Bedankt Ihr Euch für den Klavierunterricht?

Bedankt Ihr Euch für den Klavierunterricht?

  • ja, ich bedanke mich regelmässig (Blumen, Pralinen, Wein, o.ä.).

    Stimmen: 18 26,9%
  • ja, aber nur sehr unregelmässig.

    Stimmen: 19 28,4%
  • nein, ich würde nie auf die Idee kommen, mich für Unterricht zu bedanken.

    Stimmen: 10 14,9%
  • darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht, finde die Idee aber eigentlich sehr gut.

    Stimmen: 14 20,9%
  • eine andere Antwort

    Stimmen: 6 9,0%

  • Umfrageteilnehmer
    67
Macht sie es umsonst oder bezahlst Du sie hierfür?

Die Antwort ist doch klar. Und zwar nicht zu wenig.
Mein Beruf ist eine ähnliche Situation. Ich würde sagen, 70 Prozent meiner Kundschaft bedankt sich für die Arbeit, die ich mit ihnen mache, obwohl ich hierfür bezahlt werde. Finde ich prima. Tut mir gut, motiviert mich.
 
Bedanken und Geschenke machen sind 2 paar Schuhe. Bedanken kann man sich immer und überall und gehört zum normalen zwischenmenschlichen Umgang - ob bezahlt oder nicht!

Zum Schenken:
Zu unterscheiden sind der Auftragsort, ist es bei mir daheim, dann biete ich - in diesem Fall als Hausherrin - eine Tasse Kaffee, oder ein Getränk oder auch mal eine Leckerei an.

Gehe ich zum Unterricht in die private Wohnung des kL; kann eine kleine Aufmerksamkeit, wie oben schon berichtet eine kleine Portion Erdbeeren, aus dem Garten Blumen, vom Spaziergang etwas eine kleine private Note in das Geschäftsverhältnis bringen.

Ist der Unterricht in einer Musikschule, also geschäftsmäßigen Räumlichkeiten - bringt man zu Anlässen wie Weihnachten , besondere Umstände- etwa etwas über das Übliche hinausgehende Vorbereitung für Vorspiel- Beitrag für Kaffeekasse, ein paar Tassen - aber nichts persönliches - ich bringe ja auch nicht dem Zahnarzt ein Blumenbukett.

Generell keine Geburtstagsgeschenke, keine persönlichen Geschenke ala Buch ec. es sei denn es hat sich über einen langen Zeitraum eine Freundschaft gebildet, die auch gegenseitig ist, also der Lehrer macht auch Geburtstagsgeschenke. Davon abzugrenzen sind allerdings Gruppengeschenke, wenn etwa der Chor seinem Chorleiter ein Geburtstagsständchen singt und gemeinschaftlich ein Geschenk überreicht.

Man sollte grundsätzlich mit zu persönlichen Geschenken nicht eine "Bestechungsatmosphäre" aufkommen lassen. Der KL geht ja auch nicht aus Nettigkeit mit seinem Preis herunter, kommt höchsten bei Ausfall, Terminverschiebung einem entgegen.
 
Damit ist das Stichwort gefallen! Ob beide Seiten sich damit strafbar machen? Und bitte keine Geschenke im Gesamtwert über 44 Euro im Monat (die Klavierschüler mögen sich bitte absprechen). Was darüber hinausgeht, muß der Klavierlehrer nämlich dem Finanzamt als geldwerten Vorteil melden. Also am besten das Preisschild dranlassen.
 
Es war mal früher Usus (oder ist es vielleicht noch), dass man sich im Urlaubsflieger nicht nur bedankte nach der Landung - man hat sogar geklatscht. Klatschen würde ich jetzt nicht nach dem Unterricht.
Mache ich übrigens auch nicht, wenn der Busfahrer in die Haltestelle eingefahren ist, vor dem Aussteigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@elli sieht das richtig.

Bei allem Drumherum bleibt es ein Dienstleistungsgeschäft.

Bei medizinischen Berufen bedankt man sich als Empfänger der Dienstleistung meistens eher, wenn es um die eigene Gesundung geht. Dies hat eben einen anderen Stellenwert.

Mir fällt gerade auf, dass sich bei mir persönlich noch kein Empfänger der gesundmachenden Produkte bedankt hat, die unser Haus verlassen. Das einzige was es zu hören gibt, ist dass die Kosten weiter runter müssen. :cry:
 
Es war mal früher Usus (oder ist es vielleicht noch), dass man sich im Urlaubsflieger nicht nur bedankte nach der Landung - man hat sogar geklatscht. Klatschen würde ich jetzt nicht nach dem Unterricht.
Mache ich übrigens auch nicht, wenn der Busfahrer in die Haltestelle eigenfahren ist, vor dem Aussteigen.
Ich erinnere mich an meinen Ballettunterricht im Stadttheater, dort war es üblich nach Beendigung der Stunde zu klatschen.
An der Uni klopfte man als Hörer am Ende der Vorlesung auf die Tischplatte......
 
Ich erinnere mich an meinen Ballettunterricht im Stadttheater, dort war es üblich nach Beendigung der Stunde zu klatschen.
An der Uni klopfte man als Hörer am Ende der Vorlesung auf die Tischplatte......

Ah, es gibt sie noch, die Respektbezollung von Leistungserbringung. Stimmt, man klatscht ja auch im Sinfoniekonzert obwohl die Musiker hierfür bezahlt werden. Hat man jemals schon erlebt, dass Applaus vom greisen Patienten ertönt, wenn die unterbezahlte georgische Krankenschwester die gefüllte Pfanne aus dem Krankenbette zieht?
 
Ah, es gibt sie noch, die Respektbezollung von Leistungserbringung. Stimmt, man klatscht ja auch im Sinfoniekonzert obwohl die Musiker hierfür bezahlt werden. Hat man jemals schon erlebt, dass Applaus vom greisen Patienten ertönt, wenn die unterbezahlte georgische Krankenschwester die gefüllte Pfanne aus dem Krankenbette zieht?

Ist es eine künstlerische Leistung wenn die georgische Krankenschwester (in der CH sind es meisst Deutsche) den Greis die Bettpfanne unter dem Hintern wegzieht? Ist dies für den Greis angenehm? würde er nicht viel lieber sich selbst auf den Lokus setzen wollen?

Dein Vergleich hinkt schon etwas und das merkst Du bestimmt auch! ;-)
 
Bei allem Drumherum bleibt es ein Dienstleistungsgeschäft.

Dann bist Du auch einer derjenigen, der die Verkäufern wie eine Sache behandelt, dem Busfahrer nicht "Guten Morgen" sagst, wenn Du einsteigst und Dich auch nicht beim Kellner bedankst, wenn er Dir Dein Essen hinstellst? Weil - Du bezahlst sie ja dafür?

Ich halte es lieber mit dem Spruch "Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft", und damit meine ich nicht "Bestechung", sondern einen freundlichen, respektvollen und manchmal auch dankbaren Umgang miteinander. Egal, ob ich denjenigen bezahle oder nicht. Einfach weil es (wahrscheinlich den meisten Menschen) guttut, wenn ihre Arbeit gewürdigt wird. Sei es mit einem "danke" oder einer Schale Erdbeeren. Leider ist diese Denke nicht mehr allzuweit verbreitet.

lavendel
 
Es war mal früher Usus (oder ist es vielleicht noch), dass man sich im Urlaubsflieger nicht nur bedankte nach der Landung - man hat sogar geklatscht. Klatschen würde ich jetzt nicht nach dem Unterricht.
Mache ich übrigens auch nicht, wenn der Busfahrer in die Haltestelle eigenfahren ist, vor dem Aussteigen.

:lol::lol::lol: Mach das doch mal nach dem Unterricht oder im Bus. Ich hoffe, Du würdest nur verwunderte Blicke ernten und nicht eingewiesen werden;-). Das Klatschen nach der Landung des Urlaubsfliegers sehe ich eher als körperliche Übersprungshandlung als Ausdruck der Erleichterung, dass man wieder festen Boden unter den Füßen hat;-).
 

Dann bist Du auch einer derjenigen, der die Verkäufern wie eine Sache behandelt, dem Busfahrer nicht "Guten Morgen" sagst, wenn Du einsteigst und Dich auch nicht beim Kellner bedankst, wenn er Dir Dein Essen hinstellst? Weil - Du bezahlst sie ja dafür?

Schon mal was gekauft ohne zu bezahlen und dafür ein Danke bekommen oder in den Bus eingestiegen ohne gültiges Billet und dafür ein Danke oder Guten Tag, bis zum nächsten mal bekommen? Glaubst du ein Kellner bringt Dir ein Essen wenn du nicht hierfür bezahlst?

Es sind und bleiben Dienstleistungsgeschäfte und was Du aus dieser Aussage auf andere schliesst, finde ich eher als gewagt.
 
Einfach weil es (wahrscheinlich den meisten Menschen) guttut, wenn ihre Arbeit gewürdigt wird. Sei es mit einem "danke". Leider ist diese Denke nicht mehr allzuweit verbreitet.
Das ist mir kürzlich auch sehr aufgefallen.
Ich verrichtete meine Arbeit, informierte die Kundschaft (eine Hausverwaltung weit weg von Berlin) über die Fertigstellung und schickte die Rechnung.
Es kam eine Email mit Inhalt in etwa "Ich möchte mich ganz herzlich für die prompte und sehr gute Arbeit bedanken. Wir sind sehr zufrieden".
So eine einfache Würdigung einer Leistung, das ist mir dabei erst aufgefallen, macht kaum noch jemand. Und ich habe gemerkt, wie wichtig so etwas ist. Die Würdigung der eigenen Arbeit ist mir wichtiger als die Bezahlung der schnöden 2000 € (nicht, dass ich die nicht will, aber das wird dabei zur Nebensache).

Der Alltag sieht leider anders aus (wann fangen sie endlich an? Endlich Fertig? Wann kommt denn endlich die Rechnung? Können Sie morgen noch dahin oder dort hin? Es drängt!!!). Ein einfaches Danke ohne Begleittext kann so viel bewirken. Mehr wert als irgendwelche Geschenke.
 
Man sollte vielleicht einen Unterschied machen zwischen jemandem, mit dem man quasi eine "persönlichere Beziehung" hat - wie dem Klavierlehrer - und beispielsweise einem Busfahrer. Bei dem würde ich mich aber auch bedanken, wenn er für mich extra nochmal die Tür aufmacht, wenn ich angerannt komme, und damit ein kleines bisschen "mehr" an Service erbringt als mich planmäßig von A nach B zu fahren, was ich eher selbstverständlich hinnehmen würde. Guten Service oder spezielle Freundlichkeit belohnt man üblicherweise in der Gastronomie mit einem guten Trinkgeld - bei mieser Behandlung wäre man als Gast wohl damit eher knauserig. Auch meine Friseurin bekommt von mir immer ein gutes Trinkgeld, weil sie ihren Job gut macht - aber auch, weil ich um die miese Bezahlung in der Branche weiß...

Grundsätzlich freut sich doch jeder Mensch, und folglich auch jeder "Dienstleister", über einen Dank, denn der ist tatsächlich nicht selbstverständlich.
 
Bei uns in der Region ist es üblich, dem Busfahrer bzw. der Fahrerin vor dem Aussteigen noch mindestens ein freundliches "Tschüß" zuzurufen - was dann auch dazu führt, dass die Fahrer bei Streckenänderungen oder Sperrungen trotzdem versuchen, jeden Fahrgast so nah wie möglich an sein Ziel zu bringen, oder auch mal, wenn es die Verkehrssituation erlaubt, zwischen Haltestellen anzuhalten. Ist mir jetzt schon drei Mal so gegangen, und ist jedes Mal eine tolle Geste.
 
Ich grüße jeden, von dem ich im weitesten Sinne "eine Dienstleistung erkaufe", und wünsche zum Abschluss immer einen schönen Tag (Beispiel Bus/Taxifahrer, Bäckereifachverkäuferin, Arzthelferin, Reinigungskraft, Müllwerker, Briefträger, Bedienung o.ä.).
Wenn Handwerker ordentlich arbeiten, würdige ich das Ergebnis immer verbal, und während sie arbeiten, biete ich immer Kaffee, Wasser, Gebäck an. Rechnungen werden umgehend angewiesen.

Bei der Klavierlehrerin bedanke ich mich jedesmal, dass sie gekommen ist und dass die Arbeit Spaß gemacht hat und ich neue Inspiration getankt habe etc. (was de facto auch so ist).

Schenken im eigentlichen Sinn jedoch tue ich nichts. Aus dem einfachen Grund: Ich weiß nicht, was die Leute wirklich gern hätten, Fressalien finde ich blöd (Kalorien? Geschmack?) etc. Zu besonderen Anlässen (also Weihnachten o.ä.) verschenke ich Geld - die unpersönlichste Art des Geschenks, zugegeben, aber die, über die sich jede/r am meisten freut, weil jede/r auf jeden Fall etwas damit anfangen kann.
 
"Schlimmer" noch, ich wohne aufm Dorf. :coolguy:
 
Man sollte vielleicht einen Unterschied machen zwischen jemandem, mit dem man quasi eine "persönlichere Beziehung" hat - wie dem Klavierlehrer - und beispielsweise einem Busfahrer.

Warum eigentlich nur bei einer Extraleistung? Es ist doch eigentlich nicht so schwer, beim vorne aussteigen einfach den Busfahrer anzusehen und "danke" zu sagen. Kostet nix und man demonstriert ganz deutlich, dass man einen Menschen als Menschen wahrnimmt.

Vielleicht liegt meine Haltung aber auch daran, dass ich im Studium gekellnert und im Kaufhaus gejobbt habe. Ich habe seitdem einen völlig anderen Blick auf "Dienstleister". Nämlich was die in der Regel für einen Sch***-Job haben, und dass ein Großteil der doch angeblich so zivilisierten Gesellschaft keinerlei Benimm hat, geschweige denn diese "Dienstleister" als Menschen wahrnimmt. Ich habe mir damals jedenfalls geschworen, jede Dienstleistung - auch wenn ich sie mit Geld bezahle - auch zumindest noch mit einem "danke" und möglichst auch mit einem Lächeln zu würdigen.

Und wenn ich in meinem jetzigen Job ein "danke" bekomme, gehts mir wie @Peter: das ist mir wichtiger als das Gehalt, das auf dem Konto landet. Letzteres brauche ich, klar, aber ersteres versüßt mir das Leben. Und das ist echt nett im Alltag und kann (zumindest mir) einen ganzen Tag verschönern.

lavendel
 
Zuletzt bearbeitet:
Dito Lavendel!

Ich jobbe mein ganzes Leben neben Beruf und Studium in allerlei Nebenjobs, vor allem aber in Dienstleistungsbereichen. Ein erschreckend großer Teil nimmt den Dienstleister nur noch als Münzautomaten wahr. Man schmeißt Geld hinein und kriegt eine Leistung zurück.

Mir persönlich ist das äußerst schwer begreiflich. Jede menschliche Geste macht solcherlei Berufe nicht nur erträglicher, sondern überhaupt erst tragbar.

Hinter jedem Dienstleister stecken immer noch Menschen. Und sie alle haben eine Geschichte. Beispielsweise die Putzfrau auf meiner Arbeit. Ehemals im Ausland war sie Besitzerin einer Ladenkette. Eine andere hatte im Ballet am Theater getanzt. Sie sind aus persönlichen Gründen nach Deutschland gekommen und arbeiten ohne viel zu murren unter solchen Verhältnissen. Man muss sich nicht pseudohaft für die Geschichten der Leute interessieren. Aber allein die menschliche Anerkennung, die über die bloße Dienstleistung hinausgeht ist nur fair und schön!
Ich würde niemals jemandem Vorschreiben sowas zu tun, bzw solche Anerkennung verpflichtend zu machen. Das soll jeder nach seinem Gusto und bestem Gewissen machen. Bleibt dergleichen jedoch aus eigener Überzeugung aus, kann ich nicht umhin mir selbst ein Bild von diesem Menschen zu machen.


Eig. immer eine win win Situation. Mir selbst bereitet es auch Vergnügen, wenn ich im Geschäft dem Menschen der mich kassiert freundlich zulächel statt ihm zu zeigen, wie unendlich eilig ich es habe und wie sehr er mir den Tag gerade vermiest, indem er gerade etwas gemütlicher kassiert oder etwas nicht sofort findet.

Lg, Raskolnikow
 

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