Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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Hat der nicht hauptsächlich mit gestreckten Fingern gespiel?

Das trifft es bei mir am ehesten, aber eben nicht grundsätzlich, nur wenn ich z. B. mit der linken Hand mit 2 und 4 spiele, dann strecke ich die Finger und der Daumen hängt dann vor und nicht mehr auf den Tasten, nach oben steht aber nichts (wie in den verlinkten Videos). Dann kommt ein Sprung und ich bin wieder oben und habe eben diese Wanderungen zum Deckel und zurück! Eine Klavierlehrerin meinte einmal, das sei ein technischer Fehler!
 
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Das trifft es bei mir am ehesten, aber eben nicht grundsätzlich, nur wenn ich z. B. mit der linken Hand mit 2 und 4 spiele, dann strecke ich die Finger und der Daumen hängt dann vor und nicht mehr auf den Tasten, nach oben steht aber nichts (wie in den verlinkten Videos). Dann kommt ein Sprung und ich bin wieder oben und habe eben diese Wanderungen zum Deckel und zurück! Eine Klavierlehrerin meinte einmal, das sei ein technischer Fehler!
Ein Tipp von mir wäre, bestimmte repetitive Etüden, z.B. Hanon (umstritten und wird hier im Forum viel Widerspruch provozieren) zu spielen und sich selbst auf die Finger zu schauen und ggf. zu verbessern. Also kurz zusammengefasst: Hanon im piano spielen, Handrücken gerade, Finger bei den Tasten lassen und Finger rund halten. Trotzdem nicht verkrampfen und Armbewegungen zulassen.
 
1-4 und 2-5 abwechselnd habe ich ausprobiert und das geht nicht, weil zu kompliziert und für improvisierte Melodien unpassend.
Bildschirmfoto 2024-02-20 um 20.59.34.png
oben eine "Vorübung"
unten C-Dur und c-Moll als Skalen
Bildschirmfoto 2024-02-20 um 21.02.40.png
(der Fingersatz 14-25-14-25 wird stur auf restlos alle Dur- und Mollskalen angewendet)

...mag sein, dass diese Notenbeispiele auf den ersten Blick wie geistlose Hanonsächelchen aussehen... Aber sie sind nicht von Hanon, sondern sie sind von einem, der tatsächlich sehr viel vom Klavierspiel verstand und die Klaviermusik um einige epochale Sachen bereicherte. Und diese Muster sind sehr hilfreich, um sich einfache Sextenfolgen bequem zu machen.

Vielleicht hilft dir @Granados das, dein Fehlurteil bzgl. 14-25 zu revidieren (?)

Einen zusätzlichen Einstieg könnte die Überlegung bieten, wie man vollgriffige Akkorde anfasst, z.B. r.H. e-#g-#c-e. Der fasst sich mit 1-2-4-5 am bequemsten an. Warum sollte man, davon ausgehend, die beiden Sexten e-#c und #g-e nicht mit 14 und 25 abwechseln? (und als weiteren Tipp: bei 14 Arm/Handgelenk nach innen (links), bei 25 nach außen (rechts) bewegen und so zwischen den beiden Sexten hin und her schwingen)

Komplizierter bzgl. der Bewegungen wird es dann, wenn Dreiergruppen wie 13-14-25 gespielt werden (gibts bei Chopin öfters, exzessiv in einer der Etüden)
 
...mag sein, dass diese Notenbeispiele auf den ersten Blick wie geistlose Hanonsächelchen aussehen... Aber sie sind nicht von Hanon, sondern sie sind von einem, der tatsächlich sehr viel vom Klavierspiel verstand und die Klaviermusik um einige epochale Sachen bereicherte. Und diese Muster sind sehr hilfreich, um sich einfache Sextenfolgen bequem zu machen.
Vielen Dank Rolf für die Antwort. Ehrlich gesagt habe ich, bevor ich meine Frage stellte, genau diese Übung geübt und zwar ein Paar Wochen lang. Das hat aber für meine schlechten Improvisationen überhaupt nicht funktioniert. Man spielt bei einer Improvisation ja nicht nur Läufe in eine Richtung, sondern man kann sich auch hin und her bewegen und man baut dabei auch - ungeplant und spontan - Sprünge oder Notenwiederholungen ein und da ist der Fingersatz von Liszt mir zu kompliziert. Ich verwende eigentlich nur noch 1-4 und 1-5, genau wie bei Oktaven und kann mir jetzt auch nichts anderes vorstellen. Das ist wahrscheinlich nicht optimal für virtuose Läufe, oder um perfektes Legato zu spielen, aber der Fingersatz funktioniert überall intuitiv und ist idiotensicher :)
 
In einem Takt soll ich schwerfällig crescendo spielen. Es soll mühevoll klingen, als würde ich eine schwere Last hinter mir herziehen. Die Übersetzung wäre ingombrante, aber das ist meines Wissens keine Vortragsbezeichnung. Welche wäre angebracht?
 

Ich spiele gerade das Altfranzösische Lied aus Tschaikowskys Kinderalbum. Irgendwie klingt das ohne Pedal schöner. Ist es okay, dieses Stück komplett ohne Pedal zu spielen?
 
Man kann das Stück auch mit Pedal spielen, aber ich sehe dafür keine Notwendigkeit. Wenn überhaupt darf das Pedal nur so dezent zum Einsatz kommen wie z.B. bei Bach.
 
Das passt auch gut zum Stil dieses Stücks, das einem alten Volkslied nachempfundenen ist
Es ist keinem Volkslied nachempfunden, es ist die Klavierübertragung eines Minnelieds („Mes belles amourettes“) aus dem frühen 16. Jahrhundert.

Ich halte es für keine gute Idee, das ohne Pedal zu spielen. Zum einen wird es sehr obertonarm und dünn klingen, zum anderen entstehen bei repetierten Noten unschöne Lücken in der Melodie. Und ohne Verrenkungen verliert man beispielsweise in Takt 8 die Terz, wenn man auf das Pedal verzichtet.

Es braucht halt eine gute Klangbalance und ein aufmerksames Ohr - aber dann bietet dieses Stück eine perfekte Gelegenheit, den „verständigen Pedalgebrauch“ zu üben. Der hier macht das schon ganz gut ;-):

 
Es ist keinem Volkslied nachempfunden, es ist die Klavierübertragung eines Minnelieds („Mes belles amourettes“) aus dem frühen 16. Jahrhundert.
Wieso weißt Du das alles? Und hast es abrufbereit im Kopf gespeichert? Samt den kleinen Tücken, die dieses Stück birgt (das nun nicht gerade pianistisches Standardrepertoire ist)? Einfach bewundernswert!
 
Wieso weißt Du das alles? Und hast es abrufbereit im Kopf gespeichert? Samt den kleinen Tücken, die dieses Stück birgt (das nun nicht gerade pianistisches Standardrepertoire ist)? Einfach bewundernswert!
Schrieb ich doch schon: Gediegenes Illustriertenwissen!

Ne, Spaß beiseite - ich habe das Lied mit meiner Lehrerin im Unterricht gesungen, als das in der Russischen Klavierschule drankam. Ich erinnere mich noch gut daran, weil ich es super spannend fand (und sehr stolz darauf war), ein Lied in französischer Sprache zu können. Ich kann es bis heute auswendig, obwohl ich es damals natürlich nur phonetisch gelernt habe.
 

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