Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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cwtoons - du hast mich in dem anderen Thread auch schon so komisch angepöbelt, hab ich dir irgendwas getan? Ich kann mich jedenfalls an keinerlei voran gegangenen Kontakt erinnern... lass mich doch bitte einfach in Ruhe und scroll weiter, wenn Dir meine Beiträge nicht gefallen. Danke.
 
Na ja gekonnt auf dem Klavier improvisieren setzt wohl haufenweise Theorie und gute Technik voraus. Rumklimpern, was sicher jeder mal so für sich macht, ist was anderes.

Klavier technisch so beherrschen, dass man ad hoc improvisieren kann, ist allein schon eine mehrjährige Herausforderung...

Ich jedenfalls klimpere gern für mich zum gelegentlichen "Austoben", aber mein Anspruch ist interessante Klavierliteratur selbst spielen zu können. Ich habe ja auch Vergnügen daran, Belletristik lesend zu genießen und werte was nicht ab gegenüber eigenständigen Schreibversuchen.

So könnte nämlich die Meinung, man wolle ja nicht nur reproduzieren, schnell aufgefasst werden. Zumal von einem Frischling an den Tasten. Man reproduziert nicht vorhandene Werke, sondern haucht dem Notenbild Leben ein, und zwar ganz subjektiv und darin ist man sehr wohl auch schöpferisch. Bzw. der Notensatz evoziiert beim Selbstspielen ein Kunstwerk idealerweise in Symbiose mit vom Komponisten Geschaffenem und dem eigenen Ich als Resonanz/Interpretation.
 
Hallo Ellizza,

dein Beitrag enthält viele Wahrheiten und Weisheiten, denen ich nur zu gerne zustimme. Aber eine Sache ist auch so unwahr, dass ich das einfach nicht stehen lassen kann. Und zwar der Vorwurf oder die Annahme, ich würde vorhandene Musik damit abwerten, dass ich sie nicht nachspielen will. So ein Käse!

Okay, du kennst mich nicht. Niemand hier kennt mich, logisch. Tätet ihr das, wüsstet ihr, dass ich ein absoluter Musikliebhaber bin. Das könnte man aber auch daraus schlussfolgern, dass ich zwar an den Tasten ein Neuling bin, aber eben schon mein Leben lang Musik mache, diverse andere Instrumente beherrsche und vor allem - ! - in unterschiedlichen Cover- und Tribute-Bands gespielt habe, wie ich auch schrieb. Und nein, das waren keine Schülerbands...

Wenn ich Musik dadurch also abwerten würde, hätte ich mir das wohl kaum angetan, oder? Im Gegenteil, es kann - wie du auch schreibst - besonders schön sein, wenn man tolle Musik, vielleicht sogar die seiner Lieblingsbands, mit anderen guten Leuten selbst performen kann. Ich liebe das! Aaaaber ich habe eben jahrelang und in großem Umfang genau das schon gemacht.

Am Klavier ist meine Herangehensweise oder mein Ziel aber eben einfach ein anderes. Und zwar genau dieses freie Improvisieren, die Freiheit an der Tastatur, in Blues und Jazz einfach loslegen zu können. Ob ihr's glaubt oder nicht, ich bin neben dem Klavierspielen nun auch hochintensiv damit beschäftigt, mir die Musiktheorie vom Urschleim her (damit mir keine Lücken entstehen) und in allen Details anzueignen. Ich übe sogar das Singen von Mikrotönen, sowie sichere Intonation, etc, damit ich genau diese theoretischen Grundlagen bilden und die Technik dazu entwickeln kann.

Außerdem schrieb ich ebenfalls, dass ich mich für die Geduld und das Durcharbeiten diverser Lehrbücher entschieden habe und dass ich diese Bücher erst weglege, wenn ich die darin enthaltenen Stücke rund spielen kann. "Rund spielen" ist für mich was anderes, als die richtigen Tasten zur richtigen Zeit zu drücken. Das haben mir diverse Musiklehrer im Leben schon beigebracht. ;-)

Ich will jetzt auch nicht so tun, als wäre ich hier der Oberchecker, bin ich ganz gewiss nicht. Aber ich weiß ziemlich genau, was ich am jeweiligen Instrument tue und was meine Ziele sind. Und um die zu erreichen, braucht es eben manchmal einen kleinen Schubser in die richtige Richtung. Und da Improvisation für mich neu ist und ich momentan noch keinen Klavierlehrer habe, habe ich mich eben gefragt, ob es Mittel und Wege gibt, das an den Tasten effektiv (effektiv! - nicht "schnell"!) zu üben und auch passende Antworten darauf erhalten, für die ich sehr dankbar bin. Dass das mehrere Jahre dauern wird, ist mir bewusst und eingeplant. ;-)

Kommentare wie den von cwtoons in diesem und auch in dem anderen Thread braucht dennoch kein Mensch. Nur um das an dieser Stelle zum Abschluss zu bringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab ja bewusst nur vom Eindruck gesprochen, den manch einer haben könnte, durchaus ungewollt von dir, wie du ja auch gerade im Klartext betont hast.

Viel Erfolg bei deinem großen Vorhaben!!!!
 
Gutes Klavierspiel benötigt Talent, System, Fleiß und Geduld. Das braucht Zeit. Am besten führt man eine Tabelle geordnet nach Erfordernissen, so dass man sieht, welche Fortschritte man in jeweils 1/2 Jahr macht. MyPianoDashboard sozusagen. :drink:
 
Ich über schon eine Weile "Inspiration" von Anne Teziba.... vom Blatt spielen.
Jetzt hat meine KL zu Recht festgestellt das ich bei jedem neuen Takt stocke. Ich soll üben die Pause nach dem Akkord (lks) zu nutzen um den Finger schon startbereit für den nächsten Akkord zu platzieren.
Konzentriere ich mich auf die Pausen-Fingerumsetzung lks komme ich mit der rechten Hand durcheinander.:cry: Habt ihr noch einen Übetip für mich?:konfus:
 
Am besten führt man eine Tabelle geordnet nach Erfordernissen, so dass man sieht, welche Fortschritte man in jeweils 1/2 Jahr macht. MyPianoDashboard sozusagen. :drink:

Muss ich mir wohl doch eine Exceltabelle anlegen?!:konfus: Auswertung dann per Excelfortschrittdiagramm vor der Familie - mit Beamer und so.:blöd: Mit Festlegung neuer Zielvorgaben für das nächste Halbjahr? Was mache ich wenn ich die Zielvorgaben nicht erfülle?:denken: Gibt es dann eine Familienabmahnung?:-D:party:
 
Lieber stoni,

du könntest versuchen, die rechte Hand langsam und gemütlich zu spielen und die linke Hand dazu auf dem Klavierdeckel mit der ganzen Hand bzw. den Innenflächen der Finger zu klopfen.

Zunächst auf einer Stelle klopfen (drei Viertel klopfen, die Pause nicht klopfen...). Ein Tempo wählen, bei dem das klappt (evtl. Zeitlupe).

Wenn das problemlos geht, klopfst du auf dem Klavierdeckel erst weiter links, dann wie im Stück weiter nach rechts und nochmal weiter nach rechts und gehst in der Pause wieder nach links. Du klopfst also die Richtung wie im Stück. Wähle mit der rechten Hand ein Tempo, in dem das problemlos funktioniert - das kann anfangs sehr langsam wie in Zeitlupe sein. Später kannst du das Tempo erhöhen und auch im Originaltempo spielen.

Der Vorteil bei dieser Übemethode ist, dass du grobmotorisch den Ablauf der linken Hand übst, aber noch nicht feinmotorisch die genauen Töne treffen musst. Du übst also, rechts zu spielen und links die nötigen Bewegungen grob darzustellen. Damit erleichterst du dir zunächst den motorischen Ablauf und bekommst ein Gefühl für die Koordination.

Wenn du das kannst, kannst du weitere Möglichkeiten ausprobieren:

- das Tempo ist entscheidend. Spiele so langsam, dass du genug Zeit hast und das klappt, was du dir vornimmst.

- spiele nur rechts und zeichne mit der linken Achten, Kreise, Vierecke etc. in die Luft. Höre auf eine lebendige Melodie, die über die Taktstriche hinaus singt (nicht wackelt).

- spiele nicht alles auf einmal, sondern erstmal nur den ersten Ton der l.H. zur rechten oder die ersten beiden oder nur den dritten und den ersten oder.....oder.... .

- mach kleine Abschnitte. Z.B. könntest du nur den ersten Takt spielen und dann auf der 1. Taktzeit des zweiten Taktes stehen bleiben. Wiederholungen sind wichtig.

- vielleicht musst du auch rechts noch einzeln spielen, weil du dich an die Pausen und Unregelmäßigkeiten am Ende jeden Taktes gewöhnt hast.

- du kannst auch links einzeln spielen und dazu rechts singen/sprechen

- sehr lustig: die Sache schwieriger machen und den ersten Ton eine Oktave tiefer spielen als notiert. Hilft der Armführung, muss aber natürlich nicht sein. :)

......

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich soll üben die Pause nach dem Akkord (lks) zu nutzen um den Finger schon startbereit für den nächsten Akkord zu platzieren.
Naja bei weit auseinanderliegenden Akkordzerlegungen.

Hier kann man doch den mittleren Ton als Anker nehmen, um den sich die Hand leicht horizontal dreht, um die beiden anderen Töne zu greifen. Meist verschieben sich die Akkorde nur um eine benachbarte Taste, da brauchst halt den mittleren Ton neu ansetzen (Nachbartaste!) Das ist aber ein Hausfrauentipp, ob Profis ihn gut finden weiß ich nicht..:-D
 
Ich über schon eine Weile "Inspiration" von Anne Teziba.... vom Blatt spielen.
Jetzt hat meine KL zu Recht festgestellt das ich bei jedem neuen Takt stocke. Ich soll üben die Pause nach dem Akkord (lks) zu nutzen um den Finger schon startbereit für den nächsten Akkord zu platzieren.
Konzentriere ich mich auf die Pausen-Fingerumsetzung lks komme ich mit der rechten Hand durcheinander.:cry: Habt ihr noch einen Übetip für mich?:konfus:
Hab' mir mal die Noten angeschaut. Das sind ja meist ganz straight 8tel rechts und 4tel links.
Linke und rechte Hand kommen in jedem Takt zusammen auf die 1.
Links bis auf die letzten 5 Takte sogar nur einzelne Noten.

Daher glaube ich, dass du einfach zu ungeduldig bist. Du bist jetzt - mit einem Lehrer - wahrscheinlich zum ersten Mal damit konfrontiert, dass auf Unsauberkeiten hingewiesen wird, die dir alleine nicht aufgefallen sind.

Meine Empfehlung zum Üben:
- Laaaaaangsam ... wenn's sein muß auch mikroskopisch langsam
- links erst einmal nur die erste Note jedes Takts spielen
- Geduld. Du wirst bemerken, dass irgendwann (nach genug korrekten Wiederholungen) dein Körper auch "fühlt" was dein Geist längst "verstanden" hat

Ach so: Bist du sicher ob es überhaupt (das Stocken) an der linken Hand liegt?
Oder stockst du schon rechts mit den 8tel beim Taktwechsel?
Mit der rechten Hand solltest nicht "durcheinander kommen", ist ja ein einfaches Pattern.

Anderer Tip: Rechts auch nur die 4tel spielen, also die Noten auf der "Und" erst einmal weg lassen bzw. mitsingen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Boah!
So viele Tip's. Reichlich Stoff zum Ausprobieren. Ich Danke euch!:blume:

Komischerweise habe ich solch Stocken nur wenn ich vom Blatt spielen übe.:denken:

Wenn ich mir das Stück auswendig einübe spiele ich es flüssig durch.:konfus: Dann darf ich aber auch keine Noten auflegen.
 
Du bist jetzt - mit einem Lehrer - wahrscheinlich zum ersten Mal damit konfrontiert, dass auf Unsauberkeiten hingewiesen wird, die dir alleine nicht aufgefallen sind.

Aufgefallen ist es mir schon - ich fand es für den Blattspielübemodus aber ausreichend.
Ich spiele das Stück wie geschrieben schon recht lange. Habe es zwischendurch immer wieder mal weggelegt um nicht wieder in den Auswendigmodus zu verfallen.
Die Unsauberkeiten haben sich sicherlich schon im Kopf "festgefressen" - wird schwer werden das wieder rauszuprügeln...
 
Aufgefallen ist es mir schon - ich fand es für den Blattspielübemodus aber ausreichend.
Ich spiele das Stück wie geschrieben schon recht lange. Habe es zwischendurch immer wieder mal weggelegt um nicht wieder in den Auswendigmodus zu verfallen.
Die Unsauberkeiten haben sich sicherlich schon im Kopf "festgefressen" - wird schwer werden das wieder rauszuprügeln...

Was ist schlecht am "Auswendigmodus"?
Komplexe Stücke wirst du nur so spielen können (natürlich mit Kontrollpunkten in den Noten).

Das mit dem "im Kopf festgefressen" ist richtig. Optimalerweise sollte dein Kopf nur mit korrekten Ausführungen (egal wie langsam, hauptsache ohne Fehler) gefüttert werden.
Vielleicht ist das was für dich: Giesecke – Clever üben, sinnvoll proben, erfolgreich vorspielen
 
Die Unsauberkeiten haben sich sicherlich schon im Kopf "festgefressen" - wird schwer werden das wieder rauszuprügeln...
Ja, rede es dir auch noch ein, dass du das nie schaffen wirst.

Komplexe Tipps hast du ja nun genug. Daher nur einen ganz einfachen:
- Analysiere exakt, wo du ins Stocken kommst.
- Nur diese Stelle übst und überwindest du durch ganz genaues Denken und Beobachtung deiner Bewegung. Schau dir selbst in Zeitlupe zu (gerne auch Videokamera) und mache innere Zielfotos.
- Kurz vor dieser Stelle spielst du einfach blind drüber.
- Wenn das alles sauber klappt, gehst du mit den Augen auf der Tastatur und anschließend auf den Noten mit.
- Du freust dich, dass du etwas zum Besseren verändern kannst und genießt es.
 
Ja, rede es dir auch noch ein, dass du das nie schaffen wirst.

sicherlich schon im Kopf "festgefressen" - wird schwer werden das wieder rauszuprügeln...

Mache ich doch nicht! Bin mir sicher das ich es kann. Wird nur nicht ganz locker flockig.

Was ist schlecht am "Auswendigmodus"?
Komplexe Stücke wirst du nur so spielen können (natürlich mit Kontrollpunkten in den Noten).

Ganz einfach:
Wenn ich auswendig spiele darf ich keine Noten auflegen sonst komme ich irgendwie durcheinander. Bin ich einmal raus habe ich kein "Auffangnetz" um wieder reinzufinden.
Auswendig spielen funktioniert bei mir völlig anders. Ist eine Mischung aus Kopfmusik, Fingergedächtnis & Tastaturgriffbild oder so. Stücke die ich auswendig spiele kann ich vom Blatt nicht spielen.
 
Stücke die ich auswendig spiele, kann ich vom Blatt nicht spielen.

Überlege mal ganz in Ruhe, wohin du beim Spielen schaust.

Ich vermute folgende Möglichkeiten:

1) auf deine Hände / auf die Tastatur
2) in den Raum / an die Decke / auf Personen / ...
3) nirgendwohin. Du schließt die Augen.
4) auf Noten

Wenn du 1) noch weitgehend benötigst, dann kommst du zunächst nicht weg davon.
Daher solltest du gezielt über 2) oder besser 3) gehen, um nach 4) zu kommen.

Stelle dir einfach vor, du seist blind. Lösche das Licht, spiele im Dunkeln. Dann fühlst du mit den Händen. Spiele Tonleitern, bekannte Stücke.

Bei 4) wirst du mit den Augen auf die Noten schauen und mit den Händen die Tasten (er)fühlen. Für große Sprünge schaut man kurz auf die Tasten.

Achte auf den Kontakt des Daumens zu den Tasten. Er führt.
 
Überlege mal ganz in Ruhe, wohin du beim Spielen schaust.

Ich vermute folgende Möglichkeiten:

1) auf deine Hände / auf die Tastatur
2) in den Raum / an die Decke / auf Personen / ...
3) nirgendwohin. Du schließt die Augen.
4) auf Noten

Wenn du 1) noch weitgehend benötigst, dann kommst du zunächst nicht weg davon.
Daher solltest du gezielt über 2) oder besser 3) gehen, um nach 4) zu kommen.

Stelle dir einfach vor, du seist blind. Lösche das Licht, spiele im Dunkeln. Dann fühlst du mit den Händen. Spiele Tonleitern, bekannte Stücke.

Bei 4) wirst du mit den Augen auf die Noten schauen und mit den Händen die Tasten (er)fühlen. Für große Sprünge schaut man kurz auf die Tasten.

Achte auf den Kontakt des Daumens zu den Tasten. Er führt.

Definitiv 1.
Blind geht nicht. Du meinst: Erst wenn ich es blind spielen kann bin ich auch in der Lage dabei auf die Noten zu schauen um ein Auffangnetz zu haben?
 

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