Beethoven Sonate Nr. 18 op. 31,3

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Ich liebäugele damit, diese Sonate anzugehen.
Besonders toll finde ich den schwebenden Einsatz des Hauptthemas des ersten Satzes auf der II. Stufe.
Ein bisschen graust mir vor dem Presto con fuoco, wegen der schnellen Finger dort. Liegen die Figuren wenigstens gut in der Hand? Die Henle-Einstufung ist 7, also gleiche Einstufung wie op. 90, wo ich ganz gut dabei bin. Ratet ihr mir zu oder ab?
Bis jetzt hab ich noch nicht mal die Noten.

Grüße
Manfred
 
Ich habe mich vor einiger Zeit kurz mit der Sonate beschäftigt (und mich damals für eine andere entschieden). Gedanken würde ich mir um den zweiten Satz machen - den muss man ein wenig üben, damit der nicht furchtbar hölzern klingt. Das Presto fand ich völlig unproblematisch, ebenso Kopfsatz und Menuett.
 
Noten sind bestellt (Henle).
Aber ich würde mich sehr über Kommentare von weiteren Clavios freuen, die diese Sonate schon unter den Fingern hatten. Was mich an Tücken so erwartet.

Grüße
Manfred
 
Im Presto (haben die Angelsachsen von diesem Satz her den Namen "the hunt" abgeleitet? Ich kannte diese Bezeichnung vor den Internetzeiten nicht!) kann man kopliziertere Finger(-Brech)-Sätze nehmen, wie sie in meiner Ausgabe Note für Note drüber gedruckt sind - es geht aber auch einfacher, wobei auch jeder Ton so sitzt wie er soll.
Das Menuett finde ich problemlos, ich bemühe mich, das Stück fast ganz ohne Pedal nur aus den Fingern klangvoll hinzukriegen. Aber das ist mein Privatvergnügen. Pedal dazufügen kann man immer noch.
Der zweite Satz ist ein richtiges Kabinettstück, für mich der schwierigste Satz der Sonate. Ich finde, er wird in vielen Aufnahmen zu schnell gespielt, wobei er dann zu flach ausfällt. Die Betonungen haben es in sich. Auch hier für mich das Vergnügen mit dem Pedal (s.o.).
Im ersten Satz gefällt mir ebenfalls der "Abschweb"-Anfang. Ansonsten keine allzu großen Anforderungen.
Insgesamt ist diese Sonate ein größeres Werk, das einfach seinen Tribut fordert, ihn aber auch lohnt.

Viel Erfolg damit!

Walter
 
beet_.jpg

Ich kämpfe noch mit Takt 7 (und den vielen Parallelstellen) des ersten Satzes - der Takt ganz rechts. Sitze ich normal, bleibt der 4. Finger tendenziell an der Fis-Taste hängen. Besser geht's, wenn ich mich weit links setze und mich bei der Stelle noch zusätzlich nach links lehne. Ich müsste dann den ganzen Satz in dieser Sitzposition spielen - ginge. Habt ihr einen Tipp für mich?
(Tonart ist Es-dur)

Grüße
Manfred
 
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Lieber abschweb,

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du meinst sicher f' und nicht fis', oder? In Takt 7 befindet sich ein B7 mit Sextvorhalt auf der 1. Taktzeit (Dominantseptakkord) und da steht auf 1+ ein f.

Die linke Hand artikuliert die Oktaven aus meiner Sicht staccato. Das bedeutet für as und d' in der rechten Hand, die gemeinsam mit der linken Hand die Oberstimme begleiten, dass sie auch staccato gespielt werden. Spiel mal alles außer der Oberstimme (oberste Melodie , r.H.) und du hörst, dass diese Viertel zusammen die gleiche Artikulation haben.

Wenn man die rechte Hand insgesamt betrachtet, heißt das, dass die Viertel staccato gespielt werden, was auch viel leichter zu spielen ist, weil du die dann sofort loslassen kannst.

Einschub: was den Sitz betrifft, sitzt man da schon eher auf der linken Pobacke. Auf keinen Fall verschiebt man den Sitz generell nach links, denn das wäre für den weiteren Verlauf sehr ungünstig. Ich würde zunächst die ganze Stelle eine Oktave höher und später erst in der Originallage üben. So machst du es dir erstmal leichter.

Übe also, die Viertel sehr staccato zu spielen! Auf Taktzeit 1 spielst du erst nur g',d',as und hältst das g', während du die beiden Viertel mit beweglicher(m) Hand/Arm staccato spielst. Entspanne sofort Hand und Arm, während du das g' hältst. Das machst du ein paar Mal. Dann mit anschließendem f'. Locker und leicht.

Als zweites nimmst du dir Taktzeit 2 vor. Da spielst du allerdings den ersten Akkord f',d',as komplett staccato! Die Sechzehntel sind nämlich so schnell, dass sie nicht gebunden werden müssen. Wenn du sie eher staccato bzw. sehr artikuliert spielst, lässt du mehr los und hast nicht dein bisheriges Problem, dass dein 4. Finger auf der Taste kleben bleibt. Loslassen ist die Devise! Übe die komplette 2. Taktzeit staccato mit weichem, beweglichem Arm und Handgelenk und erstmal wirklich langsam, so, dass du dich wohl fühlst. Finde in schnellerem Tempo eine zusammenfassende Bewegung (Ellipse), die mit der Sechzehntelfigur mitgeht und es dir leichter macht. Es muss sich alles leicht anfühlen, bloß nicht drücken o.ä..

Du kannst auch mal nur die Oberstimme/Melodie spielen, dabei die Sechzehntel eher staccato/artikuliert spielen. Eine gute Armführung unterstützt das alles. Wenn dir die Sechzehntelfigur generell schwer fällt, transponiere sie und mach eine Übung draus. :)

Taktzeit 3 wie Taktzeit 1 üben.

An Fingersätzen kann man da leider wenig ändern - theoretisch könnte man auch mal den 3. Finger statt des 4. nehmen, z.B. auf 1+, ich würde das aber nicht machen.

Liebe Grüße und viel Erfolg!

chiarina

P.S.: Ach du je, ich habe gerade erst kapiert, dass du an der fis-Taste hängen bleibst, aber nicht fis spielst! Sorry, aber vielleicht hilft dir das alles trotzdem! :) Es kommt auch darauf an, wo du auf den Tasten spielst - durch den Daumen auf as wirst du ziemlich weit in Richtung Klavierdeckel spielen. Du kannst auch mal ein Bild einstellen.
 
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Ich kämpfe noch mit Takt 7 (und den vielen Parallelstellen) des ersten Satzes - der Takt ganz rechts.
Unangenehme Stelle!
Wenn die Hände nicht zu unbequem liegen ist es ev. günstig die 16tel mit 3-5-3-2 zu spielen und den folgenden Akkord minimal abgesetzt (wie Beethovens Bogen nahelegen!) mit 1-2-4 zu greifen.
Ich mache so was gerne! Es verhindert das Gequetsche und entspannt die Hand.
Auch mit dem konventionellen FS ist ein leichtes Absetzen entspannend!
 
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Die linke Hand artikuliert die Oktaven aus meiner Sicht staccato. Das bedeutet für as und d' in der rechten Hand, die gemeinsam mit der linken Hand die Oberstimme begleiten, dass sie auch staccato gespielt werden.
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Mir widerstrebt die Artikulation der Akkorde mit Staccato, ich empfinde sie mehr als Portato.


was den Sitz betrifft, sitzt man da schon eher auf der linken Pobacke. Auf keinen Fall verschiebt man den Sitz generell nach links ...
Die Sechzehntel sind ... so schnell, dass sie nicht gebunden werden müssen. Wenn du sie eher staccato bzw. sehr artikuliert spielst, lässt du mehr los und hast nicht dein bisheriges Problem, dass dein 4. Finger auf der Taste kleben bleibt. Loslassen ist die Devise!
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Die Sechzehntel staccato zu spielen, erleichtert die Sache tatsächlich. Danke, @chiarina! Ich kann sogar in der mittleren Sitzposition bleiben und nur für diesen Takt mich leicht nach links neigen, dann krieg ich das alles hin.


ich habe gerade erst kapiert, dass du an der fis-Taste hängen bleibst, aber nicht fis spielst!

So ist es!
Unangenehme Stelle!
Wenn die Hände nicht zu unbequem liegen ist es ev. günstig die 16tel mit 3-5-3-2 zu spielen und den folgenden Akkord minimal abgesetzt (wie Beethovens Bogen nahelegen!) mit 1-2-4 zu greifen.
Ich mache so was gerne! Es verhindert das Gequetsche und entspannt die Hand.
Auch mit dem konventionellen FS ist ein leichtes Absetzen entspannend!

Andere Fingersätze liegen mir gar nicht! Hab alles probiert!
Und das Absetzen nach den Sechzehnteln widerspricht meinem Rhythmusgefühl.

Grüße
Manfred
 
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Noten sind bestellt (Henle).
Aber ich würde mich sehr über Kommentare von weiteren Clavios freuen, die diese Sonate schon unter den Fingern hatten. Was mich an Tücken so erwartet.

Grüße
Manfred

Hallo, so ich hab den 1 und 3.Satz mal angespielt. Macht viel Spass, die Tasten zu suchen und zu finden (oder auch nicht). Meine Lebensabschnittsbevollmächtigte mag den 1.Satz schon sehr gern, obwohl ich ihn eher "quer" spiele. Er ist auch nur mttelschwer finde ich. 2. erscheint mir am schwersten. Der 4.Satz scheint ohne Feuer halbwegs machbar.
Ansichten eines fortgeschrittenen Anfängers, der zumeist nur Notenlesen übt...
 

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