August Förster von 1930 oder Rönisch von 2000?

Hallo zusammen,

@Nessie: Vielen Dank für den Link!

Laut der Webseite ist das Klavier zwischen 1926 und 1927 gebaut worden. Bedeutet dies, dass es generell (unabhängig von dem individuellen Klavier) schlechter zu bewerten ist, als wenn es 1930 gebaut worden wäre? Hat sich also in den 3 bis 4 Jahren viel getan?

Wie oft werden die letzten 3 Tasten gebraucht?


Vielen Dank und liebe Grüße,
Klang
 
die letzten 3 Tasten werden in 99,% der Klavierliteratur nicht gebraucht , jedenfalls wenn , nur von Pianisten . Grundsätzlich nicht schlechter zu bewerten , man fragt sich nur , warum das Instrument in d. Beschreibung "jünger" gemacht wird !? Es hat sich zumeist "etwas getan" , die Gehäuse wurden "moderner" - glatter gemacht , und teils wurden auch von vielen Firmen neue Konstruktionen erarbeitet , da die vorherigen grossteils vor dem I. Weltkrieg stammten und teils doch etwas veraltet waren , z.B. dem "Trend" folgend mit 88 Tasten , und noch Einiges anderes . Dies ist ganz allgemein , zu diesem Förster kann man , ohne die Innenkonstruktion zu sehen , nicht mehr sagen .
 
Hallo zusammen,

zum Thema Flügel: Selbst für mich als Anfänger ist der Unterschied zwischen einem Flügel und einem Klavier beim Spielen deutlich zu spüren. Und ein Flügel ist mir von daher auch deutlich sympatischer.

Aber: Ein Flügel hat wesentlich mehr Platzbedarf. Ein Bereich in unserem Wohnzimmer ist als Spielbereich für die Kinder reserviert und wird auch intensiv genutzt. Später soll hier mal ein größerer Esstisch stehen. Ansonsten wäre nur in einem großen, vollausgebauten Kellerraum Platz für einen Flügel.
Und ein Flügel ist auch eher noch teurer.
Von daher kommt ein Flügel zumindest zur Zeit nicht in Frage.

Viele Grüße,
Klang
 
Hallo Klaviermacherwien,

vielen Dank. Die Aussage 1930 stammt von einem Auszubildenden dort. Mit dem Klavierbaumeister habe ich noch nicht gesprochen, da er zur Zeit im Urlaub ist. Er wird mich aber wohl am Samstag anrufen.

Ich werde versuchen, ob ich beim nächsten Besuch Fotos von der Innenkonstruktion machen kann. Dann könnte ich die hier einstellen.


Liebe Grüße,
Klang
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Oberrahmen und Unterrahmen rausnehmen und oben und unten separat fotografieren , ev. auch mechanik raus und oben nochmals reinfotografieren . ganz einfach .
dann kann man einwenig mehr sagen .
 
1930 als Baujahr steht auch neben dem Bild auf der homepage dieser Firma . Preis 6,3 .-- , das ist es doch ?
 
und dann habe ich es angespielt. Klarer konturierter Bass, wunderschöne Mittellage und Diskant. Warme, volle, trotzdem klare Töne, nicht zu hart oder metallisch, dennoch glockenklar. Einfach wunderschön!
Was soll ich sagen, es hat nicht zu mir gesprochen, es hat zu mir gesungen!
Hallo Klang,

Lasse Dich nicht verrückt machen mit technischen Details. Ich kenne den Händler nicht, aber nachdem was Du schreibst und was Du schon alles zum Vergleich probiert hast, dürfte das Klavier alles andere als schlecht sein. Ob nun 1930 oder 1925 ist vollkommen egal, wenn es gut klingt. Selten findet man ein Klavier, dass "zu einem singt" :cool:


LG
Michael
 
Hallo Klang,
oje, da habe ich ja etwas angerichtet! Ich sollte vielleicht nochmal etwas klarstellen:
in der Gesamtschau ist mein Klavier eine sehr gelungene Wiederherstellung aus den 1910er Jahren. Der Klang ist fabelhaft, dafür spricht auch, dass ich es trotz Flügel nicht verkauft habe. Über zwei, drei Wochen hatte ich den Versuch unternommen, dann aber in klarer Bekenntnis zu ihm davon Abstand genommen. Die durchgeführten Reparaturen (gleicher Umfang wie der von dir aufgeführte) sind allesamt sehr ordentlich und beständig. Was das Nachbleien betrifft, so ist das auch nicht überzubewerten. Letztlich ist das nur konsequent, da ja die neuen Hämmer ein etwas höheres Gewicht haben.
Mein Tipp: nun fahr einfach nochmal in die Werkstatt und red` mit dem Meister selber. Er soll dir deine Fragen beantworten und dich die Fotos schießen lassen. Dann können hier noch einige Fachleute ihren Senf abgeben und gut ist es.

LG, Sesam
 
Aber: Ein Flügel hat wesentlich mehr Platzbedarf. Ein Bereich in unserem Wohnzimmer ist als Spielbereich für die Kinder reserviert und wird auch intensiv genutzt.
Die können doch unter dem Flügel spielen. Soll schon der kleine Frédéric C. seinerzeit gemacht haben;-)
Und ein Flügel ist auch eher noch teurer.
Das kommt -wie so oft- drauf an. Ich hab' mir gerade einen Flügel für einen Preis deutlich unter dem von Dir genannten Budget gekauft. Kommt zwar noch etwas für einen Klaviermacher dazu, weil von Privat und nicht frisch überarbeitet, müsste aber trotzdem im Rahmen bleiben.
Und da ist viel Platz zum spielen drunter;-) Hat sogar 88 Tasten.
 
Hallo Klang,

Lasse Dich nicht verrückt machen mit technischen Details. Ich kenne den Händler nicht, aber nachdem was Du schreibst und was Du schon alles zum Vergleich probiert hast, dürfte das Klavier alles andere als schlecht sein. Ob nun 1930 oder 1925 ist vollkommen egal, wenn es gut klingt. Selten findet man ein Klavier, dass "zu einem singt" :cool:


LG
Michael

Hallo Michael,

vielen Dank. Das beruhigt mich wieder etwas.
Ich will nur vermeiden, dass wir (mein Sohn, ich und falls meine Tochter auch anfängt zu spielen, auch sie) in einigen Jahren feststellen, dass die Spielbarkeit nicht in Ordnung ist.

Liebe Grüße,
Klang
 
Hallo zusammen,

@Sesam: Ich kann Dich beruhigen. Du hast gar nichts angerichtet. Ich bin Dir sehr dankbar für Deine Beiträge!

Insgesamt noch ein Aspekt zum Thema August Förster oder Rönisch: Falls das Klavier in - sagen wir mal 10 Jahren - wegen eines neuen Instrumentes verkauft werden sollte. Hat dann nicht das wesentliche neuere Rönisch einen höheren Wiederverkaufswert?

Aber für meine jetzige Entscheidung sollte das keine Rolle spielen.


Liebe Grüße,
Klang
 

Hat dann nicht das wesentliche neuere Rönisch einen höheren Wiederverkaufswert?
Je älter dat Dingens, desto geringer Dein Verlust beim WVK. Ist wie bei Autos. Die mit dem H-Kennzeichen kosten meist mehr, als beim ersten Verkauf. Zumindest unter Kennern. Otto Normalverbraucher will immer neues Zeugs. Lass Bauch & Herz entscheiden! Beide freuen sich am Spiel.
 
Hallo zusammen,

morgen werde ich mir das August Förster nochmal ansehen und versuchen die Fotos zu machen.

Über eine PN wurde ich auf ein Ibach 132, Baujahr Ende 80er, aufmerksam gemacht. Das werde ich nächste Woche auch noch anspielen.


Liebe Grüße,
Klang
 
Wird ja richtig spannend...
 
Über eine PN wurde ich auf ein Ibach 132, Baujahr Ende 80er, aufmerksam gemacht.

Das hört sich sehr interessant an.

Vielleicht noch ein kurzer Hinweis: Du bist sehr klangbewusst und kannst auch als Anfängerin Klaviere offenbar schon differenziert beurteilen im Hinblick auf Deine Klangvorlieben.
Nach meinen eigenen Erfahrungen sind viele Klaviere, die zum Verkauf stehen, leider nicht optimal gestimmt (und intoniert). Hattest Du mal in Betracht gezogen, dass dies Dein Urteil über das jeweilige Instrument verfälschen könnte?

Wirklich schwierig wird es beim Gebrauchtkauf von privat, wenn das Instrument jahrelang nicht gestimmt wurde. Dann mag es ein wunderbares Instrument sein (nach Stimmen, Intonieren und Regulieren), klingt aber erst einmal fürchterlich.

Viele Grüße
Clavifilius
 
Hallo zusammen,

ich konnte heute das August Förster erneut anspielen und es hat mir immer noch exzellent gefallen. Leider war der Klavierbaumeister selbst nicht da. Die Fotos konnte ich aber machen.

Es wäre super, wenn die Experten ihre Meinung hierzu äußern könnten!

IMG_1087.jpgIMG_1088.jpgIMG_1091.jpgIMG_1093.jpgIMG_1091-New.jpg


Liebe Grüße,
Klang
 
Das hört sich sehr interessant an.

Vielleicht noch ein kurzer Hinweis: Du bist sehr klangbewusst und kannst auch als Anfängerin Klaviere offenbar schon differenziert beurteilen im Hinblick auf Deine Klangvorlieben.
Nach meinen eigenen Erfahrungen sind viele Klaviere, die zum Verkauf stehen, leider nicht optimal gestimmt (und intoniert). Hattest Du mal in Betracht gezogen, dass dies Dein Urteil über das jeweilige Instrument verfälschen könnte?

Wirklich schwierig wird es beim Gebrauchtkauf von privat, wenn das Instrument jahrelang nicht gestimmt wurde. Dann mag es ein wunderbares Instrument sein (nach Stimmen, Intonieren und Regulieren), klingt aber erst einmal fürchterlich.

Viele Grüße
Clavifilius

Hallo Clavifilius,

bin Anfänger und keine Anfängerin ;-)

Die Erfahrung, dass viele Klaviere, die bei Händlern stehen, nicht sauber gestimmt sind, habe ich auch gemacht. Und ja, mir ist durchaus bewusst, dass dies die Sache enorm erschwert. Und ja, es ist sicherlich so, dass ich bei einem total verstimmten Klavier, dass nach Stimmen, Intonieren und Regulieren wunderbar wäre, den wunderbaren Klang nicht heraus hören würde.

Ich wüsste aber leider nicht, was ich dagegen machen könnte. Oder hast Du einen Tip?


Liebe Grüße,
Klang
 
Hallo Klang,

Auf den Bildern sieht man Stockflecken am Holz, die ich bei Klavieren dieses Alters als nicht tragisch einstufe. Bei Foto IMG_1093 könnte man einen Resonazbodensprung vermuten - das wäre ein NoGo für dieses Klavier. Es kann sich genauso gut, und das vermute ich eher, um eine optische Täuschung handeln - sonst hätte man dieses Klavier nicht neu besaitet und einen Riss gelassen. Die Mechanik sieht tadellos gerichtet aus und die kleinen Flecken am Mahagony-furnierten Gehäuse könnte man schön retouschieren.

Ich kann mir gut vorstellen, wie dieses Klavier klingt. Hatte selbst schon einiger dieser tollen Förster Klaviere - und ja eines habe ich sogar noch zum aufarbeiten bei mir auf Lager.:p

LG
Michael
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Michael,

vielen Dank! Ob es ein Resonanzbodensprung ist, sollte ja auf alle Fälle bei einer Begutachtung heraus kommen.

Bedeuten Stockflecken nicht, dass das Klavier über einige Zeit zu feucht stand? Hole ich mir mit dem Klavier Schimmelsporen ins Haus?


Liebe Grüße,
Klang
 
Hallo Klang,

die Schimmelsporen hast Du längst im Haus, kommen nämlich überall vor. Wenn es bei Dir trocken ist - also im dauerhaften Schnitt unter 65% rel. LF - und auch von der Temperatur her wohnraumüblich, dann hat Schimmel keine Chance. Wenn es feuchter ist, hast Du mit einem Klavier noch ganz andere Probleme, abgesehen von Wänden, Kleidung und Möbeln, die dann das Schimmeln anfangen können.

Viele Grüße

Michael
...nicht der "Klaviermacher-Michael" :-)
 

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