Das heißt ganz klar: Benutze zwei Pedale! Vermutlich ist also das linke und das rechte gemeint.
Aus welcher Epoche stammen die Noten? Das mittlere Pedal gibt es erst seit der vorigen Jahrhundertwende (nur an vielen Flügeln, nicht an Pianinos).
Mit dieser Spielanweisung werden das Spiel mit Verschiebung, so dass der Hammerkopf nur einen der drei Saitenchöre pro Taste anschlägt (linkes Pedal), und die Aufhebung der Dämpfung zur Tonverlängerung (rechtes Pedal) miteinander kombiniert. Es ergibt sich dann eine ganz spezifische Klangfarbe, die vor allem bei den Impressionisten (Debussy, Ravel) sehr gefragt war, aber auch bei den Romantikern durchaus am Platze sein kann, ohne dass es eine ausdrückliche Spielanweisung in den Noten geben muss. Das von
@abschweb erwähnte "mittlere" Pedal ermöglicht die Aufhebung der Dämpfung nur für bestimmte vorab stumm niederzudrückende Tasten, wobei auch hier die Kombination beispielsweise mit dem rechten Pedal nach Bedarf möglich ist. Der Einsatz dieses "Tonhaltepedals" ist auch bei Literatur nicht unüblich, die vor seiner Entwicklung geschrieben wurde.
An Pianinos gibt es sehr wohl des öfteren drei Pedale - da übernimmt das mittlere Pedal allerdings im Gegensatz zum Flügel
nicht die oben beschriebene Funktion. Vielmehr wird durch das Niederdrücken ein sogenannter "Moderator" ausgelöst und ein Filzstreifen zwischen Hammerkopf und Saite abgesenkt, um den Schalldruck soweit zu reduzieren, dass man auch in hellhörigen Gebäuden theoretisch spielen kann, ohne seine Mitmenschen zu stören. Praktisch wird der Klavierklang dann meist bis zur Unkenntlichkeit entstellt, so dass das Musizieren kaum mehr möglich ist. Auch funktioniert das linke Pedal anders als beim Flügel: Die Mechanik wird nicht horizontal verschoben, sondern vertikal, so dass der Hammerkopf durch den verkürzten Abstand zur Saite einen kürzeren Weg zurücklegt und der Ton dadurch ein wenig leiser erklingt.
LG von Rheinkultur