Blickkontakt: Auf die Noten statt auf die Klaviatur schauen

Ich würde gerne nochmal zurück zum Thema kommen.
Obwohl doch die Klaviatur genormt sind (oder) habe ich Probleme, wenn ich an einem anderen Klavier (nicht E-Piano) spiele. Irgendwie stimmt dann der Abstand nicht mehr wie ich es von zuhause gewöhnt bin. (Stuhl wurde schon richtig eingestellt).
Das Phänomen ist irgendwie, wie bei den Intervallen finde ich.

Code:
Wir treffen die Töne bei Sprüngen manchmal nicht, weil wir verunsichert sind und vorher schon denken, das wir unbedingt treffen müssen.
Das kenne ich leider zu gut. Aber wie den Kopf diesbezüglich leer machen und vertrauen in sich haben, ist nicht so einfach.


Code:
Dann ist ein Sprung eigentlich gar kein Sprung mehr, sondern man greift Ton X (oder mehrere Töne) und danach den Ton Y. Das Spielen des Ziel-Tons (Y) wird also nicht als Sprung aufgefasst, sondern er wird einfach anhand des Tastatur-Gedächtnis gegriffen.
Das finde ich auch für ein sehr interessanten Ansatz.

Dem Gegenüber könnte ja dieser Ansatz stehen.
Code:
ich glaube eher, das Gehirn prägt sich verschiedene Bewegungsmuster ein und errechnet daraus bei der nächsten Bewegung den richtigen Abstand und die richtige Position.

Der erste Ansatz wäre, so denke ich, schneller erlernbar. Früher habe ich CNC und SPS Maschinen programmiert. Bevor man die Maschine startete, musste man immer die Referenzpunkte von einer Richtung her anfahren, damit die Maschine genau wusste wo sie steht.
Es wäre schön, wenn so eine Referenzpunktanfahren es auch fürs Klaviersielen gäbe und dann die einzelnen Tönen und nicht Intervalle einfach abgerufen werden könnte.

Danke
Frank
 
Mein Klavier hat 88 Referenzpunkte. An denen kann ich mich super orientieren.

:-D

LG, Mick
 
Mick bringt es auf den Punkt.
Wichtig ist die audiomotorische Fähigkeit (die Elli ja auch schon (etwas unglücklich) angesprochen hat.
Und die kommt mit der Zeit und Übung. Du wirst irgend wann zu irgend einem Ton, egal wo auf der Tastatur, eine Terz, Quinte, Quarte usw spielen können, ohne groß zu schauen. Das braucht Übung und Geduld. Je nach Lernspaß kann man das an Etüden, Fingerübungen usw. erlernen oder einfach an Hand von Stücken.
In Deinem Fall: Je öfter Du das Stück spielst und verinnerlichst, desto weniger musst Du auf Deine Bewegungen achten und kannst Dir selber zuhören (Sachen wie auf Noten schauen oder auf Tastatur schauen passieren dann nur noch nebenbei, fast unbewusst). Und erst dann beginnt die eigentliche Arbeit: Die Klanggestaltung.
Und die wichtigsten Referenzpunkte neben der Tastatur hast Du am Kopf: Die Ohren.
 
Übrigens ist das "Nicht auf die Noten schauen" eine Übung von vielen,
was mir bekannt ist, ich empfehle das selber oft genug - man nennt es für gewöhnlich auswendig spielen ;-)

auch das nicht auf die Tasten schauen empfehle ich gerne - aber nicht bei schnellen wirklichen Sprüngen (!), denn da ist es kontraproduktiv.

...und das "auf die Hände / Finger schauen" ist beim Klavier spielen einfach nur Blödsinn, egal zu welchem angeblichen Zweck.
 

Nein, natürlich nicht! Und andere Verrichtungen im Bad auch nicht. (...)
Ich habe nie behauptet, dass ich mit meinem Klavier spiele, ohne jemals auf die Tasten zu gucken, weil ich mir das Leben so schwerer machen würde. (...)
Ich geh dann mal mit offenen Augen kalt duschen .
@Klein wild Vögelein dafür gab´s das "like" :-):drink:
übrigens greife ich bei großer Hitze gerne zu kühlen Getränken, und ich guck´, wo das Glas steht, damit ich´s nicht umschmeiße und das kühle Nass auf dem Terrassenboden versickert :drink:

(ach ja: "dogmatisch" ist die von partieller spielpraktischer Unkenntnis zeugende Empfehlung, alles ohne auf die Tasten zu schauen zu üben/spielen)
 
Hi,
...
Du wirst irgend wann zu irgend einem Ton, egal wo auf der Tastatur, eine Terz, Quinte, Quarte usw spielen können, ohne groß zu schauen.
...

ja, das ist die relative Bewegung, die von einem Ton aus, ein bestimmtes Intervall (Sprung) umsetzt.
Das passiert natürlich immer und kommt sowieso aus dem Fluß der Spielbewegungen.

Ich wollte weiter oben darauf hinweisen, daß es noch einen anderen Ansatz gibt, der unbewusst auch mitwirkt, nämlich, daß die Tastatur bei einem geübten Spieler mit allen Tönen sozusagen als "Referenzkarte" im Gehirn abgebildet ist. Natürlich nicht, wie manche fälschlicherweise denken, in absoluten Positionen, sondern auch in relativer Abhängigkeit von Abstand und Sitzpositionen zum Instrument.
Das Gehirn baut sozusagen ein internes Modell der Tastatur auf (sonst könnte man gar nicht spielen ;-) und das je nach Können mehr oder weniger gut ist ).

Ich finde es jedenfalls interessant, daß man auch über diesen anderen Ansatz kommen kann. Ob er wirklich eine praktische Relevanz hat, bin ich mir bei meinen "Experimenten" nicht sicher. ;-)

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
@Klein wild Vögelein dafür gab´s das "like" :-):drink:
übrigens greife ich bei großer Hitze gerne zu kühlen Getränken, und ich guck´, wo das Glas steht, damit ich´s nicht umschmeiße und das kühle Nass auf dem Terrassenboden versickert :drink:

(ach ja: "dogmatisch" ist die von partieller spielpraktischer Unkenntnis zeugende Empfehlung, alles ohne auf die Tasten zu schauen zu üben/spielen)

Kicher, ich habe ganz spontan umdisponiert
und unter meinem Lieblingsbaum ein kühles Pils getrunken, muss aber zugeben,
dass ich beim ersten Schluck vor lauter Wonne die Augen andächtig geschlossen
habe. :-D

Viele Grüße
Marion
 
Wozu sollte man auf die Finger schauen. Wenn Du nicht wüßtest wo Deine Finger sind, könntest Du nicht so spielen wie Du spielst.

Ein Blick auf die Tasten kann Dir helfen, Deine Finger (von denen Du ohne hinschauen weißt wo sie sind) richtig zu positionieren.

Vll bin ich da etwas anders, aber ich muss das schon mal kontrollieren wo meine Finger sind und wie ich die halte. Ein Anfänger kann doch nicht direkt perfekt wissen wo seine Finger wie liegen, mag sein das ein Fortgeschrittener das drin hat und nicht auf seine Finger guckt.
Na egal, ich hab nur nachgefragt weil ich wissen wollte wie es gemeint war.
 
Angenommen Du möchtest das "w" auf der Tastatur mit Deinem rechten Zeigefinger treffen. wo siehst Du hin, auf Deinen Zeigefinger oder auf die "w-Taste"? Versuch einfach beide Versionen und gib dann bitte Bescheid.


Angenommen ich hab meine Hände entspannt auf der Tastatur liegen und möchte anfangen zu schreiben. Dann guck ich wo die Finger liegen und fange dann an oder ändere die Position.
 
Und welche Version bevorzugst Du bei dem von mir vorgeschlagenen Versuch?
 

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