App Begleitung des Klavierunterrichts

So,

fast vergessen, aber ich wollte euch noch berichten was mein aktueller Werdegang so ist:

Musiktheorie
Hier kann ich das Buch Musiktheorie für Dummies empfehlen.
Ich habe das Buch selbst durchgearbeitet und kann nun (noch zu langsam, aber klar - ist Übungssache) Noten lesen. Zumindest die wesentlichen Punkte zum Thema Akkorde, Terzen etc. sind hängen geblieben.

Unterricht
Ein Unterschied wie Tag und Nacht: ich habe nun einen professionellen Lehrer für mich und meine Frau. Wir lernen nach einer einfachen Klavierschule (Klavierspielen - mein schönstes Hobby). Es macht Spaß, ich fühlte mich aber stark eingebremst gegenüber meinen "Erfolgen" von der App, aber ebenso keineswegs unterfordert. Der Unterricht findet mit 40min wöchentlich statt, kostet relativ wenig Geld und der Lehrer ist spitze: Studierter Pianist und Musikpädagoge, gespielt wird abwechselnd auf einem Piano, einem Flügel und fallweise auf einem Nord Stage. Zu Hause wird dann jeden Tag fleißig geübt - mehr als eine Stunde bekomme ich, aufgeteilt auf mehrerer Häppchen, jeden Tag sicher mindestens zusammen.
Meine Frau macht das Gleiche, hat aber schon etwas Vorwissen hinsichtlich Noten. Nachdem Sie zu 100% im HO arbeitet kommt sie sogar noch mehr zum üben.

APP: Simply Piano
Ganz ehrlich: die App ist schon sehr gut. Ersetzt aber keinen Lehrer!
Man wird hier durch einige Kurse durchgeprügelt und die App lässt einen (leider) auch auf das nächste Level weiter, wenn man noch nicht ganz sicher ist: klar, es gibt jeden Tag einen Erfolg, es ist aber auch sehr anstrengend und oftmals frustrierend. Die Grundlagen sitzen einfach noch nicht und schon kommt der nächste Lernfortschritt.
Aber: man bekommt es hin die richtigen Tasten in einigermaßen der richtigen Zeit zu drücken und kann sehr bald ein paar brauchbare Stücke spielen.

Für mich dennoch sehr frustrierend: ich fühle mich überfordert, werde direkt grantig wenn es nicht funktioniert und sitze oft ratlos vor dem Klavier. Passiert mit dem Lehrer halt nicht.

Wirklich toll in der App ist aber die Auswahl der Stücke: hat man die Grundkurse durchgespielt werden die Noten freigeschaltet: man kann tausende Stücke Spielen: sowohl in einem Lernmodus, als auch tlw. Unterstützt vom Blatt. Das ganze dann in mehrerer Schwierigkeitsstufen.
Und nach einem Monat intensivem Selbststudium mit Simply Piano nutze ich diese Funktion zur Begleitung meines Unterrichts - einfach zur Abwechslung. Lernen über die App möchte ich nicht mehr.

Anders bei unserm Sohn: er ist 5, seine Hände sind einfach noch zu klein und zu schwach für ernsthaften Unterricht.
Aber die App macht ihm total Spaß und er sitzt jeden Tag mehr als eine Stunde vor dem Klavier und spielt bzw. klimpert sehr gut - ohne Frustration, mit großem Ehrgeiz. Aus meiner Sicht ideal um die Zeit zu überbrücken, bis wir mit echtem Unterricht starten können :)
Vor allem für Kinder macht es halt sinn: jederzeit verfügbar, lustige, einfach Stücke mit direktem Feedback, Bunt und sehr einfach gehalten.

Ein kritisches Wort noch zur Notenerkennung: das mag vielleicht mit einem direkten MIDI Anschluss besser sein, bei uns läuft die App eben am akustischen Klavier nur über das Mikrofon des Ipads: gerade bei schnellen Passagen und Akkorden "verhört" sich die App ganz gerne, fast immer eigentlich zu Gunsten des Spielers: so wird man besser gewertet, als man tatsächlich spielt und schafft zu schnell die jeweilige Übung.

Soviel dazu, ich hoffe, es hilft dem einen oder anderen :)

lg FLorian
 
Musiktheorie
Hier kann ich das Buch Musiktheorie für Dummies empfehlen.
Ich habe das Buch selbst durchgearbeitet und kann nun (noch zu langsam, aber klar - ist Übungssache) Noten lesen. Zumindest die wesentlichen Punkte zum Thema Akkorde, Terzen etc. sind hängen geblieben.
Wenn das alles ist, was das Buch an „Theorie“ vermittelt oder was hängengeblieben ist, taugt das Buch nix.
APP: Simply Piano
Man wird hier durch einige Kurse durchgeprügelt und die App lässt einen (leider) auch auf das nächste Level weiter, wenn man noch nicht ganz sicher ist: klar, es gibt jeden Tag einen Erfolg, es ist aber auch sehr anstrengend und oftmals frustrierend. Die Grundlagen sitzen einfach noch nicht und schon kommt der nächste Lernfortschritt.
Und das soll dann eine „tolle“ App sein, um Klavierspielen zu lernen?
Aber: man bekommt es hin die richtigen Tasten in einigermaßen der richtigen Zeit zu drücken und kann sehr bald ein paar brauchbare Stücke spielen.
Bedeutet „Klavierspielen“ wirklich „Taste drücken“? (Das können Ratten auch!)
Für mich dennoch sehr frustrierend: ich fühle mich überfordert, werde direkt grantig wenn es nicht funktioniert und sitze oft ratlos vor dem Klavier.
Sagt alkes über die App …
Anders bei unserm Sohn: er ist 5, seine Hände sind einfach noch zu klein und zu schwach für ernsthaften Unterricht.
Mit fünf Jahren zu jung für vernünftigen Unterricht? Es ist im Gegenteil das beste Alter!
 
Anders bei unserm Sohn: er ist 5, seine Hände sind einfach noch zu klein und zu schwach für ernsthaften Unterricht.
Ein guter Klavierlehrer und Pädagoge kann auch schon mit einem so jungen Kind arbeiten und den Unterricht auf dessen Bedürfnisse zuschneiden.

Ich würde ihn auf keinen Fall weiter an der App daddeln lassen, wenn er sich erst einmal an den Spielchen- und Belohnungscharakter gewöhnt hat, wird es schwer für einen richtigen Lehrer, ihn wieder für analogen Unterricht zu begeistern.
 
Sorry!

Ich hatte vergessen, dass hier sowieso jeder Beitrag zerlegt wird und hier immer nur eine vollkommen negative Grundstimmung herrscht.
Leider wie üblich vergebliche Zeit und Mühe hier einen konstruktiven Beitrag zu verfassen.
 
Ich hatte vergessen, dass hier sowieso jeder Beitrag zerlegt wird und hier immer nur eine vollkommen negative Grundstimmung herrscht.
Wo ist denn eine negative Grundstimmung, wenn Dich die Leute ermutigen, Deinem Sohn ernsthaften Unterricht zuzutrauen? Das ist doch positiv! Du schreibst es doch selber: Ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Und dass Deine Bewertung der App teilweise recht widersprüchlich ist, merkste ja sicher selbst.
 
Ich hatte vergessen, dass hier sowieso jeder Beitrag zerlegt wird und hier immer nur eine vollkommen negative Grundstimmung herrscht.

Du hast schon recht, dass hier in diesem Forum Beiträge gerne zerlegt werden. Das möchte ich gar nicht tun, danke für deinen Bericht.

Zum Fünfjährigen vorweg: Natürlich gibt es die Ausnahmetalente, die schon mit zwei Jahren am Klavier Erstaunliches vollbringen und mit vier schon Sonaten spielen, die Regel ist das aber nicht, das ist ja auch jedem klar. Und natürlich kann ein fünfjähriges und normalbegabtes Kind schon Unterricht erhalten, ich bin aber auch der Meinung, dass das nicht unbedingt sein muss. Es nimmt auch nicht jeder Lehrer Kinder in dem Alter. Mit sieben Jahren reicht auch. Zur App kann ich nichts sagen, ich kenne keine einzige App zum Klavierspielen, bin bzgl. der Mediennutzung von Kindern aber eher zurückhaltend. Ein Kind mit einer App am Klavier wäre jetzt nicht unbedingt meine Traumvorstellung.

Unterricht
Ein Unterschied wie Tag und Nacht: ich habe nun einen professionellen Lehrer für mich und meine Frau. Wir lernen nach einer einfachen Klavierschule (Klavierspielen - mein schönstes Hobby). Es macht Spaß, ich fühlte mich aber stark eingebremst gegenüber meinen "Erfolgen" von der App, aber ebenso keineswegs unterfordert. Der Unterricht findet mit 40min wöchentlich statt, kostet relativ wenig Geld und der Lehrer ist spitze: Studierter Pianist und Musikpädagoge, gespielt wird abwechselnd auf einem Piano, einem Flügel und fallweise auf einem Nord Stage.

Es wundert mich, dass sich hier noch keiner auf diese Heumann-Klavierschule eingeschossen hat, die hat in diesem Forum nämlich auch keinen guten Ruf. Ich verstehe nicht, warum, ich finde sie gut. Sie ist aber mehr was für Autodidakten, deswegen wundere ich mich immer, wenn ein Lehrer damit arbeitet.

Für mich dennoch sehr frustrierend: ich fühle mich überfordert, werde direkt grantig wenn es nicht funktioniert und sitze oft ratlos vor dem Klavier. Passiert mit dem Lehrer halt nicht.

Was ist frustrierend? Die App? Oder das Üben generell? Wenn das durch die App passiert, würde ich sie nicht mehr begleitend zum Unterricht einsetzen. Das ist kontraproduktiv.
 

Meine Kids haben jeweils 1/2 Jahr vor der Schuleinführung mit Klavier angefangen. Das kam gut an, die Schule fing für sie damit eher an. Weiterhin war der Kopf noch frei, weil eben noch keine Schule.
Davor gab es allerdings ein paar Jahre musikalische Früherziehung.
 
Ich habe mit knapp 5 Jahren angefangen und fand das ebenfalls sehr cool. Meine Frau hatte sogar schon mit gerade 3 Jahren den ersten Geigenunterricht. Dafür konnte sie auch schon mit 11 das Tschaikowsky-Konzert spielen. So schnell war ich leider nicht. :lol:
 
Ich habe mit knapp 5 Jahren angefangen und fand das ebenfalls sehr cool. Meine Frau hatte sogar schon mit gerade 3 Jahren den ersten Geigenunterricht. Dafür konnte sie auch schon mit 11 das Tschaikowsky-Konzert spielen. So schnell war ich leider nicht. :lol:

Und David Garrett hat mit 5 Jahren schon "Jugend musiziert" gewonnen.

An künftige Berufsmusiker (die nicht selten bereits in Musikerfamilien hineingeboren werden) werden andere Maßstäbe gelegt. Das hat mit dem Fünfjährigen hier nichts zu tun. Und überhaupt ist dieser Sohn nur am Rande erwähnt worden, weil es um den eigentlich gar nicht geht.
 
Und natürlich kann ein fünfjähriges und normalbegabtes Kind schon Unterricht erhalten, ich bin aber auch der Meinung, dass das nicht unbedingt sein muss.
Natürlich ist Unterricht kein "muss", aber wenn ein Kind sich aus eigenem Antrieb für das Instrument interessiert und es denn irgendwie machbar ist, würde ich eher einen geeigneten Pädagogen/in suchen, bevor ich das Kind mit der App spielen lasse. Musikalische Früherziehung wäre ja auch noch eine Option.
 
Habe ich auch. Und mit 6 schon zum zweiten Mal. Das ist aber nix Besonderes, in der Altersgruppe gibt es ja nur den Regionalwettbewerb.

Auch wenn es nur Regionalwettbewerbe sind, sammeln sich da dennoch die Kinder, die später mal Berufsmusiker werden. Und genau das meine ich, wenn ich sage, dass das nicht für alle Eltern wie Kinder das Ziel ist.
 
Natürlich ist Unterricht kein "muss", aber wenn ein Kind sich aus eigenem Antrieb für das Instrument interessiert und es denn irgendwie machbar ist, würde ich eher einen geeigneten Pädagogen/in suchen, bevor ich das Kind mit der App spielen lasse. Musikalische Früherziehung wäre ja auch noch eine Option.

Das ist richtig, nur muss man "aus eigenem Antrieb" durchaus kritisch betrachten. Wenn ich Eltern höre und was deren Kinder so alles "aus eigenem Antrieb" machen und "Das macht denen Spaß, die wollen das!", dann bin ich da erst einmal skeptisch. Jedes Elternteil, das man fragt, warum das Kind mit vier oder fünf schon dies oder das macht, wird antworten, dass das der Wille des Kindes sei (und nicht, wie meist, der eigene). Dass große musikalische Begabungen da eine Ausnahme darstellen, versteht sich von selbst, aber die kommen wahrlich nicht so oft vor, wie manche das gerne hätten.

Über die musikalische Früherziehung kann ich nichts sagen, das hatten wir nicht. Bei uns gibt es nämlich eine unheimlich tolle Kantorin, die eine eigene Chorgruppe für dieses Alter anbietet, die bezüglich musikalischer Früherziehung keine Wünsche offen lässt ...
 
Das ist richtig, nur muss man "aus eigenem Antrieb" durchaus kritisch betrachten. Wenn ich Eltern höre und was deren Kinder so alles "aus eigenem Antrieb" machen und "Das macht denen Spaß, die wollen das!", dann bin ich da erst einmal skeptisch. Jedes Elternteil, das man fragt, warum das Kind mit vier oder fünf schon dies oder das macht, wird antworten, dass das der Wille des Kindes sei (und nicht, wie meist, der eigene). Dass große musikalische Begabungen da eine Ausnahme darstellen, versteht sich von selbst, aber die kommen wahrlich nicht so oft vor, wie manche das gerne hätten.
Wobei nicht alles, was Eltern vorgeben, automatisch schlecht ist. Ich finde es wichtig, dass Kinder einem Hobby nachgehen - sie bei der Suche nach einem geeigneten zu unterstützen ist meiner Ansicht nach Aufgabe der Eltern. Dass man dann, wenn es keinen Spaß macht, damit aufhört und sich vielleicht einem anderen Hobby zuwendet, ist meiner Ansicht nach ein natürlicher Entwicklungsprozess von Kindern.

Finde nichts schlimmer, als Kinder vor Fernseher oder Tablet/Computer zu parken, ohne ihnen eine Möglichkeit zu eröffnen, die Freizeit schöner zu nutzen.
 

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