Berufsunfähigkeitsversicherung

Stilblüte

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Eine Frage an die Berufsmusiker:

Habt ihr eine B.U.V.? Wenn ja - wo habt ihr sie abgeschlossen, in welchem Alter (während des Studiums?), was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema, und als Studentin wäre eine Versicherung wesentlich günstiger als später.

Antworten gerne per PN.

besten Gruß,
Stilblüte
 
Ich bin zwar kein Berufsmusiker, dafür aber Berufssportler, was in der Risikobewertung keinen allzu großen Unterschied machen dürfte.

Meine Erfahrung: Bei den meisten Versicherungen musst Du einen Fragebogen zu Vorerkrankungen ausfüllen und die Adresse Deines Hausarztes angeben. Die Versicherungen lehnen Dich daraufhin ggf. ab oder schränken den Versicherungsfall ein. In meinem Fall: Kniearthrose rechts bei Vertagsabschluss: Sollte dieses Knie schuld an meiner Berufsunfähigkeit werden, kommt die Versicherung nicht dafür auf.

Daher macht es nicht nur wegen der geringeren Gebühren Sinn, diese wichtige Versicherung so früh wie möglich abzuschließen, möglichst bevor die ersten gesundheitlichen Probleme aufgetreten sind.

Welche Versicherung nimmt man? Da sich die Konditionen ständig ändern hilft nur: vergleichen, vergleichen, vergleichen
 
Liebe Blüte,

ich habe blöderweise keine, weil ich früher einfach nicht daran gedacht habe. Ich würde auf jeden Fall eine abschließen, und zwar wirklich jetzt, wo es für dich noch so günstig ist!

Liebe Grüße

chiarina
 
Fuer Musiker und Sportler kann die Deutsche LIoyd empfohlen werden
Cordialement
Destenay
 
BUV - da hat man mir seinerzeit gesagt, dass es für künstlerische Berufe entweder unmöglich oder sauteuer sei. Die Begründung ist ja auch einfach: Künstler fallen schnell in "ein Loch" - die Definition der BU ist ausserdem äußerst schwierig. Anders ist es bei der Erwerbsunfähigkeit - die ist einfach zu definieren und dementsprechend preiswert. Man kann sehr schnell als Künstler berufsunfähig werden (oder das für sich in Anspruch nehmen ;-)) - dann kann man aber immer noch in einem nicht-künstlerischen Beruf arbeiten.
 
Das habe ich noch nie probiert mit einer BUV. Die Chance halte ich auch für eher gering, dass da etwas passiert. Ich habe allerdings eine Unfallversicherung mit erhöhter Gliedertaxe. Die normale Unfallversicherung zahlt kaum etwas, wenn nach einem Unfall die Beweglichkeit eines Fingers gelitten hat. Gibt es zum Sondertarif, wenn du im Tonkünstlerverband bist.

Schöne Grüße
Axel
 
Das habe ich noch nie probiert mit einer BUV. Die Chance halte ich auch für eher gering, dass da etwas passiert. Ich habe allerdings eine Unfallversicherung mit erhöhter Gliedertaxe. Die normale Unfallversicherung zahlt kaum etwas, wenn nach einem Unfall die Beweglichkeit eines Fingers gelitten hat. Gibt es zum Sondertarif, wenn du im Tonkünstlerverband bist.

In meinen Augen ist die BUV besser, weil sie viel umfassender absichert. Es gibt vielzählige Gründe für die erworbene BU eines Musikers, Unfälle sind nur ein kleiner Teil davon. Ein paar Beispiele:

Psychische Erkrankungen
Chronische Überlastungserscheinungen z.B. Sehnenscheidenentzündung
Rheumatische Erkrankungen
Erkrankungen der Sinnesorgane
 
In meinen Augen ist die BUV besser, weil sie viel umfassender absichert. Es gibt vielzählige Gründe für die erworbene BU eines Musikers, Unfälle sind nur ein kleiner Teil davon. Ein paar Beispiele:

Psychische Erkrankungen
Chronische Überlastungserscheinungen z.B. Sehnenscheidenentzündung
Rheumatische Erkrankungen
Erkrankungen der Sinnesorgane
Und genau deswegen ist die BUV entweder sauteuer oder hat unendlich viele Hintertürchen für den Versicherer...

Das entscheidend und problematische Kriterium ist "Künstler"!!!! Sich als "Klavierlehrer oder Kunsterzieher" abzusichern, ist einfach. Aber sobald eine Künstlereigenschaft besteht oder gar anerkannt ist ...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Möchte auf einige Möglichkeiten aufmerksam machen: die Kombination einer "normalen", d.h. kapitalbildenden Lebensversicherung mit einer Zusatzversicherung gegen Berufsunfähigkeit. Die BUZ war bei mir "damals" sogar kostenfrei enthalten.

Ich schloss meine LV damals bei der Debeka in Koblenz ab, zu der wohl gerne Beschäftigte des ÖD gehen. Die Debeka hat in vielen Tests und Bewertungen von Finanz-Zeitungen etc. im obersten Feld abgeschlossen.

Die Hinweise auf möglichst frühzeitigen Versicherungsabschluss sind korrekt: der Spass wird später nur teurer.

Noch ein Hinweis: man sollte es sich UN-BE-DINGT verkneifen, einen eventuell bereits bekannten relevanten Vorschaden bei dem Versicherungsabschluss nicht zu erwähnen. Devise: Alles, ALLES auf den Tisch! Die anderen (selbstgedachten..) Schlaumeier sind den Versicherern die allerliebsten Kunden: die zahlen erst jahrzehntelang ein. .. Dann aber, wenn sie was haben wollen, braucht die Versicherung wegen Eingehungsbetruges o.ä. nicht zahlen: da war ein Vorschaden.. Das bekommen die heraus trotz "Datenschutz" usw. usf. : man muss i.d.R. alle behandelnden Ärzte gegen die Versicherung mit Pauschalklausel von der Schweigepflicht entbinden.

Für spezifische Versicherungen gibt es in London die Börse der Versicherungsmakler bei Lloyd's of London. Dort kann man sich bei einem Pool von "underwritern" speziell zB. seine Hände versichern lassen. ZB bei Fingerverlust solle es x00.000 EU oder y.000.000 geben. Es kostet entsprechend Prämie. Fußballer machen das mit ihren Werkzeugen schließlich auch. Die normal pauschale "Knochentaxe" der Lebensversicherungen zahlt bei Fingerverlust nur 1,5 oder 2% ..., Daumen m.W. 5%. Das ist für Pianisten völlig unbrauchbar.

Generell ist es auch anzuraten, min. mal im Raum BeNeLux sich Alternativen anbieten zu lassen, denn der dt. Versicherungsmarkt ist oft "overpriced". Man sollte daher nicht nur mit dem Onkel seines Cousins reden, der schon seit so 35 Jahre alle Versichereien für die Familie macht, sondern einen profunden Versicherungsmakler einbeziehen, der mit vielen Gesellschaften zusammenarbeitet und kundenorientiert kontrahiert.
 
Mir graut... ich schieb das schon seit Monaten vor mir her, mich endlich darum zu kümmern, aber ich hab leider sowas von keine Ahnung... Ich lass mir einfach einige Angebote unterbreiten.

BUF ist mir lieber als Unfallvs. aus den von Klimperline genannten Gründen. Hände versichern --- na ich weiß nicht, ich bin ja nicht Martha Argerich. Außerdem müsste ich, wenn ich damit anfange, auch meine Arme, Schultern, Ohren, Augen, Füße und Wirbelsäule mitversichern, denn wenn eines von denen den Geist aufgibt, kann ich ebenfalls nicht mehr / kaum noch spielen. Das wäre zwar sehr tragisch, erscheint mir aber trotzdem leicht übergeschnappt.
Ich kann mich ja gegen alles mögliche versichern, am Ende zahl ich von meinem Gehalt 50% Miete und 50% Versicherungen... :D

An einen VS.Makler habe ich noch nicht gedacht, mir war gar nicht so bewusst, dass es auch Vertreter gibt, die nicht nur eine einzige VS. verkaufen wollen. Aber wenn ich mir so einen suchen würde (was ich erstmal hinkriegen müsste), will der auch nur Kohle von mir und spielt den interessierten, freundlichen Kumpel, der mich zwecks Sympatiebekundung über mein Privatleben ausfragt, was ihn aber nix angeht und ihn nur unsympatisch macht. Verträge lesen und vergleichen kann ich auch alleine...
(Wie das schon bei der Bank ist, wenn man ein Konto eröffnet, grauenhaft! *zuckersüß* "Und, was studieren Sie? Ah, Klavier! Und, wie oft üben Sie da in der Woche? Hmhm, ist ja spannend! Die Großnichte meiness Uronkels zweiten Grades hatte auch ein Keyboard...")
 
Hallo Stilblüte,

kleine Anmerkung, ein freier Versicherungsmakler kostet dich nichts. Er bekommt seine Provision von den einzelnen Versicherungen, genauso wie ein Versicherungsvertreter der nur für eine Versicherung arbeitet.
Ein Versicherungsmakler ist nur freier in seinen Entscheidungen die für dich optimale Versicherung aus unzähligen Anbietern herauszusuchen.
Und Nein, ich habe beruflich nichts mit Versicherungen zu tun.
 

Hallo,
Im Voraus: Ich bin weder Künstler noch Versicherungsmakler oder Vertreter.
Eine BUZ ist immer sinnvoll denn sie sichert die berufliche Existenz ab (im Unterschied zu einer sinnlosen Glasbruchversicherung zB).
Eine BUZ mit einer kapitalbildenden LV ist aber nichts (Vermengung von Versicherung und Sparen / Kapitalaufbau) - und kostet viel zu viel.
Dann eher eine BUZ mit einer Risiko-LV (ein Jahresbetrag) - so was kann auch von Studenten abgeschlossen werden (halte ich aber für zu früh).
Gute Seiten im internet gibt's beim Bund der Versicherten (Verbraucherorganisation) - die für Mitglieder auch Versicherungen anbietet. (Und ja dort bin ich Mitglied) - aber dort gibt es eben gute Leitfaden welche Versicherungen notwendig sind, und welche nicht. Und die meisten Deutschen sind über versichert (was die Anzahl der Versicherungen angeht) und unter versichert (was die Absicherung / Deckungssumme) angeht.
Aber BUZ macht immer Sinn denn der Wegfall der eigenen Ertragskraft ist existenzgefährdend.
Und bei Versicherungsmaklern bin ich sehr skeptisch wegen Provisionsmodell (auch ich habe in meiner Jugend falsche Versicherungen abgeschlossen, die nur viele Provisionen generierten, s.o. über/unter-versichert). Und mich erst viel später mit diesen Themen befasst.
 
Liebe Blüte,

hast du dich denn mittlerweile noch weiter damit beschäftigt und weitere Erkenntnisse gewonnen? Ich habe die Frage nämlich bisher auch vor mir her geschoben und bin gerade ebenfalls auf der Suche...

Das entscheidend und problematische Kriterium ist "Künstler"!!!! Sich als "Klavierlehrer oder Kunsterzieher" abzusichern, ist einfach. Aber sobald eine Künstlereigenschaft besteht oder gar anerkannt ist ...

Ist das so? Bedeutet das, dass wenn man hauptsächlich als Klavierlehrer arbeitet (wie das realistischerweise auch bei den allermeisten Konzertfachleuten der Fall sein wird), ist es kein Problem, weil das Einkommen, welches man aus der versicherten Tätigkeit (in dem Fall Klavierlehrer) erzielt, als Berechnungsgrundlage genommen wird? Dann wäre das ja immerhin ein Lichtblick.

Ein Dozent von unserer Hochschule meinte heute allerdings, dass man eigentlich nicht in eine BU reinkommt als Musiker und sich deshalb eher eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung lohnt. Allerdings ist dabei doch wohl das Problem, dass "erwerbsunfähig" so definiert wird, dass man täglich weniger als 3 Std. irgendeine Tätigkeit ausüben kann - sprich, weder die eigene Ausbildung noch die Erwerbstätigkeit, die man bis zum Schadensfall ausgeübt hat, werden hierbei zugrunde gelegt. Auf gut Deutsch: Wenn man zwar nicht mehr Klavier unterrichten kann/Konzerte spielen kann, so kann man immer noch als Sekretärin der Musikschule arbeiten oder in einer Konzertagentur o.Ä. und bekommt daher auch nichts. Somit ist der Fall der Erwerbsunfähigkeit extrem selten (und daher ist die Versicherungsprämie auch nicht besonders hoch) - richtig?

--> Kommt man denn wirklich als Klavierlehrer in die BU zahlbar hinein?

Liebe Grüße,
Partita
 
Ist das so? Bedeutet das, dass wenn man hauptsächlich als Klavierlehrer arbeitet (wie das realistischerweise auch bei den allermeisten Konzertfachleuten der Fall sein wird), ist es kein Problem, weil das Einkommen, welches man aus der versicherten Tätigkeit (in dem Fall Klavierlehrer) erzielt, als Berechnungsgrundlage genommen wird? Dann wäre das ja immerhin ein Lichtblick.

Ein Dozent von unserer Hochschule meinte heute allerdings, dass man eigentlich nicht in eine BU reinkommt als Musiker und sich deshalb eher eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung lohnt. Allerdings ist dabei doch wohl das Problem, dass "erwerbsunfähig" so definiert wird, dass man täglich weniger als 3 Std. irgendeine Tätigkeit ausüben kann - sprich, weder die eigene Ausbildung noch die Erwerbstätigkeit, die man bis zum Schadensfall ausgeübt hat, werden hierbei zugrunde gelegt. Auf gut Deutsch: Wenn man zwar nicht mehr Klavier unterrichten kann/Konzerte spielen kann, so kann man immer noch als Sekretärin der Musikschule arbeiten oder in einer Konzertagentur o.Ä. und bekommt daher auch nichts. Somit ist der Fall der Erwerbsunfähigkeit extrem selten (und daher ist die Versicherungsprämie auch nicht besonders hoch) - richtig?

Von hinten her: richtig! Mein Wissenstand entspricht dem des Dozenten. Nochmals: das Kriterium ist "Künstler". Ein Konzertpianist kann seinen Beruf an den Nagel hängen, wenn die Finger zittern, der Magen reghelmäßig rebelliert oder er einfach in eine "Sinn- und Schaffenskrise" rutscht. Einem KlavierLEHRER (mit normalen Schülern - also nicht Konzertpianisten) ist hingegen zuzumuten, dass er auch mit Magenwehweh unterrichtet. Und seine zittrigen Finger spielen schon gleich gar keine Rolle.

M.E. kann man also durchaus als KL eine BUV bekommen, wenn man dezidiert die Künstlereigenschaft (Konzerte, etc.) ausschließt - was aber im Hinblick auf Künstlersozialkasse und USt-Privileg katastrophal sein könnte. Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung lohnt m.E. nur bei relativ jungen Einzelverdienern, die eine Familie (+Haus&Hund) für den worst case absichern sollten. Sie greift erst dann, wenn man GAR NICHTS mehr arbeiten kann. Und ich bin sicher, dass den Versicherungen auch dann noch eine Erwerbsmöglichkeit einfällt, wenn man alle Arme und beine amputiert hat ...
 
Ich war bisher zu faul, mich in diesen *** einzuarbeiten, aber sobald ich endlich so eine Versicherung habe, kann ich hier mal kundtun, wie die Bedingungen sind.
Bezeichnend war übrigens bereits die Reaktion auf Unterlagenanforderung - manche reagierten gar nicht, manche fragten einmal nach, warum keine Reaktion mehr kam - eine einzige Versicherung hat doch tatsächlich drei- oder viermal gefragt, ob ich denn jetzt mal in die Potte komme, und dass ich jetzt noch günstige Bedingungen krieg usw. - irgendwie wirkt das ja schonmal so, als wäre der Service besser als bei denen, die gar nicht reagierten... :floet:
 
Von hinten her: richtig! Mein Wissenstand entspricht dem des Dozenten. Nochmals: das Kriterium ist "Künstler". Ein Konzertpianist kann seinen Beruf an den Nagel hängen, wenn die Finger zittern, der Magen reghelmäßig rebelliert oder er einfach in eine "Sinn- und Schaffenskrise" rutscht. Einem KlavierLEHRER (mit normalen Schülern - also nicht Konzertpianisten) ist hingegen zuzumuten, dass er auch mit Magenwehweh unterrichtet. Und seine zittrigen Finger spielen schon gleich gar keine Rolle.

M.E. kann man also durchaus als KL eine BUV bekommen, wenn man dezidiert die Künstlereigenschaft (Konzerte, etc.) ausschließt - was aber im Hinblick auf Künstlersozialkasse und USt-Privileg katastrophal sein könnte. Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung lohnt m.E. nur bei relativ jungen Einzelverdienern, die eine Familie (+Haus&Hund) für den worst case absichern sollten. Sie greift erst dann, wenn man GAR NICHTS mehr arbeiten kann. Und ich bin sicher, dass den Versicherungen auch dann noch eine Erwerbsmöglichkeit einfällt, wenn man alle Arme und beine amputiert hat ...

Ob nun ein Job gefunden werden kann oder nicht hängt natürlich auch ein wenig davon ab, wieviel Deutungsspielraum der Vertrag zulässt. Denn es gilt, dass man berufsunfähig ist wenn man seinen bisherigen Beruf nicht weiter ausüben kann. Wenn also ganz klar vertraglich bestimmt ist was unter diesem Beruf zu verstehen ist wird man wohl in dem Fall, von dem man ja ohnehin nicht hofft, dass er einritt, auch die Leistungen der BUV in Anspruch nehmen können. Zur Abklärung solcher Fragen gibt es ja eben die Berater, so dass man nicht in einen riesigen Irrtum hineinschlittert.
 
Also, ich habe eine bei der Volkswohlbund, das ist die einzige in Deutschland, die ohne weiteres Musiklehrer versichert! Ich habe sie seit Februar letzten Jahres informiere dich mal auf www.volkswohl-bund.de!

Kann ich nur empfehlen!

Liebe Grüße
 
also ich habe eine schlechte erfahrung gemacht mit einer BUV. beim abschluss der versicherung muss man nämlich folgendes beachten:
was deine krankheitsgeschichte angeht, musst du alles, aber auch wirklich ALLES haargenau angeben was du jemals hattest in dem zeitraum, von dem sie es wissen wollen. da zählt jede behandlung durch einen arzt, und sei es nur ein schnupfen gewesen. es reicht nicht, grob das anzugeben was man noch weiß. auch wenn die berater/verkäufer das so handhaben und einem so weiss machen wollen. alles lüge! man sollte sich vor abschluss der versicherung von der krankenversicherung eine akte zuschicken lassen, in der das alles drinsteht, und das dann angeben.
ich habe das nicht gemacht und es war ein böser fehler. mir wurde nämlich die versicherung gekündigt, nachdem ich aus gesundheitlichen gründen prüfen lies, ob ich die leistungen der versicherung in anspruch nehmen kann. von "arglistiger täuschung" war da die rede, ich hätte das absichtlich gemacht blabla.... gezahlt haben sie also nicht und das eingezahlte geld war futsch, und es war nicht wenig. zum glück, kann ich nur sagen, zum glück ist es jetzt passiert und nicht erst in x jahren, es hätte noch viel mehr geld verloren gehen können, weil ja immer das gleiche ergebnis bei der prüfung raus gekommen wäre. die zuständigen berater haben das zwar auch nicht gut gefunden, und sie hätten das so ja noch nie erlebt, war deren aussage, aber so wirklch glauben kann ich das nicht. die haben doch sowas schon öfters gemacht und müssten es eigentlich wissen.

naja aus der erfahrung lernt man, und ich werde nie wieder so eine versicherung abschließen!

viele grüße
 
Fachliche Antwort

Hallo Zusammen, wie mein Benutzername schon sagt, komme ich aus einer anderen Instrumentengattung und spiele auch nur in meiner Freizeit. Da ich aber Pianisten in der Familie habe, treibe ich mich auch in solchen Foren gelegentlich rum.
Da ich im Hauptberuf Versicherungsmakler bin, kann ich euch durchaus einig Informationen hier reinstellen, bzw. auf eure Fragen antworten.

Hier schon einmal die wichtigste Information:

Der einfachste Weg ist der, wenn ihr euch bereits als Student versichert, und wenn es im letzten Semester ist. Nach dem Examen wird es schwieriger.

Es gibt auf dem Markt Versicherungen die euch als Studenten ohne Ansehen der Fachrichtung versichern. Das Ganze zu einem günstigen Anfangsbeitrag, der dann nach 5 und nochmals nach 10 Jahren auf den normalen Beitrag ansteigt. Günstig bleibt sie allemal, weil das Eintrittsalter niedrig ist und vor allem: egal was ihr nach Studium macht, ob freischaffender Pianist oder Sprengmeister, ihr bleibt in der günstigen Risikoeinstufung. Darüberhinaus kann bei Eintritt bestimmter Ereignisse wie z.B. Heirat, Kinder, HAuskauf, Selbständigkeit usw. die Berufsunfähigkeitsrente ohne GEsundheitsprüfung erhöht werden.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung bleibt dadurch lebenslang ca. um 2 Drittel günstiger als ein Eintritt nach dem Studium, wenn überhaupt eine Versicherung bereit ist nach dem Studium euch aufzunehmen.

Zum Studium gehört übrigens auch der Aufbau eines Masterstudiums auf ein Diplom Studium wenn zwischendurch keiner Berufstätigkeit nachgegangen wurde.

Das zum Thema Vorerkrankungen gesagt kann ich voll umfänglich bestätigen. Verschweigen bringt nichts. Ein ordentlicher Versicherungsmakler wird darauf hinweisen.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung von Musiklehrer beim Volkswohlbund kann so passen. Allerdings macht der Volkswohlbund individuelle Risikoprüfungen, das heißt in Abhängigkeit des Berufstatus und der INstrumentengattung wird ganz unterschiedlich verfahren. Z.B. Höchsteintrittsalter bei Flötisten 35 Jahre. Generell bei Musikern Endalter maximal 60 usw.

Über die Berufsunfähigkeitsversicherung hinaus gibt es als Alternative auch so genannte Schwere Krankheitenversicherungen, Körperschutzpolicen usw, die mit der Berufstätigkeit nichts zu tun haben, aber im Falle von schweren Krankheiten, Unfällen usw einen vorher definierten Betrag auszahlen.

Eine Unfallversicherung speziell für Musiker ist als Ergänzung zur Berufsunfähigkeitsversicherung zu betrachten, als alleinige Absicherung ist sie nur eine Notlösung, wenn kein anderer Versicherungsschutz darstellbar ist.

Für weitere Fragen stehe ich Euch gerne zur Verfügung.
 

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