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Liebes Forum,
in Auseinandersetzung mit der Spielweise der Courante (3/2 Takt) aus Bachs c-moll Partita habe ich folgende, zum Teil gänzlich von einander abweichende Ansätze gefunden. In Video 2 und 3 müsstet ihr zu den angegebenen Zeiten "spulen".
1.
ab 8:42
2.
ab 11.06
3.
4.
Wie unschwer zu hören ist, ist in den vier Einspielungen jeweils etwas anderes verwirklicht. Die Maria Tipo Interpretation (= das 1. Video) empfinde ich als die polyphon deutlichste (vielleicht weil sie so langsam ist, dass man alles sehr deutlich hören kann), jedoch steht sie schon auch in dem "Verdacht" ein sehr romantisierte, schmelzende Bach Fassung zu sein. Die Version der Nikolayeva (= das 4. Video) ist nach meinem Geschmack die klarste und kommt dem (stilisierten) Tanzsatz am nähesten, vielleicht eine Spur zu viel "Attacke". Abgesehen davon, hat sie für mich die natürlichste Polyphonie. Persönlich gefällt mir die Aufnahme gut. Rosalyn Tureck (= das 3. Video) ist Rosalyn Tureck. Die Interpretation von Argerich (= das 2. Video) bläst mich vom Stuhl, irgendwie fegt die mir zu sehr drüber (man verzeihe mir die Kritik).
Wie hört ihr diese Einspielungen?
Natürlich liegt diese Courante eingebettet zwischen einer Allemande und der nachfolgenden Sarabande. Das spielt natürlich schon eine große Rolle, wie man sie dann letztlich gestaltet, aber vielleicht können wir hier jetzt nur mal die Courante sozusagen isoliert als Tanzsatz im 3/2 Takt diskutieren.
Mir ist mittlerweile bekannt, dass es eine französische Courante gibt, deren Beschreibung von mäßig schnell bis langsam, gravitätisch reicht. Ein auftaktiger Paartanz mit spezifischen Raumbewegungen, heißt es. Hierin unterscheidet sie sich von der italienischen Corrente, die oft im 3/8 oder 3/4 Takt notiert ist und deutlich schneller gespielt wird.
Wie geht ihr an solche Tanzsätze in Suiten oder eben hier Partiten dran?
LG, Sesam
in Auseinandersetzung mit der Spielweise der Courante (3/2 Takt) aus Bachs c-moll Partita habe ich folgende, zum Teil gänzlich von einander abweichende Ansätze gefunden. In Video 2 und 3 müsstet ihr zu den angegebenen Zeiten "spulen".
1.
ab 8:42
2.
ab 11.06
3.
4.
Wie unschwer zu hören ist, ist in den vier Einspielungen jeweils etwas anderes verwirklicht. Die Maria Tipo Interpretation (= das 1. Video) empfinde ich als die polyphon deutlichste (vielleicht weil sie so langsam ist, dass man alles sehr deutlich hören kann), jedoch steht sie schon auch in dem "Verdacht" ein sehr romantisierte, schmelzende Bach Fassung zu sein. Die Version der Nikolayeva (= das 4. Video) ist nach meinem Geschmack die klarste und kommt dem (stilisierten) Tanzsatz am nähesten, vielleicht eine Spur zu viel "Attacke". Abgesehen davon, hat sie für mich die natürlichste Polyphonie. Persönlich gefällt mir die Aufnahme gut. Rosalyn Tureck (= das 3. Video) ist Rosalyn Tureck. Die Interpretation von Argerich (= das 2. Video) bläst mich vom Stuhl, irgendwie fegt die mir zu sehr drüber (man verzeihe mir die Kritik).
Wie hört ihr diese Einspielungen?
Natürlich liegt diese Courante eingebettet zwischen einer Allemande und der nachfolgenden Sarabande. Das spielt natürlich schon eine große Rolle, wie man sie dann letztlich gestaltet, aber vielleicht können wir hier jetzt nur mal die Courante sozusagen isoliert als Tanzsatz im 3/2 Takt diskutieren.
Mir ist mittlerweile bekannt, dass es eine französische Courante gibt, deren Beschreibung von mäßig schnell bis langsam, gravitätisch reicht. Ein auftaktiger Paartanz mit spezifischen Raumbewegungen, heißt es. Hierin unterscheidet sie sich von der italienischen Corrente, die oft im 3/8 oder 3/4 Takt notiert ist und deutlich schneller gespielt wird.
Wie geht ihr an solche Tanzsätze in Suiten oder eben hier Partiten dran?
LG, Sesam
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