Bühnenangstfragebogen

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Jenny5000

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16. März 2022
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Liebe Klavierspieler*innen
😊
🎶

Für mein Psychologiestudium mache ich zur Zeit eine Umfrage zum Thema "Auftrittsangst bei Sänger*innen und Pianist*innen".
Ich würde ich mich riesig über eure Teilnahme freuen - egal ob Laie oder Profi.
Die Umfrage dauert nur 5 Minuten und ist natürlich absolut anonym.
Hier ist der Link:
https://www.soscisurvey.de/Auftrittsangst/
Vielen Lieben Dank im Voraus!
 
Warum partout ausschließlich Gesang und Klavier? Haben andere Solisten (Violine, Cello, Orgel u.a.) kein Lampenfieber? Oder Redner?
 
Ich habe mir die Umfrage angeschaut und halte sie für wenig ergiebig. Einerseits kann man die paar Allgemeinplatzfragen a la multiple choice test lesen (es wird aus den Fragestellungen klar, welche Symptome die Fragestellungen für relevant halten) andererseits wird nach abwegigen Banalitäten gefragt, die niemand beachtet (ob man vor einem Auftritt öfter als sonst aufs Klo muss: das kann ich gar nicht beantworten, weil ich das schlicht nicht weiß) und ärgerlicherweise gibt es bei keiner Frage die Möglichkeit "unbestimmt" oder "keine Ahnung, nie darauf geachtet" zu antworten.
Von Unkenntnis zeugt auch mindestens eine der Fragen, die mit der "Angst vor Fehlern" zu tun haben: keiner will welche machen, aber sie passieren, indes ein einziger ruiniert keinen Auftritt - eine solche absurde Befürchtung wie "buhu dieser eine Fehler darf nicht passieren" ist ziemlich unrealistisch.
sorry, wirkt auf mich unausgegoren.
 
Hallo Rolf!

Ich bin im 7. Bachelorsemester - da können die Fragestellungen noch nicht allzu komplex sein - wir müssen das ja auch statistisch auswerten können.

Die Forschungsfragen ergeben sich dann meist aus einer Alltagsbeobachtung. Da ich als Musikpädagogin selbst überwiegend mit Sänger*innen und Pianist*innen arbeite, habe ich mich gefragt, ob es Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen gibt.

Der Fragebogen selbst (BAF - Bühnenangstfragebogen) ist nicht von mir erstellt. Hierbei handelt es sich um den von Behm, Hille & Becker (2002) ins Deutsche übersetzte Performance Anxiety Qestionnaire (PAQ; Cox & Kenardy, 1993).
 
1993 (2002 übersetzt) - die psychologischen Mühlen mahlen langsam ;-)

Aber auch der Hinweis auf die auctoritas des Fragebogens ändert nichts daran, dass einige der enthaltenen Fragestellungen bzgl der Antwortmöglichkeiten steuernd sind (dort, wo man nicht "keine Ahnung" oder "unbestimmt" ankreuzen kann) - dass eine derart gelenkte Fragestellung das Ergebnis beeinflusst, hinterlässt Skepsis.

Musikpädagogische Alltagsbeobachtung(en) bei Sängern*innen & Pianisten*innen - was soll man sich darunter vorstellen?
 
Ich habe noch nie eine Klavierdarbietung - außer der vom PC oder von der CD - gehört, die wirklich fehlerfrei gewesen war. Es kommt einfach darauf nicht an.
 
7. Bachelorsemester - da können die Fragestellungen noch nicht allzu komplex sein - wir müssen das ja auch statistisch auswerten können.
Das sind immerhin drei bis dreieinhalb Jahre Studium. Da sollten schon komplexere Fragestellungen möglich sein. Oder sollte das etwa Rückschlüsse auf die Wissenschaftlichkeit des Studienfaches „Psychologie“ zulassen?
 
Ich stelle mir vor wie die Antworten eines Sängers einer Punkband sind 😂
Ich mache mir Sorgen ob ich in der Lage bin aufzutreten?
Ich habe das Gefühl die Situation unter Kontrolle zu haben?
Ich werde von anderen Dingen abgelenkt?
Mir könnte übel werden 😂 (Alkohol?)
Ich könnte ohnmächtig werden?
Usw.
 
Aber auch der Hinweis auf die auctoritas des Fragebogens ändert nichts daran, dass einige der enthaltenen Fragestellungen bzgl der Antwortmöglichkeiten steuernd sind (dort, wo man nicht "keine Ahnung" oder "unbestimmt" ankreuzen kann) - dass eine derart gelenkte Fragestellung das Ergebnis beeinflusst, hinterlässt Skepsis.
Wenn du die Vergleichbarkeit mit früheren Studien erreichen willst, müssen die Fragen bzw. Antwortmöglichkeiten gleich bleiben.

Wenn dir nicht aufgefallen ist, dass du vor Auftritten öfter aufs Klo musst, wird das vermutlich auch nicht in relevantem Ausmaß der Fall sein.
 
@Flieger mein Einwand betrifft etwas ganz anderes: es werden Fragen zu Angelegenheiten gestellt, die etliche meiner Kollegen/innen sowie auch ich überhaupt nicht bemerken/beachten - unseligerweise müssten wir aber irgendwas ankreuzen, aber nichts von den Antwortmöglichkeiten trifft zu (wer nicht auf pipi-Häufigkeit oder Herzklopfen achtet, weiß schlichtweg nichts dazu, kann wahrheitsgemäß weder ja noch nein antworten)
 
Das steht in meinem zweiten Absatz: Wenn es dir nicht auffällt, dann ist das "wahrheitsgemäß" im Kontext dieses Fragebogens: erhöhte pipi-Häufigkeit = nein.
 

Auch wenn du keine Angst hast, ist das Ausfüllen für die Studie sinnvoll. Wenn ihn nur die ausfüllen, die Angst haben, kommt heraus, dass alle Musiker auf der Bühne große Angst haben. Selbst, wenn nur ein geringer Prozentsatz tatsächlich Angst hat. Das nennt man observation bias.
 
Meinen letzten (ernsthaften) Auftritt als Solo-Sängerin hatte ich im Dezember 2019. Vermutlich kommt beim nächsten Auftritt, wann auch immer er sein mag, einfach aufgrund der langen Pause ein wenig Lampenfieber hinzu. Aber das weiß ich dann, wenn es soweit ist.

Ansonsten finde ich es generell schwierig, eine Umfrage zum Teil der Abschlussarbeit zu machen. Man rennt ewig rum und sucht Teilnehmende, und dann bleibt die Datenqualität bis zum Schluss oft nur mäßig, und was man tatsächlich herausfinden wollte, findet man vielleicht gar nicht heraus. Also, falls das hier mal jemand liest, der/die in einer ähnlichen Situation ist: schreib, worüber du willst, aber mach keine Umfrage. :-)
 
Als (einstiger) Erklärbär für alles (vulgo: Studentenachhilfe) habe ich mich via statistischer Fragestellungen (Ist "Median" ein männlicher Vorname?) beim Thema "psychologische und soziologische Fragebögen" mal belesen. Da gibt es genau die Diskussionen, wie rolf sie angedeutet hat.

Also, gute Fragebögen, mit denen man das messen kann, was man messen will, sind sehr selten.

Ein guter Fragebogen ist z.B. gegen andere Messmethoden gecheckt worden.

Dann beruht die den Fragebögen zugrundeliegende Vorstellung der Situation (Bühnenauftritt) oft nur auf dem Bauchgefühl des Fragebogenbastlers..., der wohl der Meinung ist, dass jeder Sänger zuverlässig sich in genau eine der beiden Gruppen betreffs Wasserlassens einordnen kann...

Bislang habe ich als derart viertelgebildeter Laie "gute" Fragebögen nur bei Universitätsinstituten vorgefunden.
Bei Fragebögen von Marktforschungsfirmen sind die Fehler manchmal arg offensichtlich.

Als Pointe im Schlechten führe ich gerne die alljährlich durchgeführte 1-Frage-Umfrage für den "S*rvice-Cham*ion" an. Und es gibt Firmen, die diese "Auszeichnung" auf ihre Werbeplakate drucken lassen.
 
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