pianistischen Ansprüchen gerecht werden.
Dazu möglicherweise ein Tablet, oder ein Smartphone im Jackentaschenformat für die Software. Das Ganze günstiger als ein heute hochwertiges Digi vor dem 'Finanzcrash'...
 
In ein paar Jahren ist es durchaus möglich, daß es Masterkeyboards gibt, die pianistischen Ansprüchen gerecht werden.
Liefern die heutigen die Silent-Klaviere eigentlich mindestens die Leistung eines Kawai VPC1 oder MP11?
Dazu möglicherweise ein Tablet, oder ein Smartphone im Jackentaschenformat für die Software.
Bei der Leistung des Mobil-Geraffels wird sich nicht mehr viel tun, da dessen Berechnungen ja in die Wolke ausgelagert werden sollen. Was für digitales Klavierspiel wegen der Latenz natürlich unbrauchbar ist.
 
Also es soll jetzt ein Digitalp. angeschafft werden, das dann in ein paar Jahren in eine "Ferienwohnung" mitumziehen soll. Da offensichtlich aber Digitalpianos eben noch keine langandauernden Anschaffungen sind, finde ich die Sache verfrüht angedacht als langfristige Lösung. In ein paar Jahren gibt es vielleicht schon Besseres und/oder Billigeres als heute - und nach meinen eigenen Pedalerfahrungen ist nicht zu vernachlässigen, dass als könnender Klavierspieler die Tastatur alsauch Pedale wesentlich stärker und länger beansprucht werden als bei einem Hobbyanfängerspieler der maximal eine halbe h pro Tag auf dem Gerät zubringt und mangels Können es auch nicht besonders beansprucht. Und ganz krass - in mechanischer Hinsicht sollen auch die tollen teuren Modelle leider nicht überlebensfähiger sein, als die etwas günstigeren.

Meine Empfehlung, ein eher günstiges Digitalpiano mit bekanntem "Elfenbeingriff", ordentlichen Pedalen (also möglichst vergleichbar echten P.) anschaffen und sich anfreunden, wenn dann der Umzug fällig ist, hat man sich angefreundet und weiß, worauf man Wert legen möchte - KopfhörerDigispielen ist auch nicht jedermannsSache, auf der anderen Seite ein leise gestelltes Digi wird eben auch leidenschaftslos und ist nur zum Üben von technischer Seite her interessant....

Wenn es halt nur weniger dröhnend sein soll, gibt es vielleicht auch innovative neue akkustische Pianos - die eben nicht "gedämpfter" mit dicken Filzmatten daherkommen sondern baulich eher Zimmertonstärke aufweisen....
 
P.S.: Das Klappern der Tastaturen kannst du übrigens alleine und ganz ohne Dritte Person testen, indem du das Klavier nicht einschaltest und den Kopfhörer nicht aufsetzt ;-)

oder so .... :super:... dabei war ich auf meine Idee so stolz ....

.... fragt ja nicht als Neuling, sondern als "Digineulig", was vermuten lässt, dass ein akustisches Klavier bereits vorhanden ist.

Hätte ich wohl erwähnen sollen: Klavier (Pfeiffer 124 aus den 50igern) und Flügel (GS) nennt unser Haushalt sein Eigen. Ich hatte mir tatsächlich schon mal überlegt, in das alte Pfeiffer ein Silentsystem einbauen zu lassen - das hat sich aber sehr schnell als ein ökonomischer "No Brainer" herausgestellt.

....Ausser die un-musikalischen, sekundären Eigenschaften (Gewicht, Grösse, etc) eines DPs spielen auch eine Rolle. ..
Das sind auf jeden Fall nicht unbedeutende Aspekte. Ich werde mich einfach weiter umsehen.
Cornelius
 
Zuletzt bearbeitet:
Probiere doch einfach mal versch. Stagepianos. Selber habe ich das Kawai ES6 mit dem Design-Kit und der Pedaleinheit. Ich hatte mir es in der Hinsicht gekauft, dass wenn mal später ein Klavier* dazukommt, ich nicht zwei große Instrumente in der Wohnung stehen habe. Zudem könnte man das Stagepiano auch noch mitnehmen.

*Wie es mal so ist, haben sich die Dinge etwas anders entwickelt, und ich habe nun ein Spinett anstatt eines Klavieres bei mir stehen :-D.

Viele Grüße
Musicanne
 

Ich habe mich heute etwa 3 Stunden lang in zwei Klavier- bzw Keyboardgeschäften vergnügt und weiß jetzt, dass die "klassischen" Digis eher nichts für mich sind. Fühle mich auf den Tastaturen einfach nicht heimisch und war auch vom Klang nicht übermäßig begeistert. Angespielt habe ich von Roland das HP 506, das HP 508 und ein Clavinova CLP 575 - wie gesagt, da sprang kein Funke über. Dann habe ich mich nochmals den Yamaha Hybridpianos genähert und je länger ich darauf spielte desto mehr Begeisterung kam auf. Ich startete mit dem NU1 (Klaviermechanik) und kam wesentlich besser damit zurecht als beim ersten Anspielen vor 14 Tagen. Dann Wechsel zum N1 mit Flügelmechanik - ich bin mir nicht sicher, ob ich bei einem "Blindtest" gespürt hätte, dass ich nicht auf einem "echten" Flügel klimpere - gehört hätte ich es vermutlich. Ich habe vor ein paar Wochen (zum x-ten Mal) wieder Chopin opus 10.1 ins Überprogramm aufgenommen und das lief auf dem N1 nicht schlechter als auf meinem Grotrian. Solchermaßen angefixt wurde ich dann noch "genötigt" das N2 zu testen. Wow! Hier ist dann auch noch der Klang so, dass mein - sicherlich nur durchschnittliches - Gehör keinen Unterschied zu einem guten Flügel ausmachen kann. Wow ist natürlich auch der Preis. Na ja, zumindest weiß ich jetzt was ich nicht will.
Dann - off topic - noch ein echtes Highlight: inmitten der Digis und Hybriden thronte ein C.Bechstein 234 - wunderbar weicher und transparenter Klang, nicht so "singend" wie mein Grot, aber sehr sehr "edel". Ach was wäre das schön, wenn diese Kisten nicht so unhandlich wären. Dann würde ich meinen Grotrian gerne in einen Instrumentenpool einbringen, aus dem man sich z.B. monatlich ein anderes Instrument aussuchen könnte. Was wäre das für ein Hochgenuss mal 4 Wochen einen Bösi, anschließend einen Blüthner, Feurich, Bechstein, S&S, Faz .... spielen zu können. Also: falls einer der Foristen eine Idee hat, wie das mit dem de- und rematerialisieren funktionieren könnte - ich wäre dabei.
Viele Grüße und Dank für die Hinweise
Cornelius
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist natürlich alles sehr subjektiv, aber mich hat Kawai gar nicht überzeugt, als ich das mal angespielt habe. Auch und gerade nicht die Tastatur. Bin dafür extra noch raus zu einem entfernten Laden gefahren weil das so gelobt wurde, aber umso enttäuschter war ich dann ehrlich gesagt. Wohlgemerkt in der hohen Preisklasse, wie es in den mittleren und unteren aussieht weiß ich nicht.
Ähnliches Ergebnis wie bei Pianoholic... CLP575 war ganz ok, klanglich ohne Kopfhörer aber nicht so der Hit. Und irgendwie finde ich mein älteres Clavinova auch mit Kopfhörern klanglich besser. Roland fand ich auch nicht toll - Yamaha baut aktuell die besten Modelle wie ich finde. Aber richtig interessant wirds da erst bei den NU1 oder N2 oder so, selbst das 585 fand ich nicht überzeugend, was den Klang angeht - aber das hatte in der Preisklasse noch die beste Tastatur. Nur, für ein N1/2 bekommt man auch schon was "richtiges".

Ansonsten taugen Digitalpianos aber zum Üben gut, wie ich finde. Beziehungsweise: ein Klavier oder Flügel ist natürlich häufig besser, aber es ist akzeptabel damit zu üben, wenn einem keine andere Möglichkeit bleibt und man erreicht dann auch gute Ergebnisse damit.
 
Ein Digitest ohne Kawai? Die bauen zur Zeit die besten Tastaturen.

Soweit ich das recherchieren konnte gibt es im Großraum Stuttgart nur einen Händler, der einige wenige Digis von Kawai in der Ausstellung hat. Und nach der Erfahrung gestern, glaube ich nicht, dass ich mit einem "echten" Digi - egal welcher Marke - glücklich werde. Es wird wohl auf das Yamaha N1 rauslaufen. Was mir noch etwas Bauchschmerzen bereitet: egal ob Digi, Silent oder Hybrid - alle drei sind, verglichen mit einem "echten" Klavier, irgendwie Kinder unserer ex und hopp Wegwerfgesellschaft. Kommt Zeit, kommt Rat.
Cornelius
 
Hi,

ehrlich gesagt finde ich es ziemlich seltsam, dass man die ulralt-Tonerzeugung des N1/2 in den Himmel lobt - ganz bestimmt nach einem mehrere Jahre alten Digi (egal wie teuer) nicht die Sahneseite dieser teuren Geschosse. Alle wundern sich, dass die Modellserie nicht längst ein überfälliges Update erfahren hat.
Dass die besser als z.B. aktuelle Roland klingen sollen kann ich mir wirklich nicht vorstellen.

Ich finde es auch unglaubwürdig, wenn man Kawai (welche viele als Spitzenreiter bei Mechanik sehen) mit einem pauschalen "fand ich nicht so toll" abbügelt und die dafür die länglichen Yamaha Modell-Nummern aufs Komma genau aufzählen kann.

Man muss schon offen und ohne vorgestempelte Meinung (Digi===Wegwerfgesellschaft und so) an so einen Test gehen, wenn man kein Digi haben will sollte mans halt sein lassen. Es zwingt einen ja keiner.

Und wenn man sich vor so einem Test einbildet, wenns unbedingt ein Digi sein muss (Gesicht zur Faust geballt), dann kann sowieso nur ein sauteures Yamaha N1/N2 (weil alles andere kannn nix taugen) in Frage kommen, dann ist dass von vornherein sehr subjektiv angefärbt.

Wieso nicht einen echten Flügel und ein normales Mittelklasse-Digi für um die 2k? Sicherlich oft die bessere Kombination als so ein N1/N2 etc.

Viele Grüße,
André
 

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