Blattspielen

Beim Geigen schon, aber beim Klimpern überhaupt nicht. Da lese ich anders.
 
Ich les beide Schlüssel gleichwertig. Ich habe die Invention vor einem halben Jahr gespielt. Mit Noten habe ich auch überhaupt kein Problem.
 
Ich hab mal vier Jahre lang Belcanto "studiert" (in Anführungszeichen deshalb, weil dies bei einer privaten Dozentin und einem Opernsänger war, nicht an einer Universität oder an einem Konservatorium). Logisch kann man irgendwie vom Blatt singen - aber da ist es wie beim Klavierspiel: Das INSTRUMENT muss ja auch gehandhabt werden. Dafür bedarf es einiger Mühe und Arbeit.

Also, erstmal irgendwie runtersingen geht schon, aber - wie beim Klavier auch - die Arbeit an dem Stück geht dann erst richtig los. Es gibt allerdings einige spezifische Unterschiede zwischen Klavier und GEsang, die zu erörtern hier nicht der richtige Platz ist.

Irgendwie runtersingen ist ja nun genausowenig das Ziel, wie irgendwas zu klimpern. Das schwierige am Singen ist doch, dass vieles in uns drin passiert und von außen weder greif- noch fassbar ist. Man hört zwar, wenn etwas nicht optimal ist, trotdem muss man herausfinden wo eigentlich grade das Problem liegt. Du veränderst fast nichts und hast plötzlich ein ganz anderes Ergebnis. Die Frage ist dabei aber immer: Was habe ich eigentlich gemacht und wie kann ich es reproduzieren. Zudem hast du eben nicht von Anfang an das gesamte Tonspektrum zur Auswahl. Grade wenn du anfängst sind die Bereiche in denen du dich später sicher bewegst verdammt anstregend!
Mein erstes f" war ein Kampf und klang ein wenig wie ein überfahrener Dackel. Mittlerweile grinse ich darüber. Wie du richtig sagst: das ist harte Arbeit. Aber es ist umso schöner, wenn es dann funktioniert. Nach dem ersten Vibrato konnte ich den ganzen Tag nicht mehr auhören zu grinsen. ;)

Eins muss ich aber sagen: Nach einer Klavierstunde bin ich nicht halb so kaputt, wie nach einer Gesangsstunde. ;)
 
Jein, im endeffekt ists die Stütze die ja eng mit der Atmung zusammenhängt. Ich hab jedoch festgestellt, dass eine kontrollierte Atmung auch beim Klavierspiel kleine Wunder vollbringt. Zumindest bei mir
 
Eine kontrollierte Atmung ist sicherlich förderlich - beim Singen wirst du aber nicht gleichmäßig atmen und das ist es dann, was entsprechend anstrengt und dich, wie du sagst, "kaputt" macht.
 
Es sollte eigentlich jeder auch mal Gesangsunterricht nehmen. :D Es bringt einem in jeglicher Hinsicht so viel. Auch wenn das "Instrument" für die Karriere als Opernsänger längst nicht reicht. ;)
 
Das wirklich anstrengende für mich ist die Stützarbeit. Ich habe vorher nie viel für meine Rückenmuskulatur getan. Dementsprechend ist die Bauchmuskulatur stärker und die Kontrolle der Rückenmuskulatur kostet einfach ziemlich. Du glaubst nicht, was ich am Anfang für Muskelkater habe ;) Die Atmung dagegen ist eigentlich sehr gleichmäßig. Du brauchst ja nicht plötzlich mehr Luft, sondern hältst die Luft die du hast nur mehr oder weniger zurück.
 
Es sollte eigentlich jeder auch mal Gesangsunterricht nehmen. :D Es bringt einem in jeglicher Hinsicht so viel.
oder wenigstens, sofern die Fähigkeiten dazu ausreichen, sich mal praktisch mit Liedbegleitung befassen (ausprobieren, ob man eine Melodie genauso oder gar schöner cantabile klingen lassen kann als die Stimme) ((aber das betrifft das vom Blatt spielen nicht direkt, es sei denn, man begleitet vom Blatt - dann aber kann man das Blattspiel schon sehr gut))
 

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