An alle Hörgeräteträger im Forum...

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Uff,
dann reichts ja vielleicht, wenn ich die Lautstärke meines Pianos auf vielleicht 50% runterdrehe. :005:
 
@Marlene wenn du selber spielst, bist du viel näher an der Schallquelle als wenn ein anderer spielt. Ein paar Meter machen doch sicher einen wesentlichen Unterschied?
 
@Marlene wenn du selber spielst, bist du viel näher an der Schallquelle als wenn ein anderer spielt. Ein paar Meter machen doch sicher einen wesentlichen Unterschied?
Für die Regelsysteme und Schallwandler von Hörgeräten einen ganz erheblichen Unterschied sogar!

Nahe an einem grossen Flügel beispielsweise sind die Schallpegel (insbesondere bei Fortissimo natürlich) so hoch, dass Mikrofon wie Hörer bis an (und über) die Grenzen belastet werden, für diese Pegel sind sie nicht entwickelt / gebaut worden.

In Entfernung wird das für die Technik deutlich einfacher zu bewerkstellligen.

Da jeder Hersteller mit diesen (recht speziellen) Herausforderungen aber anders umgeht, und auch jeder Hörakustiker mehr (oder meist eher weniger) Wissen um die speziellen Bedürfnisse von Musikern hat, hilft da nur alternativen Auszuprobieren, falls einen ein getestetes Hörgerät nicht glücklich macht beim musizieren.
 
Ja, das mit dem Schallpegel wird (leider) bei fettem Orgeltutti relevant, wenn man direkt davor sitzt... der klassische Prinzipalprospekt ist typischerweise nur wenig über dem Organistenkopf erhöht (man darf sich hier jetzt nicht die tolle Riesenkathedralorgel vorstellen).

Früher habe ich analoge Phonak-Geräte aufgrund ihrer Reaktion auf Orgeltutti immer aussortiert, das Zischen, was die Geräte hier erzeugt haben, ging gar nicht. Kann jetzt aber anders sein.
 
@Marlene wenn du selber spielst, bist du viel näher an der Schallquelle als wenn ein anderer spielt. Ein paar Meter machen doch sicher einen wesentlichen Unterschied?

Ich muss aber nah dran sitzen wenn ich selber spiele, daran geht kein Weg vorbei, denn das liegt in der Natur der Sache.
;-)

Nahe an einem grossen Flügel beispielsweise sind die Schallpegel (insbesondere bei Fortissimo natürlich) so hoch, dass Mikrofon wie Hörer bis an (und über) die Grenzen belastet werden, für diese Pegel sind sie nicht entwickelt / gebaut worden.

Die Klänge "schwabbeln" aber auch beim pp - bei den Bernafon und den Signia. Aber die Bernafon haben - wie erwähnt - sauber geklungen, wenn andere (bei meinem Treffen) gespielt haben. Mit der Nähe kann es meiner Ansicht nach nichts zu tun haben, denn

als ich fast den Kopf unter den leicht geöffneten Deckel gesteckt habe, während z.B. Robert Skrjabins op. 9 gespielt hat
waren die Klänge normal und so schön, dass ich feuchte Augen bekommen habe (was aber auch an Skrjabins Schaffenskraft und der Interpretation von @Debösi gelegen hat).

(...) hilft da nur alternativen Auszuprobieren, falls einen ein getestetes Hörgerät nicht glücklich macht beim musizieren.

Das Seltsame ist, dass ich mit den Signia glücklich bin - trotz dieser nachschwirrenden Klänge am Bösendorfer. Vorhin habe ich zwei Stücke auswendig gespielt, eines davon ist für mich nach wie vor eine Herausforderung. Aber ich habe erstaunlich wenige Fehler gemacht und habe glücklich lächelnd am Klavier gesessen. Diese seltsamen Klänge haben mich nicht gestört und ich frage mich, ob diese Schwingungen nicht real sind und die anderen Hörgeräte sie nicht hörbar machen konnten.

Vor Weihnachten war ich sicher, dass es die Widex Moment sein werden aber dann hat der Akustiker versehentlich das vorinstallierte Musikprogramm gelöscht. Bei meinem Besuch im Januar konnte er diesen Urzustand nicht mehr herstellen obwohl er das Musikprogramm wieder installiert hat. Seit dieser Veränderung überzeugen mich die Widex Moment nicht mehr. Sie sind teilweise agressiv und während ich z.B. an der PC-Tastatur schreibe verändert sich deren Klackergeräusch hin zu "gläsern-metallisch". Aber die Widex-App für die individuelle Klangeinstellung ist genial. Die Signia haben eine App die angeblich mit KI arbeitet. Aber die Einstellmöglichkeiten halte ich für unzureichend.

Was mich bei den Signia erstaunt ist, dass ich sie "gefahrlos" berühren kann. Die Widex erzeugen sehr unangenehme laute Rückkopplungen wenn ich die Hände zu den Ohren führe (oder auf dem "Relax-Sessel" fast liegend den Kopf zur Seite drehe. Berühre ich die Widex (also das Teil hinter dem Ohr), dann rascheln sie deutlich vernehmbar. Beides ist unangenehm und taucht auch mit Schirmchen auf. Aber nicht bei den Signia, ich teste sie ohne Schirmchen, da gibt es keine Rückkopplungen, auch nicht mit Händen auf den Ohren. Ich kann sie anfassen wobei nur ein dezentes Schaben hörbar ist. Allerdings hören sich alle Programme gleich an (Universal, Musik, Musiker und Konzert) egal ob ich Klavier spiele oder fern sehe. Warum das so ist werde ich beim nächsten Termin erfragen.

Vorhin habe ich die Widex Moment (mit Schirmchen) angelegt und es kam sofort zu einer lauten Rückkopplung. Ganz schnell waren sie wieder weg von den Ohren - sie sind aus dem Rennen. Diese Geräuschphänomene sind mir zu unangenehm und lästig.

Auch die Signia erscheinen mir - wie im Herbst die Phonak - eine "Weichspüleinstellung" zu haben. Nach der Devise: Wir wollen das Hören des Trägers nicht über Gebühr strapazieren.

@Universaldilettant, ist ein Hörgerät dann perfekt, wenn es kaum wahrgenommen wird, aber die fehlenden Klänge trotzdem hörbar macht?
 
Ich denke der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Lieber mal 4 Wochen ein Modell tragen und dann wieder 4 Wochen ein anderes wird eher was bringen als stündliches wechseln. Man ist zu fixiert darauf alles mögliche zu hören was sein könnte und was nicht.
Es ist aber schon verdammt schwer die richtige Entscheidung zu treffen wenn es ums Wohlbefinden geht.
Ich kann es gut nachvollziehen als ich neue Brillengläser brauchte und den Optiker gewechselt habe. Nach viermaligem Glaswechsel kam ich mir vor wie ein Idiot , weil ich einfach nicht so gut wie mit der alten Brille sehen konnte. Dann habe ich wIeder meinen alten Optiker aufgesucht und prompt mit den ersten neuen Gläsern optimal alles glasklar gesehen und mich wohlgefühlt. Auf Nachfrage stellte sich dann heraus ,dass ich ein Prisma habe das der andere Optiker (keine Kette) nicht erkannt hat.
Ich wünsche dir viel Glück bei dieser schweren Auswahl.
Und danke dafür , dass du hier so umfangreiche Erfahrungsberichte mitteilst.
 
Ich habe es vor und beim letzten Treffen - entgegen der Aussage zweier Akustiker - geschafft, drei Hörgeräte (meine eigenen alten, Phonak und Bernafon) immer wieder hintereinander/im Wechsel zu testen und zu vergleichen. Die Unterschiede konnte ich sehr deutlich wahrnehmen.

Seit Herbst wechsele ich nicht mehr, bis letzten Freitag war dies so. Seit Freitag hängen die Signia an meinen Ohren. Nur heute früh habe ich die Widex angelegt, um die Rückkopplungen und Berührungsgeräusche zu überprüfen.

Vorhin ist mir erneut etwas seltsames aufgefallen. Ich bin extrem geräuschempfindlich, mich stört z.B. das leise sporadische Ticken der Heizkreisverteiler im Abstellraum der Galerie. Und ich muss den Ton des Fernsehers stummstellen, wenn ich den Rekorder programmiere. Diese Überempfindlichkeit liegt wahrscheinlich auch daran, dass mich der ununterbrochene Tinnitus genug belästigt, da will ich möglichst zusätzliche Geräusche verhindern.

Den Klang der Musikanlage im Auto finde ich so grottig, dass ich vor zwei Jahren ein neues Radio einbauen lassen wollte. Aber: Gestern habe ich den Rekorder programmiert und erstaunt zur Kenntnis genommen, dass ich den Ton nicht stummgeschaltet habe. Vorhin war ich mit dem Auto unterwegs und habe ein Musikstück lauter gestellt und es hat mich klanglich nicht so sehr gestört wie ohne Hörgeräte.

Bei derartigen für den Laien absonderlich anmutenden Vorkommnissen ist es in der Tat schwierig, die richtige Wahl zu treffen. Derzeit sieht es ganz danach aus, dass ich nicht den Verstand entscheiden lasse (der darüber klagt, dass ich erwäge zu akzeptieren, dass es am Bösendorfer teilweise zu seltsame Klängen kommt), sondern das Bauch- und Tragegefühl. Der Verstand sagt: Wenn Dein Bösendorfer "nachschwingende" Klänge erzeugt, dann ist das Mist, also Finger Weg! Aber alles andere nehme ich als unaufdringlich perfekt war. Ich muss nichts verändern, egal in welchem Programm - es klingt gleich und wie für mich gemacht. Wenn diese etwas irritierenden Schwabbelklänge nur nicht wären...

Nachtrag:
Bei den Signia wurde übrigens etwas eingestellt, das es bei den anderen (anscheinend) nicht gibt. Hörgeräteträger nehmen ihre eigene Stimme als zu laut und unnatürlich wahr, so war es bisher bei allen Geräten, unangenehm (wahrscheinlich wegen der Otoplastiken) ist das bei meinen Widex. Mit den Signia sollte ich mich hinter den Stuhl stellen, Maske runter und bis 15 zählen. Währenddessen wurden die Hörgeräte auf meine Stimme eingestellt und das Ergebnis ist erfreulich.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Universaldilettant, ist ein Hörgerät dann perfekt, wenn es kaum wahrgenommen wird, aber die fehlenden Klänge trotzdem hörbar macht?
Beschreibt die Zielsetzung in der Hörgeräte Entwicklung recht treffend...😉

Signia ist da in Sachen Komfort (Rückkopplungen, Gehäusegeräusche, eigene Stimme) anscheinend wieder ziemlich weit vorne zur Zeit, keine Ahnung inwieweit das auf korrekte Wahrnehmung und Sprachverständnis jetzt genau Auswirkungen hat, ich kenne das Gerät nicht aus meinem Betrieb. In der Regel gewinnt man mit dem weg nehmen von akustischen Informationen aber nicht grade Sprachverstehen.

Aber wie du selbst schon sagst, vertrau auf dein Bauchgefühl/Intuition, das Vergleichen von technischen Datenblättern ist bei Hörgeräten in den wenigsten Fällen hilfreich...
 
das Vergleichen von technischen Datenblättern ist bei Hörgeräten in den wenigsten Fällen hilfreich...

Das sehe ich auch so, deshalb habe ich so etwas nur einmal angeschaut und schnell wieder weggeklickt. Denn alleine die Fachausdrücke waren für mich wenig erhellend.

Absolute Priorität hat für mich die Hörwahrnehmung und wie das Hörgerät diese ermöglicht ist mir eigentlich egal. Für einen unbedarften Laien ist diese wundersame Technik eh zu komplex, daher zählt für mich das Ergebnis.
 
Ich denke über dieses Schwabbeln nach, das hatte ich in den Testphasen auch immer mal. Hat auch so ein bisschen was von altem warmen Röhrenklang. Bei weiteren Einstellungen durch den Akustiker verschwindet der Röhrenklang wieder, kA was da verändert wurde.

Im Bösendorfer-Deckel klingts toll, am Flügel schwabbelts? Könnte es sein, dass der Hörcomputer bei einem bestimmten mittleren Lautstärke des Inputs nicht genau weiß, was er in den Gehörgang pusten soll?

Dass die Verstärkungskurven nicht nur frequenz- (wie es natürlich sein sollte), sondern sogar lautstärkeabhängig sind, nervt extrem. Mein Akustiker muss das alles abstellen.
 

Vorhin am Bechstein, voller Verwunderung habe ich die wunderbaren Klänge wahrgenommen. Dass dieses seltsame, auf die Flügelklänge "aufgepropfte" Schwabbeln" am Bechstein deutlich geringer ist verwundert mich auch. Falls der Akustiker es schaffen sollte das irgendwie zu eliminieren, dann wären es die perfekten Geräte für mich. Aber ich habe nicht viel Hoffnung, bei den Bernafon ließ es sich nicht entfernen.
:konfus:

Ich habe meiner Erinnerung nach beim Herbsttreffen eine Weile neben @Debösi oder @pianochris66 gesessen - wer von Euch war das? Auch dort sitzend hat es nicht "geschwabbelt".
 
Oder das Mikro ("Hörer") des HG findet irgendwelche Nebengeräuschchen und meint, ein Schwabbeln reinrechnen zu müssen.
 
Dass dieses seltsame, auf die Flügelklänge "aufgepropfte" Schwabbeln" am Bechstein deutlich geringer ist verwundert mich auch
und am Bechstein ist der große Deckel geöffnet.

Also Deckel auf am Bösendorfer... (ganz und auf kleiner Stütze wie beim Herbsttreffen, als ich den Kopf reingesteckt habe). Aber leider war es das nicht, es "schwabbelt" weiter.
:cry: :konfus:

edit:
Testweise habe ich mal einige Takte eines Stücks zwei Oktaven höher gespielt. Ab der dreigestrichenen tauchen keine ungewöhnlichen Klänge auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Marlene wenn du selber spielst, bist du viel näher an der Schallquelle als wenn ein anderer spielt. Ein paar Meter machen doch sicher einen wesentlichen Unterschied?

Das kann es aber nicht wirklich sein, denn am Bechstein sind diese seltsamen zusätzlichen Klangschwingungen deutlich geringer.

Die Signia seien unauffällig habe ich geschrieben. Sie sind aber so unauffällig, dass ich beim Entfernen der Geräte kaum einen Lautstärkenunterschied wahrnehme. Seltsam finde ich auch, dass alle vier Programme (Universal und drei Musikprogramme) gleich klingen. Nun habe ich die Lautstärke an der App erhöht und es wurde kaum wahrnehmbar lauter. Dann volle Lautstärke, die Obertöne waren besser hörbar, lauter schienen die Flügel aber nicht zu sein.

Diese App schränkt die Einstellmöglichkeiten zu sehr ein (oder sie erschließen sich mir nicht). Ich habe es mit eine Klangverbesserung versucht und "zu leise" angegeben. Es gab noch folgende Auswahmöglichkeiten: zu laut, zu scharf, zu dumpf. Die App hat "verbessert" und ich habe auf "weiter verbessern" geklickt. So ging es einige Male weiter und das Schwirren ist etwas weniger geworden und am Bechstein kaum noch wahrnehmbar. Aber lauter ist es nicht geworfen.
:konfus:

Liebe Klavierbauer und Fachleute, @agraffentoni, @Klavierbauermeister, @Henry, @OE1FEU und wen wir noch hier haben: Könnte es an 25 cm mehr Flügel liegen, dass es zu diesen Klangwahrnehmungen am Bösendorfer kommt? Beide Flügel "stehen" vermutlich nahe 440 Hz, so war es bei den letzten beiden Stimmterminen.
 
Die Signia seien unauffällig habe ich geschrieben. Sie sind aber so unauffällig, dass ich beim Entfernen der Geräte kaum einen Lautstärkenunterschied wahrnehme.

Aber wehe ich stelle - mit Widex Moment hörend - eine Glasschüssel auf die Granitarbeitsplatte oder ein Messer fällt darauf. Die Widex Moment reißen mir im Musikprogramm gefühlt die Trommelfelle aus den Gehörgängen so aggressiv reagieren sie darauf. Im Universalprogramm ist es nicht so krass aber noch unangenehm genug. Die Signia reagieren darauf gar nicht, es hört sich an als hätte ich sie nicht an den Ohren.
 
Bisher beschreibst du deine Hörprobleme nur von den beiden Flügeln. Wie hört es sich an wenn ein Radio, Stereoanlage das Haus laut beschallt und in allen Ecken und Winkeln laut im ganzen Haus zu hören ist.
Mit verschiedenen Stilrichtungen, Pop, Rock, Klassik, Oper. Kannst du dann die Stimmen der Sänger oder die einzelnen Instrumente gut aus der Ferne heraushören oder ist das ein Klangbrei.?
 
@Marlene

Ich kann nur mutmassen - offensichtlich hängt es mit der unterschiedlichen Streuung der Instrumente zusammen.
 
Wie hört es sich an wenn ein Radio, Stereoanlage das Haus laut beschallt und in allen Ecken und Winkeln laut im ganzen Haus zu hören ist.

Das Haus hat - vermutlich wegen der offene Bauweise und des Halls - eine unangenehmen Akustik: Vieles klingt seltsam und nicht wirklich gut. Es ist auch schwierig herauszufinden woher ein Geräusch kommt.

Radio höre ich nie (weil mich das Gelaber und die Werbung etc. stört), meist höre ich Klavier und Orchestermusik mit guten PC-Lautsprechern. Was daraus oder aus dem Fernseher kommt hört sich im Stockwerk darunter nicht gut an - egal ob mit oder ohne oder mit welchen Hörgeräten. Da es mit dem Hören von Musik aus den PC-Lautsprechern mit den beiden aktuellen Hörgeräten keine Probleme gibt, habe ich es nicht erwähnt.
 

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