Chopin hoch drei

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Ich habe heute viel aufgenommen, diese drei Stücke werden langsam besser (ein kleiner Trauermarsch, ein sehr bekannter Trauermarsch und das sogenannte Regentropfenpräludium in einem Rutsch durchgespielt, ich habe nur das Knarzen des Stuhls zwischendurch rausgeschnitten)

[MP3="http://www.guendola-productions.de/Chopin_hoch_drei_279.mp3"]chopin hoch dry[/MP3]

Ich habe nach der Aufnahme ein paar Höhen und Tiefen dazugegeben und die Mitten abgesenkt, damit es nicht ganz so kleinklavierig klingt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mir gefällt es sehr gut. Und deine "Mischung" ist beachtlich. Das Kleinklavier klingt jetzt (fast) wie ein Flügel, den man hier ab und zu hören kann...:D:o
 
Drei sehr schöne Preludes hast du da ausgesucht, Guendola. Und auch sehr schön gespielt. Besonders das erste Prelude gelingt dir sehr überzeugend, finde ich. So richtig schön tiefgehend und kontrastreich in der Dynamik und der allgemeinen Gestaltung.
Aber auch die anderen beiden Preludes klingen schon sehr schön, auch wenn mir persönlich beim zweiten Prelude die Melodie noch etwas runder sein könnte und im Mittelteil vom dritten Prelude, dem Regentropfenprelude, das repetierte Gis (bzw. As, ich weiß nicht, wie das Stück notiert ist) noch irgendwie etwas aufdringlich wirkt. Aber du bist mit diesen Stücken hörbar auf einem sehr guten Weg. Weiter so, solche Einspielungen höre ich immer gerne!

Der nicht-kleinklavierige Klang ist auch wunderbar. Und deinem Hund scheint das ganze bei 7:38 ja auch gefallen zu haben:D
 
Man sollte sich selbst viel mehr aufnehmen!

Ich höre mir die Aufnahmen selbst immer wieder kritisch an und stelle fest, daß die kleinen Details, Triller, Vorschläge, der Ausklang bestimmter Töne und so weiter wirklich Feinarbeit brauchen. Es klingt ja jetzt schon nicht schlecht aber finde ich viele Stellen, die ich so nicht lassen will, die eher zufällig klingen (was ja auch stimmt, ich habe mir bislang keine Gedanken darüber gemacht). Das, worüber ich mir Gedanken gemacht habe, klingt langsam auch so, wie ich es mir vorstelle, es lohnt also die Arbeit ;) Diese Betrachtungen betreffen insbesondere das Regentropfenpräludium und da vor allem den ersten Teil.
 
Guendola, mir hat deine Einspielung sehr gut gefallen! Du spielst die Preludes sehr schön, und die Aufnahme mit diesem Klavier, incl. knarzendem Stuhl hat einen ganz eigenen urigen Charme - es klingt wirklich prima!

Ich habe auch gar nicht den Eindruck, dass viele Stellen "zufällig" klingen, im Gegenteil, der Wille zur Perfektion ist spürbar, es klingt also nicht ungewollt.

Falls du für kritische Anmerkungen zugänglich bist, dann würde ich hinzufügen wollen, dass vielleicht manche Stellen zu "gewollt" klingen, irgendwie könnte es hier und da entspannter rüberkommen. Die Regentropfen könnten gegenüber der Melodie mehr im Hintergrund sein, aber möglichst konstant. Du spielst sehr temperamentvoll, was ich prima finde; ich habe den Eindruck, dass dir kraftvolle Passagen leichter fallen als sehr weiche, leise Stellen. So empfinde ich das Ende des Regentropfenpreludes eher forte gespielt bei dir statt pianissimo, wie es in den Noten steht, was - wie ich finde - passender wäre.

Diese Aufnahme klingt so viel schöner mit diesem akustischen Klavier, trotz oder gerade wegen des knarzenden Stuhls und des Hundes, als es jegliches Digitalpiano tun würde. Weil man als Hörer damit stärker zum Spieler hingezogen wird und weil dieser Klavierklang irgendwie charmant wirkt (mir fällt kein treffenderes Wort dazu ein).

Das Zuhören hat mir viel Freude gemacht!
 
Naja, z.B. die Verzierungsstellen im Regentropfenprelude, rechte Hand, Takt 4 oder 23 oder insbesondere Takt 79. Dort steht smorzando, und das ist eher das Gegenteil von fester und härter spielen. Wenn du diese Stellen leichter nimmst, dann klingt es auch irgendwie entspannter. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass du dich bei kräftigeren Passagen wohler fühlst als bei den zarten, weichen, leisen. Was ich verstehen kann, denn letzteres ist viel schwieriger zu spielen (finde ich zumindest).

Aber von dem, was ich jetzt hier von dir gehört habe, im Vergleich zu älteren Sachen höre ich eine stetige Verbesserung und Entwicklung. Und überhaupt, diese 3 Preludes - so wie du sie jetzt spielst, kannst du Freunden und anderen Zuhörern wirklich eine Freude machen!
 
Man sollte sich selbst viel mehr aufnehmen! Ich höre mir die Aufnahmen selbst immer wieder kritisch an und stelle fest, daß die kleinen Details, Triller, Vorschläge, der Ausklang bestimmter Töne und so weiter wirklich Feinarbeit brauchen.

Hallo Guendola,
ich finde auch, dass man viel aufnehmen sollte. Da ich mich ohne Lehrer weiter entwickeln will, bleibt mir fast nix anders übrig, als mein ZOOM-Gerät hernehmen und aufnehmen. Leider mache ich dann mehr Fehler als normal. Dieser ZOOM wirkt auf mich wie ein (zu) kritischer Lehrer. :confused:

Bspl.: Nur beim Anhören meiner Aufnahmen merke ich, wie ungleichmäßig - hintereinander statt gleichzeitig - manchmal die Töne meiner Akkorde kommen.

Servus Sebastian
 
Ich benutze einen alten Laptop, Edirol UA-24 USB-Soundkarteninterface und zwei günstige Kondensatormikrophone aus China, die erstaunlich rauscharm sind. Mich wundert gerade, daß ich keine Probleme mit Trittschall habe (Dielenfußboden und viel Pedalbenutzung), keine Ahnung, ob das an den Mikrophonen oder am Ständer liegt. Der Ständer ist ein einfaches bühnentaugliches Modell aus dem letzten Jahrtausend, nichts besonderes.
 
Ich habe die Regentropfen mal leiser gespielt, das klingt auf diesem Klavier jedenfalls im Mittelteil ziemlich sonderbar, da dem Bass die Brillanz fehlt. Ich werde noch mal die unbearbeitete Aufnahme raussuchen...
 

Ich habe die Regentropfen mal leiser gespielt, das klingt auf diesem Klavier jedenfalls im Mittelteil ziemlich sonderbar, da dem Bass die Brillanz fehlt.

Natürlich leiser immer im Verhältnis zur Gesamtlautstärke!

Damit ist ja nicht gemeint, dass die Regentropfen immer pianissimo tröpfeln sollen, es darf auch prasseln. Es sollte eben nur nicht prasseln, wenn es nur schwach nieselt. :D
 
Das war mir schon klar, Mindenblues. Ich muß jetzt erstmal die Originalaufnahme finden, dann melde ich mich wieder. Zum Aufnehmen ist es leider heute abend zu spät (Nachbarn).

...


20 Minuten später...

direkter Vergleich:

Die bearbeitete Aufnahme
[MP3="http://www.guendola-productions.de/regenmittelgeschoent.mp3"]bla1[/MP3]

Die Rohfassung
[MP3="http://www.guendola-productions.de/regenmittel.mp3"]bla2[/MP3]

Ich muß mir beides nochmal genau anhören und schreibe dann diesen Beitrag weiter. Mir fiel aber auf, daß die getunte Aufnahme nicht nur Vorteile hat.

Mindenblues, kommt die Rohfassung deiner Vorstellung ein bischen entgegen?

Gemessen an dem Klangvermögen des Klaviers finde ich den Klang mit den so gespielten Tropfen etwas ausgewogener.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Sehr schöne Aufnahme, ich spiele die Tropfen etwas schneller und das folgende Unwetter(Takt 35-42) ein bißchen kräftiger, Deine Version gefällt mir aber auch sehr gut.
LG
Geli
 
Guendola, meine Anmerkungen bezogen sich nicht darauf, ob die Aufnahme roh ist oder bearbeitet, den Klaviersound mag ich in beiden Varianten. Es bezog sich vielmehr auf ein paar Kleinigkeiten vom Spiel selbst, und auch nicht so sehr auf den Ausschnitt, den du jetzt in 2 Bearbeitungsversionen präsentiert hast.

In meiner ersten Stellungnahme (#5) habe ich die Einschränkung gemacht, falls du für kritische Anmerkungen zugänglich bist, und mich um konstruktive Kritik bemüht. Mein Bauchgefühl und die Art deiner Reaktion (bzw. der fehlenden Reaktion auf die auf Nachfrage genannten Beispiele) sagt mir, dass diese Einschränkung ihre Berechtigung hat.

Du hast die Preludes sehr schön gespielt, und bei Interesse an konstruktiver Kritik findest du bestimmt einen guten Lehrer, der dir weiterhelfen kann.
 
Guendola, meine Anmerkungen bezogen sich nicht darauf, ob die Aufnahme roh ist oder bearbeitet, den Klaviersound mag ich in beiden Varianten. Es bezog sich vielmehr auf ein paar Kleinigkeiten vom Spiel selbst, und auch nicht so sehr auf den Ausschnitt, den du jetzt in 2 Bearbeitungsversionen präsentiert hast.

In meiner ersten Stellungnahme (#5) habe ich die Einschränkung gemacht, falls du für kritische Anmerkungen zugänglich bist, und mich um konstruktive Kritik bemüht. Mein Bauchgefühl und die Art deiner Reaktion (bzw. der fehlenden Reaktion auf die auf Nachfrage genannten Beispiele) sagt mir, dass diese Einschränkung ihre Berechtigung hat.

Du hast die Preludes sehr schön gespielt, und bei Interesse an konstruktiver Kritik findest du bestimmt einen guten Lehrer, der dir weiterhelfen kann.

Jetzt hast du mich leider mißverstanden. Ich intoniere beim Spielen spontan und benutze die Regentropfen auch, um den Gesamtklang zu beeinflussen, daher je nach Instrument unterschiedlich. In der Rohfassung (und so habe ich ja in etwa beim Spielen gehört), fügen sich meiner Meinung nach die Tropfen besser ein als in der geschönten Fassung. Meine Gegenfrage hatte ich nur kurz nach deiner Frage gepostet, in der Hoffnung, du würdest darauf noch antworten können. Im übrigen läßt natürlich meine Klangkontrolle noch zu wünschen übrig, aber ich achte eben darauf und wollte das geklärt haben, um besser auf deine Anregungen eingehen zu können.

Jetzt zu den anderen Anregungen:

Die Verzierungen leichter zu spielen, hatte ich schon öfters im Sinn, danke für die Erinnerung. Diese Stellen gehören zu denen, die ich ziemlich dem Zufall überlassen habe.

Mit dem smorzando tue ich mich ein bischen schwer. Da müßte ich eigentlich etwas kräftiger ansetzen, denn sonst sterben letzten Töne links ab und das ist mit Smorzando nun auch wieder nicht gemeint.

Ich werde versuchen, auf beides morgen mit einer neuen Aufnahme einzugehen.

Hoffentlich ist unser Mißverständnis nun aufgeklärt. Wir sind uns ja schon öfters im Forum begegnet und spätestens seit der streckenweise sehr idiotischen Diskussion um Vorsicht bei Kritik solltest du eigentlich gemerkt haben, daß ich großen Wert auf konstruktive Kritik lege und du hast sicherlich schon bemerkt, daß ich selbst mit Worten auch nicht gerade zimperlich bin ;)
 
Alles klar, Guendola, dann habe ich das mißverstanden!

Ich glaube, mein Bauchgefühl ist auch nicht mehr das, was es mal war. Wahrscheinlich verhält sich das Gefühl leider umgekehrt proportional zum Wachstum des Bauchs. :D
 

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