Des Rockpianisten Mondscheinsonate

  • #21
Seit dem kann ich eigentlich kein Genre mehr angeben, dass ich mir wirklich nicht anhören kann.

Auf Ballermann-Schlager und Kirmes-Techno kann ich ganz hervorragend verzichten. Dito auf Kenny G. und Konsorten. (Mein Saxlehrer: "Kenny G. kann Saxophon spielen. Warum tut er es nicht!?"). Andre Rieu muss uach nicht sein, das Naplm-Duo ("Seh' ich die beiden moppel dort, ist das ein Grund zum Doppelmord.") und ähnliche volktümelnde Musik kann mir auch gestohlen bleiben.

Dann lieber




Vielleicht bin ich auch einfach begrenzt. Ich höre eben nicht alles. :-|

Grüße
Häretiker
 

  • #24
nach dem ZDF-Sportstudio
schläft Mutti längst, weshalb Vati noch schnell die Dienste einer ambulant tätigen Gunstgewerblerin in Anspruch nimmt.

Das Rasenmähen erledigt derweil der Mähroboter, und zwar tagsüber!
 
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  • #25
Sternstunden des Herrenwitzes...

Immer wieder bereichernd mit Euch, ich möchte fast meinen befruchtend!
 
  • #28
Stimmt, dann waren das die Wildecker Herzfehler. :-)
Nein, "Napalm" war schon richtig:

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  • #29
Ich habe ehrlich gesagt noch NIE einen klassischen Pianisten gut Rock oder Blues spielen gehört ... andersrum aber auch nicht. Der eine kann nicht grooven und der andere hält nix vom Üben. So auch hier - dat grooved nicht.
 
  • #34
Ich habe ehrlich gesagt noch NIE einen klassischen Pianisten gut Rock oder Blues spielen gehört ... andersrum aber auch nicht. Der eine kann nicht grooven und der andere hält nix vom Üben. So auch hier - dat grooved nicht.
Klassischer Pianist war ich ca. 10 Jahre lang, seit fast 20 Jahren versuche ich Jazzpianist und Funk/Soul-Keyboarder zu werden. Rockpianist wollte ich nie sein, war mir immer zu langweilig (ja, das ist auch eine arrogante Sichtweise!).

Dein Post hat mich jetzt aber doch getriggert, so dass ich mir nochmal die Originalversion angehört habe.

Da ist das Klavier nur im ersten A-Teil ganz alleine, bevor es fast komplett von der Band überlagert wird. Und diese paar Solo-Takte sind für mich ein statisches Gehämmer, das ich unter keinen Umständen auf 4:30 ausdehnen würde. Es gibt auch einige Piano-Solo-Aufnahmen auf YT, die scheinbar einer ausnotierten Version in Db entsprechen. Da wackelt nichts, die ballern beinhart und ohne nennenswerte Dynamik durch wie ein AC/DC-Riff, wahrscheinlich meinst Du diese Art von Groove. Vielleicht muss das so, aber das ist dann auch der Grund, warum ich kein tiefergehendes Interesse an Rock-Piano habe.

Ich komme eher aus der subtil-nuanciert-verspielten Ecke, und nicht selten scheitere ich mit diesem Anspruch. In meiner Aufnahme sind Timing und Flow an ein paar Stellen missglückt. Das kann man mit zurecht ankreiden. Aber das ist es mir wert, weil der Rest über weite Strecken atmet, perlt und, ich nenne es mal in Erwartung eines Shit-Storms: subtil swingt! Zumindest im Rahmen meiner Möglichkeiten.

2015 zum Zeitpunkt dieser Aufnahme hatte ich ein Bar-Piano-Programm gespielt, das hauptsächlich aus Jazz-Standards bestand. Um es aufzufüllen habe ich dann unter anderem auf diese Nummer zurückgegriffen, die ich in meiner Jugend (damals noch klassisch Musikschul-Bub) oft gespielt habe. Noch nicht mal in der Original-Tonart sondern faul in C und einfach so undifferenziert aus dem Bauch raus.

Kürzlich habe ich mir das MIDI-File nach Jahren mal wieder abgespielt und hatte sofort ein breites Grinsen auf dem Gesicht, habe mich gefreut und fand, dass es sehr wohl groovt bzw. swingt. Aber das war natürlich auch meine Nostalgie...
 
  • #35
überzeugende Gegenbeispiele?
Natürlich Gulda, wurde oben schon genannt. Der wird immer genannt und er ist schon fast das perfekte Beispiel.

Aber es geht nicht um den einzelnen Namen. Es geht darum, diese lächerliche Zuordnung "Klassiker - swingt nicht" und "Jazzer - übt nicht" abzuschaffen.

Wieso kann ein Klassiker nicht swingen (lernen), falls er sich ernsthaft mit Jazz beschäftigt? Ist der Swing eine Geheimfähigkeit, die man nur dann erlernt, wenn man konsequent jeder Sonate aus dem Wege geht? Und wenn man der Sonate nicht aus dem Weg geht und sie gut spielt, zerstört das sofort für immer den Zugang zu Jazzgrooves? Zerstört das Spielen von Mozart garantiert zuverlässig jedes Rythmusgefühl?

Das halte ich für ziemlich albern.

Jazzer üben sicher ihre Nummern nicht so ein wie ein Klassiker sein Konzertprogramm. Die Anforderungen sind andere und deswegen müssen sie das auch nicht.

CW
 
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  • #36
Naja, natürlich ist es ein Klischee, aber an denen ist meistens schon auch was dran.

"Groove" lässt sich eben nur bedingt objektivtieren. Wenn sich jemand mangels Üben verspielt, kann man das nicht weg diskutieren.

Wer nur Brachial-Groove als Groove wahrnimmt und vielleicht kaum was anderes kennt, empfindet schon Elvin Jones oder Jack DeJohnette (Gott hab Ihn seelig) als Free-Jazz-Gezappel. Oder wenn bei den einen genüßlich und dezent der Fuß wippt, andere wiederum dabei einschlafen, weil es nichts zu Headbangen gibt.

Was bei vielen Klassik-Leuten den Groove versaut, ist, dass sie sich sehr schwer tun, jegliche Klassik-typische Agogik ersatzlos abzuschaffen, weil die in Jazz/Pop/Rock einfach nicht funktioniert.
 
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  • #37
Was bei vielen Klassik-Leuten den Groove versaut
ist, dass sie oft nicht drei gut klingende Töne hintereinander OHNE Noten zustandebringen. Das hat man denen im KLavierunterricht nicht beigebracht.

Also würde ein breiter angelegter Klavierunterricht - oder Geigen-, Flöten, Fagott- oder welches Instrumentauch immer - helfen. Aber wer hat den schon?

CW
 
  • #38
Naja und wenn es dann jemand anderes spielt klingt es klassischerweise so:
 
  • #39
Aber es geht nicht um den einzelnen Namen. Es geht darum, diese lächerliche Zuordnung "Klassiker - swingt nicht" und "Jazzer - übt nicht" abzuschaffen.
da oben steht Rock und Blues, nicht Jazz.
Ich glaube, dass die Übementalität von "guter, handgemachter Rockmusik" oder "den Wurzeln von echtem Blues" sich von Jazz unterscheidet. Die Jazzer die ich kenne üben sich zum Teil den Arsch ab, und das wird IMHO gemeinhin auch so wahrgenommen. Und ich habe selbst lange genug in einer Bluesband gespielt um zu wissen mit wie wenig man dort auskommen kann ;-) In regionalen Rockbands ist auch nicht jeder ein Rick Wakeman.....
Das soll im übrigen in keinster weise eine Abwertung sein!!
Sicher kann ein geübter Klassiker oder Jazzer das komplette Repertoire von Pinetop Perkins innerhalb von einem Monat draufschaffen, wie so was dann klingt kann man mehr als zur Genüge bei gängigen Onlinediensten nachhören :-)
 
  • #40
Ja @cwtoons es ist durchaus erschreckend, wie aufgeschmissen so mancher klassisch ausgebildete Musiker ist, wenn er keine Noten hat, und dann "ein bisschen improvisieren" soll.

Ich erlebe das häufig, wenn ich mit solchen Musikern zusammenarbeiten muss. Die spielen ihre Instrumente wirklich gut ... aber sie sind eben nicht frei (aber das macht nix) ... dann schreibe ich ihnen eben ein paar Sachen auf, die mMn an der Stelle passen könnten ... und meist braucht es nicht mehr als diese Initialzündung und aus den paar Standardfloskeln, die ich aufgeschrieben habe, basteln sie dann ihre eigene Melodie.
Ich finds nur immer wieder Schade, dass das nicht auch ohne Noten funktioniert.
 

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