Die Nachbarn

M

Mephisto

Guest
gelöscht

Beitrag gelöscht
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich habe mal vor einiger Zeit einen Artikel aus dem Stadtanzeig auf meiner Homepage veröffentlicht, der genau das Thema behandelt. Du darfst spielen. Du solltest dich aber evtl. mit deinen Nachbarn arrangieren. Also vielleicht mal Fragen, wann es am wenigsten stören würde.

Es ist immer besser den direkten Weg zu suchen, als unbedingt auf sein Recht zu pochen.

http://simplysax.de/images/Ueben.jpg
 
Mephisto,

nachdem mein Nachbar ab und zu an die Wand geklopft hatte, hab ich einfach einen Brief verfasst in dem ich geschrieben hab, dass ich jetzt Klavier spiele und mich an die Ruhezeiten und Übungszeiten halte. Ich aber Verständnis dafür habe, wenn sich jemand trotzdem mal gestört fühlen sollte und sich diese/dieser dann einfach dirket bei mir melden sollte (hab meine Telefonnummer auch noch darufgeschrieben und ne Kopie in jeden Briefkasten gesteckt).
Bislang hat sich keiner gemeldet.

Gruß

Uwe

P.S. Oben und unten zählt auch, die hören das nämlich auch ganz gut.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich find persönlich fragen am nettesten, habe ich gute Erfahrung mit gemacht. Und ich habe damals in der Mietwohnung auch das Üben von besonders dissonanten Stellen ein bischen verteilt.

Soweit ich weiß, sind Regelungen über Ruhezeiten und Musizieren im Kommunalrecht festgehalten. Es kann also durchaus in Berlin Abweichungen geben. (In Düsseldorf gibt es z.B. bei den Ruhezeiten Zusatzeinschränkungen für diese famosen Laubblasgeräte :-) ) Der Rahmen ist aber überall ähnlich.

Viel Spaß beim Üben! :klavier:

Prost,
Wahnfried
 
Ob die Nachbarn nun Hiphop, Schlager oder Klassik hören, du mußt einfach nur den passenden Moment erwischen um mit ihnen zu reden. Der ergibt sich meistens automatisch dann, wenn man klingelt und der Nachbar zuhause ist. Laß aber alle Vorurteile zu hause und rede mit ihnen so, wie du mit jedem anderen reden würdest, den du ernst nimmst. Wer sich ernst genommen fühlt, nimmt in der regel sein Gegenüber auch ernst.

Aber ehrlich gesagt, ich könnte mir eher vorstellen, daß du von deren Musik gelegentlich genervt sein wirst als die von deiner.
 
Ganz so einfach ist das mit dem Reden aber auch nicht. Ich hab vor Weihnachten einer Kundin ein Klavier verkauft, die nun auch übt. Nun klopft der Nachbar permanent gegen die Decke, wenn sie spielt :cry: Daraufhin ist ihr Vater mal runtergegangen um mit dem Nachbarn *in Ruhe* zu reden. Ging aber nicht, der hat die ganze Zeit nur geschriehen. Dann hat sie die Hausverwaltung oder Vermieter angschrieben (ist eine Wohnbaugesellschaft) um zu fragen, was sie darf. Die Gesellschaft meinte, sie darf nur in Zimmerlautstärke spielen. Ist natürlich Blödsinn, weil das bei Klavieren nun mal nicht geht. Da gibt es auch schon Gerichtsurteile drüber, dass Musikinstrumente nicht mit Stereoanlagen diesbezüglich gleichgesetzt werden können.

Ich hab ihr geraten, dem Nachbarn einen extrem freundlichen Brief zu schreiben, dass sie auf das Spielen nicht ganz verzichten möchte, aber bereit ist, sich nach den Zeiten zu richten, die der Nachbar noch am ehesten verkraften kann. Da wollte der Kerl nichts von wissen, er will halt, dass sie gar nicht spielt. Jetzt klopft er weiter. Was übrigens laut Gerichtsurteil kein Grund für Mietminderung ist sondern nur ein "Meinungsäußerung" darstellt.

Armes Deutschland :cry:

Hier mal ein Link aus einem Juraforum zu diesem Thema:

http://forum.jurathek.de/archive/index.php/t-13171.html
 
Ganz so einfach ist das mit dem Reden aber auch nicht. Ich hab vor Weihnachten einer Kundin ein Klavier verkauft, die nun auch übt. Nun klopft der Nachbar permanent gegen die Decke, wenn sie spielt :cry: Daraufhin ist ihr Vater mal runtergegangen um mit dem Nachbarn *in Ruhe* zu reden. Ging aber nicht, der hat die ganze Zeit nur geschriehen. Dann hat sie die Hausverwaltung oder Vermieter angschrieben (ist eine Wohnbaugesellschaft) um zu fragen, was sie darf. Die Gesellschaft meinte, sie darf nur in Zimmerlautstärke spielen. Ist natürlich Blödsinn, weil das bei Klavieren nun mal nicht geht. Da gibt es auch schon Gerichtsurteile drüber, dass Musikinstrumente nicht mit Stereoanlagen diesbezüglich gleichgesetzt werden können.

Ich hab ihr geraten, dem Nachbarn einen extrem freundlichen Brief zu schreiben, dass sie auf das Spielen nicht ganz verzichten möchte, aber bereit ist, sich nach den Zeiten zu richten, die der Nachbar noch am ehesten verkraften kann. Da wollte der Kerl nichts von wissen, er will halt, dass sie gar nicht spielt. Jetzt klopft er weiter. Was übrigens laut Gerichtsurteil kein Grund für Mietminderung ist sondern nur ein "Meinungsäußerung" darstellt.

Armes Deutschland :cry:

Hier mal ein Link aus einem Juraforum zu diesem Thema:

http://forum.jurathek.de/archive/index.php/t-13171.html

Dieses Problem kommt mir sehr bekannt vor. LOL
Klavier zu spielen, so dass möglichst keiner gestört wird, damit man sich überhaupt darauf konzentrieren kann, was man spielt, scheint eins der unlösbaren Probleme der modernen Zeit zu sein.
Schwarze Löcher? Zeitreisen? Weit daneben! Man kann nicht mal Klavier spielen. LOL
 
Ich weiß aus eigener Erfahrung wie es ist, solche Zeitgenossen als Nachbarn zu haben :twisted:

Wenn es nicht gütlich zu regeln ist, muß man halt auf die vielen Gerichtsurteile verweisen. Eine Liste wie z.B. aus dem obigen Link zum Juraforum schriftlich an die Nachbarn ist eine Möglichkeit. Irgendwann ist das Maß voll, und dann muß man sich wehren. Selbst wenn man es ungern tut. Sonst treiben solche Leute einen immer weiter in die Defensive, bis am Schluß gar nix mehr geht.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man sich mit zuviel Gutmütigkeit und zuviel Kompromißbereitschaft um des lieben Friedens willen oft genug selbst schadet.

Evtl. hilft es aufzuzeigen: Das sind meine Rechte. Ich bin bereit zu einem Kompromiß, aber er muß tragfähig sein, ich bin in einem gewissen Umfang bereit, entgegenzukommen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Trifft man damit nicht auf Verständnis, hilft nur die harte Tour.
Wobei ich sehr gut weiß, daß das unschön ist, schwer fällt, und so eine Krawallschachtel unter einem ist alles andere als förderlich für entspanntes freudiges Klavierspielen.
 
Ich bin ja auch ein sehr toleranter Mensch, aber mir geht das manchmal selber auf den Geist.

Wir haben einen Nachbarn in der Straße 3 Häuser weiter wohnen. Der hat nichts besseres zu tun, als Sonntags morgens spätestens um7 Uhr anzufangen Klavier zu spielen. Hallo! Das muss ja nun nicht sein, das geht selbst mir tierisch auf den Sender. Ich glaube irgendwann wird er von der Nachbarschaft gelyncht werden:p.

Solange das Üben aber im Rahmen bleibt und man nicht unbedingt bei weit geöffetem Fenster spielt, sollte man sich auch mit den Nachbarn arrangieren können. Als ich früher noch keinen Proberaum hatte, habe ich immer die Fenster und die Türen im Raum geschlossen, um die Lärmbelästigung doch so gering wie möglich zu halten.
 
Wir haben einen Nachbarn in der Straße 3 Häuser weiter wohnen. Der hat nichts besseres zu tun, als Sonntags morgens spätestens um7 Uhr anzufangen Klavier zu spielen.

Öh, und das hört man? Oder war das 3 Häuser weiter nicht so wortwörtlich gemeint....?

Ich spiele auch bei geschlossenen Fenster/Türen in einem Einfamilienhaus und hoffe nicht, daß man das überhaupt bis zur Nachbarschaft rüberhört (zumindest nicht im Winter,wenn keiner auf der Terrasse sitzt....?)
 
Ja, das hört man im Frühjahr und Sommer sehr gut, weil er ja netterweise alle Fenster sperrangelweit aufreisst damit jeder etwas davon hat.

Er hatte mal eine Phase, da hat er dann Sonntagmorgens, das Titaniclied immer und immer wieder gespielt. Irgendwann ist dann einem anderen Nachbarn der Kragen geplatzt und der brüllte dann in die sonntagliche Un-Stille; Ey, du Blötschkopp, dä Kahn is at dreimol unger jejannge! Dä kütt nit mie widder, du kans ophöre.
 

Wir haben einen Nachbarn in der Straße 3 Häuser weiter wohnen. Der hat nichts besseres zu tun, als Sonntags morgens spätestens um7 Uhr anzufangen Klavier zu spielen.
Er hatte mal eine Phase, da hat er dann Sonntagmorgens, das Titaniclied immer und immer wieder gespielt.
da hab' ich ja nochmal glück gehabt. ich dachte schon, wir seien nachbarn. gut, titanic ist nicht gerade mein fall, und sonntags morgens um sieben bin ich auch noch nicht ansprechbar. (aber um acht uhr kann das schon ganz anders aussehen und klingen ... :floet:)
 
Hehe
ich habe eigentlich nette Nachbarn, aber einmal hab ich es total übertrieben. Ein Samstag, vor Beginn der Schulzeit, der letzte Samstag in den Osterferien war es. Ich hatte Noten von zwei Amelie Liedern und hab nur die beiden Lieder den ganzen Samstag gespielt. Von 11-12 Uhr und dann von 15 bis ca. 21 Uhr (da hat mich meine Mutter vom Klavier weggescheucht.) natürlich mit kleinen Pausen drinne, aber das reicht ja schon. Auf jeden Fall ein paar Tage später sprach ein Nachbar, der ganz oben wohnt, im 4. Stock (wir wohnen im 2.) meine Mutter an, und fragte ob es nicht möglich wäre, dass ich ein bisschen weniger spielen könnte. Er musste an dem Tag noch was vorbereiten, und da hat das Spielen ihn natürlich gestört. Er war aber ganz nett und meinte er hätte auch nichts gegen mein Klavierspiel, nur nicht mehr so lange am Stück.
Dann sind neue Nachbarn unter uns eingezogen, ein junges Päärchen mit 2 kleinen Kindern. Meine Mutter fragte mal ob es okay wäre, wie ich spieln würde, ob die Kinder schlafen könnten. Da meinten sie, sie die Kinder schlafen wunderbar, nur sie könnten kein Fernsehen abends. (hab manchmal zwischen 20 und 21 Uhr gespielt). Also hab ich mich jetzt auf maximal bis 20 Uhr beschränkt, damit komm ich eigentlich klar.

Lg Lina
 
Hallo Mephisto,
der zitierte Dialekt von Mos müßte Kölscher Platt sein. Der Berliner hört sich da ganz anderst an. Ich habe dort einige Jahre in Berlin gelebt.
Sind da auch rechts und links Nachbarn bei Dir? Die können es auch, wenn vorhanden sehr gut hören. Habe früher, als ich noch in Berlin lebte Anrufe von sehr netter Dame bekommen, weil ich klavier spielte. Diese sagte mir, sie wohne ein Stock höher und noch einen weiter nach links von mir und das Klavier könnte sie sehr gut hören. Ich hatte aber früher nur sehr positiver Erfahrungen mit anderen Mithörern gehabt.
Ideal ist es, wenn man mal ein eigenes Haus hat. Da ist ungetrübter Klaviergenuß vorprogrammiert. Ich kann hier spielen wann ich will, ob morgens um 7 Uhr oder abends um 22 Uhr. Meine Familie macht da überhaupt keine Probleme. Für mich, glück gehabt sag ich nur dazu. Hoffe es geht auch so machen anderen Forumbenutzer auch so gut wie mir.
Dir viel Glück Mephisto beim Klavierspielen und anderen Hausgenossen.
Grüße Jörg
 
Ich muß auch sagen, man sollte es mit den Zetteln und Einladungen nicht überbewerten oder übertreiben. Ich hatte es nie meinen Nachbarn erzählt, noch einen Zettel geschrieben und schon garnicht eingeladen. Es hatte mir keiner deswegen den Kopf abgerissen sonder im Gegenteil. Die eine Vermieterin war begeistert und hatte alle anderen Mitbewohnern ausdrücklich erklärt, dass sie mein Klavierspiel sogar fördere, also dafür ist. So kanns auch sein. Ob es heute auch noch so sein kann, wer weiß?
Einfach mal spielen und dann abwarten. Du haßt auf jeden Fall, in gewisse Zeiten, ein Recht darauf Klavier zu spielen.
LG Jörg
 

Zurück
Top Bottom