Bösendorfer restaurieren

[agraffentoni]

Du könntest erst mal alle Wirbellöcher mit 7,25er bestücken und wieder ausdrehen, dann sind sie für 7,35er schon mal etwas 'vorgedehnt'.

 

[Henry]

Ich bin immer noch unschlüssig
Stimmwirbel alt 7.1 x 55 Wirbelgang war meiner Meinung nach nicht so schlecht.
soll ich neu
7,25 x 55 nehmen oder
7,35 x 55?
Sind zu grosse Wirbel eine Gefahr für den Stimmstock (Risse?)

Der Wirbelgang ist gut, wenn es ein wenig Kraft braucht den Wirbel zu drehen. Nimmst Du 8,00 Wirbel, könntest Du durchaus den Stimmstock damit sprengen

LG
Henry

 

[Henry]

Du könntest erst mal alle Wirbellöcher mit 7,25er bestücken und wieder ausdrehen, dann sind sie für 7,35er schon mal etwas 'vorgedehnt'.

Wer keine Arbeit hat , der macht sich welche.....

LG
Henry

 

[Henry]

Aber um den TE noch mal etwas zu beruhigen - waren zu vor 7,10er Wirbel drin, sind 7,35 ned zu viel. Gefährlich wird die Tiefe beim Flügel - sind die Wirbellöcher nur so tief daß 55 gerad reinpassen, sollte tiefer gebohrt werden (mit max. 7er Bohrer, besser 6,5 oder 6,8). Ansonsten läuft man der Gefahr, den Stimmstock nach unten abzusprengen.
Ach ja, beim Beziehen/bewirbeln BITTE eines ned vergessen - Stimmstock abstützen, sonst ist die ganze Arbeit für die Katz.

LG
Henry

 

[altermann]

Wer keine Arbeit hat , der macht sich welche.....

LG
Henry

Wir wollen doch ein gutes Erlebnis
Da kommt es auf paar Wirbelchen gar nicht an. Die stecken, wenn ordentlich gemacht noch drin, wenn wir schon kompostiert sind. Also mein Rat, erst mal 7,25 bestücken. Wenn manche zu leicht, Mittellage bevorzugt, dann haust du dort die 7,35er rein.
Gruß altermann

 

[Henry]

Wir wollen doch ein gutes Erlebnis
Da kommt es auf paar Wirbelchen gar nicht an. Die stecken, wenn ordentlich gemacht noch drin, wenn wir schon kompostiert sind. Also mein Rat, erst mal 7,25 bestücken. Wenn manche zu leicht, Mittellage bevorzugt, dann haust du dort die 7,35er rein.

Bei 6,75 iger Wirbeln würd ich 7,10 er nehmen, bei 6,95igern 7,25iger - kannst Dir also denken wo ich bei 7,10er ansetzen würde. Sollten die 7,10er Wirbel wirklich noch derart fest sein....ja, dann bräucht man doch den Flügel ned völlig überholen, oder? Ist nur ein Riß im Reso, krieg ich den auch von unten gespant, sind nur die Saiten im Eimer, zieh ich neue rauf.
Muß aber ein Flügel derart zerlegt werden, kann man da von ausgehen, daß hier so einiges im argen ist.
Kein normal denkender Mensch zerlegt einen Flügel ohne Grund, und erst recht keinen Bösi.

LG
Henry

 

[Henry]

entschuldige bitte, wenn ich eine provokative Frage stelle: Ist dies Dein erster Restaurationsversuch? Deine Fragen klingen für mich etwas laienhaft. Auch Dein Hau-Ruck-Verfahren steigert jetzt nicht unbedingt meinen Glauben an eine wenigstens gut gemachte Amateur-Restauration.

Ich sag mal so, eine Überholung beim Klavierbauer würde so um die rund 5 k kommen (wenn ned noch mehr), wenn man seine Freizeit damit opfern kann seinen Flügel zu überholen, spart man sich des Geld. Freilich sind die Fragen laienhaft, ist ja auch kein Klavierbaukollege - nur woher soll er das notwendige Wissen erfahren, wenn ned durch laienhafte Fragen? Klar, ich sag mir auch "hättst ned erst mal an einem oidem Schrottflügel üben können?"
Aber wir haben doch gerade schon hier im Forum die Erfahrung machen können, daß auch Laien mit entsprechenden Willen und Geduld es hier schon zu außerordentlich nennenswerten Ergebnissen gebracht haben, auch wenn es Jahre gedauert hat.

LG
Henry

 

[Einflügler]

Also dann nehme ich 7,35
Die Stimmhaltung bei dem Flügel war schon ungenügend, aber er war noch stimmbar. Der Reso hat etwa fünf Risse und sieht zudem nicht schön aus. Hinten hat jemand mal Kaffe oder so reingeschüttet und er hat natürlich Sprünge im Lack (Foto folgt). Wenn ich die Saiten wechsle mache ich natürlich auch den Reso.

 

[Henry]

Also dann nehme ich 7,35
Die Stimmhaltung bei dem Flügel war schon ungenügend, aber er war noch stimmbar. Der Reso hat etwa fünf Risse und sieht zudem nicht schön aus. Hinten hat jemand mal Kaffe oder so reingeschüttet und er hat natürlich Sprünge im Lack (Foto folgt). Wenn ich die Saiten wechsle mache ich natürlich auch den Reso.

Gut, wenn Du die Gußplatte abschraubst, markiere die Schrauben - so manch ein Kollege weiß nimmer wo welche gesessen ist.

DenRersonanzboden kannst Du ganz bequem mittels einer Ziehklinke "entlacken" womit auch verunreinigungen entfernt werden, achte nur darauf die Ziehklinge gleichmäßig ohne zu verkanten über den Boden ziehst (sonst hast Rillen drinnen). Anschließend vergiß ned den Boden auszukeilen (unten zwischen Rasten und Bodenrippen Hartholzkeile eintreiben). Anschließend kannst Du die Risse aufschlitzen, in Ermangelung eines Resonanzbodenaufschneiders, kannst Du auch einen vorn angeschliffenen Schraubenzieher verwenden. Wenn Du dann ausspanst, nehm am besten Fischleim, und tue ihn in die zu spanenden Schlitze klopfe dort dann vosrsichtig die Spane so weit hinein wie es geht. Nach etwa einem Tag kannst Du dann die Spane abstechen, am besten mit einem scharfen Stechbeitel und gegen die Maserung. Anschließend den Reso sauber schleifen und lackieren. Ach ja, nicht vergessen zwischendrinn den Reso immer mal wieder abzusaugen und zu entstauben - sieht sonst häßlich aus mit dem Lack.
Vor dem Einpassen der Platte, sollten dann auch wieder die Keile entfernt werden.

LG
Henry

 

[Ivory]

Hallo Henry,
habe auch gerade einen Resonanzboden (Klavier) ausgespänt und abgezogen (unter Anleitung). Bereits vor beim Ausspänen bzw. Abziehen des Lackes habe ich den Resoboden zwischen Rasten und Bodenrippen ausgekeilt, also bevor Druck von oben auf den Resonanzboden eintrift. Ich finde das macht Sinn. Aber bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom. Ach ja noch was, am besten schon beim Einsetzen der Späne vor allem an den Randbereichen auf deren Faserverlauf achten, das vereinfacht das Abstechen.
Gruß Ivory

 

[Einflügler]

Vielen Dank für eure Tipps. Ich habe das Buch von Forss und habe mich auch sonst schon schlau gemacht. Ich habe in den letzten Wochen auf tiefe Luftfeuchte geachtet (max 40%). Bösendorfer Resos sind ja aufgrund der Rasten gewölbt und werden nicht unter Spannung eingesetzt (der Klangholzrahmen würde das ja auch nicht tragen können). Also werde ich nicht stark hochkeilen. Das Werkzeug hab ich alles beisammen mal schauen wie ich nächste Woche Zeit habe.

 

[Henry]

Ja @Ivory , wenn man den Boden vor jeglichen Arbeiten daran auskeilt, ist das sicher nicht das verkehrteste - nur sollten spätestens vor dem aufschlitzen die Keile drinnen sein - und bittschön vor dem beziehen wieder entfernt werden - was hin und wieder einige Kollegen auch ganz gern vergessen, was durchaus da zu dienlich ist, den Kollegen zu tratzen welcher dies dann stimmen soll ...

LG
Henry

 

[Henry]

Ich habe in den letzten Wochen auf tiefe Luftfeuchte geachtet (max 40%). Bösendorfer Resos sind ja aufgrund der Rasten gewölbt und werden nicht unter Spannung eingesetzt (der Klangholzrahmen würde das ja auch nicht tragen können). Also werde ich nicht stark hochkeilen.

Laß ihn vor dem Spanen ruhig etwas mehr runtertrocknen, wenn der mal ne Weile bei 20% ist, wär des jetzt auch ned so verkehrt. Verkeilen solltest Du aber einen Bösi auf jeden Fall, die ursprüngliche Wölbung ist bei derart vielen Rissen nimmer gegeben.

LG
Henry

 

[Henry]

übrigens ist so eine Gussplatte wirklich verdammt schwer!

Ach nee, wer hätts gedacht

LG
Henry

 

[Einflügler]

Am Rand ds Resos sind kleine Hartholzklötzchen aufgenagelt. Damit wird der Stegdruck reguliert. Ich denke im Bass war der Stegdruck ungenügend (Vgl. Foto), quasi null, da werde ich wohl etwas an den Klötzchen feilen.
Im Gussrahmen hat es zwei besondere Schrauben, die rechte stützt den Gussrahmen von den Rasten her und ist einstellbar (wie bei Steinway), die linke zieht den Gussrahmen mit einer Mutter zu den Rasten hinunter. Inwiefern kann (und soll) man damit den Stegdruck beeinflussen?
LG Fabian

 

[Einflügler]

Wann ist ein Riss ein Riss??
Habe die ersten Spähne abgehobelt, bin sehr zufrieden. Muss mich aber langsam fragen wieviele ich noch machen soll? (es sind schon 12). Bei der Trockenheit sind ein paar ganz kleine Risse hervorgekommen, ist es sinnvoll diese auch zu spähnen oder würdet ihr einfach Lack drüber machen und gut ist? (Vgl Foto)

 

[agraffentoni]

Bei der Trockenheit sind ein paar ganz kleine Risse hervorgekommen, ist es sinnvoll diese auch zu spähnen oder würdet ihr einfach Lack drüber machen und gut ist? (Vgl Foto)

Wenn schon, denn schon!

 

[Henry]

Wann ist ein Riss ein Riss??
Habe die ersten Spähne abgehobelt, bin sehr zufrieden. Muss mich aber langsam fragen wieviele ich noch machen soll? (es sind schon 12). Bei der Trockenheit sind ein paar ganz kleine Risse hervorgekommen, ist es sinnvoll diese auch zu spähnen oder würdet ihr einfach Lack drüber machen und gut ist? (Vgl Foto)

Es ist schon sinnvoll gleich ALLE Risse zu machen - die kleinen werden auch mal groß

LG
Henry

 

[Klavirus]

Wann ist ein Riss ein Riss??

Risse weinen heimlich....

 

[Einflügler]

Ihr habt schon recht, ich war irgendwann einfach müde vor lauter Rissen. Habe jetzt alle Risse gemacht, bei einem musste ich einen Teil nochmal machen, ansonsten gutes Resultat. Ich werde den Boden nicht bleichen, das Logo habe ich etwas retouchiert. Werde am Wochenende den Stegdruck einrichten.