Betonung der Melodie in Akkorden.

Kref

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Hallo.

Guten Tag zusammen.

Eine technische Frage zum Üben:

Ich spiele gerade mal wieder Schuberts Impromptu in As-Dur, op. 142,2, D935.

Das Stück ist für mein Problem ein hervorragendes Beispiel. Die erste Seite besteht fast ausschließlich aus Akkorden, die Melodie ist dabei im höchsten Ton, hier rot markiert:

Schubert 142.2.jpg

Ich höre mir nun selber genau zu und stelle fest, dass ich alle drei Töne der Akkorde gleichlaut spiele. Irgendwo klar, da ich sie aus dem Unterarm spiele, bei so weit gegriffenen Akkorden wüsste ich auch ehrlich nicht, wie ich sie aus den Fingern spielen sollte. Andererseits sollte die Melodie aber doch sicherlich deutlich hervortreten und nicht im Gesamtakkord untergehen.

Kann jemand eine Technik oder Übung empfehlen, wie man bei gleichzeitigem Anschlag zahlreicher Tasten aus dem Arm heraus eine einzelne Taste deutlich hervorhebt, die Melodie also eher in piano über die in pianissimo gespielten restlichen Noten bringt?

Danke und Gruß
Thorsten
 
Ah, schön, danke, das hilft, werde ich probieren.
 
1. Nur die Melodei, und zwar legato und mit den richtigen Fingern(!).
2. Die Akkorde im stacc. dazu nehmen. Melodie bleibt legato.

So bekommst du ein Gefühl, auf den Melodiefingern zu "tanzen".
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich verlagere das Gewicht von Hand und Arm bei obigem Beispiel leicht nach rechts, damit die Melodietöne mehr Druck abbekommen und somit lauter gespielt werden können als die übrigen Töne der jeweiligen Akkorde.

Meine KL hatte mir mal ein Kinderlied aufgegeben, bei dem alle fünf Finger auf den Tasten lagen und sie hinunterdrückten, aber jeweils ein anderer Finger dabei für den Melodieton zuständig war. Obwohl bei jedem Akkord alle Finger mitspielten, musste ich die Melodie hervorheben.
 
Und genau das zu tun ist falsch.

Entweder spielst Du tatsächlich aus dem Unterarm (d.h. der Oberarm wird mehr oder weniger unbeweglich gehalten, und durch Auf- und Abbewegen des Unterarms im Ellenbogengelenk erfolgen die "Anschläge" - dann sei Dir dringend geraten, vernünftigen Klavierunterricht zu nehmen, um diese gänzlich unzweckmäßige Technik (die meist einhergeht mit einem Sitz zu dicht am Klavier und u.a. "unverbundenen", "hackigen" Sound zur Folge hat) abzustellen;

oder Du analysierst das, was Du tust, falsch, und in Wirklichkeit machst Du Bewegungen des ganzen Arms.
 
(...)und in Wirklichkeit machst Du Bewegungen des ganzen Arms.

So war es eigentlich gemeint, die Bewegung kommt aus dem gesamten Arm, ich wies darauf speziell hin, weil mein erster Klavierlehrer, bei dem ich vor 30 Jahren als Kind angefangen hatte, ein Vertreter der "Deine Finger müssen wie kleine Hämmerchen sein"-Fraktion war. Und was bei einer Bach-Invention evtl. noch geht, ist bei größeren Akkorden dann irgendwann unmöglicher Unfug.
 

Bin gerade - angeregt durch @mick `s Hinweis auf Saint-Saëns Etude op.52 /2 - beim Experimentieren -
1.
stimmt tatsächlich. Mit starrem Oberarm hört sich das (z.B. A-e-c'-e'-a'-c''-e'') ziemlich roboterartig an, währenddessen der Ton bei
sofort einschmeichelnd klangvoll wird.
2. @rolf `s Anweisung (Link s.o.), die Finger auf den Akkordtönen alle bis auf den hervorgehobenen Ton um 1-2mm anzuheben

An Fehlern habe ich mal beobachtet: Klappern, Fehlen einzelner Akkordtöne und / oder Verwechslung der Reihenfolge, wenn ich die Bewegung von Saint-Saëns A-e-c'-e'-a'-c''-e'', A-e-c'-e'-a'-c''-e'', A-e-c'-e'-a'-c''-e'', etc. nachvollziehen will.

Natürlich hat @rolf Recht, wenn er oben andeutet, dass diese Etüden unseren Hochleistungssportlern ;-)vorbehalten sind. Aber lehrreich finde ich dieses Fadenthema allemal. Abgesehen davon, dass ich heute den ganzen Tag die beiden Etüden op.52 1 und 2 im Ohr gehabt habe. :musik:
 

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