Bitte entschuldige,
@Pianojayjay , dieser Beitrag entspricht nicht dem Niveau, das Du Dir vermutlich bei der Eröffnung des Threads gedacht/erhofft hast.

Es gibt ja hier genug Konzertierende, die entsprechende Beiträge beisteuern. Dies ist zwar ein Beitrag on topic, aber nur aus "fortgeschrittener Anfängerperspektive".
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Sonst war der ganze Übe- und Lernaufwand ja für die Katz.
Ist das wirklich so?
Frage ist nicht rhetorisch gemeint.
Es handelt sich um das schwierige Thema "Repertoirepflege". Schwierig deshalb, weil ich noch keinen zufriedenstellenden Modus vivendi mit den bereits einstudierten Werken gefunden habe.
Hintergrund: Um die Stücke "vorspielreif" zu bewahren, reicht gelegentliches Durchspielen eigentlich nicht. Jedenfalls nicht mir = womöglich ein individuelles Defizit.
Ich habe den Eindruck, die Stücke verflachen, wenn man sie gelegentlich durchklimpert. Man bewahrt sich auch nur den "alten Blick" auf das Stück bzw. umgekehrt formuliert: Man verbaut sich die Möglichkeit neuer Aha-Erlebnisse vor dem Hintergrund in der Zwischenzeit erweiterter/vertiefter Skills. So im Sinne von "auf höherem Niveau das Stück neu entdecken". Ich hoffe, es ist verständlich, was ich meine...
Ganz am Anfang habe ich zum Warmspielen sämtliche bereits gelernten Stücke durchgespielt. Das waren wirklich die einfachen und kleinen Stücke, die man als Einsteiger spielt, kleine Sachen von Bach vor allem, Inventionen und so. Je mehr sich ansammelte, desto unmöglicher wurde das.
Später kam ich auf die Idee, turnusmäßig ein früheres Stück zum Einspielen vorzunehmen, nicht nur um den Bewegungsapparat aufzuwärmen, sondern auch um die Stücke warmzuhalten. Irgendwie hat es sich nicht bewährt. Erstens, ganz pragmatisch, weil es irgendwann einfach zu viele waren. Zweitens, beim "Durchspielen" lässt man (korrigiere: ich) sich nicht mit der gebotenen Absolutheit auf das Stück ein. Drittens, falls man (ich) es doch tut, wird aus dem Warmspielen regelhaft ein Üben des alten Stücks. Das ist aber nicht Intention!
Viertens, und das ist wahrscheinlich die Hauptursache

: Man ist jeck auf das aktuelle Stück und hat einfach keinen Bock auf irgendwas Anderes.
Eigentlich fand ich die Situation misslich, wie Du schreibst,
der ganze Übe- und Lernaufwand ja für die Katz.
und tröstete mich damit, pöh, als AMAteur erlaube ich mir das jetzt einfach, ich habe nunmal mehr Freude am Prozess als am Ergebnis, basta.
Eine sehr lange (externen Umständen geschuldete) Unterrichtspause habe ich dann ganz pragmatisch genutzt, um mir vorzeiten erarbeitete Stücke wieder vorzuknöpfen. Dabei stellte sich heraus, dass der Übe- und Lernaufwand ganz und gar nicht für die Katz´ war, im Gegenteil.
Mein Eindruck : Man vergisst nicht wirklich, man hat es nur nicht mehr parat. Was man tatsächlich vergisst (besser: löscht), ist die "Angst" vor Angststellen ("Angst" in Anführungszeichen), die sich beim ersten Einstudieren ergeben haben, weil das Stück seinerzeit die gefühlte Grenze des jeweils Machbaren darstellte. Oder man "vergisst" unzweckmäßige Fingersätze, die man seinerzeit aus irgendwelchen Gründen etabliert hatte (z. B. ganz irdisch: weil die Hand zum früheren Zeitpunkt doch noch nicht flexibel genug war). Man vergisst auch, warum man eigentlich bestimmte Passagen früher als sehr fordernd (vulgo: schwierig) empfunden hat.
Kurzum: Ins Vergessen gerät all das eher Negative, dafür bekommt man das Stück quasi auf einer höheren Ebene neu geschenkt. Ich finde das faszinierend.
