Chopin: Préludes op.28


Hallo,

ohne mir anmaßen zu können /wollen, diese Frage zu beantworten, empfinde ich die Preludes doch als zyklisch, weil sie meiner Meinung nach auch in Chopins Werk klanglich eine Sonderrolle einnehmen.

Für mich sind die Preludes wie ein Reise durch nie erlebte, ganz besondere Klangwelten: auf dieser Reise öffnen sich immer neue Klangfenster - bei manchen Klanglandschaften darf ich etwas länger verweilen, bei manchen ist es wie ein Blitzlicht nur ein kurzer Eindruck und schon geht das Fenster wieder zu. Ein bisschen empfinde ich das wie den Film "Avatar" (entschuldigt den profanen Vergleich!), bei dem ich einfach nur über die fremdartigen, wunderbaren Bilder gestaunt habe, nur sind es bei den Preludes eben nicht eine fremde Welt, sondern gleich 24!

Natürlich kann man die Preludes auch einzeln aufführen, aber besonders die schnellen verlieren dann m.M. nach ihren Bezug. Ich kann sie nur im Kontext verstehen.

Außerdem steht ja das Regentropfenprelude klar im Mittelpunkt und die anderen Preludes gruppieren sich darum herum.

Früher habe ich mich mit ihnen auch im Verständnis etwas schwer getan, aber als ich dann die Aufnahme mit Martha Argerich hörte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Seitdem höre ich die Preludes irgendwie anders.

Es ist ja auch die Frage, ob man nicht auch bei anderen Zyklen wie z.B. dem Carnaval etwas weglassen könnte. Warum sollte es dort zwingender sein als hier?

Leider kann ich in den nächsten Tagen aus Zeitmangel nicht weiter mit diskutieren, aber ich bin gespannt, was ihr meint!

Viele Grüße

chiarina
 
Außerdem steht ja das Regentropfenprelude klar im Mittelpunkt und die anderen Preludes gruppieren sich darum herum.

ich fürchte, das ist ein Rechenfehler ;)

wenn wir - wie Chopin - bei C-Dur anfangen und bei d-Moll aufhören, dann ist die Mitte Fis/Ges-Dur nebst dis/es-Moll, also im Quintenzirkel genau die C-Dur/a-Moll gegenüberliegende Seite (konsequent auf dem Tritonus von c)

Das Des-Dur Prelude ist nicht der Mittelpunkt, das Zentrum von op.28 - überhaupt vermag ich in dieser Sammlung von 24 Preludes kein Zentrum zu erkennen, um welches sich alles gruppieren würde.

rechenschieberische Grüße :)
Rolf
 
Moin Rolf

ich fürchte, das ist ein Rechenfehler ;)

wenn wir - wie Chopin - bei C-Dur anfangen und bei d-Moll aufhören,


Das ist eine mögliche Weise der Betrachtung - die die Spekulation
erlaubt, die virtuelle Mitte chromatisch vermittelt zu suchen: entweder in
Des-Dur oder in cis-moll (und vielleicht sogar excentrisch, wie wir nunmal
sind, in Op.45)....

Wenn wir allerdings - wie Chopin - bei C-Dur anfangen, und bei
F-Dur anlangen [ C (1) - a (2) --> F (23) - d (24) ], dann
erkennen wir seine Initialen, die ja auch die Preludes einleiten:

No.1 - Bass: c-h-c-e-f

Und wenn wir der Überlieferung - "Ich deute nur an, der Hörer soll sich
das Bild selbst ausmalen" - nicht lediglich glauben, sondern sie desweiteren
ernstnehmen, können wir versuchen, uns auszumalen, welche wesentliche
Bedeutung der Begriff der Andeutung für und bei Chopin hatte.


Viele Grüße

stephan
 
Noten Préludes Op. 28

Hallo,

ich suche die Noten der Chopin Préludes Op. 28, möglichst komplett in einem Buch. Welche würdet Ihr da empfehlen?

LG
 

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