Der einflussreichste Komponist des 20. Jahrhunderts

Wer ist der einflussreichste Komponist des 20. Jahrhunderts?

  • Schönberg

    Stimmen: 15 50,0%
  • Berg

    Stimmen: 4 13,3%
  • Webern

    Stimmen: 4 13,3%
  • Strawinsky

    Stimmen: 15 50,0%
  • Bartok

    Stimmen: 7 23,3%
  • Prokofieff

    Stimmen: 6 20,0%
  • Schostakowitsch

    Stimmen: 5 16,7%
  • Ligeti

    Stimmen: 10 33,3%
  • Messiaen

    Stimmen: 6 20,0%
  • Boulez

    Stimmen: 3 10,0%

  • Umfrageteilnehmer
    30
Dabei seit
23. Okt. 2019
Beiträge
3.923
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5.378
Wen haltet ihr für den einflussreichsten Komponisten des 20. Jahrhunderts? Ich habe hauptsächlich Komponisten zur Auswahl gestellt, die an „Hauptlinien“ beteiligt waren, natürlich könnte man auch noch viele andere wählen können. Die Impressionisten habe ich ausgelassen.Und auch Komponistinnen hätte man mit aufnehmen können.

Die Umfrage bezieht sich nicht unbedingt auf die Klaviermusik, sondern auf das Gesamtschaffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir erschließt sich der Sinn dieser Umfrage nicht ganz, muss ich sagen. Genauso gut könnte ich fragen "wer ist der bedeutendste Literat des 20. Jh" oder "wer ist der bedeutendste Wissenschaftlicher des 20. Jh." oder "wer ist der beste Koch des 20. Jh.".
Wie soll man das feststellen und womit begründen? Und warum ist diese Frage überhaupt wichtig? Und wo sind Ravel, Rachmaninov und Dutilleux?
 
Deine Liste enthält die bedeutendsten Komponisten ja gar nicht... Ellington, Mercer, Gillespie, Davis, J. Lewis, Waller, Adderly, Zawinul, Porter, Carmichael, Gershwin usw. usf.
oder gar Leiber/Stoller, Lennon/McCartney, Jagger, Morricone, Bob Dylan (hat immerhin nen Nobelpreis erhalten) usw.

Das führt natürlich zur Frage, was man unter bedeutend versteht.

- Bedeutend für mich wären die Jazzer, aber das ist natürlich subjektiv und statistisch nur n=1
- Intellektuell bedeutend, weil harmonisch fortgeschritten? (was wäre dann mit den freejazzern?)
- Bedeutend im Sinne von "eine ganze Epoche beeinflussend" oder "stilbildend", dann wären Louis Jordan mit dem Übergang von (Rhythm´n´Blues zu Rock´n´Roll), Ray Charles (zum Soul), Charlie Parker usw zum Bop, John Lennon zum Beat oder was auch immer man in jedes Jahrzehnt aufnimmt bedeutender als jeder einzelne der o.g. Komponisten
- Bedeutend im Sinne der klassischen Musik (wie weit geht dieser Begriff eigentlich?) und im Sinne einer Komposition, die sich vom Lied unterscheidet, dann Deine Liste plus X

Wiki schreibt:
Ein Komponist (lateinisch componere ‚zusammensetzen‘; auch Tonsetzer, Tondichter, Tonschöpfer) erschafft musikalische Werke (Kompositionen) und besitzt an diesen ein ausschließliches oder anteiliges[1] geistiges Eigentum. Veraltete Bezeichnungen sind auch Compositeur oder Kompositeur.

Das Ergebnis des Kompositionsvorganges wird abschließend als Komposition meist in notierter Form (traditionell per Hand oder direkt als Notensatz im Computer) vorgelegt. Insbesondere in der elektronischen Musik, aber zunehmend auch in allen Genres, deren Werke erst bei der Arbeit in Tonstudios vollständig entstehen, werden die Werke auch in Form von Aufnahmen abschließend festgelegt. Die Musik eines Komponisten wird durch Interpreten (Musiker, Sänger) zum Erklingen gebracht oder studiotechnisch realisiert.

Damit wären alle oben genannten Bedeutungen bedeutend ;-)
 
Man könnte auch darüber diskutieren, ob die konservativere, postromantische Fraktion beispielsweise Richard Strauss und Rachmaninow nicht hätte aufgenommen werden müssen.
Auch Reger vermisse ich irgendwie.

Beim Impressionismus finde ich immer etwas problematisch, festzulegen, was das überhaupt ist. Eigentlich ist das ja eine Übertragung einer Malereiepoche auf eine Musikepoche. Viele beliebte Klassiker wie Arabesques, Rêverie, Claire de lune und andere passen da eigentlich gut in den Impressionismus, wenn man aber wie üblich eher Estampes, Jeux d'eau, Images und Miroirs etc. als die typischen Beispiele des musikalischen Impressionismus sieht, dann würde man die zuerst genannten beliebten Klassiker wohl eher in die Romantik. Bei Teilen der Préludes könnte man gerade, wenn man den Abstraktheitsgrad bzw. Entfernung der Tonalität betrachtet, überlegen, ob die eher in die neue Musik passen - solange man den Bezug zur bildenden Kunst als Maßstab nimmt, was Impressionismus ist.
Bei Ravel ist ja ab einem bestimmten Zeitpunkt sowieso vieles nicht mehr als Impressionismus zu bezeichnen.

Aber insofern macht die Auswahl Sinn, dass die genannten Komponisten keiner als Romantiker bezeichnen würde, von ein paar Frühwerken mal abgesehen.
Das ganze zeigt halt, dass Romantik und Moderne eigentlich unsinnige Epochenzusammenfassungen sind. Einen Bach mit einem Sweelinck in eine Epoche zusammenzufassen ist sicher auch schon grenzwertig, aber nicht ganz so unsinnig wie Schubert mit Reger in einen Topf zu werfen.

Auch muss man sich die Frage stellen, was bedeutend heißt. Die Qualität der Kompositionen? Die Beeinflussung der Musikgeschichte? Wenn man sich zum Beispiel Schubert und Bach ansieht, finde ich, dass Schubert in Sachen Qualität seiner Kompositionen sicherlich ebenbürtig ist. Aber auf der anderen Seite hat Bach über die Jahrhunderte sicherlich einen größeren Einfluss als alle anderen Komponisten, auch als Schubert. Schubert hat sicher Liszt, Mendelssohn und andere beeinflusst, beispielsweise Haydn hatte aber wohl einen größeren Einfluss auf nachfolgende Komponisten als Schubert. Obwohl ich insgesamt die Qualität von Schuberts Schaffen für größer halte als von Haydns Schaffen, könnte man sicherlich durchaus begründet dafür plädieren, dass Haydn der bedeutendere Komponist gewesen wäre.
 
Die von mir genannten Komponisten sind, wie ich ja oben geschrieben habe, Vertreter von „Hauptlinien“, wobei alleine schon diese Einschätzung subjektiv geprägt sein muss. Und es ging mir um die Linie der klassischen Kunstmusik.
Mit „bedeutend“ meine ich einflussreich. Das hätte ich vorher schon klären sollen, denn der Begriff ist sonst natürlich ungenau.

Ausgangspunkt war der Satz eines Formenlehreprofessors, der vor ca. 20 Jahren sagte, dass im allgemeinen Konsens bisher Arnold Schönberg als der wichtigste Vertreter der Neuen Musik gilt, dass er jedoch davon ausgehe, dass dieser „Thron“ in naher Zukunft von Strawinsky besetzt sein wird.
Als Gründe nannte er damals Strawinskys stilistische Vielseitigkeit und eben seinen Einfluss auf die gesamte Kunstmusik des 20. Jahrhunderts.
Diese Frage beschäftigt mich seitdem. Meine Auswahl hat bewusst diejenigen Komponisten einbezogen, die in der Fachliteratur als Impulsgeber für neue Ideen dargestellt werden.

@Stilblüte Ich hoffe, damit zur Klärung deiner Frage beigetragen zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde solche Umfragen immer sehr interessant, weil man an den Ergebnissen auch gut 'Modeströmungen' ablesen kann. So wäre wohl vor 40 Jahren diese Liste - zum Mindesten in Deutschland - ohne Hindemith nicht denkbar gewesen. Oder wie wichtig schätzen wir heute (und/oder morgen) Stockhausen und Henze oder Riehm ein???
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann gibt es die spannende Frage, im Zusammenhang mit welcher Gattung man fragt. Wenn man die Oper ins Zentrum stellt, kommen sicher andere Namen, als wenn man (auf Clavio naheliegend) die Klaviermusik highlightet.
 

Ich denke zwar, dass man in einem gewissen Maß Bedeutsamkeit und Einfluss unter Berücksichtigung unterschiedlicher Schaffens/Innovationsbereiche diskutieren kann, aber nach dem Bedeutendsten zu fragen ist ein wenig kindisch, auch wenn das Professoren tun. Damit erzeugt man nur eine unangebrachte Vereinfachung der Musikgeschichtsschreibung bei der qualitative Unterschiede in eine quantitative Form gepresst werden.
In einer quantitativen Studie könnte man Parameter festlegen, nach denen man Bedeutsamkeit misst (Anzahl der Aufführungen/Aufnahmen/.../Schüler/Zeitungsartikel ...). Aber wie will man Auswahl und Gewichtung der Kriterien objektiv gestalten?
 
Die von mir genannten Komponisten sind, wie ich ja oben geschrieben habe, Vertreter von „Hauptlinien“, wobei alleine schon diese Einschätzung subjektiv geprägt sein muss. Und es ging mir um die Linie der klassischen Kunstmusik.
Mit „bedeutend“ meine ich einflussreich. Das hätte ich vorher schon klären sollen, denn der Begriff ist sonst natürlich ungenau.

Habe das mal im Titel geändert :-)
 
Ich denke zwar, dass man in einem gewissen Maß Bedeutsamkeit und Einfluss unter Berücksichtigung unterschiedlicher Schaffens/Innovationsbereiche diskutieren kann, aber nach dem Bedeutendsten zu fragen ist ein wenig kindisch, auch wenn das Professoren tun. Damit erzeugt man nur eine unangebrachte Vereinfachung der Musikgeschichtsschreibung bei der qualitative Unterschiede in eine quantitative Form gepresst werden.

Deshalb ist ja auch eine Auswahl mehrerer Antworten möglich;-).
 
Ich habe das weiter oben vom Formenlehreprofessor berichtet bekommen...
 
Oh ja, John Cage würde auf meiner Liste auch verdammt weit oben stehen. Er hat auch entzückende Klavierstücke geschrieben. Wollte ich im Pianohaus mal anspielen, aber die haben mich samt der Schrauben, Lineale, Knetmasse und Co einfach rausgeworfen ... :-)

Grüße
Häretiker
 
Ich hab jetzt einfach mal alle angekreuzt ;) aber Cage fehlt mir wirklich, und viele andere.

lg marcus
 
...der einflussreichste -- worauf bezieht sich das?

z.B. der politisch ;-) einflussreichste? Das wäre wohl Paderewski, der war ab 1919 Polens Ministerpräsident (hat mitunterzeichnet beim Versailler Vertrag, was nun wahrlich nicht jeder Ministerpräsident von sich sagen kann)

um irgendwas sinnvolles zum Fadentitel sagen zu können, sollte geklärt sein, worauf sich der Einfluss beziehen soll.
 

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