Chopin - Revolutionsetüde

K

Kamil

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Ja, ich habe mich mal herangewagt und diese Fassung aufgenommen (es ist vollkommen irrational, dass man bloß wegen einer Kamera plötzlich nervöser wird). Einen der Endläufe habe ich leider komplett daneben gehauen und es gibt paar kleine Fehlerchen, aber ich dachte, ich lade es trotzdem einmal mal hoch. Man kann eine Etüde wohl einfach nicht genug üben.

Der Klang ist aufgrund meines Instrumentes und der Aufnahmequalität wohl etwas dumpf, aber mehr kann ich da nicht rausholen.

Viel Spaß :)

YouTube - ‪Chopin Etude Op 10 No 12 (Revolutionary Etude)‬‏
 
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Nach deinem Video habe ich sogar einen leichten Motivationsanfall bekommen, etwas zu üben - das schafft in der letzten Zeit kaum noch was :) Kompliment!
 
mit der interpretation bin ich stellenweise nicht wirklich einverstanden aber technisch ist die etüde natürlich top gespielt :)
so'n mordstempo muss ich auch mal draufkriegen.

wie lange hast Du dafür gebraucht?
 
mit der interpretation bin ich stellenweise nicht wirklich einverstanden aber technisch ist die etüde natürlich top gespielt :)
so'n mordstempo muss ich auch mal draufkriegen.

wie lange hast Du dafür gebraucht?

Pianoman, Du bist da einem Mißverständnis aufgesessen.

"Technik" ist nicht gleichbedeutend mit "wie schnell kann man die Finger bewegen"!

Da gehören auch Dinge dazu wie Gleichmäßigkeit, klangliche Differenzierung, Pedalarbeit,exakte Kontrolle über die Dynamik u.v.m.!

LG,
Hasenbein
 
Nach deinem Video habe ich sogar einen leichten Motivationsanfall bekommen, etwas zu üben - das schafft in der letzten Zeit kaum noch was :) Kompliment!

Also, das fasse ich wirklich als ein Kompliment auf! Kenne das nur allzu gut bei mir selber und bin froh, das auch mal bei anderen ausgelöst zu haben :)

Zitat von xXpianOmanXx:

Gute zwei Monate.
 
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das "mordstempo" passt hier aber zum stück und auch die anderen faktoren sind ok.
Mir sind die revolutionäre Hose und die hochmodern-durchsichtigen Notenblätter aufgefallen.
Ist mir völlig unverständlich, wie man so was komponieren, jemals freiwillig lernen und auswendig spielen kann. Wieviele Menschen können das in Deutschland?
Sieht aus, als würden die Finger unsichtbare Insekten auf den Tasten jagen. :-)
War Chopin eigentlich ein glücklicher Mensch?
Muss man Chopin gern haben?
Kann es sein, dass pianistische Technik aus musikalischer Langeweile zum Selbstzweck erhoben worden ist? Denn, die Begeisterung wird ja durch Fingerbeweglichkeit ausgelöst, die Musik selbst wirkt "anstrengend", auf Dauer vermutlich gar langweilig...? DAS ist aber keine Kritik an der fantastischen pianistischen Leistung!
 
Ist mir völlig unverständlich, wie man so was komponieren, jemals freiwillig lernen und auswendig spielen kann. Wieviele Menschen können das in Deutschland?

Ach Neronick :-) Wie man das komponieren kann, ist auch mir völlig unverständlich und das können in Deutschland mit Sicherheit 0.0 Personen komponieren und auch auf der ganzen Welt sieht es damit nicht viel besser aus, wage ich zu vermuten. Das Auswendigspielen ist hier wohl das geringste Problem.

War Chopin eigentlich ein glücklicher Mensch?

Nein war er wohl nicht aber wäre es deswegen besser gewesen, wenn er seine innere Welt nicht vertont hätte?


Müssen tut man nur sterben. Mit Sicherheit muss man Chopin nicht mögen aber die pure Kunst seines Schaffens zu verkennen wäre meiner Meinung nach ein Fehler.

Kann es sein, dass pianistische Technik aus musikalischer Langeweile zum Selbstzweck erhoben worden ist? Denn, die Begeisterung wird ja durch Fingerbeweglichkeit ausgelöst, die Musik selbst wirkt "anstrengend", auf Dauer vermutlich gar langweilig...?

Probiere es doch mal mit geschloßenen Augen... Das ist die Leidenschaft und die Energie, Neronick, das musst du doch wissen, um gerade dieses Stück überzeugend aufführen zu können, muss man so viel Energie haben und sie in diesem Moment mit der ganzen Welt teilen (die überall existente Liebe - du erinnerst dich sicher noch? (kein Sarkasmus hier, ich meine es ernst)) dass man danach noch was für sich übrig hat und nicht vom Hocker fällt. Ja das können wohl die wenigsten. Und gerade dieses Stück war sicherlich NICHT dafür gedacht, um es wie meditative Musik dauernd zu hören und sich dabei zu entspannen....danach braucht man eh eine Pause um die Energie zu verarbeiten, verstehst du, Neronick?

Grüße
 
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die Musik selbst wirkt "anstrengend", auf Dauer vermutlich gar langweilig...?
vielleicht wirkt sie auf Dich so, das kann durchaus sein - so mag es Dir vielleicht wunderlich vorkommen, dass diese Etüde auf andere Leute ganz anders wirkt - - was nun die Dauer betrifft, so ist diese bei einer Etüde doch deutlich geringer als bei einer Sinfonie...
 
Also für den Anfang fand ich die Etüde wirklich gut, aber wie du schon sagtest, man kann eine Etüde nicht lange genug üben. Und für 2 Monate ist das wirklich bemerkenswert. War es denn deine erste Etüde oder hast du auch andere (Chopin-)Etüden gespielt?

Liebe Grüße,
Nicole
 

vielleicht wirkt sie auf Dich so, das kann durchaus sein - so mag es Dir vielleicht wunderlich vorkommen, dass diese Etüde auf andere Leute ganz anders wirkt - - was nun die Dauer betrifft, so ist diese bei einer Etüde doch deutlich geringer als bei einer Sinfonie...
Rolf, ich habe zwar in meinem Leben den maximal größten Bogen um Klassik gemacht, den man machen kann - ich kann nicht mal sagen, ob Chopin zur Klassik zählt :-). Dennoch ist mir nicht entgangen, dass sich sehr viele Menschen für seine Musik begeistern, so wie sich andere für Schlager und wieder andere für Rap begeistern. Warum finde ich Rolling Stones "interessant", aber Schlager, Rap oder Chopin "anstrengend", oder gar langweilig? Ich liebe nunmal Musik - ohne jeden Anspruch für andere Menschen - die auch im Schlafzimmer unterhalten bzw. anregen könnte.

Ich schließe nicht aus, dass ich mir auch mal Chopin anhören könnte; selber spielen werde ich mit Sicherheit aufgrund meines Alters nicht mehr lernen können. So bleibt mir die Bewunderung für die frische Fingerfertigkeit und die Fähigkeit in das Eintauchen einer musikalischen Welt des jungen Pianisten, die mir in der Tat verschlossen ist (ohne dass ich traurig darüber wäre). Mir ist auch die iranische Musikwelt völlig verschlossen, die chinesische, usw., ohne dass ich deshalb schlechter oder besser wäre...
 
Warum finde ich Rolling Stones "interessant", aber Schlager, Rap oder Chopin "anstrengend"

Das würde mich auch mal interessieren.

Stones-Mucke ist ja nun alles mögliche, und ich hab da auch nix gegen, aber "interessant" ist ja nun wirklich das letzte Label, was man ihr verpassen würde! Stones-Mucke ist simpel und erdig und intensiv, aber gewiß nicht interessant.

Du hast Klassik noch gar nicht richtig angehört und gehst beim Hören mit einer Rockhörer-Erwartungshaltung ran. Das kann nix werden. Ich geh doch auch nicht ins Feinschmeckerrestaurant und bin dann enttäuscht, weil die keine geile Currywurst mit Pommes haben!

Daß die Etüde beim Anhören "nervt", kann ich verstehen, aber das liegt vor allem an der mangelhaften Interpretation! Guck mal bei Youtube nach der Version von Richter - die hat einfach ne unfaßbare Energie, dagegen sind die Stones Schwachstrahlstruller! :D Die heißt nicht umsonst "Revolutionsetüde" - bei Revolutionen wird nun mal nicht gemütlich rumgesäuselt oder nett rumgegroovt!

Und zum Schwierigkeitsgrad: Jeder x-beliebige Klavierstudent im Hauptfach muß Stücke solchen Schwierigkeitsgrades beherrschen. Nur für absolute Laien erscheint das "incredible". Und diese Etüde ist nicht mal eine der schwersten.

LG,
Hasenbein
 
War Chopin eigentlich ein glücklicher Mensch?

Übrigens ist diese deine Frage sehr sprechend. Vor kurzem habe ich im Unterricht das Thema behandelt, das man einiges erlebt haben muss, um manche Stücke interpretieren zu können. Wie will man Verzweiflung darbieten, wenn man nie im Leben verzweifelt war? Es scheint mir, Neronick, dass du gewissen Themen und Gefühlen aus dem Weg gehst, was nicht unbedingt schlecht ist, wenn dich das glücklich macht und sich das Gegenteil schlecht auf deine Laune auswirken würde. Umso mehr bewundernswert sind die Menschen, die Mut hatten, sich mit so was auseinanderzusetzen und es zu vertonen und dann noch zu interpretieren.

Wie will man den langsamen Satz von Schubert D960 (YouTube - ‪Sviatoslav Richter - Franz Schubert: Piano Sonata D. 960 4/6‬‏) interpretieren, wenn man sich nie mit Verzweiflung und Tod auseinandergesetzt hat?
 
Übrigens ist diese deine Frage sehr sprechend. Vor kurzem habe ich im Unterricht das Thema behandelt, das man einiges erlebt haben muss, um manche Stücke interpretieren zu können. Wie will man Verzweiflung darbieten, wenn man nie im Leben verzweifelt war? Es scheint mir, Neronick, dass du gewissen Themen und Gefühlen aus dem Weg gehst, was nicht unbedingt schlecht ist, wenn dich das glücklich macht und sich das Gegenteil schlecht auf deine Laune auswirken würde. Umso mehr bewundernswert sind die Menschen, die Mut hatten, sich mit so was auseinanderzusetzen und es zu vertonen und dann noch zu interpretieren.

Wie will man den langsamen Satz von Schubert D960 (YouTube - ‪Sviatoslav Richter - Franz Schubert: Piano Sonata D. 960 4/6‬‏) interpretieren, wenn man sich nie mit Verzweiflung und Tod auseinandergesetzt hat?

Ist das wirklich so? Muss man durch Revolutionen gegangen sein, um diese Etüde gut spielen zu können? Sind nur durch Tod und Verzweiflung Erfahrene in der Lage, diese Schubert -Sonate angemessen darzustellen? Wohl nicht.

Kann Musik nicht auch ausgezeichnet auf einer höheren, von solchen persönlichen Erfahrungen losgelösten Ebene verstanden, wiedergegeben und aufgenommen werden?

Werden die (musikalischen) Inhalte eines Stücks nicht sogar eher "verkürzt", wenn (m.E. viel zu oft) versucht wird, sie mit dem Erleben unserer Alltagswelt zu "untersetzen"?
 
Ist das wirklich so? Muss man durch Revolutionen gegangen sein, um diese Etüde gut spielen zu können? Sind nur durch Tod und Verzweiflung Erfahrene in der Lage, diese Schubert -Sonate angemessen darzustellen? Wohl nicht.

Kann Musik nicht auch ausgezeichnet auf einer höheren, von solchen persönlichen Erfahrungen losgelösten Ebene verstanden, wiedergegeben und aufgenommen werden?

Werden die (musikalischen) Inhalte eines Stücks nicht sogar eher "verkürzt", wenn (m.E. viel zu oft) versucht wird, sie mit dem Erleben unserer Alltagswelt zu "untersetzen"?

Moin gubu,
Ist das wirklich so? Muss man durch Revolutionen gegangen sein, um diese Etüde gut spielen zu können? Sind nur durch Tod und Verzweiflung Erfahrene in der Lage, diese Schubert -Sonate angemessen darzustellen? Wohl nicht.

Ich meine......ja
Man muss aber nicht durch Revolution gegangen sein, sondern sich Gedanken darüber gemacht haben. Hier alledings bin ich mir nicht mal sicher, ob Chopin dem Stück diesen Namen gegeben hat. Im Falle von Schubert wäre das direkte Erleben eh etwas kompliziert :-))))
Das würde dann ja bedeuten, dass man beliebige Musik in beliebiger Stimmung überzeugend interpretieren könnte. Kann man das? So sicher bin ich mir natürlich auch nicht, ist bloß meine Meinung...
 
Daß die Etüde beim Anhören "nervt", kann ich verstehen, aber das liegt vor allem an der mangelhaften Interpretation! Guck mal bei Youtube nach der Version von Richter - die hat einfach ne unfaßbare Energie, dagegen sind die Stones Schwachstrahlstruller! :D

Mich hat das Anhören überhaupt nicht genervt, und ich finde die Interpretation auch nicht mangelhaft, sondern ziemlich gut (und für 2 Monate Übungszeit sehr, sehr gut!)!

Kamil, fass mal obigen typisch hasenbeinischen Kommentar als Riesenkompliment auf: Da wird eine Einspielung von Richter als Referenz aufgefahren...
Und hasenbein, bleib mal auf dem Teppich. Klar hat Richters Einspielung eine unfaßbare Energie. Klar ist so ziemlich jede Einspielung aus einer unteren Liga dagegen schwächer. Aber deswegen diese Einspielung hier als mangelhaft zu bezeichnen, halte ich für ziemlich daneben gegriffen...:roll:
 
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Zitat von MultiPianoFreak:
War es denn deine erste Etüde oder hast du auch andere (Chopin-)Etüden gespielt?

Ja, es war meine erste (Chopin-)Etüde, aber es war definitiv nicht die letzte. Als nächstes möchte mein Klavierlehrer die op 25 No 12 mit mir durchnehmen :)

Zitat von Mindenblues:
Kamil, fass mal obigen typisch hasenbeinischen Kommentar als Riesenkompliment auf: Da wird eine Einspielung von Richter als Referenz aufgefahren...

Danke für den Hinweis und die netten Worte :) Ja, so kann man das natürlich auch sehen. Ich lasse aber natürlich jedem seine Meinung - ich kann nur sagen, dass es ein großer Traum von mir war, dieses Stück schon so hinzukriegen, wie es derzeit erklingt.
 

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