Das Stück der Stücke- Revolutionsetüde

Stilblüte

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Endlich endlich darf und kann ich jetzt mal die Revolutionsetüde in Angriff nehmen, nachdem ich schon ziemlich lange darauf warte ;)
Die Töne kann ich nun schon recht gut, sie ist ja nicht besonders lang und hat viele Wiederholungen.
Das viel schwierigere ist natürlich die Technik.
Dazu wollte ich nun ein paar Meinungen einholen- auch wenn ähnliches vielleicht schon mal besprochen wurde.
Zum einen: wie spielt ihr solche schnellen Läufe, was macht dabei euer Arm, euer Ellebogen, euer Handgelenk, Fingergelenk, Finger? Legato oder Leggiero spielen?
Und die noch wichtigere Frage: wie übt ihr so etwas? Das A und O ist natürlich, dass man langsam anfängt. Aber wie trainiert ihr eure Finger?
Man könnte natürlich einfach die Läufe üben und immer schneller werden, bis man ein gutes Tempo erreicht hat.
Ich habe aber zum Beispiel versucht, sie Staccato zu üben, um somit die Finger zu trainieren- denn was man Staccato kann, kann man normalerweise auch Legato bzw. Leggiero.
Was haltet ihr davon?
Und geht es euch auch so, dass die Linke schneller spielen kann, wenn sie nicht alleine, sondern mit der Rechten zusammen spielt?

bin schon gespannt

viele Grüße

Stilblüte
 
Ja, Läufe staccato üben habe ich früher auch beigebracht bekommen. Und dann bei jedem Durchgang einen anderen Finger betonen!

Ich muss mich leider damit abfinden, die RE niemals im Originaltempo hinfetzen zu können, schon gar nicht durchgängig, und irgendwo haut's mich immer aus der Kurve. Aber was soll's, ich spiele sie ja nur zur ganz privaten Selbstbefriedigung und hätte früher nicht im Traum daran gedacht, sie überhaupt je in die Finger zu kriegen. Deshalb bin ich mit dem, was mir nun möglich ist, trotzdem ganz froh.

Der Chang schreibt ja (sinngemäß), dass man nicht seinen Klaviertag damit beenden soll, dass man die Stücke hindonnert und dann ins Bett geht, sondern genau umgekehrt, damit das zuletzt Gespielte anschließend im Gehirn weiterarbeiten kann. Deshalb spiele ich die RE am Schluss immer ohne Pedal und so gemütlich langsam, dass ich jeden Ton sauber ausspiele.

Gruß
Tosca
 
Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich mir an der Revolutionsetüde damals fast die Finger (und die Arme) ausgerenkt habe. Ich hatte die Lautstärkeangabe (ff) wörtlich genommen und eine Art Prokofieff Toccata draus gemacht. Und dann dachte ich immer, ich hab zu wenig Kraft in den Fingern :)

Meine Empfehlung wäre: langsam, locker, leise und legato üben :)

Mit dem Tempo kommt der stürmische Ausdruck später ganz von allein. Für den Lautstärkeeindruck sind die Oktaven der RH eh viel entscheidender als die Arpeggien der LH. Und es ist in der Regel wesentlich einfacher, ein leise gelerntes Stück laut zu spielen als umgekehrt.
 
Das mit dem Staccato hab ich auch so beigebracht bekommen. Wobei was hier einen schönen Effekt geben würde: Die Töne gebunden, aber non legato gespielt. Aber das wäre sehr hohe Kunst.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Bei meinen Versuchen zur RE von Chopin kann ich Ähnlichkeiten der geschriebenen Beiträge mit meinen Erfahrungen feststellen.
Ein wichtiger Unterschied ist jedoch zu Toscas Beitrag:
Wenn ich die RE zum Austoben schön laut und falsch spiele, freut sich der Nachbar unendlich und gibt dann seine Gegengeräusche endgültig auf, weil mein Klavier doch lauter ist.

Gruß Hartwig
 
Blüte kennst du nicht die Non legato spieltechnik?
Mit der spiel ich ast jedes Stück sei es Mozart oder Debussy.

Einige Fachleute werden sagen bei Debussy macht das keinen Sinn, doch ich finde schon,weil es eine schöne Wirkung hatwenn man das Pedal benutzt und dazu Non legato spielt.

Gruß Da.
 
Hallo!
Zu den Armen etc: Immer entspannt und einfach "mitnehmen". Das Handgelenk unten lassen und auch immer schön entspannt. (Aber das müsstest du ja wissen.)
Beim Üben mache ich es so, dass ich es mit der Artikulation übertreibe. Also alles ganz genau, gleichmäßiger Ansclag (gerade bei den Läufen, die erst rauf und dann wieder hinunter gehen, neige ich dazu, manche Töne nicht richtig auszuspielen).
Dabei soviel "Fingeraktion" wie möglich.


Staccato ist natürlich immer gut, aber das wurde ja schon gesagt.

lg
 
hallo an alle,

ich übe auch gerade die Revolutionsetüde.
Am Besten ist es für mich die Töne erstmal langsam,gleichmäßig, forte und sehr deutlich zu spielen. Und natürlich IMMER mit den korrekten Fingersätzen!
Dann z.B. bei vier Sechzehnteln
in der ersten Woche: 1. und 2. Sechzehntel doppelt spielen
in der zweiten Woche: 2. und 3. Sechzehntel doppelt, u.s.w...
Könnt ihr euch das vorstellen?
Ich kann es leider nicht besser beschreiben :-)
Auf jeden Fall merke ich dann wenn ich ein bisschen (!) schneller werde mit der Zeit, dass die Hand dann beim "Spielen" leichter, kontrolliert und vorallem richtig "läuft".

Vielleicht hilft euch das
Viel Erfolg!

pianomaus
 
das habe ich jedenfalls nicht begriffen
warum sollm man Töne doppelt spielen?
 
Hi,

Die Töne doppelt zu spielen trainiert erstens die Fingermuskulatur. Zweitens triffst du die Töne dann in schnellem Tempo [eigentlich ;-)] immer.
Du bekommst viel mehr Sicherheit.
Kanns schlecht beschreiben, aber es fühlt sich nach dem Üben anders an und es ist ein bisschen so, als hättest du das Stüch schon immer gespielt.
probiere es einfach mal aus, wenn du es wissen willst.
bei mir klappt es zumindest ;-)

lg
Pianomaus
 

auf jeden Fall schonmal DANKE für die vielen guten Tipps!
Das mit dem "Töne doppelt spielen" werd ich gleich probieren, hab ich noch nie gemacht!
Dankeschön!!

liebe Grüße

Blüte
 

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