das Metronom

Benutzt ihr das Metronom regelmäßig?


  • Umfrageteilnehmer
    103
Antwortmöglichkeiten:
Benutzt ihr das Metronom regelmäßig?
  • Ja ;)
  • Nein, aber ich sollte eigentlich :confused:
  • Nein, brauch ich nicht :(
Ich kann nichts ankreuzen.

Grundsätzlich gehört ein Metronom zum Klavierspielen wie der Hammer zum Nagel. Wer geübt ist im Rhythmus und auch ein gutes Rhythmusgefühl hat, benötigt es sicherlich seltener.
Bei mir jedoch gibt oft Momente, wo ich es benötige zur meiner Überprüfung: Wie sieht es mit der angegebenen und mit meiner Spielzeit aus? Bin ich im Takt? Wo hudel ich? Und für rhythmische Trockenübungen eignet es sich ausgezeichnet.

Ich würde auch mit dem Metronom arbeiten, wenn ich mir ein Stück erarbeite. Doch dann behindert es meine Konzentration und bringt mich völlig durcheinander. Sind mit der Zeit die Fingersätzen sicher und der Ablauf, dann muß auch das Metronom ticken. Natürlich nicht andauerns - je nach Bedarf.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich kann auch nicht wirklich was ankreuzen.
Ich benutze es vielleicht bei jeden 5ten Lied mal kurz bis es mich nervt...
Ich klopf meistens mit bzw. zähl in mein Hirn mit. Und wenn ich mal total aus der Reihe tanz, dann mach ich kurz von mein Piano des Metronom an und zähl kurz bis ich wieder drinnen bin und schalts aber wieder aus.

Also "Ja" ab und zu.
Und "Nein, aber ich sollte eigentlich." stimmt auch, aber nur bei sehr schwierigen Liedern.
Und "Nein, brauch ich nicht." wäre jetzt übertrieben :D
 
@ Nora

Aua, muss diese Leichenfledderei sein? ;)

Ich sehe gerade, dass ich damals "Nein, brauch ich nicht" angekreuzt habe, schade, dass ich das jetzt nicht mehr ändern kann. Das hat sich mittlerweile doch stark geändert. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass das Metronom sehr nützlich ist zur Reflexion dessen, was man da rhythmisch eigentlich spielt. Habe da schon böse Überraschungen erlebt, als ich Stücke nach wochenlangem freiem Üben das erste Mal mit Metronom gespielt habe... Dauernd würde ich es aber nicht verwenden, weil es dann doch zu sehr einengt.
 
@ Nora

Aua, muss diese Leichenfledderei sein? ;)
:D Ich hab' auch einen Moment gezögert. Aber das Thema ist so allgemein von Interesse und der Thread schon so alt.
Erfahrungsgemäß kommen bei neuen Antworten auch immer wieder neue Teilaspekte hinzu. Und Du hast immerhin gesehen, Deine Einstellung zum Metronom hat sich im Lauf der Jahre geändert! ;)
 
Tempo steigern mache ich NUR mit zaehlen. Ich finde, die Konzentration ist deutlich besser, wenn man selber zaehlt, als wenn man so ein laestiges Piepsen neben sich hat, vor dem man am liebsten daonlaufen moechte...Ich benutze das Ding wirklich aeuszerst selten (wenn ich zum Beispiel einen Taktwechsel nicht sicher verstanden habe, was alle heiligen Jahre mal vorkommt). Beim selber-zaehlen empfinde ich den Vorgang viel autonomer und nachhaltiger und natuerlich auch angenehmer, jedenfalls nicht so stupide...
lg

Es gibt manchmal perfide Stellen in einem Stück, die man einfach nicht gleichmäßig spielt - und damit meine ich, daß einzelne Töne aus der Reihe tanzen, nicht etwa Rubato oder ein anderes generelles Strecken oder Stauchen des Tempos. Ich glaube nicht, daß man da mit Zählen weiter kommt. Zum einen gibt es da natürlich eine Ursache im Fingersatz oder sonstwo, zum anderen hat man aber diese Unregelmäßigkeiten schon verinnerlicht und muß erstmal zur Gleichmäßigkeit zurück, also das "autonome Zählen" an dieser Stelle erstmal wieder herstellen.

Ich merke gerade, daß das meinem früheren Beitrag etwas zu widersprechen scheint, wo ich schreibe, daß ich nicht glaube, daß man per Metronom ein gleichmäßiges Tempo lernen kann. Generell glaube ich das immer noch nicht, Obiges ist ein etwas anderes Problem. Mit "gleichmäßiges Tempo" meinte ich nämlich, daß man gemeinsam mit dem Metronom zu zählen anfängt, dann zum Beispiel weiter zählend den Raum verläßt und wenn man wieder kommt, immer noch im Gleichtakt mit dem Metronom ist.

Ganz selten benötige ich ein Metronom tasächlich mal zum Feststellen des richtigen Tempos. In einer Variation im ersten Satz der A-Dur Sonate von Mozart (KV331) ist ein dermaßen wilder Mix von Achtelnoten bis hin zu 64-teln, daß ich an einer Stelle tatsächlich nicht mehr sicher war, wie schnell die 16-tel sein sollten.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ständig mit Metronom zu üben wäre ja geisttötend.

Ich formuliere es mal so:

Wer mit dem Metronom gut spielen kann und auch den Puls des Metronoms nicht als störend empfindet, der braucht es nicht mehr.

Wer allerdings nicht zum Metronom spielen kann, der sollte es so lange tun, bis er es kann und dann das Ding wieder ausschalten.

Ansonsten ist das Metronom dazu da, um ein Tempo zu überprüfen.

Aber als Vielspieler hat man ohnehin gelernt, ziemlich genau zu schätzen. wir haben ja alle den Sekundenpuls in uns und die entsprechenden Ableitungen sind dann auch nicht schwer.
 
Mit "gleichmäßiges Tempo" meinte ich nämlich, daß man gemeinsam mit dem Metronom zu zählen anfängt, dann zum Beispiel weiter zählend den Raum verläßt und wenn man wieder kommt, immer noch im Gleichtakt mit dem Metronom ist.

Ohne dir jetzt vehement wiedersprechen zu wollen (weil das Metronom bestimmt gut zur "Supervision" taugt ;) ), eine subjektive Gleichmaeszigkeit ist imho manchmal tatsaechlich erstrebenswerter, als eine "mechanische". Bei uns haelt ein richtig cooler Prof die Vorlesungen zur Klaviermusikgeschichte, der uns immer wieder einschaerft, wie wichtig es ist, sich in diesen und jenen und vielleicht fast allen Werken messerscharf an den Takt zu halten. Und meistens fuegt er schmunzelnd hinzu, er meine natuerlich nicht, dass man als lebendes Metronom auftreten solle, es sei vielmehr wichtig, eine "gefuehlte Gleichheit" zu erreichen.
Natuerlich ist dem Perfektionismus bei den Instrumentalisten keine Grenze gesetzt; oft ist es aber trotzdem wichtig, sich daran zu erinnern, dass man als Mensch fuer Menschen musiziert. Eine mechanisch gleichmaeszige Stelle klingt oft unuebrsichtlicher oder gehudelter als eine, die in Natuerlichkeit atmet.
Glg
 
Ich benutze das Metronom regelmäßig bei neuen Stücken zur Kontrolle.
 
Ohne dir jetzt vehement wiedersprechen zu wollen...

Das Zitat in deinem Beitrag erklärt nur, was ich in einem früheren Beitrag mit "gleichmäßiges Tempo" gemeint hatte. Manche haben das intus, andere nicht. Im Übrigen ist ein absolut gleichmäßiges Tempo in vielen Musikrichtungen ein wichtiges Stilmittel, das wenigstens Rhythmusgruppe und Bass beherrschen müssen - ein Grund, warum ich aufgehört habe, Schlagzeug zu spielen, ich beherrsche es nämlich nicht ):

Was du scherzhaft mit Supervision meinst, ist mir schleierhaft, ehrlich!
 
War es nicht Wilhelm Furtwängler, der von sich sagte, er könne nicht tanzen, weil er immer aus dem Takt kommt? Naja, sowas sagt sich schon mal im Scherz.
 
Was du scherzhaft mit Supervision meinst, ist mir schleierhaft, ehrlich!

Das werden wir ganz schnell aendern! Nachdem wir letztenendes daraufhinueben, auch ohne Metronom im Takt spielen zu koennen (vor allem auf der Buehne, wuerde ich meinen...), wobei wir uns dann auch auf unser inneres Taktorgan verlassen koennen muessen, ist ein Metronom folglich kein Ersatz dieser Faehigkeit (wie Gimminy Grille bei Pinocchio ^^), sondern ein Supervisor, der unserem ohnehin vorhandenen Taktgefuehl sagt: Also, an dieser einen Stelle warst du ein bisschen taktlos...:D
 

Das werden wir ganz schnell aendern! Nachdem wir letztenendes daraufhinueben, auch ohne Metronom im Takt spielen zu koennen (vor allem auf der Buehne, wuerde ich meinen...), wobei wir uns dann auch auf unser inneres Taktorgan verlassen koennen muessen, ist ein Metronom folglich kein Ersatz dieser Faehigkeit (wie Gimminy Grille bei Pinocchio ^^), sondern ein Supervisor, der unserem ohnehin vorhandenen Taktgefuehl sagt: Also, an dieser einen Stelle warst du ein bisschen taktlos...:D

Schade, daß Metronome sowas noch nicht können, sonst könnte man eines als Moderator hier im Forum bestellen :D
(kein Bezug zu diesem Thema, es braucht sich keiner angesprochen zu fühlen)
 

der braucht kein Metronom, der kann mit der langen Holznase durch rhythmisches Kopfnicken den Takt auf dem Notenständer des Flügell klopfen, falls er sie nicht als Anschlagshilfe bei sehr großen Akkorden einsetzt (Janacek, Schlußakkord der es-Moll Sonate)

ich mag das mechanische Metronom, und verwende es beim üben gern, aber nicht ständig (es dient als Kontrolle und davor zeitweilig als Übungshilfe, etwas ins Tempo zu bekommen)

(und es macht mir auch gelegentlich Spaß, andere mir dem Metronom ein wenig zu plagen... ;) )

Gruß, Rolf
 
Das stimmt, lieber Rolf, Pinocchio braucht nur das Gewissen...und das ist doch sehr aehnlich zum Taktgefuehl?

lg
 
scherzando

Pinocchio braucht nur das Gewissen...und das ist doch sehr aehnlich zum Taktgefuehl?

ein philosophischer Gedanke mit mehrdeutiger Vokabel (Taktgefühl)... :D und das schon am Vormittag - da kann ich nicht mithalten.

sagen wir mal: ganz so taktlos sind ja weder das Metronom, noch seine sinnvolle Nutzung. Folglich kann man es guten Gewissens verwenden - ich selber würde bei strikten Verächtern des Metronoms dafür plädieren, dass ihnen im Fall von unrhythmischem und taktlosem Spiel zeitweilig ein lange Holznase wüchse... sowie sich dann ein ausreichendes Taktgefühl eingestellt hat, könnte diese wieder zurückgebildet werden.

liebe Grüße, Rolf

(ob freilich N. Gogol das ebenso wahrnehmen würde, mag ich nicht beurteilen)
:D
 
ich selber würde bei strikten Verächtern des Metronoms dafür plädieren, dass ihnen im Fall von unrhythmischem und taktlosem Spiel zeitweilig ein lange Holznase wüchse... sowie sich dann ein ausreichendes Taktgefühl eingestellt hat, könnte diese wieder zurückgebildet werden.

liebe Grüße, Rolf

Ich sehe schon, es muss ein echtes Abenteuer sein, bei dir Unterricht zu nehmen :D
 
giocoso

ein echtes Abenteuer, bei dir Unterricht zu nehmen

...ich bin grimmig, bösartig, besserwisserisch und vergrätze in Rekordzeit jede(n), der/die sich auf dieses zweifelhafte Unterfangen einlässt... und wer infolge der Massenträgheit die Flucht nicht flink genug ergreift, dem/r lege ich das dann mithilfe des Metronoms nahe... :D

Abenteuer? neenee - mutwilliger Irrsinn (merschtenteels)
 
Im Takt bleiben, einige MEINEN, sie könnten das, aber das ist oftmals Selbstbetrug! Das Wichtigste beim Musikmachen ist der Zeitpunkt, wann ein Ton gespielt wird. Das entscheidet auch mit über den Klang, da sich die Klänge nur dann ordentlich oder sogar magisch zusammenschließen, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt erklingen. Das sind teilweise Unterschiede im Millisekundenbereich.

Ich hatte mal einen sehr begabten Schüler übernommen, der konnte alles vom Blatt ratzen, besser als ich, die schwierigsten Dinge, ruck zuck. NUR: er konnte nicht im Takt bleiben, er wurde schneller, langsamer, wusste zwar, dass jene Note auf der 4Und kam, spielte sie aber nach Laune auch mal eher... es war grausamst! Wir übten dann Spain von Corea, die Rhythmusnummer schlechthin. Metronom ein... und gezählt, nichts half. Wir sind dann immer leichter geworden, bis hin zu 2stimmigen Inventionen, die er alls hopplahop vom Blatt hoppelte. Er war nicht in der Lage, 5 Töne mit dem Metronom über zu spielen!!! Dabei spielte er in Jazzbands (katastrophal!) und machte viel Musik. Er wollte Musik studieren! Daher war er zu mir gekommen. Aber nach 2 Jahren hat er dann Maschinenbau studier (und verdient heute ein schweine Geld!). Ich würde sagen, sein mangelndes Taktgefühl hat ihm die Existenz gerettet... (böse böse, jaja)
Natürlich war das für ihn schrecklich zu erkennen, dass er da etwas meinte zu können, was er aber nicht wirklich konnte. Ich habe ihn da brutal aus seiner Selbsttäuschung heraus geholt.

Zur Umfrage: heute übe ich nicht mehr mit Metronom. Aber ich spiele sowieso viel Sachen in den Computer ein, produziere usw. Aber: jerde sollte sich mal möglichst frühzeitig im Leben mit dieser Maschine streng beschäftigen und ein Gefühl dafür kriegen. Ich habe Schlagzeuger erlebt, die ein absolutes Taktgefühl haben. Die fragen Dich: wie schnell willst Du das Stück haben? Du sagst 79 auf die Vierteln - und dann zählen die an. Hammer. DAS kann ich nun nicht, aber Tempo fühlen und bestimmen kann ich mittlerweile schon ganz gut. Meine Scheibenwischer haben so eine 68 währen mein Blinker auf Semi so um 55 kommen. Macht ein KGV von 3740/60 Sek dann treffen die sich. So kann man das auch rechnen.
 
Takt und Metronom...

Entweder man spielt im Takt oder man spielt mit den Metronomschlägen zusammen

beides gleichzeitig geht nicht 8)
 

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