Chick Corea gestorben.

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Da bin ich jetzt wirklich überrascht und traurig. Er wirkte noch so frisch, fast jugendlich und unverwüstlich. Habe ihn seit 1991 immer mal wieder live gesehen... das ganz große Kino!

R.I.P. und thank you for the music!
 
R.I.P. Chick Corea!

Einer der bedeutendsten Pianisten des 20./21. Jahrhunderts.

Ich persönlich liebe vor allem seine Kompositionen. Sein Spielstil und Sound haben mich nie wirklich "angemacht" - seinem Klang fehlen die warmen, tiefen Frequenzen, er ist mir zu "glasklar". Dennoch kann man sich als Jazzmusiker seinem Einfluss einfach nicht ganz entziehen, insbesondere wenn es um Latin-beeinflusste Grooves und Spielweisen geht.

Er war einer der nettesten Typen überhaupt. Das führte aber auch dazu, dass er ein Typ ohne Ecken und Kanten war, was sich in langweiligen Workshops (habe selbst einen miterlebt, er sagte jedem eigentlich nur, dass er echt schon super spielt) und nichtssagenden Interviews niederschlug. Vermutlich ging das auf die Vorgaben von Scientology zurück...
 
... Sein Spielstil und Sound haben mich nie wirklich "angemacht" - seinem Klang fehlen die warmen, tiefen Frequenzen, er ist mir zu "glasklar"...
Mir gefiel gerade sein ätherisch-perlender Sound und die messerscharf-präzise, trotzdem relaxte Virtuosität im Diskant. Vor allem im Trio-Setting. Am schönsten auf der Platte "Trio Music: Live in Europe", von der es nichts auf Youtube gibt, aber hiermit kann man auch gut vorlieb nehmen:

 
Sehr neugierig war er: von Latin (Return to Forever) über Freejazz (Circle-Aufnahmen), Synth-Jazz (Elektric Band), Duos (Burton, Hancock) bis zu seinen Geburtstagssession im Blue Note hat er alles mitgenommen, blieb aber beim Klavier und wohl am liebsten im Trio (Trilogy 1 und 2).

Chick Corea The Musician, von seiner Party zum 70. mit zig versch. Musikern ist auf YT komplett zu hören - und natürlich auch als 3-CD-Set (wahlweise + Doc-DVD/BR) zu kaufen.

Cee.
 
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Ich persönlich liebe vor allem seine Kompositionen. Sein Spielstil und Sound haben mich nie wirklich "angemacht" -
Das sehe ich exakt genauso. Ich habe mich gewundert, wie "lieblos" er seine Children´s songs gespielt hat. Allerdings ist es oft so, dass Komponisten die schlechtesten Interpreten ihrer eigenen Werke sind.
Kennst Du den Münchner Klaviersommer mit Friedrich Gulda? Finde ich unglaublich, mit welcher Leichtigkeit die beiden sich die Bälle zuspielen. Das war für mich in meinen jungen Jahren ein Hinweis, wie Musik sein soll: Im Moment entstehend und mit innerer Freude.
Auch gibt es eine zauberhafte aufnahme mit den beiden und Mozarts Es-dur Konzert für zwei Klaviere. Ich fand es immer schon raffiniert, wie jazzig Chick Corea es gespielt hat und wie leicht es dadurch wurde.
Wieder geht ein großer Musiker von uns... :cry2:
 
Corea war einfach einer der wenigen wirklichen Schöpfer eines Klavierstils und -sounds. So wie Art Tatum, Thelonious Monk, Bill Evans oder McCoy Tyner. Daher ist er nun mal, egal ob man persönlich drauf abfährt oder nicht, einer der Legendärsten.
 
RIP Armando!
 
War mir bisher nur als Scientologe bekannt - daß er auch Musik gemacht hat, wußte ich gar nicht.
 
Musikalische Höchstbegabung rettet offensichtlich nicht vor kriminellen Psychosekten. Wer toll komponiert, muss nicht unbedingt toll nachdenken können.

Es liegt mir fern, mich über jemandes Religiösität zu mokieren. Aber Scientology ist keine Religion.

CW
 
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