August Förster oder Steingräber & Söhne

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Toraro

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1. März 2009
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Hallo, ich möchte mir ein neues Klavier kaufen. Spiele zur Zeit auf einem alten Kawai.
Vom Klang gefällt mir das 125G von August Förster sehr gut. Nun hab ich aber auch auf einem 130 PS von Steingräber gespielt und das war auch Klasse. Jetzt steh ich vor der Frage soll ich lieber das August Förster für knapp 12.000 Euro nehmen oder das 1,5 Jahre alte Steigräber für 20.000 Euro. Da liegen ja schließlich satte 8.000 zwischen und ich bin mir einfach nicht sicher ob sich das lohnt. Naja, es gibt da auch noch ein Schimmel 122 für. 10.000 Euro. :confused: Ich bin wirklich total verunsichert welches es nun sein soll. Kann mir einer 'nen Tipp geben?
 
Hallo Torero ;),

ich würde an deiner Stelle das Klavier nehmen, welches am besten klingt. Wenn du es dir leisten kannst, dann lass den finanziellen Aspekt zweitrangig sein. Über den tollen Klang freust du dich jeden Tag. Aber wenn du jedes Mal, wenn du spielst/übst, denkst "ach, hätte ich doch mal das bessere Klavier genommen", wirst du nicht glücklich sein. Außerdem mach es stolz auf einem Instrument zu spielen, das eigentlich über seine finanziellen Verhältnisse ist.:D

Also lass es krachen!
Liebe Grüße,
8f2d
 
Naja, den finanziellen Aspekt außer Acht lassen können wohl die wenigsten. Aber es ist schon wichtig, daß Du mit dem Klavier glücklich bist und nicht nach einem halben Jahr nach einem besseren Ausschau hältst.

Das Schimmel 122 (Konzert) ist ein sehr ordentliches Klavier, aber mehr Individualität oder mehr Seele wirst Du meiner Einschätzung nach bei Förster oder Steingräber finden.

Außer dem Klang ist sehr wichtig, wie es sich unter Deinen Fingern anfühlt, sprich die Spielart. Wie schon so oft in diesem Forum geraten wurde: der Funke zu diesem einen bestimmten Instrument muß überspringen, und nicht nur zu einer Modellreihe. Zu bedenken ist weiter, daß ein 130er mehr Volumen hat als z.B. ein 122er. Wie groß ist der Raum, in dem es stehen soll?

Gruß, Jakob
 
Hallo Toraro,

nenne seit März 2008 ein AUGUST FÖRSTER 125G mein eigen und kann nur jeden bestärken sich der Marke ausgiebig zu widmen!

Ich hatte das FÖRSTER seinerzeit beim Antesten direkt neben einem 122er SCHIMMEL stehen (wie auch: YAMAHA YUS-5/7, WEINBERGER Concert, YAMAHA U1-3, RIEGER&GLOSS 125er und div. andere im selben Raum).

Das FÖRSTER packte mich damals gleich in mehreren Punkten:
1.) Klang: Das FÖRSTER war im Vergleich zu allen anderen wesentlich ausgewogener, wärmer und einfach edler im Ton. Keine schreienden Höhen, sondern stets seidig weich und dennoch genug Oberton. Die Bässe klar, warm und voll, bei Bedarf aber auch knackig bis brachial. Und nichts, aber auch gar nichts klang jemals auch nur ein bißchen aufdringlich!

2.) Tastatur/Bespielbarkeit - sehr leichtgängige Tastatur mit der nötigen Geschmeidigkeit um auch im zartesten PPP-Bereich noch differenzieren zu können.
Manche lieben schwergängigere Tastaturen, mich sprach aber das nuancenreich mögliche Pianospiel sehr an - da kommt natürlich eine leichte Tastatur sehr entgegen.

3.) Preis/Leistung: bei einem zweiten Spieltest in einem anderen Haus konnte ich auch Steingräber gegenspielen - ich persönlich fand das FÖRSTER besser - diese riesige Preisdifferenz war für mich in keinster Weise nachvollziehbar!
Wenn die Bereitschaft zu höherer Investion als beim FÖRSTER vorhanden ist, dann kann ich nur einen Anspieltipp geben: PFEIFFER Modell 124 - Liste ca. 18.000,00 Euro! Das wäre für mich noch ein Quäntchen oben drauf!:p
Also, jemand der 17-20TEuro auslegen kann und ein PFEIFFER nicht angespielt hat, der nimmt sich was!!!

Zu meinem Förster kann ich nach fast einem Jahr berichten:
Auf Empfehlung habe ich es auf 442 Hz stimmen lassen. Dadurch gesellten sich jede Menge an Obertönen dazu. Der Klang wurde klarer, heller - das "ursprünglich Gedeckte" im Klang (das mich auch absolut zum Kauf bewog) ist einem deutlich strahlenderen Klang gewichen. Im Moment war ich nach Anhebung der Stimmung und der sofortigen Klangveränderung erschrocken - mittlerweile aber liebe ich den Klang natürlich noch mehr.
Auffällig an meinem Instrument ist nur, dass die Stimmung nach einem Jahr noch nicht sehr stabil ist (4 Stimmungen seit Lieferung). Aber das dürfte wohl mit allen Neuinstrumenten ähnlich sein.

Meiner Meinung nach ist FÖRSTER generell eine Marke die vielleicht aufgrund der schlechten Nachkriegsmodelle eher belächelt wird und im Vergleich zu z.B. SCHIMMEL auch vermutlich aufgrund mangelnder WErbung und damit verbundener fehlender Information beim Käufer klar benachteiligt ist. Wenn ich unter Klavierspielern von FÖRSTER spreche, stelle ich fest, dass wohl mind. jeder zweite noch nie was davon gehört hat? Jeder spricht von YAMAHA, SCHIMMEL und lässt sich nur von der Marke blenden.
Macht die Augen zu und lasst eure Ohren entscheiden! Ein PFEIFFER spielst du einmal und bringst es aus Kopf und Ohr nicht mehr raus! Ob das bei YAMAHA oder SCHIMMEL so ist wage ich zu bezweifeln.

Fällt mir aber auch ein FÖRSTER-Manko ein: sieh dir die Messingbeschläge gut an. Bei mir ist das Schloss für den Tastaturdeckel sehr angelaufen, beim rechten Pedal ging relativ schnell die Oberschicht ab (leider sind das zugekaufte Teile von scheinbar nicht der besten Qualität) - ansonsten gibts aber nur beste Verarbeitung!


Also ich empfehle das FÖRSTER 125G jedem, der was ausgewogenes sucht und keine 18-20 TE auslegen kann. Wenn ihr allerdings aus der Boogie- u. RocknRoll-Liga kommt, so kauft euch vermutlich besser ein YAMAHA, das knallt euch schön um die Ohren und ihr werdet euch nach einiger Zeit sicher irgendwo mal wundern, wenn ihr das Gehämmer mal auf einem anständigen Klavier zum Besten geben wollt....:shock:

LG,
pegatom
 
Bei meiner Suche nach einem guten Klavier habe ich auch ein August Förster Piano 125 G getestet und es kam neben dem Steinway V-125 in die engere Wahl. Das Förster ist ein tolles Klavier und das Preis-/Leistungsverhältnis ist top. Mein KL, der es auch getestet hat, war sehr angetan von diesem Klavier. Pegatom hat es auch sehr gut beschrieben. Ich wollte eigentlich das Steingräber 130 noch testen, aber bei uns in der Nähe gibt es keinen Vertragspartner, sodass ich dazu nichts sagen kann.

Ich habe mich dann aber doch für das doch sehr teure Steinway V-125 entschieden, weil es mir vom Klang her noch besser gefallen hat, mir der Anschlag sehr gut passt, der Vertragspartner hier ist und ich großen Wert auf guten Service lege und da glaube ich, bin ich bei S&S doch eher sicher. Wie das bei Förster ist, kann ich gar nicht beurteilen. Hätte ich die finanziellen Mittel nicht für das Steinway-Piano gehabt, wäre es sicherlich das Förster geworden.

Schlussendlich sollte aber (neben deinen finanziellen Möglichkeiten) dein Gefühl entscheiden, damit du auf Dauer mit dem Instrument glücklich wirst. Ein wirklich gutes Klavier kauft man sich ja nicht alle paar Jahre neu.

Ich wünsche dir ein gutes Händchen für die Wahl.
 
Auffällig an meinem Instrument ist nur, dass die Stimmung nach einem Jahr noch nicht sehr stabil ist (4 Stimmungen seit Lieferung). Aber das dürfte wohl mit allen Neuinstrumenten ähnlich sein.

Hallo Pegatom und alle Neuklavierbesitzer.

Je nach Auslastung benötigen Klaviersaiten etwa 3-4 Jahre, bis der gröbste Dehnungsprozess beendigt ist. Das heißt, in dieser Zeitspanne muss man mit schnellerem Verstimmen rechnen, was sich von mal zu mal bessern sollte.

Wenn die Saiten bei einem neuen Klavier / Flügel von Beginn weg schon sehr (stimm)haltbar sind, könnte es sein, dass sie im Produktionsprozess extrem vorgedehnt (überspannt) wurden, was sich aber sehr nachteilig auf die Lebensdauer auswirkt. Das bedeutet, solche Saiten eiern wesentlich früher und lassen sich dann kaum noch rein stimmen.

LG
Klaviermacher
 
Hallo Toraro,
bist Du schon weitergekommen bei der Suche? Gibt es schon eine Tendenz oder eine Entscheidung?
Gruß, Jakob
 
Förster hat mich überzeugt

Hallo, vielen Dank für eure Tipps. Ich habe mich nun doch für das Förster entschieden. Es steht auch schon bei mir und ich bin begeistert. Diese Nuancenvielfalt. Herrlich.......Da mein altes Klavier noch hier rumsteht konnte ich auch mal direkt vergleichen und man glaubt es kaum es ist gigantisch. Ich dachte schon mein "Altes" ist kaputt. Der Anschlag, das Volumen, der Klang....alles kein Vergleich. Ich bin natürlich auch froh darum. Es wär 'ne herbe Enttäuschung geworden wenn mein altes Kawai genauso klingen würde wie der Förster.

Jetzt steht meiner Karriere nichts mehr entgegen ;)
 
Da gratuliere ich dir von ganzem Herzen und ich bin überzeugt, dass du mit deinem neuen Klavier viel Freude haben wirst.

Ich wünsche dir viele tolle Stunden mit deinem Förster.
 
@Toraro

Willkommen im FÖRSTER-Club!:D:kuss:
Deine Entscheidung kam gerade noch rechtzeitig -
wie ich meines Händler´s Liste entnehmen kann, sind die Preise offensichtlich um rd. 11 % angehoben worden?

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß mit deinem FÖRSTER!
Vielleicht kannst du nach einiger Zeit mal deine Erfahrungen hier kund tun? - Ich bin sicher, es wird sich eine Menge bei dir (und deinem FÖRSTER) tun!!!:p

LG,
pegatom
 
Sehr gute Entscheidung! Willkommen im Club.

Habe privat u.a. einen Flügel 215 und in der Schule u.a. ein neueres Klavier.

Mit dem Flügel bin ich mega zufrieden, diese Bässe!!! Einfach genial.

Das Klavier ist auch toll, allerdings spiele ich dort nicht so viel wie bei mir aufm Flügel.
 

BRAVO !!! Alles richtig von A-Z !! Viele Grüsse !
 
Wo liegt der Sinn, auf diese Weise einen 2,5 Jahre alten Thread wieder hoch zu holen? :confused:
 

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