Bach Musette D-Dur

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Hallo,

als Anfängerin komme ich um die Musette in D-Dur von J.S.Bach nicht herum und sie ist ja auch schön, recht lebendig, finde ich. Ich übe gerade den 2. Teil, Takte 5-8 und hierzu meine Frage: staccato oder legato? Kann leider in den nächsten 1,5 Wochen meine KL nicht erreichen :confused:.

Danke schonmal für eure Antworten,

lg
8f
 
Ich übe gerade den 2. Teil, Takte 5-8 und hierzu meine Frage: staccato oder legato?
l

Hallo,
Versteh nicht ganz, wie du das meinst.

In der Melodiestimme, also rechte Hand, sind bei mir alle kurz zu spielenden Noten mit einem Staccatopunkt gekennzeichnet. Dagegen sind die zu bindenden Noten mit einem Bindebogen versehen, also Takt 5/6: d und a-gis, Takt 7/8 dasselbe nochmal.

Grüße, Madita
 
spärliche Bemerkungen zum Ausdruck

Hallo Madita,

in meinen Noten steht zum Ausdruck nur sehr wenig, Staccato-Punkte fehlen ganz und Bindebögen stehen nur sehr wenige da. Aber ich habe in Emonts Erstem Klavierspiel, Teil 2 noch diese Musette gefunden, da stehen die Bindebögen wie du sie beschrieben hast. Vermutlich ist das Interpretationssache. Ich denke, zu der Zeit, als Bach das Stückchen geschrieben hat, war wohl mehr Cembalo-Spielen "in". Da war das mit dem Binden wohl ziemlich schwierig, weil die Saiten auf dem Cembalo doch angezupft wurden, mit Federkielen. Aber Danke einstweilen für deine Antwort! Was sagen denn die anderen Fories? Klavierlehrer, wie lasst ihr eure Schüler das Stück interpretieren?

Ute
 
Klavierlehrer, wie lasst ihr eure Schüler das Stück interpretieren?
Ich lasse meine Schüler alles ausprobieren, was ihnen selbst einfällt, ergänze vielleicht noch um meine Ideen, erzähle etwas über die Musette (den Tanz und das "Dudelsäckchen" als höfisches Galanterie-Instrument des 18. Jahrhunderts), erläutere Aspekte der "historischen Aufführungspraxis" (z.B. Artikulation, Dynamik, Tempo) - und so bildet sich im Laufe der Jahre ein eigenständiger musikalischer Geschmack heraus. Natürlich demonstriere ich, wie ich es spielen würde - aber immer mit dem deutlichen Hinweis, daß es eine Möglichkeit von vielen ist.

(Interessant auch immer wieder die Gegenüberstellung von Original und Herausgeber-Bearbeitungen.)
 
Hallo,
handelt es sich bei dem besagten Stück um die Musette BWV anh. 126?
In meinem Notenbuch sind weder Staccatopunkte noch Haltebögen gedruckt.
Tschüs karin
 
Hallo Madita,
in meinen Noten steht zum Ausdruck nur sehr wenig, Staccato-Punkte fehlen ganz und Bindebögen stehen nur sehr wenige da.
Ute

Hallo nochmal, liebe Ute,
habe jetzt auch noch eine andere Notenausgabe durchgeblättert und das Stück völlig anders notiert vorgefunden. Hier bei E.C. Scholz sind die Bindebögen sowie die Staccatopunkte teilweise gänzlich anders gesetzt als bei Michael Proksch-staun!
Naja, da kannst du dir ja nun aussuchen, welche Notation dir am besten gefällt. Wie du bereits sagtest: Ist auch Interpretationssache!
Viel Spaß noch mit dem Stück,
Grüßle, Madita
 
Hallo Ute,

tatsächlich eine etwas verzwickte Situation. Ich nehme an, du hast vom Wdh.-Zeichen gezählt. Ich zähle mal von vorne, komme dann bei T. 13 aus, richtig?

Erst einmal ist völlig evident, dass Bach (oder wer immer das Stück wirklich komponiert hat) keine Artikulation geschrieben hat. Alles, was du in deinen Noten siehst, sind subjektive und willkürliche Zutaten des Herausgebers.

Harmonisch etwas schwierig zu deuten, weil die Linie einstimmig ist und der Orgelpunkt im Bass leider eher verwirrt als hilft. Trotzdem: ich höre Vorhalte. Also in T. 13 auf dem ersten Viertel einen H-Akkord mit 4-3 Vorhalt. Am Übergang zu T. 14 E7, die 7 löst sich zur 3 von A-Dur auf usw.

Damit sind wir einen Schritt weiter. Carl Philipp schreibt, dass vom Vorhalt zur Auflösung legato gespielt wird. Also von e2 zu dis2 binden. Den Sprung würde ich laut Carl Philipp im "ordentlichen Fortgehen" lassen, also leicht trennen. Von d2 zu cis2 wäre wieder zu binden.

Für mich macht das auch beim Anhören sowohl auf dem Klavier wie auf dem Cembalo Sinn.

Ach so: bitte nicht aus dem schnell verklingenden Cembaloton schließen, man könne dort nur staccato spielen. Das ist - leider weit verbreiteter - Unfug.

Schöne Grüße
Axel
 

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