Also ich denke es kommt darauf an, wo man Unterricht hat. Als ich hier in Trier an der Städtischen Musikschule war, hat meine Lehrerin immer nur daneben gesessen und zugehört, mal zwischendurch was gesagt, und am Ende dann gesagt ich solls mir nochmal anschauen (wenn's technisch noch nicht sicher war) und zu Ende war die Stunde. Jetzt bin ich am Konservatorium in Luxemburg, ich komm in den Unterricht, der Lehrer nimmt die Noten, setzt sich hin, lässt mich das Stück was ich geübt hab (auswendig) durchspielen und verfolgt dabei die Noten und merkt sich jedes Detail. Danach geht er dann fast Note für Note das ganze Stück mit mir durch. Und über die Ferien hat er mir 2 Chopin Etüden, 1 Bach WTK2 Stück und Tonleitern+Arpeggien in 6 Tonarten aufgegeben, welche er sich auf dieselbe Weise in der ersten Stunde im neuen Schuljahr anhören wird, davon ausgehend, dass ich sie gründlich geübt habe. Dort bekommt man auch jedes halbe Jahr per Post eine Art Zeugnis und muss Prüfungen machen (2. Mension, 1. Mension, 2. Preis, 1. Preis, ...), die bewertet werden.
Das ist natürlich eine viel ernstere Unterrichtsweise. Es wird zwar von niemandem, der dorthin geht, erwartet, dass er ein sehr guter Spieler ist - aber es wird erwartet, dass man sein Instrument ernst nimmt und schnell Fortschritte macht.