Bedeutung "con due ped."

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Frédéric Chopin

Frédéric Chopin

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8. Dez. 2007
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Hallo liebe Mitglieder,

ich habe eine Frage. Habe Noten mit der Bezeichnung "con due ped." Was heißt das? Ist damit das "una corda" gemeint, oder das rechte Pedal?

Liebe Grüße, Mario
 
Mein Italienisch-Wörterbuch sagt "mit beiden Pedalen".
 
Das heißt ganz klar: Benutze zwei Pedale! Vermutlich ist also das linke und das rechte gemeint.
Aus welcher Epoche stammen die Noten? Das mittlere Pedal gibt es erst seit der vorigen Jahrhundertwende (nur an vielen Flügeln, nicht an Pianinos). Edlere Digis haben es natürlich auch.

Grüße
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
Das heißt ganz klar: Benutze zwei Pedale! Vermutlich ist also das linke und das rechte gemeint.
Aus welcher Epoche stammen die Noten? Das mittlere Pedal gibt es erst seit der vorigen Jahrhundertwende (nur an vielen Flügeln, nicht an Pianinos).
Mit dieser Spielanweisung werden das Spiel mit Verschiebung, so dass der Hammerkopf nur einen der drei Saitenchöre pro Taste anschlägt (linkes Pedal), und die Aufhebung der Dämpfung zur Tonverlängerung (rechtes Pedal) miteinander kombiniert. Es ergibt sich dann eine ganz spezifische Klangfarbe, die vor allem bei den Impressionisten (Debussy, Ravel) sehr gefragt war, aber auch bei den Romantikern durchaus am Platze sein kann, ohne dass es eine ausdrückliche Spielanweisung in den Noten geben muss. Das von @abschweb erwähnte "mittlere" Pedal ermöglicht die Aufhebung der Dämpfung nur für bestimmte vorab stumm niederzudrückende Tasten, wobei auch hier die Kombination beispielsweise mit dem rechten Pedal nach Bedarf möglich ist. Der Einsatz dieses "Tonhaltepedals" ist auch bei Literatur nicht unüblich, die vor seiner Entwicklung geschrieben wurde.

An Pianinos gibt es sehr wohl des öfteren drei Pedale - da übernimmt das mittlere Pedal allerdings im Gegensatz zum Flügel nicht die oben beschriebene Funktion. Vielmehr wird durch das Niederdrücken ein sogenannter "Moderator" ausgelöst und ein Filzstreifen zwischen Hammerkopf und Saite abgesenkt, um den Schalldruck soweit zu reduzieren, dass man auch in hellhörigen Gebäuden theoretisch spielen kann, ohne seine Mitmenschen zu stören. Praktisch wird der Klavierklang dann meist bis zur Unkenntlichkeit entstellt, so dass das Musizieren kaum mehr möglich ist. Auch funktioniert das linke Pedal anders als beim Flügel: Die Mechanik wird nicht horizontal verschoben, sondern vertikal, so dass der Hammerkopf durch den verkürzten Abstand zur Saite einen kürzeren Weg zurücklegt und der Ton dadurch ein wenig leiser erklingt.

LG von Rheinkultur
 
Hallo Fünfton, Manfred und Rheinkultur,

danke für die Antworten! Es ist eine Komposition aus dem 19. Jht, für Klavier und Gitarre. Das mit dem una corda und rechten Pedal gemeinsam benutzen kommt sehr gut hin! :-) Danke!

Lg Mario
 
Hallo Rheinkultur
Gut erraten! :-)

Ja, es sind Stücke von Johann Kaspar Mertz, zwar nicht die Barcarole, sondern "Wasserfahrt am Traunsee" und "Einsiedlers Waldglöcklein".

Viele Grüße, Mario
 

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