Ich habe diese Sonate vor ca. 15 Jahren als Jugendlicher im Klavierunterricht gespielt und habe sehr mit ihr gekämpft. Meine Hauptschwierigkeiten damals lagen:
1.) im Allegro im 1. Satz - das gelang mir damals insgesamt nur sehr holperig, ich habe das dann Jahre später mühsam ausgebessert, s.u.
2.) am Ende des 2. Satzes, wo die rechte Hand der linken Hand jeweils eine Achtel hinterher ist (ab Takt 88). Das hab ich sehr sehr lange nicht rhythmisch sauber hinbekommen. Außerdem hat mir ganz am Ende des zweiten Satzes (Takt 132) noch die notwendige Technik gefehlt, um die Oktaven in der linken Hand schnell genug locker spielen zu können. Entsprechend klang der Schluss des Satzes bei mir damals wahlweise entweder extrem verkrampft, oder ich habe dort das Tempo verloren, oder die Tasten nicht getroffen.
Der vierte Satz hat mir damals zwar sehr viel Arbeit bereitet, aber lag am Ende erstaunlich gut in den Händen, ich bin selbst bis heute sehr überrascht davon. Vermutlich liegt das daran, dass mir der vierte Satz musikalisch schon damals leichter zugänglich war als die anderen drei Sätze. Der dritte Satz war, sobald die schnelle Schlussfigur in der rechten Hand mal sauber geübt war, eher unproblematisch.
Insgesamt konnte ich die Sonate damals irgendwie spielen. Aber eben nur irgendwie, so wie ein durchschnittlich (un)motivierter Jugendmusikschüler mitten in der Pubertät sie eben mal irgendwie hinrotzt. Durchgekämpft, aber absolut nicht schön. Und auch nicht wirklich fehlerfrei. Nix worauf ich hätte stolz sein können.
Ich habe ein paar Jahre später autodidaktisch alle ganz groben Fehler beseitigt, was eine Heidenarbeit war, aber konnte die Sonate wenigstens dann halbwegs anhörbar spielen. Zufrieden bin ich mit dem Ergebnis aber trotzdem noch überhaupt nicht. Ich habe heute (*) vor allem ganz große Probleme mit zwei Dingen, die mir damals im Klavierunterricht überhaupt nicht bewusst waren und erst beim späteren Aufarbeiten gekommen sind:
1.) Die Andante-Teile im 1. Satz. Ich habe bis heute keine Möglichkeit gefunden, das so zu interpretieren, dass es für mich sinnvoll genug klingt. Das Ding fällt alle paar Takte in die Tonika zurück, womit ich es einfach nicht schaffe, da einen sinnvollen Bogen über den ganzen Satz zu spannen. Das klingt wenn ich es spiele einfach alles viel zu zusammenhangslos und ziellos.
2.) Der 3. Satz... die Melodiegestaltung ist nicht das Problem, aber diese Begleitung unten drunter ist mir musikalisch absolut ein Dorn im Auge. Wenn ich diesen Satz spiele, wirkt alles irgendwie viel zu statisch und die Musik kommt nicht so recht vom Fleck.
So viel zu meiner eigenen Erfahrung mit dieser Sonate. Bei anderen Leuten können die Schwierigkeiten vielleicht ganz wo anders liegen.
(*) Ich habe die Sonate seit ca. 5 Jahren nicht mehr angefasst, Stand "heute" bezieht sich also auf meine letzten Arbeiten daran vor einigen Jahren. Irgendwann muss ich daran vielleicht mal weiter arbeiten...