Bücher für Einsteiger

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jadefire

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10. Dez. 2008
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Guten Tag, mein Name ist Johannes.

Ich bin jetzt 17 und habe vor etlichen Jahren mal Klavierunterricht genommen, allerdings leider nicht sehr lange :sad:
Nun, nach dem ich über einen Freund und zahlreiche Youtubevideos meine Faszination für die Romantik entdeckt habe, beschloss ich wieder mit dem Klavierspielen anzufangen. Natürlich muss ich mir wieder alles von Vorne beibringen weil ich schon wieder alles vergessen habe was ich mal gelernt habe, nur dummerweise kann ich mir diesmal KEINE Klavierstunden leisten.

Nun wenn ich mir schon keinen Lehrer leisten kann, so würde ich hier wenigstentens rumfragen ob jemand ein gutes Buch empfehlen kann?
vielleicht sogar ein Standardwerk?
Wichtig wären mir in der Hinsicht vor allem die musiktheorethischen Grundlagen (Tonleitern, Akkorde usw bezogen aufs Klavier) und hoffentlich auch etwas Klavierpädagogik. Halt ein gutes Einstiegswerk für einen Nocheinmalanfänger ;)

Also, ich würde mich wirklich sehr über Feedback freuen.
 
Hi Johannes,

es gibt natürlich viele Bücher zu dem Thema, hier ein paar die ich kenne:

1.) Klavier-Choreographie von Seymour Bernstein
Für mich absolut empfehlenswert, da hier endlich 'mal von Anfang an auf die notwendigen koordinativen Bewegungen (und nicht nur Finger) eingegangen wird.

2.) The Piano Handbook with CD (Audio) von Carl Humphries
Ist ein sehr gutes Buch für Erwachsene, da in steigendem Schwierigkeitsgrad die Piano Literatur durchgegangen wird. Hat auch ein Kapitel über Jazz!

3.) Die Russische Klavierschule
Wird hier oft genannt, hab' ich aber nicht.


Gruß
 
Hi,

also Bücher sind hier scheinbar nicht sehr beliebt, aber lesen können die meisten wohl. ;-)

Gruß
 
Das Klavierhandbuch von Humphries (gibt es auf deutsch, auch im clavio-shop so weit ich weiß) kenne ich. Damit habe ich angefangen. Wer den Hang zum Autodidakten hat kommt m.E. damit gut zurecht.
Kann ich aus meiner persönlichen Sicht also auch empfehlen.
Die CD finde ich gut als Hilfe. Allerdings für einen (Spät-)einsteiger mit frustrierend hohem Tempo gespielt. Also nicht abschrecken lassen.
 
Das Klavierhandbuch von Humphries [...] Kann ich aus meiner persönlichen Sicht also auch empfehlen.
So verschieden sind die Ansichten. Ich empfinde das "Klavierhandbuch" allenfalls sinnvoll als nette Begleitlektüre. Jedes Thema wird an der Oberfläche angerissen, aber nicht weiter vertieft. Das Tempo, in dem Humphries vorwärtsschreitet, finde ich atemberaubend, wenn ich bedenke, wie lange meine (erwachsenen) Schüler brauchen, um die fundamentalen Dinge zu verinnerlichen.

Für die Bereiche der Musiktheorie empfehle ich die dreibändige "Praktische Musiklehre" von Ziegenrücker, mit der man sehr gut autodidaktisch arbeiten kann.

Eine autodidaktische Klavierschule kenne ich leider nicht. Die beiden Klavierschulen für Erwachsene von Schaper und Faber halte ich nicht für brauchbar, weil sie ähnlich wie Humphries zu rasch in die Vollen gehen. Mit Erwachsenen arbeite ich gerne als Einstieg an der "alten" Emonts-Schule "Erstes Klavierspiel" und nutze bald schon weiteres Spielmaterial. Mit Einsetzen der Positionswechsel (Spreizung, Daumenuntersatz etc.) lasse ich parallel dazu auch aus der Russischen Klavierschule spielen (ab "Ukrainisches Volkslied"). Aber für autodidakten sind beide Schulen nur bedingt zu gebrauchen, da es doch einiger Hinweise und Erläuterungen bedarf.
 
koelnklavier:
Für die Bereiche der Musiktheorie empfehle ich die dreibändige "Praktische Musiklehre" von Ziegenrücker, mit der man sehr gut autodidaktisch arbeiten kann.


Ich kann mich nur anschliessen.
Die Bände von Ziegenrücker sind gerade für die "sogenannten Späteinsteiger"
sehr zu empfehlen.
Ich habe davon auch meine Klavierlehrein überzeugen können!!!
Das soll schon etwas heißen.

Der Späteinsteiger
 
QUOTE=koelnklavier;80716]..., wenn ich bedenke, wie lange meine (erwachsenen) Schüler brauchen, um die fundamentalen Dinge zu verinnerlichen.
Das ist wirklich der Knackpunkt!!! Ich nehme an, daß es allen erwachsenen Schülern so geht, die es ernst meinen mit dem Klavierspielen. Mir machen die fundamentalen Dinge ordentlich zu schaffen. Vielleicht frage ich auch viel zu viel statt einfach zu machen. Trotzdem bin ich immer erfreut, wenn ich erlebe, wie meine Klin sich mitreißen läßt, ganz und gar begeistert ist von meiner intensiven Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen .
... empfehle ich die dreibändige "Praktische Musiklehre" von Ziegenrücker ....
Für solche Anregungen, kk, bin ich immer sehr dankbar. Sie sind immer sehr fundiert. Du weißt, wovon du sprichst.

Zuguterletzt hänge doch noch einmal meinen Uli Molsen an. Für Klavierspäteinsteiger sehr geeigent. Obwohl für einen 17jährigen ;) weiß ich nicht. Es ist kein Comic-Heft und hat auch keine bunten Bilder. Schlicht und solide kommt das Heft daher "Erleben-Verstehen-Lernen", Klavierschule für Erwachsene. https://www.clavio.de/forum/klavier...mpfehlenswerte-literatur-zur-ubemethodik.html
 
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Vielen Dank für eure Anregungen, ich werd mich dann mal in eines der Bücher einlesen :)

Obwohl für einen 17jährigen ;) weiß ich nicht. Es ist kein Comic-Heft und hat auch keine bunten Bilder.

Ich bin grad in der 13. und mach mein Abitur. Ich glaube ich komme schon klar damit, wenn es kein Comic ist und die bunten Bilder fehlen ... Aber ich glaube so hast du es wohl auch nicht gemeint.
 
Huhu Jadefire!

1.) Klavier-Choreographie von Seymour Bernstein
Für mich absolut empfehlenswert, da hier endlich 'mal von Anfang an auf die notwendigen koordinativen Bewegungen (und nicht nur Finger) eingegangen wird.

2.) The Piano Handbook with CD (Audio) von Carl Humphries
Ist ein sehr gutes Buch für Erwachsene, da in steigendem Schwierigkeitsgrad die Piano Literatur durchgegangen wird. Hat auch ein Kapitel über Jazz!

Ich habe mir diese beiden Bücher mal aus der Bücherei geholt, vor ca. einem halben Jahr, also zu einem Zeitpunkt, als ich selbst so ein gutes Jahr Klavier gespielt habe. Beide Bücher fand ich nicht umwerfend. Der Bernstein (nomen non est omen! leider) war mir irgendwie zu "esoterisch" und das Buch von Carl Humphries schien mir sehr oberflächlich. Als Übeanleitung ohne Klavierlehrer nicht zu empfehlen! Null Didaktik. Mir scheint das eher eine gute Marketingstrategie, dem Leser ein Kompendium der Klaviertechnik zu versprechen. Für fortgeschrittene Spieler mag es ein Nachschlagewerk sein, aber auch da gibt es wahrscheinlich bessere.

Wenn du noch zur Schule gehst, besteht da nicht die Möglichkeit, in der Fachschaft Musik nach Unterricht zu fragen? Vielleicht könntest du über diesen Weg an einen wenigstens nicht sooo teuren Lehrer gelangen. Und wenn es nur alle zwei Wochen zur Kontrolle ist. Ich fürchte nämlich, dass kein Buch der Welt den Lehrer ersetzen kann. Und wenn du zufällig aus einer Stadt kommst, die eine Musikhochschule oder ähnliches hat, dann ließe sich dort via Schwarzes Brett vielleicht ein älteres Semster finden; die mangelnde Erfahrung drückt auch dort den Preis :D

Mein Buchtipp jenseits der Tonleitern wäre: C.Ph.E Bach, Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen
Auch sehr unterhaltsam und in ihrer Art einzigartig ist die TV-Reihe aus den späten 50er und 60er Jahren: Young people`s concerts von Leonard Bernstein (diesmal der richtige Bernstein). Davon gibt es mittlerweile DVDs, aber auch in Buchform ist das Programm erschienen: Konzert für junge Leute. Die Welt der Musik in 15 Kapiteln, Omnibus-Verlag. Das ist, wie gesagt, eher ein Einblick in die große, weite Welt der Musik, aber auch der Musiktheorie. Der Fokus liegt dabei nicht auf dem Klavier, aber ein etwas weiterer Horizont hat noch niemandem geschadet. Ausserdem hat dieses Opus den grandiosen Vorteil, dass es im Stile der "Sendung mit der Maus" konzipiert ist. Also verstehen es auch die Erwachsenen ;-)
Ach ja, das fällt mir noch ein, zum Selbststudium finde ich auch die Bücher von Gerhard Mantel nicht schlecht. Auch das hat jetzt weniger mit Tonleitern & Co. zu tun, da schließe ich mich der Ziegenrücker-Fraktion an, aber Mantel hat ein Buch über das Üben an sich veröffentlicht, es heißt: Einfach üben. Das andere Buch hat den Titel: Interpretation. Es ist ungemein reichhaltig und großartig geschrieben. Und ich finde, man sollte jeden Abend vor dem zu Bett gehen ein Kapitel daraus lesen. Erst recht, wenn man noch gar nicht mit dem Klavierspielen begonnen hat ;-)

LG, Sesam
 
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Hi,

1.) den Meinungen zum Handbuch von Humphries muss ich mich im nachhinein anschliessen:

Gelernt habe ich damit auch nicht, ich hatte als Jugendlicher Unterricht.

Es ist eher ein Buch, das durch das Piano Repertoire von leicht bis schwer führt und dabei ein paar Erläuterungen zu den einzelnen Stücken gibt.

Aber es ist wirklich sehr attraktiv aufgemacht. ;-)

2.) Zum Bernstein, Klavier Choreographie:
Das ist auch richtig, er ist etwas esoterisch angehaucht. Ganz schlimm ist sein Buch, Mit eigenen Händen, da steht sehr viel BlaBla drinn.

Aber, was ich gut an ihm finde und sonst noch nirgends so präsentiert gesehen habe, ist diese ganzheitliche Auffassung des Klavierspielens. Also nicht nur die Finger, sondern es ist immer der ganze Körper und auch das Mentale beteiligt und das von Anfang an.

Aber das kann man vielleicht auch wieder erst schätzen, wenn man schon einen bestimmten Level erreicht hat.

Gruß
 

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