Der Feind meines Klavierspiels

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Leoniesophie

Leoniesophie

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7. Juni 2010
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...heißt Ungeduld!

Ich höre ein neues Stück und denke, hey, das möchte ich spielen. Dann werden die Noten besorgt und ich spiels mal durch. Ja, es gefällt mir immer noch und ich spiels nochmal durch. Tja, und dann ist das Kind in den Brunnen gefallen. Ich möchte das Stück gleich spielen können, obwohl ich weiß: ohne Fleiß keinen Preis.

Aber was nützt das? Gerade letzte Woche passiert: Noten von "Ave Maria"liegen vor mir, ich spiele es mal so an, ja, die ersten 2 Seiten klappen ohne Üben und der Rest klappt nicht. Da ich das ja sozusagen mal so nebenbei schnell einüben will, nehm ich mir keine Zeit dafür und spiel immer mal so zwischendurch die ersten 2 Seiten. Und dann ärgere ich mich.

Bei Stücken, die ich mit meinem Klavierlehrer erarbeite, passiert mir das nicht. Da hab ich die nötige Geduld und hab auch kein Problem damit, wenn ich wochenlang das gleiche Stück übe, ich freue mich dann auch und sehe, wie das Stück langsam seine volle Schönheit unter meinen Händen entfaltet.

Was soll ich tun? :confused:

Es einfach lassen mit dem Zwischendurchspielen oder so einfache neue Stücke für "zwischendurch" nehmen, daß ich sie komplett vom Blatt spielen kann? Irgendwie brauche ich auch mal schnelle Erfolgserlebnisse und meine Konzentration ist während meiner Übezeit ( so etwa 1 Stunde am Tag) unterschiedlich hoch.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Oh je, Leonie, das kommt mir ja sowas von bekannt vor...

Ein Rezept hab ich auch nicht, abgesehen davon, dass ich bbei weitem nicht auf eine Stunde Üben komme :oops:

Es hilft wohl nichts, man muss sich da vielleicht selbst Ziele setzen. So nach dem Motto "Am Ende des Monats will ich das passabel durchspielen können". Oder jemandem Vorspielen können! :rolleyes:

Es grüßt
Die Drahtkommode
 
"halte dir die freunde nahe, aber deine feinde noch näher"
sagte der alte mann ;)

die ungeduld musst du zu deinem größten freund machen. ist sie das, bringt sie dich sehr schnell immer weiter.


leg das stück einfach nicht weg, sondern bleib dran bis es so klingt wie du es dir anfangs ja auch vorgenommen hattest.
wenn du wieder vor dem motivationsloch stehst, spring hinein und üb weiter.

das erfordert etwas disziplin, aber nur so kommt man wieder raus aus dem loch. die belohnung ist das umso größer.
 
...heißt Ungeduld!

Ich höre ein neues Stück und denke, hey, das möchte ich spielen. Dann werden die Noten besorgt und ich spiels mal durch. Ja, es gefällt mir immer noch und ich spiels nochmal durch. Tja, und dann ist das Kind in den Brunnen gefallen. Ich möchte das Stück gleich spielen können, obwohl ich weiß: ohne Fleiß keinen Preis.

Aber was nützt das? Gerade letzte Woche passiert: Noten von "Ave Maria"liegen vor mir, ich spiele es mal so an, ja, die ersten 2 Seiten klappen ohne Üben und der Rest klappt nicht. Da ich das ja sozusagen mal so nebenbei schnell einüben will, nehm ich mir keine Zeit dafür und spiel immer mal so zwischendurch die ersten 2 Seiten. Und dann ärgere ich mich.

Bei Stücken, die ich mit meinem Klavierlehrer erarbeite, passiert mir das nicht. Da hab ich die nötige Geduld und hab auch kein Problem damit, wenn ich wochenlang das gleiche Stück übe, ich freue mich dann auch und sehe, wie das Stück langsam seine volle Schönheit unter meinen Händen entfaltet.

Was soll ich tun? :confused:

Es einfach lassen mit dem Zwischendurchspielen oder so einfache neue Stücke für "zwischendurch" nehmen, daß ich sie komplett vom Blatt spielen kann? Irgendwie brauche ich auch mal schnelle Erfolgserlebnisse und meine Konzentration ist während meiner Übezeit ( so etwa 1 Stunde am Tag) unterschiedlich hoch.


Liebe Leoniesophie,

ich glaube, der Feind ist ein wahrer Freund :p ! Und du hast es schon super erfasst.

Du sagst: "Da ich das ja sozusagen mal so nebenbei schnell einüben will,.... ." Das ist dein Ziel. Ich bekomme mit, dass dir eben die perfekte Ausarbeitung hier nicht wichtig ist, sondern dass du "auch mal schnelle Erfolgserlebnisse" brauchst und dadurch zudem dein Üben abwechslungsreich gestaltest (" und meine Konzentration ist während meiner Übezeit ( so etwa 1 Stunde am Tag) unterschiedlich hoch.").

Wunderbar!!! :p So lernst du jede Menge neuert Stücke kennen, spielst viel vom Blatt und lernst ganz nebenbei auch noch viel dabei. Gründliches Üben an speziellen Stücken kommt ja nicht zu kurz, wie du schreibst. Was will man mehr!

Ich gratuliere deinem Feind, dass er auf so gute Ideen kommt und für dich sorgt! :D

Liebe Grüße

chiarina

P.S.: Wenn natürlich Ärger überwiegen sollte, ist die Idee mit den leichteren Stücken nicht schlecht.
 
So lernst du jede Menge neuert Stücke kennen, spielst viel vom Blatt und lernst ganz nebenbei auch noch viel dabei.

Danke liebe Chiarina für Deine hilfreichen Worte :smile:

Da mir für meinen kleinen Übeerfolge der Schwierigkeitsgrad puppsegal ist, denke ich, ich suche mir am besten dafür Stücke aus, die ich tatsächlich schon fehlerfrei vom Blatt spielen kann. Hast Du ein paar Tipps für mich, mit was ich da anfangen könnte? Am besten Stücke, die einfach sind und nach viel klingen :cool:


Wessen Ave Maria ist das (und in welcher Fassung)?

Hallo Rolf!
Es ist diese Fassung, ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen:

Transcription pour Piano par l'auteur
Méditation de Ch. Gounod sur la premier prelude de Jo. Seb. Bach

Ligrü
Leonie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Leonisophie,

auf der Homepage findest Du ganz unten (kaum sichtbar im schwarzen Feld) die Rubrik "Klaviernoten kostenlos". Hier kannst Du kleine Stücke, in der Regel 1 - 2 Seiten, durchweg leicht, herunterladen. Das Risiko ist gering, da eben kostenlos. Ich habe dort u.a. einige schöne, leichte Stücke von McDowell gefunden.

Im Hinblick auf Dein Problem: Du solltest auch diese leichten Stücke sorgfältig! üben (Anschlag, Dynamik), dann allerdings klingen sie nach viel!

Bei längeren, schwierigeren Stücken könntest Du zunächst die Problemstellen rauskopieren und unabhängig vom Stück (und ohne Gedanken an das gesamte Stück) üben, eventuell im Zusammenhang mit anderen technischen Übungen, sofern Du so etwas regelmäßig machst. Dann hast Du nachher nicht wegen dieser Stellen wochen- oder monatelang das ganze halbfertige Stück vor Dir.

Viel Erfolg!

LG

Pennacken
 
es nutzt halt nix: ein stück zu üben heißt: die Stellen rausfinden, die schwierigkeiten machen und diese immer wieder durchgehen. auf diese art kann man ein großes pensum erarbeiten: es werden die stücke in kleine portionen geteilt, die rtechnisch schwierig sind, und diese werden geübt. das ganze stück im zusammenhang zu spielen, kommt viel viel später.... immer wieder ein stück van anfang zu beginnen, brint bix
 

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