Blattspielen

Wiemalte

Wiemalte

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13. Juni 2013
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Ich ändere nun meine Frage - was genau ist Blattspiel und ist es zum genauen Erlernen eines Stückes sehr hilfreich?
 
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Täglich vom Blatt spielen. Und zwar Stücke, die mehrere Klassen unter dem "normalen" Niveau liegen.
 
Indem man viel vom Blatt spielt und dabei nicht auf die Tastatur schaut.
 
Üben.

Das ist jetzt kein Witz - ich spiele sehr gerne und viel vom Blatt - am liebsten Klavierauszüge aus Opern, die stehen bei uns zu Hause meterweise rum. Je mehr man das macht, umso leichter wird es. Ich würde aber nicht gleich mit Elektra oder Salome anfangen :D:D.

Sehr hilfreich sind gute bis sehr gute Kenntnisse in der Harmonielehre - dann kann man harmonische Wendungen und komplexere Akkorde mit hoher Trefferwahrscheinlichkeit erraten. Das solltest Du Dir parallel aneignen, wenn es da noch Lücken gibt.

Gruß, Mick.
 
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Das tu ich in der Tat, aber trotzdem dauert es! Wenn ich z.B. Vokabeln auswendig lernen will, kann ich sie mir angucken und ständig wiederholen. Ich KANN mir aber auch Eselsbrücken bauen, und manchmal geht das dann viel einfacher und schneller. Wie geht das also beim Blattspielen?
 
Haha. Ich such auch nach ner Abkürzung. Und Millionen anderer auch. Wenn Du sie findest, lass es uns wissen.

Und: Es dauert nicht u.U. Jahre, sondern sicher.
 
Es gibt durchaus Menschen, so mein KL, die können sehr schnell Blattspielen.
Und ich denke auch, dass es eine Möglichkeit gibt. Denn in bestimmten Methoden ist so ziemlich alles vom Gehirn vollbrachte schnell zu erlernen.
 
Hi Wiemalte,

hmm..weiß nicht, ob das hier relevant ist, aber: Fange mal "von hinten" an: Bei den Vokabeln ist es ja so, dass meistens kein eigentlicher Zusammenhang zwischen einzelnen Vokabeln aus einer Liste vorliegt. ( Dann könnte man ihn sich a ) per Assoziationen bilden, oder b ) die Liste vielleicht "fotografisch" erfassen im Kopf, wenn das nicht geht, in kleinere Teilsegmente aufsplitten. "divide et impera"! ;)

Zu Musikstücken an sich: Da bestehen meist eklatante Zusammenhänge zwischen den Elementen des Notentextes. Diese könnte man auf Muster zurückführen, die bei etwas genauerer ( und dann im weiteren Verlauf NOCH VIEL genauerer ) Komponistenkenntnis nahezu automatisch umgesetzt werden. So ungefär wie "ah, ok, Beethoven. Jetzt ist wieder mal die und die Figur dran - was soll da schon anderes kommen.." .

Daher würd ich ( aber das ist natürlich Geschmacksache ) mit SCHWIERIGEN Sachen anfangen, vom Blatt zu spielen. Sie müssen SO schwierig sein, dass sie GERADE NOCH verstanden werden werden können, vielleicht darüber hinausgehend - und...man wird dann sehen, dass im weiteren Verlauf die LEICHTEN Stücke sehr, sehr viel einfacher abzuspielen sind. Was ich als Vorteil ansehen würde.

Tastsinn: Der ist sehr wichtig, denn er ist sehr sehr schnell. Berührung ruft Kette von Aktionen hervor.

Und wenns nicht unbedingt notwendig ist, würd ich mich bezüglich des "Auf-die-Tasten-Schauen" so, wie von Schmickus empfohlen, verhalten. Ausnahmestücke gibts sicher, Rolfs Mephistowalzer, evtl., oder auch Gottschalks Banjo - beide weisen SCHWIERIGE Sprünge auf -: Da könnte man mal n Seitenblick riskieren, damit man auch wirklich trifft.

Aber summa summarum: Das Blattspielen - auch wenns ne Zeit dauert - von schwierigen Sachen nimmt die Angst ganz allgemein ( oder SOLLTE sie nehmen ), stell ich mir vor. Es erweitert den Prozess, in dem man sich den FUNDUS weiterer Stücke VOM BLATT aneignet, und somit neue Muster erlernt, oder bestehende Musterkontingente erweitert ( nach Jahren auch Komponistenübergreifend und vergleichend ) - und somit ein selbstregulierender Prozess sich ergibt.

Letzter Point: VORAUSSCHAUEND lesen. Wie im Buch. Nicht Finger auf Wort und dann froh sein, wenn Wort gelesen, sondern ganze Takte, gar Zeilen, NOTFALLS : SEITEN sofort erfassen.

LG, Olli !
 
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Es gibt durchaus Menschen, so mein KL, die können sehr schnell Blattspielen.
Ja, das sind dann die Blattspieltalente. Gibts. Die können dafür anderes nicht. Ist aber keine Frage der Methodik.

Gäbe es geheime Methoden - hier wären sie zu lesen. Ich kenne nur einen altbekannten Rat: Denke nicht in Noten, sondern schau auf die Intervalle.

@Olli & Schmickus: Was hat das Erlernen des vom Blattspielens damit zu tun, ob man auf die Tasten schaut???? Mal abgesehen davon, dass man beim Lesen eines Buches auch nicht alle zwei Sekunden aus dem Fenster gucken sollte ...

Und, Olli: Wenn Dein Rat, mit schwierigen Stücken das Blattspiel zu erlernen, funzen würde, dann wäre ich längst ein guter Blattspieler. Bin ich aber nicht.
 
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Danke für den tollen Beitrag, Olli! Zu den Vokabeln: Ich spreche weniger von Zusammenhängen unter den einzelnen Vokabeln, sondern z.B. Latein-Deutsch - Wort im Deutschen hat irgendeine Beziehung zum Lateinischen. Das war aber auch nur ein Beispiel dafür, dass es mit Eselsbrücken einfacher geht, als wenn man die Sachen stur übt.
Und Fisherman: Die Tricks müssen ja nicht gleich geheim sein, und wie gesagt: Alles, was das Gehirn vollbringt, ist unter bestimmten Umständen (wenn motorisch machbar) sehr schnell zu lernen. Und so gibt es auch schnelle Blattspieler, die auch musikalisch spielen können. Und bitte sei doch nicht immer so verbissen in deiner Meinung, es gibt zu allem eine Methodik, zum Beispiel Olli hat eine gute genannt. ;)
 
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Danke für den tollen Beitrag, Olli! Zu den Vokabeln: Ich spreche weniger von Zusammenhängen unter den einzelnen Vokabeln, sondern z.B. Latein-Deutsch - Wort im Deutschen hat irgendeine Beziehung zum Lateinischen. Das war aber auch nur ein Beispiel dafür, dass es mit Eselsbrücken einfacher geht, als wenn man die Sachen stur übt.
Und Fisherman: Die Tricks müssen ja nicht gleich geheim sein, und wie gesagt: Alles, was das Gehirn vollbringt, ist unter bestimmten Umständen (wenn motorisch machbar) sehr schnell zu lernen. Und so gibt es auch schnelle Blattspieler, die auch musikalisch spielen können. Und bitte sei doch nicht immer so verbissen in deiner Meinung, es gibt zu allem eine Methodik, zum Beispiel Olli hat eine gute genannt. ;)

;) .. ja, also mit den Lateinsachen ist es ja soooo *gg* :

Manche kann man sich herleiten, ABER das gilt nicht für alle. Auch wenn man manchmal über Englisch, Franze, Spanisch und solche Sprachen bzw. über die "Fetzen" , die man daraus kennt, gehen kann. Ich würd mich nur auf gesicherte Fakten verlassen ;) - und die werden MEHR, je mehr Muster man zuordnen kann.

@ Fisherman: Nicht auf Tasten schauen trainiert den Tastsinn.

LG, Olli ;)
 
Du hast geschrieben, die Blattspieltalente könnten anderes nicht. Und ich ging davon aus, dass du dieses auf das Klavierspiel bezogen hast. Und zum Kommentar von Olli, fisherman: Vielleicht übst du ja ineffektiv... Und außerdem ist das eh von Person zu Person anders.
Und @Olli: Ich habe für Eselsbrücken oft Ideen, da braucht das Wort überhaupt keine Ähnlichkeit mit dem Deutschen zu haben... :D
 
Du hast interpretiert. Tatsächlich meinte ich, dass solche Extremtalente häufig an anderen Stellen Defizite aufweisen. Aufs Klavierspiel bezogen dachte ich eigentlich an die (für Blattspieler eben unnötige) Fähigkeit zum Auswendiglernen...

Zu Ollis Übevorschlag: Probiers aus. Und sag mir gelegentlich Bescheid ;-)
 
Du hast interpretiert. Tatsächlich meinte ich, dass solche Extremtalente häufig an anderen Stellen Defizite aufweisen. Aufs Klavierspiel bezogen dachte ich eigentlich an die (für Blattspieler eben unnötige) Fähigkeit zum Auswendiglernen...

Zu Ollis Übevorschlag: Probiers aus. Und sag mir gelegentlich Bescheid ;-)

Aber 1. Auch das Auswendiglernen können diese Leute durch Methodik lernen. Ich denke aber, dass es auch Normalbegabte gibt, die (womöglich durch Methodik!!!) schnell Blattspielen können! Und 2. Werde ich tun. Ich sage dir in einem Monat dann mal Bescheid! ;)
 
Hallo Wiemalte,
wir hatten das Thema hier schon mal ganz ganz ausführlich :)
Hatte irgendwie mit Schneemännern zu tun

Also, wenn man man das Vom-Blatt-Spielen rein theoretisch nur durch denken lernen könnte, hätten das bestimmt schon viele gemacht. Olli hat eigentlich fast das Gleiche wie die anderen gesagt, außer daß er von schwer nach leicht geht.
Ich fürchte, es geht nur mit Üben, Üben, Üben. Und lernen musikalische Strukturen immer schneller zu erkennen.

LG
Leonie
 
Du hast interpretiert. Tatsächlich meinte ich, dass solche Extremtalente häufig an anderen Stellen Defizite aufweisen. Aufs Klavierspiel bezogen dachte ich eigentlich an die (für Blattspieler eben unnötige) Fähigkeit zum Auswendiglernen...

Zu Ollis Übevorschlag: Probiers aus. Und sag mir gelegentlich Bescheid ;-)

Hi Fisherman ;)

das mit dem Auswendiglernen ist natürlich etwas, das man -vor allem, wenn man sich ein wenig aufs "Vom Blatt Spielen" eingeschossen hat, gesondert betrachten sollte. Von Egon Petri WEIß ich ( und könnte das mal wieder zitieren, will ich aber nicht ), dass er ein "so unglaubliches VISUELLES Gedächtnis hatte, dass er SEITEN von komplexen Werken per DURCHBLÄTTERN im Kopf abspeichern konnte."

Nun sind wir ja normale Menschen, haben, sofern wir nicht grad Klavier studieren oder Lehren, auch andere Dinge zu tun, so dass auch - für "Normalos" ein nicht zu unterschätzender Zeitfaktor hinzukäme - ganz gleich, ob man ein Werk anhand a ) Harmonischer Funktionsfolgen, b ) visuellem Ansehen der Seiten oder c ) bloßem Hören auswendig lernen wollen würde. Zum letzten Punkt hätte mit sicherheit pppetc viel Wissenswertes in petto, könnt ich mir vorstellen.

Wenn man aber jahrelang "dabeibleibt", lernt man auch per "Vom Blatt Lesen" auswendig, es dauert aber sehr lange, sehe ich ja an mir z.B., ABER: das heißt nicht, dass ich z.B. NICHTS auswendig kann ;).

Es sind ja nun wohl auch meist die schönsten und knuffigsten Werke, denen man MEHR Aufmerksamkeit schenkt, als anderen, die man auswendig erlernt - egal wie - und andere fallen eben raus.

Abschließend gings allerdings hier um Blattspiel. Auswendiglernen würd ich also etwas differenzierter betrachten - wie gesagt.

Viele Grüße vom: Olli !
 
Hallo Wiemalte,
wir hatten das Thema hier schon mal ganz ganz ausführlich :)
Hatte irgendwie mit Schneemännern zu tun

Also, wenn man man das Vom-Blatt-Spielen rein theoretisch nur durch denken lernen könnte, hätten das bestimmt schon viele gemacht. Olli hat eigentlich fast das Gleiche wie die anderen gesagt, außer daß er von schwer nach leicht geht.
Ich fürchte, es geht nur mit Üben, Üben, Üben. Und lernen musikalische Strukturen immer schneller zu erkennen.

LG
Leonie

Und von schwer nach leicht ist sicher auch eine Systematik. Mir ist gerade eingefallen, dass mir mein KL erzählt hat, dass es eine sehr gute Systematik ist, (geht also nicht nur durch STURES Üben, und denken ist auch eine Form des Übens, wenn man Ergebnisse daraus zieht) die Noten so langsam zu spielen, dass das Hirn keine Melodie mehr erkennt. So verbindet das Hirn Note und Taste und lernt die Noten in Zusammenhang mit den Tasten, und man spielt schneller vom Blatt. Wenn aber noch jemand andere Systematiken hat - immer her damit!!! Aber: Es gibt Systematiken, und zwar für ALLES.
 
Was wir geschrieben haben, das haben wir geschrieben.

Ich habe letztens bei mir zu Hause dieses Buch gefunden, welches ich vor einiger Zeit mal von einer Bekannten meiner Tante (Lehrerin... ;) ) mit unzähligen anderen Büchern (sie war gerade am "ausmisten") geschenkt bekommen, aber mir nie genauer angesehen habe: http://www.amazon.de/Und-die-Bibel-doch-recht/dp/3625105152

Wäre das nicht was für Dich...:D

Unabhängig von der sachlichen oder theologischen Richtigkeit: Man findet wirklich zu jedem Thema den passenden Spruch im Buch der Bücher: Es gibt selbst Verse über das "an die Wand pinkeln" und eine Anleitung zum Toilettenbau...:D
 

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