B
Bachopin
- Registriert
- 05.11.2008
- Beiträge
- 2.475
- Reaktionen
- 280
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Ich bin mir nicht sicher, aber u.U. meinen wir dasselbe. Nur, der Ansatz und die Bewegung sind, unabhängig vom Tempo, immer gleich (bei mir zumindest). Da wird nichts minimaler, es beschleunigt sich nur der Ablauf.
bei mir ist das anders: wenn ich die Sprünge im Mephistowalzer oder im großen Tor von Kiew langsam spiele, dann liegen die Finger lange vor dem Anschlagen auf jedem Griff, weil ich mir angewöhnt habe, mich auch in langsamem Tempo schnellstmöglich zu bewegen.
Rolf, verstehe ich das richtig, daß du die Sprünge auch im langsamen (Üb-) Tempo schnell spielst und dann jeweils vor dem Anschlag eine Pause einlegst?
Das würde ja bedeuten, daß deine Arme - verglichen zum Spiel im richtigen Tempo - ganz andere Bewegungen machen. Schneller Sprung - Stop - Anschlag, schneller Sprung - Stop - Anschlag. Im schnellen Tempo wird dann die Wartezeit vor dem Anschlag verkürzt bzw. fällt ganz weg.
(...)
Rolf, wie spielst du eigentlich langsame Akkorde, also Akkorde in langsamen Stücken? Oder spielst du gar keine langsamen Stücke?
ulkige Frage zum Schluß: keine Bange, ich lasse in Sonaten die langsamen Sätze nicht aus :)
aber Spaß beiseite: das hängt davon ab, was in einem langsamen Stück mit langsamen Akkorden gerade erforderlich ist. Im langsamen Satz der "pastorale" Sonate von Beethoven
Im Prelude c-Moll von Chopin sorgt das Pedal für die Bindung, die Akkorde werden quasi "ruhig in die Tasten geschoben" (elastisches Handgelenk)
. z.B. die vielen Akkorde von ppp bis ff in Debussys Kathedrale sind alle ruhig und "weich" angeschlagen (klar, mit etwas hervorgehobener Melodiestimme).
ehrlich gesagt denke ich, wenn ich selber übe oder spiele, nicht über die Bewegungen nach -
ich mache sie. das meiste ist schon automatisch da, will sagen, ich muss mir das nicht überlegen oder zurechtlegen (was zurecht legen betrifft Sachen, die ich noch nicht gespielt habe): aber wo es arg schwierig ist, muss ich akribisch üben (was wohl jedem so geht). - - - ganz anders ist es, etwas erklären zu müssen: für den Unterricht muss ich darüber nachdenken, wie ich beschreibe, was ich mache - und da gehe ich oft sehr bildhaft vor, damit sich die Konzentration nicht in Details verzettelt. wer völlig falsch anschlägt, bei dem muss dann freilich von Ton zu Ton Detailarbeit gemacht werden.
aber ich gebe zu, dass es großen Spaß macht, das automatisch vorhande quasi in Sprache oder Handlungsanweisungen "zurück" zu übersetzen - das kann dann so weit gehen, dass der Anschlag eines einzigen Akkords im Unterricht eine halbe Stunde lang optimiert wird.
1
Hmm, der Satz ist ein ins Allegretto tendierendes Andante - also kein wirklich langsamer Satz.
2
Das Pedal sorgt für die Bindung? Okay, es verhindert die Pausen zwischen den Akkorden, aber "gebunden" ist es deshalb noch lange nicht. Da brauchts eine ausgeklügelte Kombination von Dynamik und Agogik, um den Spannungsbogen herzustellen und durchzuhalten.
3
Ich frag mal ganz scheinheilig: wie spielt man ein weiches ff ?
4
Du kannst dir garnicht vorstellen, wie sehr ich über diese Aussage einerseits erfreut und andererseits auch etwas verwirrt bin...
5
Das klingt jetzt alles viel, viel interessanter als das, was du üim allgemeinen so übers Üben schreibst. Daß du am Klang arbeitest, habe ich von dir noch nirgends gelesen. Okay, du machst das mit Schülern, selber wohl nicht so extensiv, da stehen Technik, Geschwindikeit und "schwierige Stellen" wohl doch im Vordergrund.
6
wie spielst du Sprünge in langsamen Stücken? Auch mit blitzschneller Armbewegung und Warten vor dem Anschlag?
Ich halte diese Überlegung für äußerst schwierig, weil sie mE die Ausführung unnötig kompliziert.Das Problem ist aber, dass ich unterschiedliche Lautstärken nur mit unterschiedlichen Anschlagsgeschwindigkeiten erzeugen kann.
also Klavierspielen tut man mit den Ohren und bei diesem Problem erst recht.
Man muss also auch das Hörvermögen erlernen bei einem gespielten Akkord die Betonung einzelner Töne zu hören.
Eine praktische Übung dazu:
- Einen Akkord spielen z. B. C-Dur Grundstellung.
- Jetzt versuchen bei jedem Anschlag des Akkords einen anderen Ton raushören und zu betonnen. Also z. B. erst das C dann das E, dann das G.
- Das ganze durch nacheinander Anschlagen des Akkords, wobei man dann zusätzlich zum Akkord ein C-Dur Arpeggio hören sollte.
Um erstmal unterschiedliche Lautstärke der Akkordtöne zu erreichen, bieten sich folgende zu kombinierenden Vorgehensweisen an:
- Den zu betonenden Ton kurz vor den Akkordtönen spielen
- Den zu betonenden Ton kurz nach den Akkordtönen spielen
- Den zu betonenden Ton ganz leise spielen die anderen ganz laut
- Den zu betonenden Ton ganz laut spielen die anderen ganz leise
- Den zeitlichen Abstand zw. Akkordtönen und betonten Ton immer mehr verkürzen bis auf null
Dabei die Wunsch-Technik anwenden: Arm-Gewichtstechnik, Fingeranschlag, Handgelenks Dämpfungs-Technik, etc.
Wenn man die Akkordtöne bewusst unterschiedlich laut spielen kann, dann kann man sie übrigen auch gleichlaut spielen.![]()
Hier kommt auch eine gewisse Formgebung der Hand (ich hör den Rolf schon wieder protestieren ;))
lol, wie kommst du nur immer auf sowas? :)
Die Anschlaggeschwindigkeit ändert sich nicht, sondern bestimmte Finger geben beim Anschlag leichter nach (diese Töne sind dann leiser) als die/der Restliche(n).
Dieses Nachgeben führt aber genau zu einer verringerten Anschlagsgeschwindigkeit (im Vergleich zu den weniger nachgiebigeren Fingern).
hallo,
das bringt mich wirklich ins grübeln!
angenommen, folgende Prämissen wären wahr:
1. die Geschwindigkeit des Anschlags betrifft die gesamte Hubhöhe der Taste
2. die Anschlagsgeschwindigkeit dosiert die Tonstärke
. nachgebende Finger schlagen langsamer (und damit leiser) an als nicht nachgebende (die damit lauter anschlagen)
-- wenn man nun einen Dreiklang spielen will, dessen höchster Ton hervorgehoben sein soll, wobei aber alle Töne gleichzeitig angeschlagen sein sollen, dann müssten quasi unter der Lupe mit slow motion betrachtet die leiseren Finger ihre Tasten schon etwas früher bewegen als der lautere.
ein weiterer Grübelgrund: ppp, staccato und sehr schnell ist Mussorgskis "Kükenballett" - irgendwie habe ich da nicht den Eindruck, dass die Finger oder Handgelenke oder Arme da langsamer agieren, als anderswo.
schnell spielen - aber langsam anschlagen! :)
;)
hört sich griffig an - ich weiss nur nicht, ob man das bei so schnellen Sachen wie dem Kükenballett sehen kann (also das langsame anschlagen)
aus meiner eigenen Erfahrung kann ich berichten, dass meine Handgelenke eher dazu tendieren, zu schlaff zu sein.
Vllt meint FLIP eine gewisse Grundspannung oder Stabilität, die zur Übertragung notwendig ist?
Also, ein schlaffer Finger, /Handgelenk überträgt weder Schwung noch Gewicht?
Sehen kann man das sicher nicht. Aber das Gefühl dafür kann man trainieren. Das klangliche Ergebnis kann man hören und die Lockerheit - wenn man das macht, was physikalisch erforderlich ist und nicht das, was irgendeiner Klavierlehrers-Ideologie entspricht - diese Lockerheit kann man auch wahrnehmen.
da stimme ich Dir zu!
allerdings muss ich nur für mich eine ganz subjektive Einschränkung machen: ich fühle keinerlei "langsamen" Anschlag in sehr schnellen pianissimo Stücken wie dem Kükenballett - aber ich spiele sie trotzdem ppp und sehr schnell; würde ich es anders machen, müsste ich umschulen.
wenn "das Gefühl dafür" entscheidend ist, dann braucht man kein nachdenken über Tastengeschwindigkeiten (letztere halte ich für wenig brauchbar, wie ich es ganz vorsichtig am Beispiel der Auslösung beschrieben habe)
wie auch immer: es ist machbar, die Kettentriller im Kükenballett ppp ganz fein und schnell zu spielen - wenn´s funktioniert, braucht man nicht mehr darüber raisonnieren - - - wenn´s nicht funktioniert, sollte man allerlei praktisch probieren und sich auch zeigen lassen (Physikstunden über Kraftübertragung, Hebelgesetze etc werden eher wenig helfen) - - - - - ja wie, zeigen lassen? aber ja: man kann einen ppp Triller ganz dicht an der Auslösung spielen - die Finger lassen die Tasten nicht ganz nach oben und sie bolzen auch nicht auf den Tastenboden :), und wenn es schon ums Kükenballett als Beispiel geht: das selbe gilt für die Akkorde dort!
Gruß, Rolf